Die geheimnisvolle Kraft des Heiligen Geistes

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Innere Kämpfe: Unsere Beziehung zu Gott und die Herausforderungen des Glaubens

Manchmal beginnen wir etwas mit großer Leidenschaft. Doch dann stockt es. Wir kommen nicht weiter. Hindernisse scheinen unseren Weg zu blockieren. Das ganze Vorhaben wird verzögert. So etwas kann frustrieren und runterziehen. Die Leidenschaft erlischt und man hat keine Lust mehr. Ich kannte einen jungen Erwachsenen, der bei seinem ersten Auto, den ganzen Motor zerlegt und wieder zusammengebaut hatte. Am Ende blieben nur ein paar Teile über. Bis er doch alles wieder zusammengebaut hatte, verging eine ganz schön lange Zeit.
Es gibt Schwierigkeiten, nicht nur technischer Natur, sondern auch in der Gemeindearbeit. Geplante Veranstaltungen werden zu aufwendig. Für Reparaturen am Haus ist doch kein Geld vorhanden. Es gibt keine Mitarbeiter, die dafür gerade Kapazität hätten. Diese Hindernisse können zu Frustration führen, sei es in persönlichen Unternehmungen oder in der Gemeindearbeit.
Das waren ja jetzt nur Äußerlichkeiten. Auch in unserer Beziehung zu Gott stoßen wir auf Herausforderungen. Das kann ganz unterschiedlich sein.
· Wir fragen uns, warum unsere inneren Kämpfe manchmal dazu führen, dass unser Glaube ins Stocken gerät.
· Der Alltag fordert uns so sehr, dass es uns sehr viel zusätzliche Kraft fordert, uns mit Gott und unseren Glauben auseinanderzusetzen.
· Ständige Ablenkung durch Technologie und Unterhaltung kann es schwierig machen, unsere Gedanken und Herzen auf Gott zu richten.
· Persönliche Enttäuschungen, Schmerz und Leiden können dazu führen, dass wir uns von Gott abwenden oder seine Güte in Frage stellen.
· Unverarbeitete Emotionen wie Wut, Trauer oder Bitterkeit sowie ungelöste zwischenmenschliche Konflikte können uns davon abhalten, uns Gott auf eine offene und authentische Weise zuzuwenden.
Und es gibt noch vieles mehr, was uns daran hindern kann, dass wir unsere Beziehung zu Gott vertiefen. Doch Gott ermutigt uns durch sein Wort. Gott spricht durch den Propheten Sacharja in eine Situation des Stillstandes folgendes:
Zechariah 4:6 LU17
6 Und er antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des Herrn an Serubbabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.

Gott greift ein

Die Situation ist folgende: Nachdem die Israeliten aus der Gefangenschaft wieder zurück in ihr Land durften, begannen sie den Wiederaufbau. Die Stadt Jerusalem wurde vor über 70 Jahren überfallen und zerstört. Anschließend wurden viele verschleppt. Die Stadt wurde bis zur ihrer Rückkehr nach 70 Jahren nicht wieder aufgebaut. Die ersten Rückkehrer haben dann die Stadtmauern zuerst wieder aufgebaut. Anschließend wollten sie den Tempel neu errichten, damit sie wieder ihren Gottesdienst feiern konnten. Seitdem der Tempel zerstört wurde, konnten sie keinen Gottesdienst nach ihrer Tradition feiern. Voller Motivation begannen sie den Bau. Dann kam es aber ins Stocken – Stillstand. Die Menschen damals kamen an ihre Grenzen. Es gab viele Widerstände. 15 Jahre passiert nichts. Absoluter Stillstand. Die Israeliten haben ein tolles und großartiges Projekt begonnen, aber es wurde sehr anstrengend und sie gaben erstmal auf.
Wie ist das bei uns? Erlebst du deine Beziehung zu Gott eher als stockend oder sogar stillstehend? Als würdest du 15 Jahre auf der Stelle trampeln? Ist dein Glaubensleben unheimlich anstrengend geworden? Braucht es viel Kraft, sich in die Beziehung zu Gott zu investieren?
Gott spricht durch den Propheten Sacharja zu den Israeliten. Er gibt ihnen ein Versprechen. Der Tempel wird wieder aufgebaut. Der Stillstand wird ein Ende haben und es wird weitergehen. Es wird aber durch Gottes Geist geschehen. Es wird durch seine Kraft passieren. Er wird nicht durch die Anstrengungen der Menschen geschehen, sondern Gott wird es fügen. Letztendlich ist dann Gott der Erbauer des Tempels.
Aber warum ist der Tempel so wichtig? Der Tempel ist der Ort, an dem Gott persönlich anwesend ist. Dort ist er präsent. Dort wird seine Herrlichkeit widergespiegelt. Es ist ein Ort, an dem man mit Gott in Beziehung tritt. Wer tiefer in die Gegenwart Gottes wollte, der ging zum Tempel. Die Menschen hatten eine tiefe Sehnsucht wieder mit Gott in Verbindung zu kommen und haben es aus eigener Kraft versucht zu schaffen. Sie haben es nicht geschafft. Aber Gott greift ein, weil er weiß, dass wir aus eigener Kraft nicht zu ihm kommen können. Im Kontext unseres Sacharjatextes gibt es eine Vision, in der ein Leuchter beschrieben wird, der durch Röhren mit Schalen voller Öl verbunden ist, damit der Leuchter dauerhaft versorgt ist und leuchten kann. Das Öl kommt von zwei Bäumen, die die Schalen mit Öl voll halten. Es ist ein Bild, dass die Energie – die Kraft – nicht von uns selbst kommt, sondern von Gott. Es geschieht durch Gottes Geist. Es ist nicht unsere eigene Kraft, die wir investieren, und dann funktioniert es. Es ist nicht unser Wille und unser Durchhaltevermögen und dann klappt das alles schon.
Es geht im Leben mit Gott eigentlich nie um meine Manpower, was ich leisten kann, auch nicht um die Menge der Mitarbeiter oder meine Möglichkeiten, nicht um Heer oder Kraft, sondern dass Gott durch seinen Geist etwas bewegt. Mit dem, was da ist und meistens weit darüber hinaus. Im Bibelwort wird betont: Es spricht der Herr Zebaoth. Das ist der Gottesname, der auf die himmlischen Möglichkeiten, auf seine überirdischen Heerscharen verweist.
Wie könnte man das vergleichen? Stell dir mal vor, du wärst auf einem riesigen Schiff, wie einem Kreuzfahrtschiff. Jetzt stell dir vor, der Kapitän würde zu dir sagen: "Leute, heute setzen wir auf Muskelkraft. Jeder ran an die Ruder!" Na ja, mal ganz abgesehen davon, dass moderne Schiffe heutzutage keine Ruder mehr haben – das Schiff würde vermutlich nicht weit kommen. Genauso ist es oft in unserem Leben, wenn wir nur auf unsere eigene Kraft setzen. Selbst wenn wir eine ganze Menge starker Leute hätten, die rudern, würden wir uns wahrscheinlich im Kreis drehen. Gott sagt ja auch, dass es nicht auf unsere eigenen Anstrengungen ankommt, nicht auf unsere Muskelkraft. Es ist eher wie bei einem Schiff, das Fahrt aufnimmt, wenn der Motor startet und die Schiffsschraube sich dreht. Dann geht es vorwärts. Genau so geht es auch in unserem Leben voran, wenn uns gewissermaßen der Motor des Heiligen Geistes antreibt.

