Verwandelt in Herrlichkeit

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Für mich beginnt mit dem Frühling die schönste Jahreszeit. Nun werden die Tage wieder länger und wärmer. Und ich darf wieder über die farbenprächtige Blumenwelt staunen.
Auch viele Schmetterlingewerden nun wieder aktiv und begegnen uns. Ihr flatternder Flug und ihr farbenprächtiges Aussehen, machen sie uns so schön.
Schmetterlinge geben uns ein schönes Bild für eine dramatische und atemberaubende Verwandlung. Von einer Raupe, zu einer Puppe und schließlich zu einem schönen Falter.
Wenn wir unser Leben als Christen betrachten, müssen wir auch von einer Entwicklung ausgehen. Wir erwarten nicht sündlose Vollkommenheit in unserem Leben hier und jetzt. Ab dem Moment wo Gott dich begnadigt und du gerechtfertigt bist, sind dir deine Sünden vergeben und du bist ein Kind Gottes ein für alle Mal.
Was folgt ist die Heiligung in unserem Leben und diesen Prozess finde ich super spannend!
Wir werden uns heute 2.Korinther Kapitel 3 Vers 18 anschauen.
In diesem Vers sehen wir wie wir verändert werden und wohin wir verändert werden!
Bevor ich auf diesen Vers eingehe, möchte ich kurz den Kontext erklären, den Zusammenhang in dem der Vers steht!
Paulus schrieb diesen 2.Korintherbrief an die Gläubigen in Korinth.
Korinth war eine Stadt in Südgriechenland.
Die Korinther kamen während der 2.Missionsreise von Paulus zum Glauben und er blieb dort eine ganze Weile, 1 ½ Jahre (Apg 18,11).
Auf seiner 3.Missionsreise hörte Paulus dann von etlichen Problemen unter den Korinthern. Sie hatten mit Spaltungen und anderen Sünden zu kämpfen.
Paulus schrieb darauf seinen 1.Korintherbrief und ging auf ihre Fragen und Missstände ein.
Nun obwohl der Brief ankam, wurden die Schwierigkeiten nicht unbedingt geringer, denn nun traten auch noch plötzlich selbst ernannte Apostel auf, die Paulus‘ Charakter und seine Botschaft angriffen.
Schließlich kamendie Korinther überwiegend doch zur Buße und waren traurig, dass sie Paulus verletzthatten.
Paulus schreibt nun den 2.Korintherbrief. Er ist persönlichste Brief, den wir von ihm haben. Sehr emotional und voller Liebe für eine Gemeinde, die ihm doch so viel Kummer bereitet hatte. Er weiß, dass es immer noch eine Opposition bei den Korinthern gibt, eine Minderheit, die ihn als Apostel Christi ablehnt. Deshalb verteidigt er in nun in diesem 3.Kapitel seine Apostelschaft und seine Botschaft. Das Evangelium!
Als Beweis, dass er ein wahrer Apostel ist, zeigt er auf, dass seine Botschaft bei den Korinthern wahren Glauben und Veränderung hervorgebracht hat. Er zeigt auf wie die Korinther vom Alten Bund befreit
2. Korinther 3,18 ELB 2006
Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.
Ich werde aus diesem Vers 3 Punkte herausnehmen. Und zwar

Erstens: Der Heilige Geist verwandelt uns durch unser Schauen auf Jesus

(„Wir alle aber schauen… die Herrlichkeit des Herrn … und werden verwandelt“) Punkt 1
Zweitens: Das Ziel: Der Heilige Geist verwandeltuns in das Bild Jesu
(„wir werden verwandelt in dasselbe Bild“) Punkt 2
und Drittens: Die Verwandlung durch den Heiligen Geist braucht Zeit
(„wir werden verwandelt … von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“) Punkt 3
Nun schlagt mit mir zusammen Kapitel 3 auf, oder nehmt eure Smartphones und eure Bibel-App zur Hand. In Vers 1 sagt er:
„Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder brauchen wir etwa, wie gewisse Leute Empfehlungsbriefe, an euch oder [Empfehlungsbriefe] von euch?“ V.1
Hatte Paulus es nötig sich vor den Korinthern zu verteidigen? Musste er seine Apostelschaft und seinen Dienst vor denen verteidigen, die durch seine Predigt zum rettenden Glauben an Christus gekommen waren?
Die Antwort lautet: NEIN, das hatte er nicht, denn wenn sie sich selbst prüften, wussten sie, dass sie Briefe Christi waren, geschrieben durch den Geist Gottes und durch den Dienst von Paulus ausgefertigt. Dennoch stellt er nun seine Botschaft nochmal deutlich den Korinthern vor Augen, so dass sie sehen konnten, dass er wahrhaftig ein Diener des Neuen Bundes war. Falsche Propheten und Prediger verkündigen, dass es außer Christus noch einen anderen Weg gibt. Doch Paulus nicht! Falsche Propheten und Lehrer verkündigen, dass du durch das Gesetz gerettet wirst und du durch deine guten Werke in den Himmel kommst. Paulus nicht!
Nun hier in diesem 3.Kapitel dieses 2.Korintherbriefes stellt Paulus die Überlegenheit des Neuen Bundes gegenüber dem Alten für die Korinther noch einmal sehr klar und deutlich heraus. Es ist die beste und längste Erklärung des Neuen Bundes in der Bibel neben den Ausführungen im Hebräerbrief.
Lasst mich kurz die Verse von Vers 6 bis zu unserem Vers von heute durchgehen. Worin ist der neue Bund dem alten Bund überlegengeworden?
Nun Paulus sagt uns, erstens, dass er wahres Leben bringt. Im Gegensatz dazu brachte der alte Bund den Tod (V.6).
