AoG - Gott ist souverän (3)

Die Eigenschaften Gottes  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
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Einleitung

Könnt ihr euch noch an die Einleitung zur Predigtreihe erinnern? Wir haben da festgestellt, dass Gott teilbare und unteilbare Eigenschaften besitzt. Eigenschaften, die entweder nur er allein besitzt, und wir überhaupt nicht, und andere, die auch wir ein kleines bisschen auch besitzen. Liebe, Gnade, Barmherzigkeit - das kennen wir an uns auch - wenn doch nicht in der Perfektion Gottes.
Zu welcher Art gehört die Souveränität? Sind wir auch ein bisschen souverän?
Wir werden heute tief in in das Wesen Gottes eintauchen. Wir beschäftigen uns mit dieser wichtigen, in der Theologie alles überschattende Eigenschaft: Gott ist souverän.
Gott ist der Gott der ist, und er ist der Gott, der regiert und der aktiv die ganze Schöpfung unter Kontrolle hat und hält.
Seine Regentschaft reicht dabei über die ganze Erde, den Himmel, ja sogar die Hölle. Ja, es ist sogar sein Recht, über alles zu herrschen, das er geschaffen hat - ihm gehört.
Er sitzt nicht irgendwo passiv auf seinem Thron, isst Popcorn und lässt sich von dem unterhalten, was hier auf Erden so geschieht.
Nein, von seinem Thron aus leitet, regiert und verwaltet er aktiv seine ganze Schöpfung, greift ein, wo er eingreifen will.
Immer wieder haben Theologen, Autoren und Denker sich mit diesem Thema auseinander gesetzt.
Jonatahn Edwards (1703-1758) etwa sagte dazu: „Die Souveränität Gottes ist mir immer als ein grosser Teil seiner Herrlichkeit erschienen. Es war mir oft eine Freude, mich Gott zu nähern und ihn als souveränen Gott anzubeten.“
Charles Spurgeon meinte: „Wenn Du durch eine Prüfung gehst, ist die Souveränität Gottes das Kissen, auf das Du Deinen Kopf legst.“
Ist es denn nicht so, dass unser Herz zur Ruhe kommt, in dem Wissen, dass Gott der ist, der alles unter Kontrolle hat?
Ist es nicht beruhigend, dass es weder Menschen (Putin, Biden etc) noch der Teufel mit seinen Dämonen die Kontrolle haben?
Sondern der Herr der Herren, der Eine, der ist, der hat den Masterplan für die Menschheit und ihre gesamte Geschichte - in Vergangenheit wie Zukunft.
Schauen wir tiefer hinein, was sagt die Schrift dazu? Die Schrift sagt:

Gott regiert!

Mit Ps 103,19 können wir gut beginnen: „Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.“
Souveränität wird in Wörterbüchern mit folgenden Begriffen umschrieben: Obrigkeit, höher als alle, Überlegenheit, höher im Rang, Macht und Autorität, Regierungsgewalt haben, Königtum, Unabhängigkeit von allem und jeden, Selbstbestimmt… kommt uns das irgendwie bekannt vor? Stimmen denn nicht alle diese Begriffe mit der Natur Gottes überein?
Gott regiert, wird in Ps 93,1 gesungen. Das ist ein Ausruf seiner Allumfassenden Herrschaft über die ganze Schöpfung. Die Psalmen 93 bis 100 feiern Gottes souveränes Königtum über die ganze Welt. Immer wieder wird in diesen Psalmen gesungen: Gott regiert.
Ps 96,10 - Gott regiert über die Nationen
Ps 97,1 „Der HERR regiert als König“
Ps 99,1 „Der HERR regiert als König“
Wenn das so ist, und es ist so, wieso fürchten sich viele Christen vor Satan und seinen Dämonen? Und auch wenn der Widersacher mächtiger ist als wir - er ist NICHTS gegenüber unserem Herrn und Gott. Es gibt auch Christen, die denken, und sagen es auch, dass Satan souverän sei. Er ist es nicht! Nur einer ist souverän: Gott! Es gibt die Ansicht, dass Satan über die Hölle regiert. Auch das ist falsch. Gott regiert über die Hölle.
Nicht Menschen - Präsidenten, Tyrannen, Despoten, Minister - regieren. Gott regiert. Nicht Umstände regieren. Gott regiert. Glück regiert nicht, Pech regiert nicht, Blinder Glaube auch nicht. In diesem Sinne gibt es keine Unfälle, keine Zufälle, im Sinne von hilflos ausgeliefert sein - das sind heidnische Ansichten. Es gibt nur einen auf dem Thron im Himmel, nur einen, der regiert, nur einen, der alles in seiner Hand hält, und das ist Gott.
Es ist auch nicht so, dass Gott in alten Zeiten, im AT, regiert hat, und jetzt nicht mehr. Damals, als er das Meer getrennt hat, oder auf die Steintafeln schrieb, Könige ein- oder absetzte, Katastrophen schickte oder Kriege, aber im NT sei das nicht mehr so. Gott ist unveränderlich. Es ist auch nicht so, dass er momentan nicht regiert (verhindert, im Urlaub ist?) und erst wieder in Zukunft auf den Thron steigt, bei der Wiederkunft Christi und nachher. Nein, die Bibel sagt „Gott regiert“. Das ist Gegenwart!
Der Gott, der im AT regierte, ist der Gott, der im NT regierte und der auch bei der zweiten Wiederkunft regieren wird und in alle Ewigkeit. Er regierte von Ewigkeit her, er regiert heute, er regiert in Ewigkeit.
Es gibt keine Grenzen seiner Rechtsprechung, weder örtliche noch zeitliche. Gott regiert über Alles, nicht nur über eine örtliche Christengemeinde, oder einem Stück Land oder nur über einen Kontinent oder den Planeten. Gott regiert über das ganze Universum, seine ganze Schöpfung. Sie gehört ihm.
Er regiert über Umstände, über Ereignisse und Zustände, über gute und böse Menschen, selbst über den Willen und die Kraft der Menschen.
Sprüche 21,1 „Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will.“
Gottes Souveränität wird in drei wesentlichen Bereichen sichtbar. Man kann es sicher auch in andere und mehrere Bereiche ausbreiten, hier aber mal drei wesentliche, grundsätzliche Bereiche.

