Boden der Hoffnung sein

Tobias Fischer
Auf dem Weg, Jesus ähnlicher zu werden  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
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Guten Morgen liebe Gäste in unserem Gottesdienst, liebe Geschwister. Vielleicht seid ihr heute Morgen hier, weil es Gewohnheit ist, vielleicht weil euch etwas getrieben hat, vielleicht weil ihr auf der Suche nach Antworten seid, vielleicht einfach, um unter Menschen zu sein. Warum auch immer du heute Morgen hier bist, Gott freut sich darauf, Gemeinschaft mit Dir zu haben und freut sich, dass du heute Morgen hier bist. Er freut sich ebenso, wenn du ihm alles mitteilst, was dich bewegt, und darauf hoffst, dass er in deine Situation hineinspricht. Ich möchte noch kurz mit uns beten. Heute ist die letzte Predigt der Predigtreihe "Auf dem Weg, Jesus ähnlicher zu werden", die uns schon seit 3 Sonntagen begleitet hat. In der ersten Predigt der Reihe hat uns Pastor Peter Unsinn davon erzählt, wie wir dem Beispiel Jesu folgend "liebevolle Gemeinschaft leben" können und vor allem, wie wir "Wertschätzung erfahren und schenken" sollen. Jesus begegnete Menschen völlig unabhängig vom Ansehen ihrer Person, er schätzte sie wert, sah sie als Menschen auf Augenhöhe und ging auf sie in einer individuellen Art und Weise zu. Die Kernaussage lautete: "Wir haben Wert, weil Gott uns Wert gibt. Deshalb schenken wir Gott und den Menschen Wert und Wertschätzung, so wie es Jesus tat." - Eine Herausforderung für jeden von uns, wie ich denke! In der zweiten Predigt dieser Serie „Auf dem Weg Jesus ähnlicher zu werden“ vor zwei Wochen erzählte uns Pastor Christopher Nork von der „Stärkung durch gegenseitige Ermutigung“ und stellte uns die Herausforderung vor, dies am Beispiel Jesu umzusetzen. Ein Beispiel dafür ist, wie Jesus Petrus ermutigt hat, auf dem Wasser zu gehen und ihm im Glauben an Gott zu vertrauen, dass alles möglich ist. Pastor Nork verdeutlichte, wie Jesus durch Ermutigung und Aufbau den Menschen näherkam, ihre Glaubensschritte unterstützte und sie zu einem tieferen Verständnis seines heilenden und befreienden Wirkens führte. Indem wir dem Beispiel Jesu folgen, sind auch wir als Christen aufgerufen, einander zu stärken, zu ermutigen und aufzubauen. Dies bedeutet nicht nur, Ratschläge zu geben, sondern gemeinsam Räume der Hoffnung, des Glaubens und des Friedens zu schaffen - erneut eine Herausforderung für jeden von uns, wie ich denke! Am vergangenen Sonntag hörten wir von Peter Unsinn, wie wir dem Beispiel Jesu folgend „Begeisterung für Gottes Reich“ leben und weitergeben können. Jesus war buchstäblich von Gottes Wort und Geist begeistert, durch den Heiligen Geist. Die Kernbotschaften waren:
Gottes Wort und Geist entfachen Begeisterung.
Berufung und Vision entfachen Begeisterung.
Das gemeinsame Erleben von Gottes Wirken entfacht Begeisterung.
Der Blick über sich selbst oder uns selbst hinaus entfacht Begeisterung.