„der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“ V.6
Der Alte Bund war ein Dienst des Todes!
Zweitens verleiht der neue Bund Gerechtigkeit, der alte Bund war ein Dienst des Todes (Vers 7) und der Verdammnis (Vers 9), doch der neue Bund ist ein Dienst der Gerechtigkeit der in Herrlichkeit überfließt:
„wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit ist, so ist der Dienst der Gerechtigkeit noch viel reicher an Herrlichkeit.“ (Vers 9)
Die Herrlichkeit dieses Neuen Bundes, so sagt er, überragt die Herrlichkeit des Alten Bundes bei weitem. Ein Bild für die überragende Herrlichkeit des Neuen Bundes, ist die Helligkeit der Sonne. Wenn die Sonne am Himmel steht, übertrifft ihr Licht, dass Licht aller anderen Himmelskörper, so dass man diese gar nicht mehr sieht. So überragt der Neue Bund den Alten.
„Denn in dieser Hinsicht ist sogar das Verherrlichte nicht verherrlicht wegen der überragenden Herrlichkeit.“ (Vers 10)
So hell scheint das Licht von Jesus Christus, dass alle anderen Lichter verblassen. Auch der Alte Bund hatte sein Licht, aber davon war nichts mehr zu sehen, als DAS Licht in die Welt kam. Ein perfekter Hoherpriester und ein perfektes, vollkommenes Opfer.
Drittens ist der neue Bund dauerhaft. In Vers 11 sagt Paulus, dass der neue Bund nicht aufhört, er bleibt.
„Denn wenn das Vergehende in Herrlichkeit war, wie viel mehr [besteht] das Bleibende in Herrlichkeit!“ (Vers 11)
Es wird keinen anderen mehr geben. Er ist der Neue und der Letzte Bund. Er ist der Höhepunkt. Er ist der Gipfel in der Geschichte. Er ist der Schluss. Er gibt Leben, schenkt Gerechtigkeit und ist dauerhaft!
Viertens, der Neue Bund bringt Hoffnung.
In Vers 12 sagt Paulus:
„Da wir nun eine solche Hoffnung haben, so gehen wir mit großer Freimütigkeit vor“ V.12
Der neue Bund ist ein Bund der Hoffnung. Wir brauchen keine Angst mehr vor der Zukunft und dem kommenden Gericht zu haben. Christus hat bereits für uns das Gericht auf sich genommen, so dass für uns die Ewigkeit im Himmel aufbewahrt ist.
Fünftens: Der neue Bund ist klar. In 2 Mose 34 sehen wir, dass Mose die Herrlichkeit Gottes sah und ein Tuch auf sein Angesicht legte. Paulus stellt nun in Vers 14 heraus, dass damit angezeigt wurde, dass der Alte Bund verschleiertwar. Im Alten Bund hatten wir verborgene, verschleierte und verhüllte Dinge. Und in Vers 14 sagt Paulus, dass bis zum heutigen Tag bei der Verlesung des Alten Testamentes diese Decke darauf liegt und nur durch Christus weggenommen wird. Im Alten Bund haben wir undeutliche und geheimnisvolle Dinge und nur im Neuen Bund mit Christus werden sie klar und hell.
Der neue Bund ist aber nicht so. Paulus sagt in Vers 13, dass er nicht wie Moses Bund ist, er ist nicht verschleiert, er ist eindeutig, er ist absolut klar.
„nicht wie Mose, der eine Decke über sein Angesicht legte, damit die Söhne Israels nicht auf das Ende des Vergehenden blicken sollten.“ V.13
Der Alte Bund hatte seine Symbole, seine Geheimnisseund seine Schatten. Der neue Bund ist kristallklar. Er ist die Wirklichkeit. Die Geheimnisse sind aufgedeckt und die Schatten sind verschwunden. Das Evangelium des Neuen Bundes ist einfach und klar.
Die meisten Juden zu Paulus Zeit, hatten aber leider immer noch nicht begriffen haben, dass der Neue Bund den Alten Bund ersetzt hatte. Deshalb sagte Paulus nun, dass sie immer noch eine Decke auf ihrem Herzen haben.
Vers 14 und 15:
„Aber ihr Sinn ist verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbe Decke auf der Verlesung des Alten Testaments und wird nicht aufgedeckt, weil sie [nur] in Christus beseitigt wird. Aber bis heute, so oft Mose gelesen wird, liegt eine Decke auf ihrem Herzen.“ V.14.15
Wir sagen manchmal, dass jemand Tomaten auf den Augen hat. Die Juden hatten eine Decke auf ihrem Herzen. Aber wenn ein Mensch sich zum Herrn bekehrt, wenn der Heilige Geist im Leben eines Menschen kommt oder gar in Zukunft über die ganze Nation Israel, dann wird diese Decke weggenommen.
Sechstens der neue Bund ist bestätigt durch den Geist. Derjenige, der diesen neuen Bund auf die Gläubigen anwendet, ist der Heilige Geist. In Vers 17 sagt Paulus
„Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.“ V.17
Das ist nun der Übergang zu unserem heutigen Vers. Es ist der Geist Gottes, der den Neuen Bund im Herzen des Gläubigen zur Anwendung bringt.
An dieser Stelle fährt Paulus jetzt mit unserem heutigen Vers fort und schreibt:
„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie [es] vom Herrn, dem Geist, [geschieht].“ 2.Kor 3,18
Verwandelt durch Gottes Geist!
Hauptteil:
Nun zu den 3 Punkten, die wir aus diesem Vers entnehmen.
Erstens: Der Heilige Geist verwandelt uns durch unser Schauen auf Jesus
Unser 1.Punktlautet, dass der Heilige Geist uns verwandelt, indem wir auf Jesus schauen.
