AoG 6 - Gott ist allwissend

Die Eigenschaften Gottes  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
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Einleitung

Nachdem wir letztes Mal Gottes ALLgegenwart miteinander angeschaut haben, ist heute auch wieder so ein ALL dran, nämlich Gottes Allwissen.
Gottes Allwissen macht ihn für uns nochmals unverständlicher. Wer von uns Menschen weiss schon alles? Niemand kann alles wissen, Gott schon. Das ist eine erstaunliche, ehrfurchtgebietende Eigenschaft.
Mit ALLwissen meinen wir, dass Gott alles Wissen besitzt, Er besitzt vollkommene Kenntnis sowohl von der Vergangenheit, als auch der Gegenwart und der Zukunft. Gott lernt nie etwas Neues hinzu, es gibt nie neues Wissen, das sich Gott erst aneignen muss, Er hat niemals einen „Heureka“-Moment, er weiss alle Dinge schon im Voraus. Er kennt alle unsere Gedanken, auch die, die wir noch nicht hatten, alle verborgenen Dinge in der Gegenwart und der Zukunft sind ihm bekannt.
Das ist das Allwissen Gottes. Um ein bisschen Ordnung in die Sache zu bringen, schauen wir sie uns mittels 8 Begriffen an. Vielleicht können wir so die Länge, die Breite, die Höhe und Tiefe Gottes Allwissenheit zumindest teilweise, so wie es uns möglich ist, begreifen.

Vollkommene Selbsterkenntnis

Was uns manchmal auch in Teilen schwer fällt, ist für Gott einfach so: Er kennt sich selber perfekt, er weiss alles über sich. So weiss der Vater auch alles in perfekter Weise über den Sohn, und der Sohn ebenso über den Vater.
Mt 11,27: „…und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.“ Es liegt in der Natur der Dreifaltigkeit, dass in dieser perfekten Einheit jeder den anderen vollkommen kennt.
Joh 10,15: „…gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne…“ Jesus sagt es so klar und einfach, da gibt es keine Unklarheit. Manchmal kommt es vor, dass ich vergesse, meine Frau über Dinge zu informieren - ebenso ergeht es ihr (wenn auch viel weniger als mir), oder wir planen aneinander vorbei. Bei Gott gibt es kein Unwissen darüber, wer was tut und unternimmt.
1.Kor 2,11: „Denn wer von den Menschen kennt die [Gedanken] des Menschen, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die [Gedanken] Gottes, als nur der Geist Gottes.“ Und als nur der Sohn. Diese vollkommene Einheit im Wissen über sich selbst. Da gibt es keinen Platz für Geheimnisse.

Vollkommenes Wissen

Da Gott alles erschaffen hat hat er auch vollkommenes Wissen über alle Dinge, wie sie in Wahrheit sind. Gott missversteht niemals eine Situation, Er missversteht niemals irgendwelche Dinge oder Worte.
Hiob 37,16 spricht davon, dass Gott vollkommene Erkenntnis besitzt.
In Ps 147,4 lesen wir, dass Gottes „…Verstand ist unermesslich.“ Es gibt keine Grenze für sein Wissen, seine Erkenntnis. Das heisst vollkommenes Wissen.
1.Joh 1,5: „…daß Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist.“ Natürlich spricht dieser Vers auch von seiner Heiligkeit (Licht). Aber ebenso auch von seinem Wissen. Licht ist auch eine Metapher für Wissen, Erkenntnis, wie Finsternis auch eine Metapher für Unwissen, Dummheit, fehlende Weisheit ist.
Was verursacht dies in uns? Werden wir ruhig und zuversichtlich im Vertrauen, da Gott ja weiss, was um die Ecke lauert? Er kennt die perfekte Antwort auf unsere Gebete, er kann alle Umstände berücksichtigen. In dem Sinne können wir sogar für (scheinbar) unerhörte Gebete danken, da wir ja nicht alles so wissen, wie Gott es tut. Denn mit seinem vollkommenen Wissen kann er uns sogar vor uns selbst beschützen.