Eine neue innige Verbindung

Ich möchte mit euch noch einen weiteren Gedanken teilen, warum das für uns heute gilt. Genauso wie Gott eingegriffen hat, um den Bau des Tempels voranzutreiben, hat er auch durch den Tod Jesu eine neue innige Verbindung zu uns Menschen geschaffen.
Seit dem Tod Jesu am Kreuz ist die Distanz von Gott zu uns Menschen aufgehoben. Denk nur daran, wie der Vorhang im Tempel von Jerusalem zerriss, als Jesus starb. Damals trennte dieser Vorhang das Heiligtum Gottes von der normalen menschlichen Welt.
Aber als der Vorhang „von oben bis unten“ zerriss, zeigte sich, dass Gott die Initiative ergriff, um jedem Menschen zu begegnen. Seit Jesu Tod wirkt der Geist Gottes in allen, die sich auf Jesus einlassen – nicht nur in den Hohepriestern, die einmal im Jahr Zugang zum Heiligtum hatten. Diese Begegnung beschränkt sich nicht mehr auf das Allerheiligste im Tempel. Der Geist Gottes kommt direkt in unsere Herzen. Christen sind jetzt die neuen Tempel Gottes.
Mit Jesu Tod schließt sich der Kreis der Heilsgeschichte Gottes. Die zerbrochene Beziehung zwischen Gott und uns Menschen ist wieder geheilt. Und durch den Heiligen Geist kann diese Verbindung noch inniger werden als je zuvor. Im 1. Korintherbrief schreibt Paulus:
1 Corinthians 3:16 LU17
16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
Der Heilige Geist ist nicht nur ein Vertreter Gottes in unseren Herzen. Der Heilige Geist ist Gott selbst. Gott möchte höchstpersönlich in uns „wohnen“. Er kommt uns entgegen und möchte persönlichen Kontakt mit jedem von uns haben. Die Verbindung zu Gott ist durch seinen Geist wiederhergestellt. Und bis Jesus wiederkommt und die neue Schöpfung vollendet, hält der Geist Gottes diese Verbindung aufrecht.

