Philipper 2,1-11

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Selbstlosigkeit von Christus lernen

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.
Guten Morgen, es ist gut, dass du heute hier bist.
Bevor ich mit meiner Predigt starte möchte ich euch ein Bild zeigen:
Wir sehen hier eine römische Kriegsformation: Die Schildkröte
Diese Formation bot einige Vorteile:
- Schutz vor Geschossen
- Kompatke Verteidigung
- pyschologischer Effekt
Mit dieser Formation konnten die Soldaten sicher vorrücken.
Diese Taktik hat sich so bewährt, dass sie heute noch von Sonderkommandos der Polizei kopiert wird.
Und dass Einheit wichtig ist, wussten nicht nur die Soldaten, sondern das wusste auch Paulus.
Es ist wieder eine Weile her, doch heute geht es weiter mit dem Philipperbrief.
Lasst uns die Bibel aufschlagen und gemeimsam Philipper Kapitel 2 lesen. Heute wird es um die ersten 11 Verse gehen.
Neue Genfer Übersetzung (Kapitel 2)
1 Es ist euch wichtig, einander im Namen von Christus zu ermutigen? Es ist euch wichtig, euch gegenseitig mit seiner Liebe zu trösten, durch den Heiligen Geist Gemeinschaft miteinander zu haben und einander tiefes Mitgefühl und Erbarmen entgegenzubringen? 2 Nun, dann macht meine Freude vollkommen und haltet entschlossen zusammen! Lasst nicht zu, dass euch etwas gegeneinander aufbringt, sondern begegnet allen mit der gleichen Liebe und richtet euch ganz auf das gemeinsame Ziel aus. 3 Rechthaberei und Überheblichkeit dürfen keinen Platz bei euch haben. Vielmehr sollt ihr demütig genug sein, von euren Geschwistern höher zu denken als von euch selbst. 4 Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl.
5 Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat.
6 Er, der Gott in allem gleich war
und auf einer Stufe mit ihm stand,
nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus.
7 Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte
und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener.
Er wurde einer von uns –
ein Mensch wie andere Menschen.
8 Aber er erniedrigte sich ´noch mehr`:
Im Gehorsam gegenüber Gott nahm er sogar den Tod auf sich;
er starb am Kreuz ´wie ein Verbrecher`.
9 Deshalb hat Gott ihn auch so unvergleichlich hoch erhöht
und hat ihm ´als Ehrentitel` den Namen gegeben,
der bedeutender ist als jeder andere Name.
10 Und weil Jesus diesen Namen trägt,
werden sich einmal alle vor ihm auf die Knie werfen,
alle, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind.
11 Alle werden anerkennen,
dass Jesus Christus der Herr ist,
und werden damit Gott, dem Vater, die Ehre geben.
Amen!
In den Versen 1-5 geht es um die Einheit der Gemeinde.
In den Versen 6-8 wird die Menschwerdung und die Selbsterniedrigung Jesus beschrieben.
In den Versen 9-11 geht es dann um die Erhöhung Jesu.
Und hier sehen wir eine wunderbare Brücke. Jesus unser Erlöser und Herr zeigt uns die höchste Form der Selbstlosigkeit und diese ist Selbstlosigkeit ist widerrum notwendig für die Einheit der Gemeinde.
Lasst uns mit der Einheit der Gemeinde beginnen.
Obwohl der ganze Brief an die Gemeinde in Philippi als relativ entspannt einzustufen ist, erwählt Paulus schon im ersten Kapitel, dass unser Leben im Einklang mit dem Evangelium sein soll. Dass wir Christus im Zentrum unserer Gemeinde haben müssen.
Unser Leben soll auf unsere Heimat im Himmel verweisen.
Im ersten Kapitel schreibt er in den Versen 27 und 28 dass die Gemeine eines Sinnes den Kampf für den Glauben an das Evangelium fortführen sollen und sich nicht von Wiedersachern einschüchtern lassen soll.
Paulus beschreibt im ersten Kapitel also, dass es Bedrohungen von außerhalb geben wird und die Gemeinde in Einheit zusammenstehen soll.
Im zweiten Kapitel geht Paulus auf die inneren Bedrohungen ein.
Was hoch interessant ist ist, dass an dieser Stelle noch garkeine Rede von einer falschen Lehre ist.
Das kommt dann im dritten Kapitel, wo es um die Gesetzesgerechtigkeit gehen wird.
Paulus sorgt sich vor allem um die Einheit der Gemeinde. Ihm ist wichtig, dass die Gemeinde zusammenbleibt, dass es keine Spaltungen und Gruppenbildungen gibt. Vielleicht gibt es Anzeichen für Streit und Arroganz und das schadet der Einheit.
Wie regelt Paulus diese Situation. Er erinnert die Gemeinde in den ersten Versen, dass die Christen sich gegenseitig in Liebe ermutigen, dass die Christen Mitgefühl aufbringen und dass das Wirken des heiligen Geistes sichtbar wurde.
Diese Punkte dürfen wir für uns mitnehmen.
Natürlich sind wir nicht alle der selben Meinung,
sicherlich ist einem die Musik zu laut dem anderen ist sie zu leise
der eine hebt die Hände beim Lobpreis der andere lässt sie unten
aber lasst uns doch nicht aufgrund solcher untergeordneten Themen die Einheit verlieren.
Lasst uns gemeinsam darauf schauen, dass wir für einander da sind wenn jemand eine Not hat, dass wir gemeinsam für das Wirken des heiligen Geistes bitten und uns gemeinsam darüber freuen, wenn Gott seinen Geist ausgießt! Amen?!
Einheit steht hier im Vordergrund und trotzdem müssen wir an dieser Stelle aufpassen.
Einheit alleine ist keine Garantie dafür dass die Gemeinde richtig ausgerichtet ist.
Eine Gemeinde kann in Einheit völlig daneben liegen.
Es gibt Gemeinden die sich darin einige sind, Sünden zu legitimieren, damit sie unserer modernen und aufgeklärten Gesellschaft besser passen.
Ebenso gibt es Gemeinden im anderen Extrem die kulturelle Bräuche und Traditionen als Heilsnotwendig ansehen.
Es geht also nicht nur um Einheit an sich, sondern darum, dass die Gemeinde in Einheit Jesus in den Mittelpunkt stellt. Die das reine Evangelium als Glaubensfundament hat. Wir sind aus Gnade und durch den Glauben an Jesus Christus gerettet.
Paulus schreibt: Seid auf das eine bedacht!
Und jetzt wird es praktisch und ehrlich gesagt auch nicht ganz leicht.
In den Versen 3-4 schreibt Paulus:

