Jesus begegnen - Der Heilige Geist

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Der Mensch hat ohne den Heiligen Geist nur eine begrenzte Wahrnehmung des Lebens, wodurch ihm Wahrheiten, Begabungen und Verbundheit zu sich, seinen Mitmenschen und Gott verschlossen bleiben.

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Liebe - Was ist der Heilige Geist?

Wir feiern heute Pfingsten und wir feiern es nicht nur heute, sondern genauso auch morgen. Für viele Menschen ist Pfingsten einfach nur ein weiterer christlicher Feiertag, der ihnen einen freien Tag beschert. Einigen stößt es aber auch auf, dass es schon wieder ein christlicher Feiertag sein muss, und sie fragen sich, warum man alle möglichen christlichen Ereignisse feiert. Es gibt Weihnachten als Geburtstag Jesu, Ostern als zweiten Geburtstag, Himmelfahrt als Familienzusammenführungsfeier und jetzt Pfingsten. Der Tag an dem der Geist Gottes auf die Erde kam. Warum hat dieser Moment einen Feiertag verdient? Warum sollten wir uns einen freien Tag nehmen, um über den Geist Gottes, den Heiligen Geist nachzudenken bzw. um uns an sein Kommen zu erinnern? Eine Antwort darauf bekommen wir, wenn wir darüber nachdenken, was der Heilige Geist eigentlich ist. Mit Geistern verbinden wir Schrecken. Auf dem Weihnachtsmarkt am Alex gibt es zum Beispiel ein Geisterhaus. In Filmen sind es gruslige Wesen aus dem Reich der Toten, die keine Ruhe finden, sondern ihr unwesen hier in dieser Welt treiben. Diese Vorstellung hat nichts mit dem zu tun, was wir unter dem Heiligen Geist, dem Geist Gottes verstehen. Der Heilige Geist wird als Fürsprecher, Geist der Wahrheit, Gute Gabe oder auch als Leben bezeichnet. Beim Heiligen Geist geht es nicht um ein Gespenst, was um uns herum wuselt, uns erscheckt oder Angst macht, sondern es geht dabei um unser Inneres und wie wir die Welt wahrnehmen. An Pfingsten kommt der Geist Gottes auf die Welt. Die Jünger Jesu, seine Weggefährten über die letzten drei Jahre, sitzen zusammen in Jerusalem. Jesus ist vorher schon in den Himmel aufgefahren, nachdem er von den Toten auferstanden ist. Die Jünger sind also allein. Sie sind jetzt auf sich gestellt, und vieles ist für sie unklar. Jesus hat in ihrem Leben viel angestoßen und verändert, aber was wird davon bleiben? Wie wird es weitergehen? Es ist ein bisschen wie der Anfang unserer Gemeindegründung. Wir haben den Entschluss gefasst, dass wir eine neue Gemeinde in Hennigsdorf aufbauen wollen, aber was jetzt? Was passiert nach diesem Entschluss? Wie soll es weitergehen? Jesus verspricht seinen Jüngern bevor er geht etwas, was an Pfingsten wahr werden wird. Er verspricht ihnen:
Johannes 16,7 ZB 2007
Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist zu eurem Wohl, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, wird der Fürsprecher nicht zu euch kommen; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.
Der Heilige Geist ist ein Fürsprecher. Er spricht für Jesus. Er sagt seinen Jüngern, was seine Lehren, sein Verständnis vom Leben in dieser Welt sind und er erinnert sie an ihn. Er erinnert sie daran, was er in dieser Welt getan hat und wie er in dieser Welt gelebt hat, damit sie auch wissen, was sie tun und wie sie leben sollen. Der Heilige Geist zeigt ihnen, wie sie andere Menschen zur Liebe befreien und befähigen können, denn das ist das Ziel Jesu mit dieser Welt. Das hat sein Leben ausgemacht: Jesus hat die Menschen zur Liebe befreit und befähigt. Und genau das ist das Wirken des Heiligen Geistes: Er befähigt und befreit zur Liebe. Und diesen Geist empfangen die Jünger Jesu an Pfingsten. An Pfingsten feiern wir, dass die Jünger den Heiligen Geist der Liebe empfangen haben. Wir feiern, dass ihr Denken und Handeln verändert wurde. Bevor sie diesen Geist empfangen haben, sind sie für sich und verstecken sich. Nachdem sie Jesus schon einmal verlassen hatte, ist er nun wieder weg. Dann passiert aber etwas, dass sie so vorher noch nie erlebt haben. Auf einmal ist in dem Raum, wo sie sich befinden, ein extremer Durchzug. Es ist ein Wind, der durch den Raum pfeift. Dabei geht es aber eher um einen frischen Wind, der ihr ängstliches, vorsichtiges Handeln hinwegfegt und sie frei macht. Denn nachdem dieser Wind durch das Zimmer geweht hat, gehen sie aus diesem Zimmer hinaus in die Stadt, auf den Marktplatz und erzählen den Menschen von Jesus ohne Angst. Sie gehen auf die Straßen und reden mit den Menschen. Sie reden so mit ihnen, dass sie es verstehen und hunderte kommen zum Glauben. Deswegen feiern wir Pfingsten. Wir feiern Pfingsten, weil wir ohne Pfingsten, ohne den Heiligen Geist, der zur Liebe befreit und befähigt, gar nicht hier wären. Ohne Pfingsten wäre der Glaube an Jesus vielleicht irgendwann vergessen worden, aber weil der Geist Gottes die Jünger erfüllt hat, sind wir heute hier und können genauso von Jesus sprechen und zur Liebe befreien und befähigen. Wir können genauso wie die Jünger sagen: Jesus Christus ist unser Herr! Genauso wie die Jünger haben wir es zum Start unserer Gemeinde erlebt, dass der Heilige Geist uns dazu ermutigt hat rauszugehen. Dort hinzugehen, wo die Menschen sind und so von ihm zu sprechen, dass die Menschen es verstehen können. Unsere ersten Schritte waren Männertreffen und Brunch. Etwas, das erstmal gar nicht unbedingt christlich ist, aber dort ist, wo die Menschen sind. Der Heilige Geist befreit und befähigt zur Liebe.

