Jesus der Eckstein - Die Gemeinde aus Judenchristen und Christen aus den Nationen

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Jesus der Eckstein - Die Gemeinde aus Judenchristen und Christen aus den Nationen

Liebe Gemeinde,
in fünf Tagen beginnt sie, die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Ich weiß nicht, wie große Fußballfans Ihr seid. Ich bin vielleicht nicht so sehr der große Fan, aber ich verfolge schon, wie RB Leipzig spielt und bei mir zu Hause der ZFC Meuselwitz, ob er in der Regionalliga Nordost bleibt oder nicht. In diesem Jahr war er im unteren Mittelfeld.
Nun die Bekanntmachung der Spieler der deutschen Nationalmannschaft, die bei der Europameisterschaft dabei sind oder nicht, war ja doch außergewöhnlich. Da hat sich der Bundestrainer Nagelsmann etwas einfallen lassen, mitzuteilen, ob ein Spieler drinnen oder draußen ist. Das wurde dieses Mal auf Bäckertüten, Dachziegeln, Werbetafeln, Social Media und anders immer häppchenweise mitgeteilt, um die Spannung aufrecht zuhalten. Einer der Spieler hatte auch lange gebangt, ob er draußen oder drinnen ist: Mats Hummels. Am Ende musste er dann feststellen, er ist leider draußen. Das ist für ihn bitter, hat er doch am Schluss in seinem Verein hervorragende Leistungen gezeigt, so dass es fast alle erwartet hatten.
Es macht eben einen großen Unterschied, ob man am Ende draußen oder drinnen ist. Vom draußen und drinnen spricht auch der Apostel Paulus in unserem Predigttext aus Epheser 2. Dabei macht er auch deutlich, dass das draußen auch unterschiedlich war. Wir lesen:
Epheser 2,11–22 (BB)
11 Erinnert euch deshalb daran, dass ihr früher rein körperlich Heiden wart. Von den sogenannten Beschnittenen wurdet ihr die Unbeschnittenen genannt. Dabei haben auch sie nur die körperliche Beschneidung, die von Menschen vollzogen wurde. 12 Denkt daran, dass ihr damals von Christus getrennt wart. Ihr habt nicht zu Israel gehört. Als Fremde galt für euch keiner der Bundesschlüsse, mit denen Gott sein Versprechen gab. Ohne Hoffnung und ohne Gott habt ihr in dieser Welt gelebt. 13 Aber jetzt gehört ihr zu Christus Jesus. Ihr, die ihr einst fern wart, seid ihm nahe gekommen durch das Blut, das Christus vergossen hat. 14 Ja, Christus selbst ist unser Frieden. Er hat aus beiden, aus den Juden und den Völkern, ein Ganzes gemacht. Er hat die Mauer niedergerissen, die sie trennte. Er hat die Feindschaft zwischen ihnen beseitigt, indem er seinen Leib hingab. 15 So hat er das Gesetz aufgehoben mitsamt seinen Geboten und Vorschriften. In seiner Person hat er die beiden Teile zu einem neuen Menschen vereint und dadurch Frieden gestiftet. 16 Zugleich hat er die beiden Teile durch seinen Tod am Kreuz als einen Leib mit Gott versöhnt. So hat er durch seinen Tod die Feindschaft getötet. 17 Er kam und verkündete Frieden: Frieden für euch in der Ferne und Frieden für die in der Nähe. 18 Denn durch ihn haben wir beide in ein und demselben Geist Zugang zum Vater. 19 Ihr seid also nicht mehr Fremde und ohne Rechte in Israel. Ihr seid vielmehr Mitbürger der Heiligen und Mitglieder von Gottes Hausgemeinschaft. 20 Ihr seid gegründet auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Grundstein Christus Jesus ist. 21 Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten. So wächst er zu einem heiligen Tempel empor, der dem Herrn gehört. 22 Weil ihr zum Herrn gehört, werdet auch ihr als Bausteine in diesen Tempel eingefügt. Gott wohnt darin durch den Heiligen Geist.