3 Rechthaberei und Überheblichkeit dürfen keinen Platz bei euch haben. Vielmehr sollt ihr demütig genug sein, von euren Geschwistern höher zu denken als von euch selbst. 4 Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl.

Paulus schreibt zunächst welche Eigenschaften uns nicht prägen sollen. Hier geht er vor allem auf überhebliche Haltung ein.
Er sagt Rechhaberrei soll keinen Platz bei euch haben. Wie sieht das heute bei uns aus?
Vielleicht gefällt dir die Dekoration im Saal nicht. Na und? Lass gut sein.
Vielleicht fandest du das Schlagzeug heute zu leise und vielleicht hast du damit sogar recht aber willst du deshalb einen Streit anzetteln? Willst du deshalb die Einheit der Gemeinde Gefahr bringen?
Vielleicht empfindest du den Kleidungsstil einer Person als unpassend für den Gottesdienst und ich spreche hier nicht von etwas anzüglichem, willst du riskieren, dass wegen deiner Vorstellung von einer Sonntagskleidung, die Einheit der Gemeinde in Gefahr gebracht wird?
Pass auf, mir ist bewusst, dass diese demütige Haltung etwas schwieriges ist. Möglicherweise musst du etwas ablegen, wovon du dein Leben lang überzeugt warst.
Aber einfach war es damls auch nicht. Der Begriff Demut wurde nur einem Sklaven zugeordnet. Ein freier Bürger würde sich niemals selber demütigen.
Und jetzt kommt was richtig hartes. Wir sind Knechte wir sind Sklaven Christi und an dieser Stelle bedarf es Demut.
Außerhalb dieser Gemeinde warten Gefahren auf uns. Und Paulus wusste um die Wichtigkeit der Einheit, deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass wir uns von innen heraus zerstören.
Gott sei Dank gibt Paulus uns aber auch ganz praktisch mit, was woran wir uns halten dürfen.