Heute geht es am letzten Sonntag der Predigtreihe natürlich erneut darum, wie wir Jesus ähnlicher werden können. Konkret ist das Thema heute "Boten der Hoffnung sein". Wie in den vorherigen Predigten werden wir auch heute herausgefordert, Jesus nachzufolgen und ihn als Vorbild in unser Leben zu integrieren. Jesus ist der "Leitfaden" für unser Leben als Christen. Glücklicherweise behandelt der Predigttext, den Christopher Nork mir für heute zugewiesen hat, das Thema des "Jesus ähnlicher werden" gleich zu Beginn. Der Predigttext, zu finden im 1. Petrus 3, Vers 15 (Guten Nachricht Übersetzung), besagt: "Christus allein ist der Herr; haltet ihn heilig in euren Herzen und weicht vor niemand zurück! Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid." Dieser Vers kann meiner Meinung nach in zwei Teile aufgeteilt werden. Zunächst betrachten wir den ersten Teil: "Christus allein ist der Herr; haltet ihn heilig in euren Herzen." Was bedeutet das für dich? Wie würdest du dies in deinem Leben umsetzen oder wie setzt du es um, wenn du Jesus in deinem Herzen heilig hältst? Kennt jemand von euch die Bewegung "What would Jesus do", auf Deutsch übersetzt als "Was würde Jesus tun"? Es gibt einen Roman, der ursprünglich um 1896 von Charles Sheldon geschrieben wurde und von seinem Enkel Garret Sheldon 1997 neu und modernisiert veröffentlicht wurde, unter dem deutschen Titel "Was würde Jesus tun?". Dieses Buch fiel mir eher zufällig bei der Vorbereitung meiner Predigt in die Hand. Ein äußerst empfehlenswertes Buch: Es handelt von einer scheinbar sehr erfolgreichen Baptistengemeinde in den USA, deren junger Pastor durch ein prägendes Erlebnis erkennt, dass er (und die Gemeinde) weit entfernt davon waren, so zu handeln, wie Jesus es tun würde. Er realisiert, dass er im Alltagstrott mehr zum Gemeinde-Geschäftsführer (Manager) und Organisator geworden ist und weniger zum Boten Gottes und Seelsorger in der Gemeinde und der umliegenden Welt. In seiner Predigt am Sonntag nach dieser Erkenntnis fasst der Pastor einen weitreichenden Entschluss. Er teilt der Gemeinde seine Erkenntnis mit und erklärt, dass er beschlossen hat, ein Jahr lang keine Entscheidungen mehr zu treffen, ohne sich zuvor zu fragen: "Was würde Jesus tun?" Er fragt die Gemeinde, wer sich anschließen möchte. Eine zunächst kleine Gruppe von Geschwistern aus der Gemeinde schließt sich an und auch sie beschließen gemeinsam, ein Jahr lang keine Entscheidungen mehr zu treffen, ohne sich zuvor zu fragen: "Was würde Jesus tun?" Was dann in der Baptistengemeinde und in der Stadt, in der sie sich befindet, geschieht, ist bemerkenswert und beeindruckend. Es wird deutlich: Die Wege Jesu sind anders und fordern uns auf, anders zu handeln als wir es normalerweise tun würden und insbesondere anders als es die Welt um uns herum erwartet. Dieses Buch hat mich inspiriert und dazu gebracht, mich im Alltag immer öfter zu fragen: "Was würde Jesus tun?" Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Ansatz, dem Beispiel Jesu zu folgen, ein biblisches Konzept ist, zu dem uns die Bibel herausfordert.
So steht in Lukas 6, 46: Jesus spricht: „Was nennt Ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht was ich euch sage? Oder es steht in Kol 1,18: Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei. Jesus ist das Haupt der Gemeinde. Wenn er nicht unser höchstes und bestes Vorbild ist, wer dann? Es hilft uns als Christen immer und in jeder Lebenslage, bei jeder Entscheidung, den Blick auf Jesus zu richten, wenn wir uns ernsthaft fragen, was Gott wohl möchten würde, dass wir in einer bestimmten Situation, sei es bei Streit, Unmut, Zweifel, etc., tun sollen. Zusammengefasst lautet die Frage: "Was würde Jesus (an meiner Stelle) tun?" Im Zuge der Vorbereitung auf diese predigt habe ich angefangen, mir immer öfter im Alltag diese Frage "Was würde Jesus tun?" zu stellen und habe festgestellt, dass dies eine große Herausforderung darstellt. Zum Beispiel letzten Sonntag, als