„Wir alle aber schauen … die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt...“ 2.Kor 3,18
Wenn die Tomaten nicht mehr auf den Augen sind, wenn die Decke von deinem Herzen weggenommen ist und du Jesus als deinen Herrn und Retter angenommen hast, beginnt die Heiligung. Jesus macht nun durch seinen Geist, uns ihm ähnlicher. Nun vielleicht dachtest du dir vor deiner Bekehrung ein Leben mit Jesus wird mich verändern, aber du hattest keine Ahnung wie sehr du verändert werden würdest. C.S. Lewis schrieb einmal:
Du dachtest, du würdest zu einem schicken, kleinen Häuschengemacht, doch stattdessen baut Er aus Dir einen Palast. Denn Gott hat beabsichtigt selbst zu kommen und darin zu leben. ~ C.S. Lewis
Die Wahrheit ist, dass der Tempel im Alten Testament, das Heiligtum der Israeliten nur ein Bild von der Wirklichkeit war, und dass diese Wirklichkeit in Christus auf die Erde kam, Er selbst, Jesus ist der wahre Tempel und alle die Jesus nachfolgen sind durch Ihn zu einem Tempel des Geistes gemacht.
Nachfolger Jesu zu sein, bedeutet, das zu lieben was er liebt und das zu hassen, was Er hasst. Es bedeutet in unserem Denken mit Jesus einszu sein über den Vater, seinen Willen, über Sünde, über die Welt, über den Teufel. Jesus nachfolgen bedeutet schlicht Jesus-Ähnlichkeit. Und wie werden wir Jesus ähnlicher? Was tut Gott, damit wir Jesus ähnlicher werden? Was sagt uns der Vers? Was tun wir?
Die Antwort lautet:
„Wir alle aber schauen … die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt...“ 2.Kor 3,18
Indem wir hinschauen auf den Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Hebr 12,2). Wir blicken auf Jesus!
Der Heilige Geist benutzt nun unser Schauen auf Jesus, damit wir in sein herrliches Bild umgestaltet werden und immer mehr seine Herrlichkeit widerspiegeln. Es ist durch seinen Geist, dass wir verwandelt werden. Es ist durch unser Schauen, dass wir verwandelt werden. Der Heilige Geist sehnt sich in uns nach Christus. Warum schaust du auf Jesus, warum willst du Jesus gleichen? Weil der Heilige Geist in dir nicht lockerlässt und dich antreibt weiterhin auf Jesus zu sehen. Er will, dass wir Jesus noch besser verstehen und dass wir schließlich werden wie Er.
Also der Heilige Geist verwandelt. Wir schauen. Der Heilige Geist verwandelt indem wir auf Jesus schauen. Hier wird wie so oft in der Bibel sowohl Gottes Tun, als auch das Handeln des Menschen, zugleich erwähnt. Der Allmächtige tut etwas, darum tut nun auch das Geschöpf etwas.
Dadurch, dass wir Jesus in seinem Wort sehen, lernen wir von ihm. Es gibt etliche Menschen, die lesen viel in der Bibelund dennoch ist kaum Jesusähnlichkeitin ihrem Leben zu erkennen. Wie kommt das? Sie blicken dabei nicht auf Jesus! Die Schriftgelehrten zu Jesu Zeit, kannten sie das Wort Gottes? Sie kannten es ziemlich gut, aber anstatt Jesus zu lieben, hassten sie ihn. Nun die Zeugen Jehovas kennen sie nicht viele Bibelverse? Ja, sie kennen sich ziemlich gut aus und kennen auch einen Jesus, aber einen Jesus, der vollkommen Gott ist, an den glauben sie nicht und weil sie nicht an diesen Christus glauben, darum lehnen sie auch all diejenigen ab, die diesem Jesus angehören und können so auch niemals mit uns zusammen in der Herrlichkeit wachsen.
Doch die wahren Jünger Jesu lernen von ihrem Meister! Sie glauben, dass ihr Herr alle Macht hat und in seinem Sieg schreiten sie voran. Nun wodurch wird ein Jünger so gut wie sein Meister? Ganz einfach, er schaut ihm bei seiner Tätigkeit zu. Er beobachtet genau wie sein Meister die Arbeit verrichtet und dann übt er, und wiederholt immer wieder das, was sein Meister ihm gezeigt hat, bis er es selber so gut kann. Der Heilige Geist schenkt uns aufmerksame Augen und Ohren, die auf Jesu Person, sein Leben und seine Lehregut Acht geben. Wodurch wird ein junger Knabe später einmal ein guter Fußballer? Er hat seine Vorbilder, schaut sich ihre Tricks an, ihr Stellungsspiel und dann trainierter und möchte das können, was seine Helden können. Was für Fragen solltest du dir stellen, wenn du die Evangelien liest? Z.B. solche wie, wie sah das Gebetsleben meines Meisters aus? Wie ist Jesus mit den verschiedenen Menschentypen umgegangen? Wie ging er mit Frauen um? Wie mit Zöllnern? Wie mit Pharisäern? Wie hat er sich gegenüber der Regierung verhalten? Was hat er über Feindesliebe gelehrt und wie hat Er sie praktiziert.