5 Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat.

Die Übersetzung der Luther 1984 gefällt mir an dieser Stelle aber sogar besser. Hier heißt es:
Luther 1984 Kapitel 2

5 Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:

Jetzt wird es deutlicher: ja, wir sollen Jesus zum Vorbild nehmen und vorallem sollen wir in Gemeinschaft mit Jesus Christus sein. Sonst wird es sehr sehr schwierig, diese Demut aufzubringen.
Wenn du eine Person auf etwas hinweisen möchtest, gehe zuerst zu Jesus. Geh in Gebet, seit tief mit Jesus verbunden.
Dann gehe zu der Person und spreche mit ihr, so wie Jesus es tun würde. Nicht aus einer Überheblichen sondern aus einer demütigen Haltung heraus.
Der folgende Abschnitt wird in der Theologie oft als Christus Hymnus beschrieben.
Ob dieser Abschnitt tatsächlich ein Hymnus, ein Lehrstück oder doch freie Worte sind kann man nicht genau sagen.
Aber er lässt sich super in zwei Abschnitte aufteilen. Die Erniedrigung und die Erhöhung Jesu.
Lasst uns ab Vers 6 lesen:
Neue Genfer Übersetzung (Kapitel 2)
6 Er, der Gott in allem gleich war
und auf einer Stufe mit ihm stand,
nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus.
Andere Übersetzungen schreiben: welcher in Gestalt Gottes war.
Das Wort Gestalt ist im griechischen “morphe” und heißt soviel wie das gesamte innere und äußere Wesen.
Dieser Text zeigt uns so deutlich wie kaum ein anderer, dass Jesus zu 100% Gott war.

7 Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte

und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener.

Er wurde einer von uns –

ein Mensch wie andere Menschen.

und hier steht wieder das Wort Morphe. Jesus war also auch mit seinem gesamten inneren und äußeren Wesen ein Mensch!
Jesus hatte den höchsten Status. Ja ihm gehört der Thron und dieser Gott macht sich so klein.
Er kommt auf die Erde und nimmt diesen zerbrechlichen Körper an.
Er durchlebt Ängste, Schmerzen, Versuchugen.
Jesus musste sich die Vorrechte nicht durch das Kreuz verdienen. Ihm gehörte doch alles. Er verzichtet auf seine Rechte um den Erlösungsplan auszuführen.
Er kam um zu dienen. Er wusch die Füße seiner Jünger, ja sogar von Judas der ihn später verraten hatte - und er wusste dass das passieren würde.

8 Aber er erniedrigte sich ´noch mehr`:

Im Gehorsam gegenüber Gott nahm er sogar den Tod auf sich;

er starb am Kreuz ´wie ein Verbrecher`.