ich auf dem Weg zum Gottesdienst war, fuhr ich auf eine Ampel zu und merkte, dass neben mir auf der Abbiegespur ein Auto stand, das offensichtlich Probleme hatte, da es mit Warnblinklicht dort stehenblieb. Kurz kam mir der Gedanke, anzuhalten, nachzufragen, ob Hilfe benötigt wird. Doch dann dachte ich, nein, ich bin heute spät dran und der Musiker-Segnungsgottesdienst ist heute, und ich möchte/muss pünktlich sein für Absprachen, etc. Aber ich bin mir sicher, dass Jesus an meiner Stelle angehalten und geholfen hätte. In unserem Ort gibt es einen stadtbekannten Mann, der oft in der Nähe unseres kleinen Supermarkts herumhängt, meist alkoholisiert, und die Leute um Geld anbettelt. Viele Menschen reagieren herablassend auf ihn und beachten ihn kaum oder sprechen abwertend mit ihm. Wenn er mich anspricht, gebe ich ihm immer ein oder zwei Euro (wir kennen uns mittlerweile) und tausche ein oder zwei Sätze mit ihm, weil ich Mitleid mit ihm habe. Bisher war ich stolz darauf und dachte, ich sei ein Licht in der Welt. Doch als ich mich fragte, was Jesus mit diesem Mann tun würde, kam ich zu dem Schluss, dass Jesus ihm wahrscheinlich den Inhalt seines Geldbeutels geben und ihn zu sich nach Hause zum Essen einladen würde. Ehrlich gesagt bin ich weit davon entfernt, das einfach so zu tun. So erkenne ich wieder, dass Jesus das Nonplusultra eines Christen ist und für mich unerreichbar erscheint. Jesus hat Gott in allem gefallen, denn er war Gott in allem gleich und gehorsam. Hier wird uns schnell klar, dass wir dies niemals erreichen können, denn dann wären wir nicht mehr Menschen, sondern gottgleich wie Jesus. Es ist jedoch äußerst wichtig zu verstehen: Es ist nicht Gottes Absicht, dass wir perfekte Christen werden. Unser Ziel sollte nicht sein, wie Jesus zu werden, und alles andere als unser Versagen zu betrachten. Nein, darum geht es nicht! Gott möchte nicht, dass wir perfekte Christen werden, obwohl wir oft menschliche Maßstäbe des Leistungsprinzips auf den Glauben übertragen wollen. Wir strengen uns an, wollen unser Bestes geben, alles tun und perfekt sein für Gott, in der Hoffnung, dadurch bessere Christen zu werden. Doch so funktioniert der Glaube nicht. Wir werden allein durch Gottes Gnade gerettet, nicht durch unsere Leistungen. Es ist nicht Gottes Forderung an uns, perfekte Christen zu werden oder wie Jesus zu sein. Das ist sowieso UNMÖGLICH! Gott möchte in unserem Leben wirken, sodass er für andere sichtbar wird und wir seine Botschaft in die Welt tragen. Das Prinzip des Glaubens "Was würde Jesus tun?" ist keine Leistungsanforderung, sondern betrifft jeden von uns. Es ist eine Herausforderung für uns alle, sich an Jesus als Beispiel zu halten. Es geht dabei nicht um andere, sondern um mich selbst und mein Handeln. Kennt ihr das? Manchmal, wenn ich eine Predigt höre oder zu geistlicher Erkenntnis gelange, denke ich schnell daran, dass dies gut für Bruder X wäre und er sich daranhalten sollte. Wir sind schnell dabei, Fehler bei anderen zu erkennen. Jedoch fällt es uns viel schwerer, unsere eigenen Fehler zu bekennen und daran zu arbeiten. Es ist schwer, vor Gott und den Menschen unsere Fehler einzugestehen, da das Eingestehen von Fehlern in unserer Gesellschaft oft als Schwäche angesehen wird, obwohl es das Gegenteil bedeutet. Wenn uns Petrus auffordert, Christus allein als Herr zu halten und ihn in unseren Herzen heilig zu halten, sind wir alle herausgefordert, wirklich jeder von uns. Lassen wir uns jedoch nicht entmutigen, wenn wir es nicht schaffen, genau wie Jesus zu sein. Gott kennt uns und weiß, dass wir dies nicht alleine schaffen. Nur der Herr bewirkt dies durch seinen Geist in uns, wie es in 1. Korinther 3,18 steht: "Das bewirkt der Herr durch seinen Geist." So sollen wir dem Beispiel Jesu folgen und unter anderem "Boten der Hoffnung" in dieser Welt sein, wie es uns der Predigttext im zweiten Teil nahelegt. Aber zur Erinnerung: Um Boten der Hoffnung zu sein, ist es entscheidend, dass wir Jesus in unseren Herzen heiligen. Andernfalls funktioniert es nicht mit den "Boten der Hoffnung". Es ist wichtig, dass Jesus in unseren Herzen geheiligt ist, um die Herausforderung anzugehen, die Petrus im zweiten Teil des Predigtverses an uns heranträgt: "und weicht vor niemand zurück! Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid." Lassen Sie uns kurz darüber nachdenken, in welcher Situation die Christen waren, an die Petrus diesen Brief schrieb: 1. Petrus 1, 1 gibt uns darüber Auskunft: „Diesen Brief schreibt Petrus, der Apostel von Jesus Christus, nach Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien. Ich schreibe an die Erwählten Gottes, die dort als Fremde in dieser Welt leben, mitten unter Ungläubigen.“ Der Brief ist an verängstigte und bedrohte Christen gerichtet, die unsicher in ihrem Glauben sind und die zunehmende Verfolgung und gesellschaftliche Ausgrenzung spüren. Daher die fast kämpferische Aufforderung "und weicht vor niemand zurück!" An den Orten, an denen diese Christen lebten, war es eine große Herausforderung, Christ zu sein, da dies oft Leid und Ausgrenzung mit sich brachte. Heute befinden wir uns in einer anderen Situation in unserem pluralistischen, liberalen Land, in dem menschliche Grundrechte wie die Religionsfreiheit in der Verfassung garantiert sind. Das galt damals nicht für die Christen in Kleinasien. Dennoch kann ihr Mut und ihr offenes Zeugnis von der Hoffnung, die sie erfüllt, uns heute ein Beispiel und Ansporn sein. Doch was bedeutet es konkret für uns heute, immer bereit zu sein, "Rede und Antwort zu stehen", bereit zu sein, von der Hoffnung zu erzählen, die uns erfüllt? Zunächst einmal, was ist eigentlich unsere Hoffnung? Was ist deine Hoffnung? (Wer sich traut, darf gerne Einwürfe machen.) Ich musste einen Moment darüber nachdenken. Das Erste, was mir dazu einfällt, ist, dass meine Hoffnung darin liegt, dass Gott mich gewollt und geschaffen hat, so wie ich bin - trotz meiner Fehler und Fehltritte. Ich hoffe auch darauf, dass er einen Plan für mein Leben hat, auch wenn ich diesen oft nicht erkennen kann. Vor allem aber hoffe ich darauf, dass ich durch seine Gnade und den Opfertod seines Sohnes am Kreuz Vergebung für meine Sünden erlangt habe und frei bin, ein Kind Gottes zu sein - nicht aufgrund meiner Leistungen, sondern allein durch seine Gnade. Das gibt mir Freiheit! Die Bibel gibt uns ebenso einige Hinweise, was unsere Hoffnung ist bzw. sein soll: 2. Timotheus 1, 9 „Er hat uns gerettet und uns dazu berufen, ihm ganz als sein Eigentum zu gehören – nicht wegen unserer guten Taten, sondern aus seinem eigenen freien Entschluss. Ihm gehören wir aus reiner Gnade, wie er sie uns durch Jesus Christus geschenkt hat schon vor aller Zeit.“ Oder in 1. Petrus 1, 3: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns neu geboren und mit einer lebendigen Hoffnung erfüllt. Diese Hoffnung gründet sich darauf, dass Jesus Christus vom Tod auferstanden ist.“ Die Grundlage unserer Hoffnung ist das Rückblicken auf den Tod und die Auferstehung Jesu, das Vorwärtsblicken auf seine Wiederkunft sowie die gegenwärtige Anwesenheit des Heiligen Geistes, der uns an Jesu Worte erinnert und sie uns verstehen lässt. Zusammen verleiht uns dies Hoffnung. Petrus wünscht sich, dass die Hoffnung uns vollständig durchdringt. Wenn man in den tiefsten Winkeln unseres Herzens sucht, soll dort nichts als Hoffnung zu finden sein. Sie soll auch auf unserer Stirn geschrieben stehen und für jeden sichtbar sein, der uns im Alltag begegnet. Petrus beschreibt, dass Christen ein so andersartiges Leben führen sollten als ihre Umgebung, dass sie darauf angesprochen werden, denn wir können nur antworten, wenn wir zuerst gefragt wurden. Was ich interessant und auch beruhigend finde, ist die Tatsache, dass wir im Predigttext aufgefordert werden, Rede und Antwort zu stehen, wenn wir gefragt werden, warum wir so voller Hoffnung sind. Ich denke also, Petrus spricht hier nicht von missionarischem Eifer, sondern