Wenn wir Jesus leiden und sterben sehen am Kreuz, haben wir den tiefsten und größten Einblick in den vollkommensten Menschen und den vollkommensten Gott. Und wir sehen hier neben seiner überwältigenden, umwerfenden Persönlichkeit, neben seinem einzigartigen Wesen, auch die höchste Umsetzung seiner Lehre. Da haben wir sein Gebetsleben in Gethsemane und am Kreuz. Wir sehen seine Unterwürfigkeit gegenüber der Regierung, gegenüber Pilatus und den Hohen Priestern. Wir sehen seinen Umgang mit seinen Feinden. Und ganz besonders sehen wir seine große Liebe für uns Sünder, als er am Kreuz für uns starb. Wir müssen uns also fragen wer und wie ist Jesus. Wenn uns der Geist dann Antworten darauf gibt, sollten wir zuerst Gott dafür anbeten und dann sollten wir das, was wir bei Jesus gesehen und gelernt haben, selbst tun. Nicht in unserer eigenen Kraft, nicht in unserer eigenen Stärke. Nein! Schon im Alten Bund durfte man nicht auf seine Werke setzen, wie viel mehr nicht im Neuen Bund, der ein geistlicher Bund ist. Errettung als auch Heiligung geschieht durch den Geist! Nur in unserer Hilflosigkeit und Abhängigkeit, wird Gott sich wirklich verherrlichen. Nur wenn wir eingestehen, dass wirklich alles Gute Gott zuzuschreiben ist, geben wir Ihm die Ehre, die Ihm gebührt. Es ist der Heilige Geist, der uns verändert. Er richtet unsere Blicke auf Jesus und dann schenkt Er uns das Verlangen im Gehorsam gegenüber Ihm zu leben.
Es ist also unbedingt nötig für unsere Verwandlung, dass wir auf Jesus schauen. Ihr Lieben, es ist das Zentrum unseres Schauens, Jesus als den Gekreuzigten zu sehen. Lasst uns sehr oft auf das Kreuz blicken, wo Gott und sein Sohn uns geliebt hat. Und lasst uns auch auf das Kreuz blicken, um uns Jesu Gehorsam zum Vorbild zu nehmenund auf Seine Liebe mit Gegenliebe antworten. Wenn du seine Liebe am Kreuz erkannt hasst, dann nimm auch dein eigenes Kreuz auf dich und folge Jesus. Wenn wir am Kreuz sind, dann sind wir am Herzen Gottes. Nirgendswo deutlicher sehen wir wie Gott sein Wesen der Menschheit offenbart. Und je näher wir Gott sind, desto ähnlicher werden wir Ihm. Und je mehr du Gott siehst, desto mehr wird Gott in dir gesehen.
Das Kreuz ist das Zentrum unseres Schauens. Unser Schauen auf Jesus umfasst noch mehr als nur das Kreuz zu betrachten. Das Evangelium beinhaltet auch seine Auferstehung, seine Himmelfahrt und seine Erhöhung zur Rechten Gottes. Es ist wichtig, dass wir Jesus in seinem ganzen Reichtum, in seiner ganzen Fülle erkennen. Nimm nicht nur einen bestimmten Aspekt, wie z.B. sein Leben oder seine Lehre. Betrachte nicht nur sein Leiden und sein Sterben.
Du solltest auch auf den erhöhten Jesus schauen. Auf deinen siegreichen König. Es motiviert dich für den vor dir liegenden Lauf. Jetzt sitzt Jesus auf dem Thron und wir wissen, dass er gesiegt hat, und dieser Sieg stärkt uns und treibt uns in der Heiligung voran.
Ich weiß nicht, ob du gerne Schach spielst. Ich zumindest mag dieses Brettspiel und ab und zu in der Winterzeit spiele ich es mit meinen Hortkindern. Ziel beim Schach ist es, dass man den König besiegen muss. Im geistlichen Leben ist es so, dass man unseren König nicht mehr besiegen kann, weil er auferstanden und aufgefahren in den Himmel ist. Unser König sitzt jetzt fest auf seinem Thron zur Rechten Gottes und ist deshalb für jeden seiner Gegner unerreichbar. Das Bewusstsein, dass Jesus gesiegt hat und nicht mehr zu besiegen ist, sollte uns in unserem alltäglichen Kampf ermutigen, anspornen, ja selbst unbesiegbar machen.
In der Apostelgeschichte 7 lesen wir die Geschichte von dem ersten Märtyrer in der christlichen Gemeinde. Stephanus wird aufgrund seines mutigen Bekenntnisses zu Jesus von den Priestern verhört und schließlich als angeblicher Gottesläster gesteinigt.
In Kapitel 7 in den Versen 54 - 60 sehen wir mit welcher Haltung Stephanus stirbt und was er in seinem Sterben sieht. Er sieht den Himmel offen und Christus zur Rechten Gottes.
Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los. Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus. Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er. Apg 7,54-60
Als er gesteinigt wurde, sah er Christus nicht mehr in seiner Erniedrigung als Mensch oder am Kreuz, sondern er sah ihn wo? Er sah ihn auf dem Thron! Und was brachte ihm das? Es schenkte ihm eine solche Freude, dass er den Märtyrertod, mit der gleichen Haltung wie sein Meister Jesus am Kreuz starb. Er hatte vorher Jesus im Glauben am Kreuz erblickt, doch nun sah er Ihn erhöht, auf seinem erhabenen Thron. Und was war er? Verwandelt in das Bild Jesu! Wie starb er? Er bat um Vergebung für seine Feinde und bat Jesus, seinen Herrn, um die Aufnahme seines Geistes. Es lässt uns an Jesus denken, der in einer ganz ähnlichen Weise wie Stephanus starb.
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Lk 23,34a
Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Und als er dies gesagt hatte, verschied er. Lk 23,46
Um verwandelt zu werden und Jesus ähnlicher zu werden, müssen wir auf Jesus schauen. Und wir werden es tun, weil der Heilige Geist in den Kindern Gottes auch das Verlangen danach gelegt hat.