Hier finden wir eine unfassbare Erfüllung dessen, was wir in 5.Mose 21,23 lesen.
Hier steht: “Wer am Kreuz hängt, ist verflucht”.
In Galater 3,13 greift Paulus es auf und schreibt:

13 Christus nun hat uns vom Fluch des Gesetzes losgekauft, indem er an unserer Stelle den Fluch getragen hat. Denn – so sagt die Schrift – »verflucht ist jeder, der am Pfahl endet«

Jesus starb am Kreuz wie ein Verbrecher aber nicht für seine eigene Schuld, sondern stellvertretend für die Sünde der ganzen Menschheit. Damit wir wieder mit Gott versöhnt werden.
Und das nur aus Gottes unermesslich großen Gnade. Das hat nichts mit Gerechtigkeit und Fairness zu tun. Nicht einer von uns ist ein so guter Mensch, dass er Jesu Tod verdient hätte.
Jesus ist der Innbgeriff von Selbstlosigkeit.
Es ist wahnsinns Vergleich den Paulus hier ranzieht. Er sagt, wir sollen in Einheit leben, nicht auf unseren eigenen Vorteil bedacht sein, sondern so selbstlos wie es Christus war.
Gott selbst kommt auf die Erde, wird so klein, wird so gedemütig, wäscht die Füße seines Verräters um für dich am Kreuz zu sterben und du kannst um die Einheit zu wahren nicht auf dein Recht verzichten? Auf einen Satz verzichten, der einen Menschen verletzt? Wenn wir nur einen Bruchteil von Jesu Selbstlosigkeit hätten, wären wir so unglaublich stark in unserer Einheit.
Weiter geht es. Die letzten 3 Verse.

9 Deshalb hat Gott ihn auch so unvergleichlich hoch erhöht

und hat ihm ´als Ehrentitel` den Namen gegeben,

der bedeutender ist als jeder andere Name.

10 Und weil Jesus diesen Namen trägt,

werden sich einmal alle vor ihm auf die Knie werfen,

alle, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind.

11 Alle werden anerkennen,

dass Jesus Christus der Herr ist,

und werden damit Gott, dem Vater, die Ehre geben.

Wir sehen hier die Stellung von Jesus Christus. Der Name der über alle Namen steht.
Ja, Jesus ist dein Freund und dein Helfer. Ja Jesus hat sich erniedrigt um dich zu retten. Jesus ist jedoch auch der höchste Herrscher für alle die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind.
Das dürfen wir uns regelmäßig bewusst machen.
Vers 10 wird gerne dafür genommen um für die Allversöhnung zu argumentieren. Weil es ja heißt, dass alle anbetungsfähigen Wesen, Jesus als Herr bekennen.
Aber hier geht es nicht darum, dass am Ende alle gerettet werden, weil sie Jesus anerkennen, sondern vielmehr darum, dass am Ende alle Wesen anerkennen müssen, dass sie garnicht anders können als anzuerkennen, dass Jesus der Herr ist.
Ob du es willst oder nicht aber irgendwann wirst du Jesus anerkennen. Die Frage ist hast du dich vorher für ihn entschieden?
Zu den einen wird er sagen, kommt her ihr seid die gesegneten Erben Gottes Reiches und die anderen wird er von sich wegstoßen.
Und es ist nicht so, dass die Menschen, die Jesus ablehnen verdammt werden, weil sie ungerecht behandelt werden, sondern weil sie das bekommen was sie verdienen.
Wenn wir die Ewigkeit mit Jesus verbringen, dann nicht weil wir bekommen was wir verdeinen, sondern nur weil wir darauf vertraut haben, dass Gottes Gnade für uns genug ist.
Ich möchte zum Schluss kommen und noch einmal alle Punkte zusammenfassen:
Lasst uns uns gegenseitig ermutigen und auf das eine, auf Jesus, bedacht sein.
Lasst und nicht stolz und rechthaberisch sein, sondern in Demut leben.
Die Einheit der Gemeinde ist immer wichtiger als dein Recht oder deine Vorliebe.
Lebe in Beziehung mit Jesus und nehme ihn zum Vorbild.
Gott selbst kam auf die Welt um dich zu retten. Bekenne , dass er der Herr ist - irgendwann wirst du es müssen - Deswegen tu es heute.
Amen.
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