Ewiges Wissen

Wir kennen unseren Werdegang. Wir werden geboren, wachsen auf, gehen zur Schule, Lehre oder Studium, gestalten unser Leben und sterben am Schluss. Und auf diesem ganzen Weg erlangen wir immer wieder neues Wissen.
Doch Gott hat noch vor Grundlegung der Welt schon alles gewusst. Er lernt nichts mehr dazu. Gott hat schon immer alles gewusst, Er weiss alles und wird immer alles wissen.
Jes 46, 9f: „Gedenkt an das Frühere von der Urzeit her, daß Ich Gott bin und keiner sonst; ein Gott, dem keiner zu vergleichen ist.“ Ja, was unterscheidet Gott denn von allen anderen, wieso ist er unvergleichlich? „Ich verkündige von Anfang an das Ende, und von der Vorzeit her, was noch nicht geschehen ist.“ Da haben wir es. Wer kann schon am Anfang aller Dinge sagen, wie das Ende aussieht? Unsere Meteorologen können das nicht mal für die nächsten Tage oder gar Stunden. Niemand kann Pläne vom Anfang bis zum Ende der Dinge schmieden - ausser Gott. Sollte uns das nicht Frieden und Ruhe geben? Gott hat alles immer, ewig in seiner Hand.

Unmittelbares Wissen

Damit ist gemeint, dass Gott alles gleichzeitig weiss. Immer. Oder: Gott weiss alles sogleich. Wir durchschauen manche Situationen nicht und brauchen Zeit, um zu überlegen. Gott braucht diese Zeit nicht (ja klar, er ist eh ausserhalb der Zeit - dennoch, der Sinn ist dieser). Er kennt den Anfang, und das Ende, und alle Dinge dazwischen gleichzeitig. Er vergisst nichts und muss sich dann erst wieder erinnern - Gott verliert kein Wissen.
Röm 11,33f - wie auch die Verse auch Jesaja vorhin, handeln diese Verse hier von einem grundsätzlichen Verständnis von Gottes Wesen, daher passen diese Verse auch auf verschiedene Eigenschaften Gottes.
„O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege!“ Es sind Tiefen der Erkenntnis, die für uns unerreichbar sind.
„Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?“ Wer weiss denn schon etwas, das Gott nicht weiss? Gott braucht keinen Ratschlag, weil für ihn Dinge verborgen blieben. Also ist die Antwort auf diese rhetorische Frage: Niemand!
Jes 40,13f: „Wer hat den Geist des Herrn ergründet, und wer hat ihn als Ratgeber unterwiesen? Wen hat Er um Rat gefragt, daß der Ihn verständig machte…“
Auch hier wieder, die Antwort ist: Keiner. In unseren Gebeten müssen wir ihn nicht informieren, was hier unten auf der Erde so läuft. Gott weiss das alles schon.

Umfassendes Wissen

Gott weiss alles, klar. Aber er weiss alles, bis ins kleinste Detail.
Ps 147,4: „Er zählt die Zahl der Sterne und nennt sie alle mit Namen.“ Hat schon wer die Sterne gezählt? Kennt jemand die Anzahl? Und alle ihre Namen? Das ist doch unmöglich - für uns!
Mt 10,29: „…Und doch fällt keiner von ihnen (Sperlinge) auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt.“
A. W. Tozer drückt das so aus: „Gott weiß alles, was man wissen kann. Gott kennt alle Ursachen, alle Gedanken, alle Mysterien, alle Rätsel, alle Gefühle, alle Wünsche, jedes unausgesprochene Geheimnis. Weil Gott alle Dinge perfekt kennt, kennt er kein Ding besser als andere Dinge, sondern alle Dinge gleich gut. Er entdeckt nie etwas, er ist nie überrascht, nie erstaunt. Er lernt nie Neues, weil er alles weiss und kennt.“
Ps 33,13-15: „Der Herr schaut herab vom Himmel, er sieht alle Menschenkinder; von der Stätte seiner Wohnung schaut er auf alle Bewohner der Erde. Er, der ihnen allen das Herz gebildet hat, er gibt auch acht auf alle ihre Werke.“ Gott kennt uns alle bis ins Detail, und was wir so treiben und wirken, welche Pläne wir schmieden, unsere Ambitionen, unsere Motive.
Spr 5,21: „Denn die Wege eines jeden liegen klar vor den Augen des Herrn, und Er achtet auf alle seine Pfade!“
Spr 15,3: „Die Augen des Herrn sind überall, sie erspähen die Bösen und die Guten.“ So umfassend, dass Gott alles weiss und kennt, von allen 8 Milliarden Menschen.
Und wieder ist das beruhigend, aber auch überführend. Es ist ermutigend zu wissen, dass Gott die Wahrheit hinter allem kennt. Aber ebenso überführend, denn vielmals denken wir viel zu hoch über uns und unsere Taten, unsere Motive. Auch da kennt Gott die Wahrheit.