Okay das war der 1.Punkt aus unserem Vers, nämlich dass der Heilige Geist uns verwandelt indem er unsere Blicke auf Jesus richtet und Er uns auch den Gehorsam schenkt gegenüber dem was wir bei Jesus sehen.
„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie [es] vom Herrn, dem Geist, [geschieht].“ 2.Kor 3,18
Kommen wir zu dem 2.Punkt. Der Heilige Geist verwandelt uns in das Bild Jesu.
(„wir werden verwandelt in dasselbe Bild“) Punkt 2
Das Ziel, dass der Heilige Geist mit unserer Verwandlung ansteuert, ist es, wie Jesus zu sein.
Manche setzen sich in ihrem Leben das Ziel so stark wie Arnold Schwarzenegger zu sein. Jemand anderes visiert den Reichtum eines Bill Gates an. Wiederum einige junge Damen möchten so berühmt werden wie Paris Hilton oder Heidi Klum. Und noch ein anderer strebt nach Macht, Ruhm und Anerkennung und möchte Manager werden wie Ackermann oder vielleicht in der Politik mitmischen.
Das ist nicht das Ziel was Jesus mit uns durch seinen Geist machen möchte. Er möchte, dass wir werden, wie Er selbst ist!
Die NGÜ übersetzt V.18 so:
„Ja, unser ganzes Wesen wird so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden…“ V.18 NGÜ
Wenn die Tomaten von den Augen weg sind, und du dich zum Herrn bekehrt hast, beginnt der Heilige Geist mit der Verwandlung in das herrliche Bild Jesu.
„bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Maß der vollen Reife Christi.“ Eph 4,13
Nicht alle Menschen werden verwandelt, nur die Gläubigen. Aber es sind alle Gläubigen! Nicht nur einige Gläubige. Im Gegensatz zum Alten Bund schauen wir alle. Wir alle, die wir an Jesus Christus glauben, schauen die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi. Es ist nicht mehr nur Mose allein, sondern jeder wahrer Christ schaut die Herrlichkeit Gottes und wird verwandelt. Nicht nur Propheten, Apostel, Prediger, sondern alle Gläubigen können und werden die Herrlichkeit Gottes sehen. Nicht nur als die Wolke in der Wüste da war, als der Tempel fertig gebaut war. Christus, und damit Gottes Herrlichkeit, kann von uns allezeitmit den Augen des Glaubens erblicktwerden.
Der Heilige Geist verfolgt also sein Ziel bei uns, die wir an Jesus glauben.
Ja nun kann man sich fragen, sind denn die Ungläubigen völlig schlecht? Ich sehe doch auch viele, die nicht an Jesus glauben und trotzdem tun sie viel Gutes. Die Antwort ist, ja es gibt Eigenschaften von Gott, die er auf die Menschen im Allgemeinen überträgt. Alle Menschen sind im Bild Gottes geschaffen und drücken die Herrlichkeit von Gott aus. Sie tun das auch noch in einem gewissen Grade auch in ihrem gefallenen Zustand. Doch in das Bild Christi verwandelt werden nur die Gläubigen, nicht die Ungläubigen. Sie wollen Jesus ja gar nicht sehen geschweige denn Ihm folgen, und wenn ist es nur ein Lippenbekenntnis…
Bevor Gott beginnt einen Menschen in das Bild Christi zu verwandeln, muss Er ihm neues Leben schenken und ihm die Augen öffnen für Jesus. Zuerst kommt die Wiedergeburt und Rechtfertigung eines Sünders und dann folgt die Heiligung und die Verwandlung. Nie ist es umgekehrt, nie geschieht es ohne die Rechtfertigung! Es beginnt mit Gnade und da die Heiligung ein Werk des Geistes ist, geht es auch mit Gnade weiter und alles ins uns steuert auf Jesus zu.
Nun es stellt sich auch noch die Frage in wieweit wir wie Jesus werden? Der Heilige Geist überträgt uns die moralischen Eigenschaften Jesu wie Seine Liebe, Seine Treue oder Seine Gerechtigkeit. Wir bekommen Anteil an Gottes Heiligkeit und mehr und mehr die Herrlichkeit Christi. So heißt es in diesem Vers:
„wir werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ V.18
Die NGÜ übersetzt folgendermaßen:
„Wir werden ihm immer ähnlicher und bekommen immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit ….“ Vers 18 NGÜ
Also zunächst einmal heißt Jesus ähnlicher werden, dass wir in seinen moralischen Eigenschaften Ihm immer mehr gleichen. Der Heilige Geist bringt Frucht in uns hervor:
In Gal 5,22-23 lesen wir:
„Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“ Gal 5,22-23
Unser heutiger Vers impliziert, dass wir als Christen schon mit Herrlichkeit starten und nun immer herrlicher werden. Es geht hier nicht so sehr um weniger Sündigen. Auchwenn die Werke des Fleisches in unserem Leben als Christen immer mehr abnehmen. Aber hier lesen wir nicht, dass wir verwandelt werden von „weniger sündigen zu noch weniger sündigen“. Sondern wir lesen von „Herrlichkeit zu Herrlichkeit“. Beim Fußball kann man Tore schießen und man kann Traumtore schießen.
Natürlich nehmen auch die Werke des Fleisches ständig ab!
„Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien,- Trinkgelage, Völlereien und dergleichen.“ Gal 5,19-21
Aber das ist hier nicht so sehr der Punkt! Es geht um ein Zunehmen an Herrlichkeit!
Das Studium von Gottes herrlichen Eigenschaften ist nichteinfach nur Theorie! Gottes Eigenschaften in unserem Leben sollen sichtbar werden! Jesus besaß die Frucht des Geistes in vollkommenster Weise und auch wir werden und müssen ständig wachsen in Liebe, in Freude, in Frieden, in Güte usw.