von einem Bekenntnis unseres Glaubens vor anderen. Es geht nicht darum, jedem, dem wir begegnen, unaufgefordert den Grund unserer Hoffnung „reinzudrücken“ und uns aufzudrängen, koste es, was es wolle. Zu was Petrus uns heute aufruft, ist jedem, der echtes Interesse an unserem Glauben zeigt, zu verdeutlichen, dass unsere Hoffnung auf Erlösung und besonders unsere Erwartung der Wiederkunft Christi im Zentrum unseres Glaubens steht. Ob es sich dabei um ehrliches Suchen nach der Wahrheit oder reine Neugier handelt, es kann den Weg für die Verkündigung des Evangeliums ebnen, die eine Seele retten kann. Wie also schaffen wir es, dass man uns auf unsere Hoffnung anspricht? Die Bibel sagt uns dazu in Matthäus 5, 16: „Lasst euer Licht vor den Menschen leuchten. Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Vor allem also durch unser Handeln, das sich von anderen abhebt, sollen wir erkennbar sein. Trifft das auf mich und auf dich zu? Provoziert mein Lebensstil, mein Verhalten und Handeln andere dazu, nach meiner Hoffnung zu fragen? Auch hier können wir Jesus als Vorbild nehmen, indem wir in der Bibel betrachten, wie Jesus dies umgesetzt hat (Was würde Jesus tun?). Alle Ereignisse, die die Bibel über Jesus berichtet, sind davon geprägt, dass er Menschen Hoffnung schenkt. In den meisten Fällen bietet er den Menschen zunächst einmal Hoffnung, indem er in ihr Leben hineinspricht, indem er sie wertschätzt, sie aufbaut und begeistert. Alles Aspekte des Wirkens Jesus, die in den letzten Predigten dieser Reihe aufgegriffen wurden. Zum Beispiel Zachäus auf dem Maulbeerbaum, den Jesus ohne zu zögern zu sich ruft. Oder die Samariterin am Brunnen, die er um Wasser bittet, obwohl er ein Jude ist und obwohl dieser kontakt mit der Samariterin als „unrein“ galt. Jesus sieht den Menschen, er erkennt die Frau und spricht in ihre Situation hinein. Oder in Matthäus 9, 20 die Frau, die seit Jahren an starken Blutungen litt und heimlich sein Gewand berührte, in der Hoffnung, geheilt zu werden. Auch hier spricht Jesus sie an und gibt ihr Hoffnung, obwohl ihre Handlung für ihn als Jude Unreinheit bedeutete. Trostvoll und selbstverständlich sagt er zu ihr: „Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich geheilt.“ Jesus spricht Hoffnung in das Leben dieser Menschen hinein. Und noch viel mehr, Jesus hat für jeden Menschen dieser Welt sein Leben gegeben. Würden wir das auch tun? Behandeln wir jeden Menschen, der uns begegnet, so, dass wir ihm Hoffnung geben? Behandeln wir ihn so, als ob wir auch bereit wären, für diesen Menschen unser Leben zu geben, so wie Jesus es getan hat? Denkt einmal an jemanden, der euch letzte Woche verärgert hat oder mit dem ihr im Streit liegt. Behandelt ihr ihn trotzdem so, als würdet ihr euer Leben für ihn geben? Bei mir fällt mir das nicht immer leicht bzw. es stellt für mich eine große Herausforderung dar! Und erneut bemerken wir, beziehungsweise hoffentlich jeder von uns, dass wir alle betroffen sind. Wir alle sind gefordert, Boten der Hoffnung zu sein, wenn es darum geht, das Leitbild "Was würde Jesus an meiner Stelle tun?" zu verwirklichen. Ob es nun um Wertschätzung, gegenseitige Ermutigung, Begeisterung für Gottes Reich oder das Schenken von Hoffnung geht, bitte ich euch inständig, diese Frage in eurem Herzen zu tragen und zu bewegen: "Was würde Jesus tun?". Beantwortet diese Frage ehrlich für euch selbst oder sucht in der Bibel nach Handlungsweisen Jesu, um eine Antwort zu finden. Verzweifelt nicht und werdet nicht mutlos, wenn ihr feststellt, dass es schwierig ist. Denn nur durch seine Gnade sind wir gerettet, nicht durch unser eigenes Handeln. Bittet Gott um Hilfe, um Führung in eurem Alltag, bittet um seinen Geist durch ein kurzes Stoßgebet, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt oder sonstige schwierige Situationen auftreten. Unser barmherziger Gott möge euch durch seinen Geist darin begleiten und führen. Amen.
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