Durchdringendes Wissen

Gott sieht auch all das, was der Mensch nicht sehen kann. Im Sinne, Gott sieht durch Wände. Gott sieht durch die Fassade, die wir aufbauen. Gott sieht durch die Maske, die wir tragen. Gott sieht in die Dunkelheit, die sich verbirgt, und alles, was in ihr getan wird. Gott sieht in die Tiefen unseres Herzens, kennt unsere Motive, was da wirklich vorhanden ist. Da kommt uns doch gleich 1. Sam 16,7 in den Sinn: „…Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an!“
Natürlich sieht Gott auch das, was aussen ist, er dringt aber lieber ins Innere. Er weiss, was im Inneren ist. Gott sieht durch uns, er sieht alles an und in uns.
Ps 139,1-4: „HERR, du erforschest mich und kennst mich...“  Das Wort hier für „erforschen“ steht auch für „ausspionieren“, „ausspähen“, einen Blick ins kleinste Detail werfen. Diese Verse zeigen Gottes Liebe für uns. Er kennt somit unsere tiefsten Gedanken, die guten wie die bösen, unsere Selbstsucht, unsere Rebellion, unsere Begierden, und doch ergeht seine ewige Liebe an uns.
„…Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;…“ Das bedeutet, Gott weiss das kleinste Detail über mein ganzes Leben.
„…du verstehst meine Gedanken von ferne...“ Von seinem Thron im Himmel sieht er in mein Innerstes. Er versteht meine Gedanken, woher sie kommen, wohin sie gehen.
Du beobachtest mich, ob ich gehe oder liege, und bist vertraut mit allen meinen Wegen;“ Egal ob meine Wege gerade sind oder verworren, ob ich auf dem rechten Weg wandle, oder, wie es Jesus mal ausdrückte, auf der breiten Strasse - Gott ist vertraut mit allen meinen Schritten, mit meinem ganzen Leben.
Ich bin froh, gibt es keinen Menschen, auch nicht meine Frau, der mich so sieht und versteht, wie Gott es tut. Das wäre der Horror! Alle, die mich mögen, würden vor mir zurück schrecken. Da gibt es so vieles, das nicht stimmt.
Aber Gott tut es. Welch ein Wunder, dass er mich trotzdem liebt - und mir einen Ausweg aus diesem Dilemma durch seinen Sohn geschaffen hat. Gott sei Dank!
Die letzten zwei Begriffe möchte ich nur noch kurz ansprechen:

Zukünftiges Wissen

Das sollte uns mittlerweile klar sein. Wir wissen das - das halbe Jesajabuch spricht über die Zukunft. Und ja, Gott kennt die ganze Zukunft, weil er sie schon gestaltet hat. Er ist zeitlos.

„Mögliches Wissen“

Dieser Punkt ist jetzt ein bisschen schwierig zu erklären.
Gott weiss nicht nur die Dinge, die waren, sind und sein werden. Er weiss auch alles über alle Dinge, die hätten sein können.
Vielleicht drückt es Mt 11,21 am verständlichsten aus: „ Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan.“ Wir lesen dies einfach als Schelte an die Pharisäer, aber Gott sagt hier, er weiss, was anderswo passiert wäre, wäre dort das gleiche geschehen wie hier vor Ort. Es ist aber nicht dort geschehen, sondern hier - Gottes souveräner Wille.

Fazit

Wir haben nun eine lange Reise hinter uns. Gott weiss alles, in allen Dimensionen. Das kann sowohl befreiend sein, aber auch bedrückend, oder besser gesagt: überführend. Wenn wir uns vor Augen stellen, dass Gott alles weiss über mich, mich aber trotzdem so sehr liebt, dass er seinen Sohn gab, so hilft mir das, die Grösse dieses Geschenks besser zu fassen, aber eben auch, mein Leben entsprechend zu gestalten.
Hier möchte ich hier gerne abschliessen mit einem Wort aus dem Hebräerbrief: „Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.“ 4,13
Amen
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