Erstens: Gottes Souveränität in der Schöpfung

Alles wurde, kam zum Sein, fing an zu existieren, aus dem Nichts als eine Manifestation des souveränen Willen Gottes. Sterne, die Welt, der Mond, nichts wurde aus sich selbst geboren oder geschaffen. Am Anfang war Gott, Gott allein, der das Universum schuf. „Es werde Licht“ sprach Gott, und es wurde hell. Er hat es erschaffen, es gehört ihm, es untersteht ihm.
Ps 33,6-9 „Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes. Er hält die Wasser des Meeres zusammen wie in einem Schlauch und sammelt in Kammern die Fluten. Alle Welt fürchte den HERRN, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnet. Denn wenn er spricht, so geschieht’s; wenn er gebietet, so steht’s da.“
Das ist unser unglaublicher, souveräner Gott. Im Universum herrscht keine Demokratie, sondern eine Theokratie - Gott regiert.

Zweitens: Gottes Souveränität in Geschichte und Vorsehung

Man kann sich das Universum als Bühne vorstellen, worauf ein Stück stattfindet. Gott hat nun nicht nur die Bühne gebaut und die Kulissen, aka das Universum, sondern ist auch der Autor und Regisseur des Stückes, das darauf gespielt wird. Er kennt den Anfang, den Schluss, und alle Einsätze aller Schauspieler - er hat es schliesslich entworfen. So wird die Schöpfung, das Universum, zum „Abbild Gottes Herrlichkeit“ (Zitat J. Calvin). So breitet sich die Geschichte vor uns aus. Es ist seine Geschichte, die wir sehen, wir erkennen den Anfang, und wie seine Hand die ganze Geschichte steuert, den Schluss und alles was kommt, kennt nur er (vrgl Mt 24,36).
Ps 33,10f „Der HERR macht zunichte der Heiden Rat und wehrt den Plänen der Völker. Aber der Ratschluss des HERRN bleibt ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für.“
Es ist Gott, der die Mächtigen einsetzt oder absetzt, auch die bösen Herrscher kommen durch ihn an die Macht - als Strafe für die Sünden der Nation(en) und Hinweis, wer wirklich die Macht hat.
Rö 8,28 „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“
Ja, wir wissen, dass alle Dinge durch Gott zum Guten genutzt werden. Wozu? Zu seiner Ehre und zu seinem Gefallen.
Jes 46,8-11:
„8 Gedenkt doch daran und seid fest, ihr Abtrünnigen, nehmt’s zu Herzen!“ Was jetzt folgt, vergessen wir nur allzuoft.
„9 Gedenkt des Vorigen von alters her, denn ich bin Gott, und sonst keiner, ein Gott, dem nichts gleicht, der ich zuvor verkündige, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist,“ Mit anderen Worten: Gott hat am Anfang schon gewusst, was kommen wird - was wir als Geschichte kennen, was jetzt ist und was noch kommen wird - er überschaut alles und hat alles im Griff.
und der ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“ Kann man einem solchen Gott vertrauen? Oder vertrauen wir lieber einem Gott, der nach Lust und Laune einfach mal das tut, was ihm in den Sinn kommt?
Das ist der Grund, warum wir Gott vertrauen können. Er bleibt bei seinem Plan. Er ändert das Skript zum Stück nicht während der Vortellung.

Drittens: Gottes Souveränität im Heil

Das wäre ein Thema für eine eigene Predigtreihe. Wir wollen einen kurzen Einblick nehmen und schauen in
Eph 1,4fDenn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war…“ Gott entschied sich zu dieser Erwählung ganz alleine, selbstständig. Da war niemand bei ihm, um ihm bei der Wahl zu helfen. Es war noch nichts da, noch nichts erschaffen, da hat er sich uns zur Errettung erwählt. Und ganz sicher hat er auch nicht durch einen Zeittunnel geschaut, was wir tun werden. Diese Wahl ist nicht von unseren Taten abhängig. Er erwählte uns also vor aller Zeit, in Christus, dass wir
„… heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe…“ Welche Gnade und Liebe. Gott hat oder hatte es nicht nötig, irgendwen zu erwählen.
„…er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens.“ Luther ist hier ein bisschen unpräzise. hier heisst es „für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens“. Was für einen freundlichen, gnädigen und liebenden König wir doch haben. Dieser König, der von nichts und niemandem abhängig ist, der uns nicht aufgrund unserer Taten, sondern allein nur zu seinem Wohlgefallen, zu seiner Ehre, für sich selbst/zu sich hin (nicht für jemand anderen), zu seiner Freude uns durch Jesus Christus errettet hat und will.
Barmherzigkeit und Gnade fliessen von seinem Thron zu seinen Kindern, seinen Erwählten. Gott ist souverän, leidenschaftlich in seiner Regierung über alle Welt, gnädig, barmherzig und liebend im Heil.
Niemand kommt ihm gleich, niemand redet ihm „ins Zeugs”, un seinen Entscheidungen ist er auf niemandes Rat angewiesen, was er tun will, das tut er, er braucht keine Hilfe und auch keine Besserwisserei. Gott ist souverän— absolut, vollkommen, perfekt. Amen
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