Das bekannte Lied „Immer mehr von dir“ drückt diesen Wunsch im Herzen eines Gläubigen aus. Immer mehr von Jesus!
Welche Eigenschaften Gottes werden uns noch zuteil?
Ja, das mag uns vielleicht überraschen, sogar Eifersucht und auch Zorn wird bei uns zunehmen. Aber es ist ein heiliger Zorn, es ist ein gerechter Zorn. Es ist ein eifersüchtiges Verlangen nach Gutem, ein Zorn auf alles was Gottes Willen entgegensteht und es ist beherrschter Zorn. Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir zornig sind, dass es nicht selbstsüchtig und nicht mit einem langmütigen Charakter einhergeht.
Was der HERR Mose auf dem Berg Sinai über seinen Charakter und Namen offenbarte, sollte uns als Vorbild dienen, wenn wir Fehler bei anderen sehen und schwierige Situationen erleben:
Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue. 2.Mo 34,6
Gott ist langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue.
Auch sollten wir uns nie selbst rächen, sondern Paulus schreibt im Römerbrief was wir stattdessen tun sollen, nämlich Gott die Rache überlassen. Es gibt Dinge wo Gott über uns bleibt und wir nicht das tun dürfen und tun können, was Er tun darf.
Rächt nicht euch selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.“ Röm 12,19
Eifersucht ist meistens selbstsüchtig, meistens nicht darauf bedacht Gott zu verherrlichen. Aber Eifersucht kann auch, wenn sie für Gottes Willen eifert, angebracht sein.
Paulus eiferte für den Herrn und für die Korinther, später schrieb er in diesem 2.Korintherbrief:
Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen. 2.Kor 11,2
Zusammengefasst können wir sagen, dass wir am Ende unserer Verwandlung eines Tages vollkommen dastehen werden, dass Gottes Schönheit uns gänzlich zu Eigen wird oder wie der Vers sagt, dass wir größte „Herrlichkeit“ besitzen!
Nun Jesus ähnlicher werden und ihm gleichen, schließt aber auch einige Dinge aus, die ganz allein nur Jesus zustehen. Wir dürfen nicht glauben, dass wir unserem Bruder seine einzigartige Vormachtstellung beraubenoder gar seine Anbetung.
Worin werden wir Jesus nicht gleichen? Wir werden wie Jesus, aber wir werden nicht Gott. Wir werden nicht allmächtig, allwissendoder allgegenwärtig. Obwohl Gottes Wissen und seine Macht unter die Kategorien fallen, wovon Gott ein wenig von sich auch auf uns überträgt, werden wir keineswegs Allmächtig oder Allwissend. Gott kann uns Macht schenken oder auch eine gewisse Souveränität, wie z.B. Eltern, Gemeindeleitern oder Regierungen aber wir besitzen keine Allmacht. Gott schenkt uns Wissen, aber nicht Allwissenheit.
Woran werden wir Gott auch nie gleichen? Wir werden nie unabhängig sein. Gott ist unabhängig von seinen Geschöpfen. Wir sind Geschöpfe und bleiben immer abhängig von unserem Schöpfer. Auch sind wird veränderlich in diesem Leben, wohingegen Gott sich nie ändert!
Und auch die Ewigkeit Gottes ist eine Eigenschaft, die uns nicht zukommen wird. Obwohl die Gläubigen ewiges Leben haben, sind sie ihrer Herkunft nach nicht ewig, da sie einen Anfang hatten.
Das ist in unserer Verwandlung nicht mit eingeschlossen. Es gibt Eigenschaften Jesu, die überträgt uns der Heilige Geist nicht. Jesus hat Leben in sich selbst. Das haben wir nicht, sondern wir bleiben abhängig davon, dass Gott uns am Leben erhält. Gott ist unwandelbar, im Gegensatz zu uns. Er verändert sich nicht und bleibt immer der Gleiche.
„Jesus Christus [ist] derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ Hebr 13,8
Es gibt also Eigenschaften Gottes, die der Mensch niemals mit Gott teilen wird, auch im Himmel nicht. Wir werden nicht Gott sein, wir bleiben Geschöpfe.
Nun die moralischen Eigenschaften sind nur ein Teil von dem worin wir Jesus ähnlicher werden.
Der nächste Aspekt unserer Verwandlung ist unsere Erkenntnis. Sie wächst von Jahr zu Jahr! Wir erkennen und verstehen Gott immer besser und unsere Beziehungzu ihm wird tiefer und gefestigter. Petrus schreibt an die damaligen Gläubigen in der heutigen Türkei:
Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen. 2.Petr 3,18
Und Paulus betet, dass die Kolosser durch die Erkenntnis Gottes wachsen mögen. Wir wachsen durch die Erkenntnis Gottes undwir wachsen in der ErkenntnisGottes.
Deshalb hören auch wir nicht auf, von dem Tag an, da wir es gehört haben, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen, Frucht bringend in jedem guten Werk und wachsend durch die Erkenntnis Gottes. Kol 1,9-10
Das wir wachsen in der Erkenntnis und in der Wahrheit ist Jesu Jüngern verheißen. Jesus hat kurz vor seinem Tod versprochen, dass der Heilige Geist seine Jünger in alle Wahrheit führen wird:
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Joh 16,13
Also bis zu unserem Tod oder bis der Herr Jesus wiederkommt nehmen wir in unserer Erkenntnis zu und erfassen mehr die Wahrheit, bis sie schließlich dann vollkommen sein wird.
Ein dritter Aspekt wie wir in der Herrlichkeit Jesu zu nehmen, sind unsere von Gott-gegebenen Fähigkeiten. Jeder von uns hat geistliche Gaben bekommen und sie nehmen ständig zu, manchmal bekommenwir auch neue.