Leben - Inwiefern ist die Wahrnehmung des Lebens ohne den Heiligen Geist begrenzt?

Und diese Befreiung und Befähigung zur Liebe eröffnet ein neues Leben.
Johannes 6,63 ZB 2007
Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch vermag nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.
Das der Geist lebendig macht, ist nur eine logische Konsequenz, denn durch ihn sehen wir die Welt anders. Der Heilige Geist gibt uns eine neue Perspektive auf das Leben, wie wir es bisher kennen, denn er gibt uns den Glauben an Jesus. Er schenkt uns den Glauben daran, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der durch den Heiligen Geist bei uns ist. Er schenkt uns das Vertrauen darauf, dass diese Welt nicht alles ist, und wir eine ewige Perspektive haben können. Meine Geschwister und ich haben viele Situationen gemeinsam in unserer Kindheit erlebt. Wenn wir aber über unsere Kindheit nachdenken, dann nehmen wir sie total unterschiedlich wahr. Obwohl vieles gleich war, wir die selbe Eltern hatten, sind wir zu ganz unterschiedlichen Menschen geworden, weil wir die selben Situationen unterschiedlich wahrgenommen haben. Der Heilige Geist führt dazu, dass wir durch die gleichen Situationen wie andere Menschen hindurchgehen, aber sie ganz anders wahrnehmen. Sie werden uns ganz anders prägen, ganz andere Dinge ermöglichen, wenn wir den Heiligen Geist in uns haben. Ein Beispiel dafür kann die Frage sein: Wie gehe ich mit Leuten um, die es nicht gut mit mir meinen? Wie gehe ich mit Dingen um, die mich angreifen? Aus mir selbst heraus würde ich sagen: Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich schlage zurück. Ich kämpfe für mich und meine Gerechtigkeit. Der Heilige Geist als Fürsprecher Jesu stellt das jedoch in Frage. Der Heilige Geist sieht es als Möglichkeit zur Liebe zu befreien und zu befähigen. Indem ich nicht zurückschlage. Indem ich mich nicht allein von Wut und dem Wunsch nach Rache bestimmen lasse, sondern meinem Gegenüber wirklich begegne. Das bedeutet, ich versuche zu verstehen, warum das so passiert ist. Es bedeutet nicht, dass ich meine Gefühle wegdrücke, sondern sie auf eine angemessene, ehrliche Art und Weise ins Gespräch bringe. Nicht mit dem Ziel mein Gegenüber zu verletzen, sondern ihn in Liebe und somit auf Augenhöhe zu begegnen. Dass das nicht immer klappt, obwohl ich als Christ mit dem Heiligen Geist unterwegs bin, gehört irgendwie dann doch zum Leben dazu, aber dieser Gedanken, diese Frage aufgrund der Liebe , die ich selbst durch den Heiligen Geist erfahren dürfte, zu stellen, ist der erste Schritt. Das neue Leben, dass der Heilige Geist gibt, ist eine neue Perspektive auf die Welt, denn wir werden nicht mehr einfach von den Zwängen, denen sie unterliegt bestimmt, sondern von dem Geist Gottes, der Liebe ist. Durch den Heiligen Geist glauben wir an einen Gott, der Liebe ist. All sein Wirken, sein Sein hat den Ursprung in Liebe. Die Liebe ist die Essenz Gottes. Der Heilige Geist verbindet uns mit ihr und lässt sie in uns wirksam werden.