Näher zu Gott

In einer Predigt baue ich auch gerne einen praktischen Teil ein. Ich mag es, euch Ideen oder Tipps weiterzugeben, damit das Gesagte auch eine Anwendung findet. Aber was kann man tun, wenn ich vorher gesagt habe, dass der Geist Gottes den Stillstand in unserer Beziehung zu Gott aufhebt – und nicht wir aus eigener Kraft? Was könnte man tun, wenn uns nur der Geist Gottes in ein tieferes Verhältnis führt? Man kann also nichts tun, außer vielleicht seine Haltung ändern. Zum einen können wir das erstmal annehmen, dass wir aus eigener Kraft nichts tun können. Und viele von euch wissen das. Und doch versuchen wir vieles und frustrieren an so manches, weil wir doch nicht vorankommen. Es bleibt still. Das erste wäre also die Haltung der Annahme.
Zum anderen gibt es eine Haltung der geistlichen Achtsamkeit. Es geht nicht darum, etwas zu tun, sondern zu beobachten – achtsam zu sein.
Denk mal darüber nach, wie oft wir einfach durch den Alltag hetzen, ohne wirklich auf das zu achten, was um uns herum passiert. Doch was wäre, wenn wir uns bewusst Zeit nehmen würden, um auf Gottes Wirken in unserem Leben zu achten?
Vielleicht erlebst du einen stressigen Tag im Büro, voller Termine und Fristen. Du bist gestresst und überwältigt von den Anforderungen des Tages. Doch dann, inmitten des Chaos, fällt dir plötzlich auf, wie ein Kollege unerwartet freundlich zu dir ist oder dir hilft, eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Es könnte ein Moment sein, in dem du die Hand Gottes inmitten des Trubels spürst, der dir Trost und Stärke schenkt.
Diese kleinen Momente der göttlichen Intervention können überall und zu jeder Zeit auftreten - beim Einkaufen im Supermarkt, während einer Autofahrt oder sogar beim Abwaschen zu Hause. Es geht darum, sensibel für die Gegenwart Gottes in unserem täglichen Leben zu sein, selbst in den unerwarteten und manchmal chaotischen Momenten.
Indem wir geistlich achtsam sind und auf diese Zeichen achten, erkennen wir Gottes Wirken in unserem Leben und vertiefen unsere Verbindung zu ihm. Indem wir geistlich achtsam sind, öffnen wir uns für die Führung des Heiligen Geistes und vertiefen unsere Beziehung zu Gott auf eine ganz neue Weise. Es ist eine Einladung, jeden Moment bewusst mit Gott zu leben und seine Gegenwart in unserem Leben zu erfahren.

Actionstep: Postkarte

Gott möchte uns durch den Bibelvers aus Sacharja 4,6 ermutigen, ähnlich wie die Israeliten, die Stillstand erlebt haben. Wir haben gelernt, dass Gottes Geist wirkt, wenn wir achtsam sind und dass dies uns hilft, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass wir alle Ermutigung brauchen, besonders in Zeiten des Stillstands. Manchmal fällt es uns schwer, uns selbst zu ermutigen, und wir brauchen jemanden, der uns zur Seite steht. Heute haben wir die Ermutigung durch den Bibelvers aus Sacharja erhalten, aber auch nach diesem Gottesdienst brauchen wir weiterhin Ermutigung.
Deshalb möchte ich euch alle dazu auffordern, die Postkarten zu nutzen, die auf den Plätzen verteilt wurden. Auf diesen Karten steht unser aktuelles Jahresthema. Einen Wert, den wir darauf geschrieben haben, ist: Wir wollen uns gegenseitig ermutigen. Nehmt euch einen Moment Zeit, um im Inneren still zu werden und auf den Heiligen Geist zu hören. Überlegt, wem ihr gerade eine Ermutigung zusprechen könntet, damit seine Beziehung zu Gott wieder an tiefe gewinnt. Schreibt ein paar ermutigende Worte oder Bibelverse auf die Karte und reicht sie weiter oder verschickt sie per Post an die Person, die ihr im Herzen habt. Lasst uns auf diese Weise füreinander da sein und uns gegenseitig in unserem Glauben stärken.
Lasst uns gemeinsam darauf vertrauen, dass der Heilige Geist durch diese kleinen Handlungen wirkt und uns alle in unserer Reise des Glaubens unterstützt.

Tiefer graben

Wir haben heute darüber gesprochen, wie der Heilige Geist unsere Beziehung zu Gott vertieft und uns ermutigt, in unserer geistlichen Reise voranzuschreiten. Wir können aus eigener Kraft nichts tun, um diese Beziehung zu verbessern. Es ist der Geist Gottes, der in uns wirkt und uns leitet.
Wenn wir uns dem Wirken des Heiligen Geistes öffnen und geistliche Achtsamkeit praktizieren, können wir Gottes Gegenwart in unserem Leben erleben und eine tiefere Verbundenheit mit ihm erfahren. Es ist eine Einladung, jeden Moment bewusst mit Gott zu leben und seine Stimme in unserem Herzen zu hören.
Wenn du den Wunsch hast, tiefer zu graben – eine tiefere Beziehung zu Gott zu haben, dann vertraue dich (weiterhin) auf den Heiligen Geist an und lass dich von ihm leiten. Sei aufmerksam für die Zeichen seiner Gegenwart in deinem Leben und handle mutig, wenn er dich dazu auffordert. Lasst uns füreinander da sein und uns gegenseitig in unserem Glauben stärken.
Möge der Heilige Geist uns weiterhin auf unserem geistlichen Weg begleiten und uns in eine noch tiefere Beziehung zu Gott führen. Amen.
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