Und einen letzten Aspekt, und damit beende ich den 2.Punkt, wie wir Jesus Christus gleich sein werden, ist, dass wir zusammen mit Ihm herrschen werden! Aber das wird erst im zukünftigen Reich eintreffen.
„Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut [Menschen] für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“ Offb 5,9-10
„wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen1.Tim 2,12
„Und Nacht wird nicht mehr sein und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem Licht der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Offb 22,5
Ich fasse den 2.Punkt, das Ziel unserer Verwandlung, Herrlichkeit und Jesu-ähnlichkeit kurz zusammen:
Wir werden nicht Gott sein. Aber wir werden sein Volk im vollständigsten Sinne sein und JHWH wird unser Gott sein. Es wird eines Tages allen Menschen klar sein, das Gott unser Vater ist, das wir seine Kinder sind. Und dann werden wir unserem großen Bruder Jesus Christus in seiner Herrlichkeit gleichen und mit ihm herrschen. Unsere Erkenntnis von Gott wird dann nicht mehr nur Stückwerk sein, sondern wir werden Gott so tief und innig kennen wie nie zuvor. Das ist Ziel unserer Verwandlung, die der Geist bei uns bewirkt, indem wir schauen auf Jesus.
Ich komme zum letzten Punkt. 3. Er ist kürzer als die beiden vorherigen Punkte. Die Verwandlungdurch den Heiligen Geist braucht Zeit.
(„wir werden verwandelt … von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“) Punkt 3
Wenn wir wiedergeboren werden durch den Glauben an Jesus Christus, sind wir dann sofort vollkommen? Wird bei unserer Bekehrung sofort Jesus in unserem Leben voll zu sehen sein? Geschieht die Verwandlung in einem Moment? Wird aus einer Raupe sofortein Schmetterling? Steht die Sonne gleich mit Tagesbeginn am Horizont? Sieht man gleich die volle Herrlichkeit Christi an uns?
Was sagt uns der Vers?
(„wir werden verwandelt … von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“) Punkt 3
Einer meiner Lieblingssprüche von Salomo lautet:
„Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, heller und heller erstrahlt es bis zur Tageshöhe.“ Spr 4,18
Das Licht Jesu in unserem Leben nimmt ständig zu. Unser Licht wird heller, je heller Jesu Licht in uns scheint. Wie das Sonnenlicht am Tag zunimmt, so auch Jesu Licht in uns.
Die Nacht ist schon vorbei und es ist Tag in unserem Leben geworden. Aber wie das Tageslicht heller wird, so wird das Licht eines Christen auch noch heller werden. Als du dich bekehrt hast, war vielleicht deine Stille Zeit noch ziemlich dürftig, doch du bekommst, obwohl es auch schwere Zeiten geben wird, nach und nach und mehr und mehr, ein Verlangen danach zu beten, Bibel zu lesen, Gott mit Liedern zu loben und anderen Menschen Gutes zu tun.
Ich lese noch einmal meinen Lieblingsspruch vor:
„Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, heller und heller erstrahlt es bis zur Tageshöhe.“ Spr 4,18
So ist die Bekehrung eines Menschen auch vergleichbar mit der Wintersonnenwende. Was ist die Wintersonnenwende? Es gibt 2 Zeiträume im Jahr. In dem einen Zeitraum nimmt die Helligkeit der Tage stetig ab und im anderen Zeitraum nimmt sie von Tag zu Tag zu. Der dunkelste Tag im Jahr ist meistens der 22.Dezember. Er ist vergleichbar mit dem Tag deiner Bekehrung. Seit diesem Tag wird es ständig heller in deinem Lebenund du kennst Jesus tiefer und tiefer.
Der Heilige Geist verwandelt uns in das Bild Jesu und beginnt damit bei unserer Bekehrung. Wann ist dieses Ziel vollständig erreicht?Wann werden wir wie Jesus sein? Die Sonne geht auf und sie wird heller und am Mittag ist sie am Horizont. Wannwird unsere Jesusähnlichkeit den Horizont erreicht haben?
Obwohl wir diesem Ziel hier in unserem Leben nachjagen sollen, erreichen wir es trotzdem hier auf dieser Erde noch nicht. In Phil 3,21 schreibt Paulus:
„Er (also Jesus) wird unseren armseligen vergänglichen Leib verwandeln, sodass er dann seinem verherrlichten Körper entsprechen wird …“ Phil 3,21 (NEÜ)
Erst bei unserer Auferstehung, werden wir vollständig in das Bild Jesu verwandelt sein.
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Evtl lass ich diesen Exkurs weg!!!!
Nun kann man das Wort, dass in unserem Vers mit „schauen an“ wiedergegeben wird, noch auf 2 weitere Möglichkeiten übersetzen. Das Wort das im griech. „kataptrizo“ heißt, kann noch 2 weitere Bedeutungen haben.
Ich hatte die Version der Elberfelder Bibel, die das Wort „kataptrizo“ mit „anschauen“ übersetzt:
„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie [es] vom Herrn, dem Geist, [geschieht].“ 2.Kor 3,18
Luther 84 übersetzt „kataptrizo“ mit „schauen wie in einem Spiegel“
„Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.“ 2.Kor 3,18 (Luther 84)
Und die NEÜ übersetzt “kataptrizo“ mit „widerspiegeln“
„Und wir alle spiegeln mit aufgedecktem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn wider. Dabei werden wir selbst in sein Bild mit ständig zunehmender Herrlichkeit verwandelt. Das alles geschieht durch den Herrn, den Geist.“ (NEÜ)
Alle 3 Übersetzungsvarianten des Textes sind möglich!