Wahrheit - Welche Wahrheiten bleiben ohne den Heiligen Geist verschlossen?

Das führt aber nicht nur zur einer Veränderung in moralischen Fragen, sondern es hat Einfluss darauf, wie ich mein Leben und was darin passiert verstehe. Wir haben zu Hause einen Spruch an der Wand und der lautet: Es war niemals Glück, sondern immer Gott. Durch den Heiligen Geist werden wir nicht nur anders reagieren, sondern der Heilige Geist führt uns in die Wahrheit. Er führt uns zu einem wahren Verständnis von dem, was in dieser Welt passiert. Wenn wir als Familie im Urlaub in die Berge fahren, dann frage ich mich immer: Wie kann es sein, dass Menschen durch diese Natur laufen, und Gott nicht darin sehen? Wie kann es sein, dass man diese Wunder sieht, und nicht an einen Gott glaubt? Wie können Menschen in der Bibel lesen und die Geschichten gehen einfach so an ihnen vorbei? Wie kann es sie nicht bewegen, wenn sie die Geschichte vom verlorenen Sohn hören oder vom verlorenen Schaf? Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt Wahrheiten, die erschließen sich nur mit dem Heiligen Geist. Es ist die Stimme Gottes, die uns sagt, was Wahrheit ist. Es ist das Wirken des Heiligen Geistes, dass uns erleben lässt, dass die Zusagen Gottes wahr sind. Durch den Heiligen Geist wird Gottes Gegenwart für uns wahr. Durch den Heiligen Geist wird Jesus heute noch spürbar, hörbar und erlebbar. Ohne den Heiligen Geist werden wir vielleicht alles dem Zufall zuschreiben oder dem Glück. Vielleicht werden wir eine Gewisse Ehrfurcht spüren, wenn wir vor einem großen Berg stehen oder eine Naturgewalt erleben. Wir werden aber nicht Gott darin sehen. Der Heilige Geist öffnet uns die Augen für eine Wahrheit, die verborgen ist, aber auf alles Einfluss hat, was wir sehen und erleben.

Gemeinschaft - Welche Verbundenheit bleibt ohne den Heiligen Geist verschlossen?