Wisst ihr was am 13. August 1961 war? Da war der Tag des Mauerbaus. Ab da gab es Menschen, die in Deutschland drinnen und draußen lebten. Die drinnen in der DDR lebten, konnten nicht raus oder nur unter schwersten Bedingungen. Und die, die draußen lebten, konnte vielleicht rein, aber wollten es sicher nicht. Aber am 09. November 1989 änderte sich das. Die Mauer ist gefallen. Da konnten auch die, die drinnen waren, nach draußen. Aber dabei gab es und gibt es eigentlich bis heute viele Anpassungsprobleme.
Wenn wir in den Tagen des Apostel Paulus nach Jerusalem gereist wären, hätten wir eine andere Mauer im Tempel gefunden. Sie wäre nicht mit Maschinengewehrtürmen oder Stacheldraht ausgekleidet. Aber es war nicht weniger spaltend. Es war eine ziemlich niedrige Steinmauer, nur etwa 1 Meter hoch. Sie umgab den Tempel. Sie trennte den äußeren Hof des Tempels, der als Hof der Heiden bekannt ist, vom inneren Hof. In dieser Mauer wurden an strategischen Stellen eine Reihe von Toren angebracht. Und an jedem Tor war ein Schild angebracht. Das Schild enthielt eine Warnung in drei Sprachen: Hebräisch, Griechisch und Latein. Es warnte, dass kein Nichtjude unter Androhung des Todes über diesen Punkt hinaus zugelassen wurde.
Der Apostel Paulus macht nun hier deutlich, bevor die Menschen Jesus kennengelernt haben, lebten sie eben im Draußen. Und dieses draußen war ein Leben in der Feindschaft mit Menschen und auch mit Gott.
Doch seit Jesus und seine Botschaft hat sich das geändert. Dennoch gab es da erst einmal Unterschiede zwischen den Judenchristen und den Christen aus den Nationen.
Die Juden lebten nach der Tora, nach den Geboten Gottes. Wenigsten sollten sie danach leben. Sie kannten eigentlich Gott und wussten um ihn. Doch das Leben nach der Tora war für viele eine Last und Belastung.
Aber wenn wir die Bibel genau lesen, entdecken wir, dass sie als Judenchristen auch weiter nach der Tora lebten: Apg 21,20
Apostelgeschichte 21,20 LU17
20 Da sie aber das hörten, lobten sie Gott und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wie viele Tausende unter den Juden gläubig geworden sind und alle sind Eiferer für das Gesetz.
Sie glauben also an Jesus als den Messias und leben auch weiter nach der Tora.
Ganz anders bei den Menschen aus den Nationen. Natürlich hatten die mit der Lebensart der jüdischen Menschen damals und auch bis heute ihre Probleme. Warum gibt es denn leider wieder in unserer Zeit diesen wachsenden Antisemitismus auch wieder unter unserer Bevölkerung?
Die Menschen aus den Nationen - oder wie wir sie nennen Heiden, waren ja nicht atheistisch, sondern hatten ja auch ihrer Götter und Götzen, aber sie kannten diesen Absolutheitsanspruch Gottes nicht.
Auch bei ihnen finden jetzt Menschen zu dem Messias Jesus und erkennen ihn als ihren Herrn und Christus an? Was aber jetzt? Müssen die jetzt erst Juden werden? Nein, das hatte ja nun das Apostelkonzil beschlossen, dass das nicht nötig ist. Der Herrenbruder Jakobus fasst es zusammen: Apg 15,19-20
Apostelgeschichte 15,19–20 LU17
19 Darum meine ich, dass man die von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht beschweren soll, 20 sondern ihnen schreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.
So kann Paulus jetzt schreiben: Epheser 2,14
Epheser 2,14 BB
14 Ja, Christus selbst ist unser Frieden. Er hat aus beiden, aus den Juden und den Völkern, ein Ganzes gemacht. Er hat die Mauer niedergerissen, die sie trennte. Er hat die Feindschaft zwischen ihnen beseitigt, indem er seinen Leib hingab.