1. Wir schauen an
Ein Schauen ist möglich, weil die Decke weggenommen ist, Tomaten nicht mehr auf den Augen sind. Beispiel Mose – ein aufbrausender Mann, zum Schluss wird er was genannt?
„Aber Mose war ein sehr sanftmütiger Mann, sanftmütiger als alle Menschen auf Erden.“ 4.Mo 12,3
2. Wir spiegeln wider
Gott strahlt uns an, wir geben die Strahlen wieder zurück. Bsp. Sonne / Mond. Beispiel Clemens. Clemens auf Jesus geblickt, Leiden und Schmerzen erträglicher, Ruhe und Frieden, Gelassenheit, Christus vielmehr durchgemacht (23.09.2013 nach schwerer Krebserkrankung gestorben)
3. Wir schauen wie in einem Spiegel
Undeutlich, poliertes Metall. Erkenntnis bleibt Stückwerk.
Die Schlachter 2000 hat wie die russische Übersetzung die 3.Version à wie in einem Spiegel
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Ich fasse noch einmal die 3 Punkte zusammen. Wir haben gehört, dass der Heilige Geist uns verwandelt in dem wir auf Jesus schauen. Und zwar schauen wir auf Jesus in all seinen Aspekten wie z.B. als er auf die Erde kam und damit unser großer Gott sich kleingemacht hat und uns ein Beispiel seiner unglaublichen Demut gegeben hat. Wir schauen auch und ganz besonders auf Jesus als er am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist. Weiter schauen wir auf Jesus als den Auferstandenen, der uns Gerechtigkeit erworben hat und wir sehen Ihn, wie er jetzt auf dem Thronsitzt, zur Rechten Gottes. Als zweites haben wir gehört, dass das Ziel unserer Verwandlung ist, wie Jesus zu sein. Doch obwohl wir göttlicher Natur teilhaftig geworden sind, werden wir nicht Götter sein, die allmächtig, allwissend oder allgegenwärtig sind. Wir werden nicht unabhängig wie Gott. Das Ziel unserer Verwandlung ist es Jesus in seinen moralischen Eigenschaften vollkommen zu gleichen, also seiner Liebe, seiner Gerechtigkeit usw. und das wir Anteil an seiner Heiligkeit und Herrlichkeit bekommen. Mit Abschluss der Verwandlung wird unsere Erkenntnis dann nicht mehr Stückwerk sein, sondern wir werden Gott voll und ganz erkennen. Es wird schließlich offenbar, das wir seine Kinder sind.
Zuletzt als dritten Punkt hatte ich gesagt, dass unsere Verwandlung Zeit in Anspruch nimmt. Unsere Verwandlung geschieht von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Wir sind bereits Licht, doch unser Licht nimmt noch zu. Das waren die 3 Punkte unseres Predigtverses:
„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie [es] vom Herrn, dem Geist, [geschieht].“ 2.Kor 3,18
Schluss:
Ich möchte mit einem kleinen Erlebnis abschließen, dass ich vor einigen Jahren hatte. Ihr kennt sicherlich alle das Märchen vom hässlichen Entlein.
Gott spricht zu uns durch sein Wort! Und er zeigt uns in der Schöpfung immer wieder erstaunliche Beispiele und Vergleiche für geistliche Wahrheiten in Seinem Wort. Als ich dieses Erlebnis hatte, hatte ich das Märchen vom hässlichen Entlein nicht im Kopf. Erst hinterher begriff ich, dass das Märchen ja die gleiche Botschaft beinhaltet.
Ich hatte eine Woche Urlaub und verbrachte den Großteil meiner Zeit in meiner Bibel zu Hause. Ich brauche aber auch meistens einfach noch Zeit wo ich dann nichts tue und nur über das Gelesene nachdenke. Man kann viel lesen, aber wenn man nicht darüber nachdenkt, nützt es nicht viel. Ich kann am besten nachdenken, wenn ich spazieren gehe oder mit meinem Fahrrad in die Wälder fahre. Ich hatte mir den Flughafensee Tegel als Ziel vorgenommen und fuhr mit meinem Fahrrad dorthin. Als ich an den See kam, glitzerte die Sonne im Wasser. Es gibt dort einige schöne Ufer mit Sandstränden. Doch konnte ich ein paar schöne Schwäne beobachten, die aus dem Wasser herauskamen. Es waren 2 ausgewachsene, schöne weiße Schwäne, die sich mir näherten. Und hinter diesen beiden kam noch so ein junger, kleinerer, grauer Schwan hinterher.
Nun dieses Bild mit den Schwänen zeigt uns schön wie Gott im Leben seiner Kinder handelt, wie der Neue Bund im Leben der Christusgläubigen Veränderung schenkt.
Aus einem kleinen, grauen Schwan wird keine kanadische Wildgans. Ich betrachtete diesen Schwan. Dieser kleine, graue Schwan schwamm nicht mit Wildgänsen, sondern er war die ganze Zeit hinter den schönen, weißen Schwänen her. Es ist gewiss, dass aus ihm ein herrlicher, weißer Schwan wird. Auch wenn man das jetzt noch nicht gänzlich erkennen kann.
So wie die kleinen grauen Federn immer mehr verschwinden und stattdessen ein schönes weißes Gefieder entsteht, so ist im Neuen Bund fest von Gott verheißen, dass Er unsere Sünden nach und nach austilgt:
Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken. Jes 43,25
und stattdessen sein Gesetz in unser Innerstes legt und auf unsere Herzen schreibt:
Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein. Jer 31,33b
Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie [es] vom Herrn, dem Geist, [geschieht]. 2.Kor 3,18 Elberfelder 2006
Amen!
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