Das besondere dabei ist, dass wir mit dieser Wahrheit nicht allein sind. Die Erkenntnisse, die uns der Heilige Geist schenkt, bleiben nicht einfach nur bei uns. Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt können zusammenkommen und die Dinge gleich verstehen. Als ich in Brasilien war, war dort bereits eine Verbundenheit mit den Brasilianern, die mit mir gemeinsam in der Mission gearbeitet haben. Wir waren verbunden, denn sie und ich haben das selbe verstanden: Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Er ist der Herr über diese Welt. Er liebt uns. Wir wollen diese Liebe gemeinsam in die Welt tragen. Diese gemeinsamen Wahrheiten, diese Verbundenheit hat Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede überwunden. Wir wussten: Wir sind im selben Geist. Wir sind gemeinsam im Geist Gottes. Paulus beschreibt das im Korintherbrief:
1. Korinther 12,13 ZB 2007
Denn durch einen Geist wurden wir ja alle in einen Leib hineingetauft, ob Juden oder Griechen, ob Sklaven oder Freie; und alle wurden wir getränkt mit einem Geist.
Der Heilige Geist führt uns mit anderen Menschen zusammen. Es ist nicht etwas, dass nur uns gehört, sondern er hat eine verbindende Kraft, denn neben dem Leben und der Wahrheit, lässt er uns Teil einer Familie werden: Die Familie Gottes. Wenn der Heilige Geist in uns wohnt, dann sind wir Kinder Gottes. Gott selbst ist in uns und dadurch gehören wir zu ihm. Wir sind ihm ähnlich. Wir haben einen Teil von ihm. Es ist so wie mit unserer leiblichen Familie. Viele Menschen sagen mir zu Beispiel: “Du bist wie dein Vater.” Meistens wird das in Situationen gesagt, die etwas schwieriger sind, aber trotzdem verstehe ich das als ein Kompliment. Und genauso wie ich Anteile meines Vaters in mir habe, habe ich durch den Heiligen Geist Anteile Gottes in mir und ich hoffe, dass irgendwann Mal jemand kommt und zu mir nicht nur sagt: Ich sehe deinen Vater in dir, sondern das jemand zu mir kommt uns sagt: Ich sehe etwas von Gott, von Jesus in dir, denn das ist es, was der Heilige Geist in uns ist: Er ist ein Anteil Gottes in uns.

Gabe - Welche Begabungen bleiben ohne den Heiligen Geist verschlossen?

Jetzt habe ich viel über den Heiligen Geist gesprochen, aber noch gar nicht gesagt, woher man weiß, ob man ihn hat bzw. wie man ihn bekommt. Die Frage, ob man den Heiligen Geist hat, lässt sich relativ leicht beantworten: Wenn du daran glaubst, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und du ihn als deinen persönlichen Erlöser und Herrn angenommen hast, dann hast du den Heiligen Geist. Ohne den Heiligen Geist könntest du nicht daran glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der auf diese Welt kam. Ja, es gibt noch viele andere Dinge, die man über den Heiligen Geist sagen könnte und über Gaben und Wunder, die er durch uns tun kann, aber ob du den Heiligen Geist in dir hast, oder nicht, macht sich an deinem Glauben an Jesus fest, alles andere folgt daraus. Wie du Teil der Familie Gottes werden kannst und den Heiligen Geist bekommst, beschreibt Jesus selbst in Lukas 11.
Lukas 11,10–13 ZB 2007
Denn wer bittet, empfängt; wer sucht, der findet; wer anklopft, dem wird aufgetan. Wer von euch gibt seinem Sohn, wenn der ihn, den Vater, um einen Fisch bittet, statt des Fisches eine Schlange, oder wer gibt, wenn er ihn um ein Ei bittet, einen Skorpion? Wenn also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater den heiligen Geist vom Himmel herab denen geben, die ihn bitten.
Bitten, suchen, anklopfen. Das ist es, was uns zum Teil der Familie Gottes werden lässt. Es ist nicht mehr und auch nicht weniger. Gott bitten. Gott suchen. Bei Gott anklopfen. Er wird dein Bitten hören. Er wird dein Suchen nicht ziellos sein lassen. Er wird dir die Tür öffnen. Das alles tut er, indem er dir den Heiligen Geist gibt, wenn du danach fragst. Gott ist ein Gott, der dich liebt. Gott will dir nichts Böses. Gott will das Beste für dich. Wenn du ihn darum bittest, dann wird er es dir geben.
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