Es gibt auch heute noch den äußeren Unterschied zwischen den messianischen Christen und den (ich nenne es mal, wie sie es bezeichnen) den Christen aus den Nationen. Die messianischen Christen leben auch heute noch nach der Tora und wir nicht, aber uns verbindet miteinander und auch in ökumenischer Weise der ein Herr und Heiland Jesus Christus. Also egal wie jemand seinen Glauben lebt und ihn ausdrückt, wenn Jesus Christus sein Herr und Heiland ist, dann ist er nicht draußen, sondern drinnen. Dann ist die Form, wie man den Glauben lebt, zweitrangig. Denn entscheidend ist das Versöhnungswerk Jesu Christi, mit dem er den Frieden zu uns und einen Zugang zu Gott, dem Vater, gebracht hat:
Epheser 2,16–18 BB
16 Zugleich hat er die beiden Teile durch seinen Tod am Kreuz als einen Leib mit Gott versöhnt. So hat er durch seinen Tod die Feindschaft getötet. 17 Er kam und verkündete Frieden: Frieden für euch in der Ferne und Frieden für die in der Nähe. 18 Denn durch ihn haben wir beide in ein und demselben Geist Zugang zum Vater.
Jesus hat dich erblickt. Er hat Dich gehört und er hat Dich eingeladen. Was Dich von Gott trennte, wurde durch Jesus beseitigt. Nichts mehr steht zwischen Dir und Gott außer einer offenen Tür. Durch Gottes Heiligen Geist haben wir Zugang zum Vater.
Wenn wir unsere Augen öffnen, erkennen wir, dass eines der größten Probleme unserer Zeit und unserer Welt, auch bei uns, die Not von Flüchtlingen und Asylsuchenden ist. Hier im Westen, auch unter Christen, wird oft so getan, als sei die Welt ein zivilisierter Ort geworden, wo die meisten in Frieden leben. Doch die Realität zeigt, dass diese Sicht zu optimistisch ist. Kriege sind allgegenwärtig und haben viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, die nun nach einem neuen Ort zum Leben suchen. Die Länder, in die sie kommen, sind oft überfordert und fühlen sich in ihren Ressourcen und ihrer Geduld strapaziert, obwohl sie Mitgefühl für die Leidenden haben.
Flüchtlinge wünschen sich vor allem, in einer neuen Gemeinschaft angenommen zu werden, um ihr Leben und ihre Familien wieder aufzubauen. Der Erhalt der Staatsangehörigkeit in ihrem neuen Land ist ein wichtiges Zeichen dieser Akzeptanz und ihr Pass wird ihr wertvollster Besitz. Damit können sie ein neues Identitätsgefühl entwickeln und Gedanken an eine Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat oft aufgeben. Sie fühlen sich angekommen und zugehörig.
Wenn man durch Jesus Christus Vergebung und Frieden im Herzen erfährt, dann kann sich auch in unseren Beziehung, nein dann wird sich auch in unseren Beziehungen etwas radikal ändern:
Dann können Asylsuchenden und Neonazis in herzlicher Gemeinschaft zusammen, Linke Autonome und Polizisten, Austeiger und Spießbürger freundschaftlich verbunden sein! Das hört sich vielleicht nach Märchenstunde an oder nicht? Doch vor zweitausend Jahren waren da ähnlich gegensätzliche Paare Sklave und Freier oder Jude und Grieche in der Gemeinde - und das wäre wohl auch so geblieben, hätte nicht Gott diesen einen genialen Plan verwirklicht.
In der Gemeinde brachte er diese ehemaligen »Erzfeinde« zusammen. Jesus Christus, der Friedenstifter, versöhnte beide Parteien zuerst mit sich selbst. Als direkte Folge konnte dann auch Versöhnung zwischen diesen ehemals so verschiedenen Gruppen sein.
Paulus erklärt nun, dass die “Heiden”-Christen früher „Ausländer“ und „Fremde“ in Bezug auf Israel waren, jetzt aber volle Mitglieder sind, nicht durch das jüdische Gesetz, sondern durch das, was Jesus vollbracht hat. Jesus hat Frieden geschlossen und verkündigt, was besonders bedeutungsvoll für Menschen ist, die oft mit Argwohn und Ablehnung konfrontiert werden. Frieden ist eine wunderbare Botschaft für alle, die von weit herkommen und die vor Ort leben.
Die Nachfolger von Jesus haben das einzigartige Potenzial, menschliche Grenzen zu überwinden und in der Kraft des Heiligen Geistes ein Leib zu werden.
Das ist die Botschaft des Evangeliums das Judenchristen und Christen aus den Nationen nun durch Jesus in Gemeinschaft leben können. Paulus spricht hier davon, wie die Kirche der Zukunft aussehen wird.
Gott ist dabei einen neuen Tempel zu bauen. Dieser besteht nicht aus Steinen, Torbögen, Pfeilern und Altären, sondern aus Menschen. Dabei sind sie alle. Die Judenchristen, die noch nach der Tora leben, die Christen aus den Nationen, mit ihren ganz unterschiedlichen Glaubensformen.
Aber auch in unserer Gemeinde selbst entdecken wir, wie verschieden am Tempel Gottes gebaut wird: Einzelne, Gruppen und Gemeindekreise leben ihren Glauben im Alltag sehr unterschiedlich. Für mache gehört es dazu, regelmäßig zu fasten, abstinent oder vegetarisch zu leben. Andere pilgern gern weite Wege. Es gibt unterschiedliche Meinungen, wie man als Christ leben soll. Unzählige weitere Formen gibt es, um seinen Glauben zu leben: täglich in der Bibel zu lesen, mit einem Bibelvers den Tag zu beginnen, regelmäßig am Tag zu beten, Lobpreislieder zu singen, sich in Hauskreisen zu treffen oder am Sonntag den Gottesdienst zu besuchen.
Entscheidend ist nur die Frage: Bist du drinnen oder draußen? Diese entscheidet sich am Bekenntnis zu Jesus Christus.
Und wer drinnen ist, der hat nun auch gewisse Rechte - das meint wenigstens Paulus:
Epheser 2,19–22 BB
19 Ihr seid also nicht mehr Fremde und ohne Rechte in Israel. Ihr seid vielmehr Mitbürger der Heiligen und Mitglieder von Gottes Hausgemeinschaft. 20 Ihr seid gegründet auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Grundstein Christus Jesus ist. 21 Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten. So wächst er zu einem heiligen Tempel empor, der dem Herrn gehört. 22 Weil ihr zum Herrn gehört, werdet auch ihr als Bausteine in diesen Tempel eingefügt. Gott wohnt darin durch den Heiligen Geist.
Ihr seid Bürger des Himmels. Ihr habt einen Pass, der euch als Menschen ausweist, die zu Gott gehören. Ihr gehört zur weltweiten Nation der Kinder Gottes. Ihr habt alle Rechte und jederzeit Zugang zum Vater. Ihr habt den Stand von freien aufrechten Bürgern, seit Jesus in euer Leben trat. Eure zukünftige Wohnung ist im unmittelbaren Umfeld Gottes geplant. Die englische New International Version übersetzt das Wort Fremde so: Ihr seid keine „aliens“, keine Außerirdischen mehr. Das verdankt ihr Jesus. Das hat er euch geschenkt. Er ist der Garant für alle Zukunft. Denn Jesus Christus ist der Eckstein.
Hier zitiert der Apostel den Propheten Jesaja: Jesaja 28,16
Jesaja 28,16 LU17
16 Darum spricht Gott der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht.
Im Häuserbau ist der Eckstein ein ganz bestimmter Stein an einer Ecke am Haus, an dem richtet sich der ganze Bau aus, von dem geht das Richtmaß und das Lot aus, damit am Ende alles am Bau stimmt.
Und genauso ist es auch bei uns und unserem Glauben. An Jesus Christus richtet sich alles aus, auch unserer Gemeinde und unser Gemeindeleben.
Jüdische und die verschiedenen ökumenischen Gläubigen sind also nicht einfach nur Mitglieder der christlichen Gemeinschaft. Zusammen und nur zusammen bilden sie die Gemeinschaft, in der der lebendige Gott mit Freuden wohnen möchte.
Und dann habe ich noch eine gute Nachricht für uns: Wir dürfen mitbauen an diesem Tempel Gottes, egal wo wir sind und wo wir leben, mit allen Gaben und Befähigungen, die Gott uns geschenkt hat.
Wir sind lebendige Steine im Tempel Gottes. Gott baut nicht ohne uns an seinem Bau. Ob wir zu wenig von uns denken oder zu viel, eines bleibt: Das Fundament sind die Apostel und Propheten – der Eckstein ist Jesus Christus. Daran kommt keiner vorbei. Und jeder, der Zugang hat zum Vater, will auch daran nicht vorbeikommen, weil er weiß: Allein durch Jesus Christus sind wir und Gott einander nah, stehen wir in seiner Liebe, in seinem Licht, in seiner Geborgenheit. Allein durch ihn haben wir Frieden.
Bei der Fußballnationalmannschaft wurden dann noch zwei Jungspieler als Ersatzspieler nachnominiert, die das nicht erwartet haben. Sie waren dann plötzlich drin.
Mit einem Liedvers über Gottes Kirche auf Erden möchte ich abschließen:
Preis, Lob und Dank sei Gott dem Herren, der seiner Menschen Jammer wehrt und sammelt draus zu seinen Ehren sich eine ewge Kirch auf Erd, die er von Anfang schön erbauet als seine auserwählte Stadt, die allezeit auf ihn vertrauet und tröst’ sich solcher großen Gnad.
Amen.
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Fürbittgebet
Jesus Christus spricht: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28)
Du unser Gott in der Schwäche, Du unser Gott im Schatten, die Mühseligen und Beladenen rufst du zu dir, die Elenden, die niemand sieht, siehst du: Dein Reich beginnt mit ihnen.
Wer kann dich hören? Wer kann dir folgen? Du rufst und rufst, unentwegt und in allem.
Mit denen, die keine Stimme haben, beten wir heute, mit den Ungebildeten, mit den Sprachlosen, den Abgehängten, mit denen, die keine hohe Moral haben und keinen bürgerlichen Gemeinsinn, mit denen, die nicht mehr vorkommen in unserer Gemeinschaft. Wir rufen: Herr, erbarme dich.
Mit denen, die keine Wahl haben, beten wir heute, mit den Ohnmächtigen, über die der Krieg rollt, genährt von immer neuen Waffen und Opfern.
Wir beten mit denen, die ums Überleben kämpfen, Sklaven, ohne Identität und Namen, mit denen, die auf der Flucht sind, die nichts mehr haben, um sich zu behaupten, keinen Besitz und keinen Lebenswillen. Wir rufen: Herr, erbarme dich.
Mit den Mühseligen beten wir heute, mit denen, die mit den Folgen der Überschwemmungen kämpfen. Wir beten mit allen, die nicht mehr aufschauen können, weil ihnen die Lebenslast zu schwer ist, mit allen, die nichts mehr hören wollen und nichts mehr äußern, weil sie keinen Sinn mehr darin sehen. Wir rufen: Herr, erbarme dich.
Mit den Beladenen beten wir heute, mit denen, die zwischen Lobbyinteressen und harten Machtstrukturen um eine menschennahe und lebensdienliche Politik ringen, mit denen, die wegen ihrer Überzeugungen und Haltungen angegriffen und diffamiert werden, mit denen, die sich bis zur Erschöpfung einsetzen für das Wohl anderer und aller. Wir rufen: Herr, erbarme dich.
Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken, so sagst Du es uns zu.
Du rufst und rufst, Herr unser Gott, unentwegt und in allem. Du suchst uns. Wer kann dich hören? Wer kann dir folgen auf dem Weg in eine verwandelte Welt? Vor dir werden wir still, als Mühselige und Beladene, und lauschen, bitten, beten:
(Stille)
Wir vereinen unsere Stimmen, miteinander und für die vielen, die schweigen und nicht beten, und sprechen, wie du uns gelehrt hast:
Vater unser ...
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