Jeder spielt seine Rolle
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Jeder spielt seine Rolle
Jeder spielt seine Rolle
Liebe Gemeinde,
die Fußball-Europameisterschaft 2024 läuft und Deutschland ist mittendrin ...
Kurz nach dem Kantersieg gegen Schottland erschien im Internet auf der Online-Nachrichtenplattform von T-Online, dem großen Email-Anbieter ein Artikel über Julian Nagelsmann mit der Überschrift “Das hätte ihm auf die Füße fallen können”
Da wird erst einmal analysiert, dass da jeder große Trainer, so seinen Lieblingsspruch hat, wenn es um das Teamverhalten der Mannschaft geht.
Auch Julian Nagelsmann hat einen. Für ihn sei es wichtig, dass jeder Spieler seine “Rolle” kenne, diese annehme und sich in den Dienst der Mannschaft stellt.
Er sagt dazu: "Wenn du als Spieler auf der Bank sitzt und unzufrieden bist, ist es ganz, ganz selten der Fall, dass du eingewechselt wirst und eine gute Leistung bringst. Wenn du die Rolle akzeptierst, dann kannst du aber für dich und die Mannschaft etwas gewinnen."
Um ein Rolle oder besser um zwei Rollen ganz anderer Art geht es heute auch an diesem Johannistag. Da sind zwei Männer etwa um die 30. Im Alter etwa ist der eine ein halbes Jahr älter. Und doch bendet der eine sein Wirken und der andere beginnt sein Wirken. Jeder hat seine Aufgabe - seine Rolle. Sie gilt aber auch anzunehmen, aber da gibt es auch Leute, die sind nicht so glücklich mit dieser Rollenverteilung.
Wir lesen im Johannesevangelium Kapitel 3, 22-30:
22 Bald darauf ging Jesus mit seinen Jünger in das judäische Land. Er blieb mit ihnen dort und taufte. 23 Auch Johannes taufte in Änon in der Nähe von Salim, denn dort gab es zahlreiche Quellen. Die Menschen kamen und ließen sich taufen. 24 Johannes war nämlich noch nicht ins Gefängnis geworfen worden. 25 Da gerieten die Jünger des Johannes mit einem Juden in Streit über die Reinigung von Schuld. 26 Sie gingen zu Johannes und sagten zu ihm: »Rabbi, da war ein Mann bei dir auf der anderen Seite des Jordan. Du selbst hast seine Bedeutung bezeugt. Der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm hin!« 27 Johannes antwortete: »Kein Mensch kann sich irgendetwas nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. 28 Ihr selbst könnt bezeugen, dass ich gesagt habe: ›Ich bin nicht der Christus.‹ Vielmehr habe ich gesagt: ›Ich bin vor ihm her gesandt.‹ 29 Nur wer die Braut heiratet, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams steht dabei. Er hört den Bräutigam vor Freude jubeln und freut sich mit. Genau solche Freude erfüllt mich jetzt. 30 Seine Bedeutung wird zunehmen, aber meine wird abnehmen.«
Ist das eine Kopie von dir? - Urheberrechtsverletzung
Ist das eine Kopie von dir? - Urheberrechtsverletzung
Unsere Musikindustrie aber überhaupt die ganze Medienwirtschaft hat ja damit zu kämpfen, dass es immer wieder Urheberrechtverletzungen gibt. Aber auch in der Wirtschaft kennen wir das. Da gibt es die billigen Kopien aus China Und wer schon einmal bei Temu und den anderen Händlern eingekauft hat, weiß dass sie selten etwas taugen. Auch manche Doktorarbeit soll ja ein Plagiat sein.
Und Jesus ist der jetzt auch ein Plagiator. Einer der bei anderen abschreibt. Wenigstens meinen das einige Leute damals und beschweren sich bei Johannes dem Täufer.
26 Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der bei dir war jenseits des Jordans, von dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und alle kommen zu ihm.
Was war passiert:
Johannes der Täufer war am Jordan und taufte die Menschen mit der Taufe zur Vergebung der Sünden. Aber auch Jesus bzw seine Jünger tauften. Über weitere Details wird uns im Johannesevangelium nichts berichtet.
Aber unter Anhängern des Johannes und wahrscheinlich einem Jesus-Fan begann nun ein mächtiger Streit: Wer ist denn der bessere? Wer kann da vielleicht besser predigen? Wer kann da besser taufen? Wessen Taufe ist da vollgültiger? Wer ist echt und wer ist nur eine Kopie? und Wer ist vor allem der Messias?
Diese Auseinandersetzung zwischen den Anhängern des Johannes und einem Anhänger von Jesus erinnert an die Konkurrenz zwischen den verschiedenen politischen Parteien wie es ja zu Zeit in unserem Land stattfindet. Jede behauptet, die einzig wahre und richtige Regierung zu repräsentieren. Es war eine Diskussion über die Autorität und den Rang von Johannes und Jesus, ähnlich wie in der Politik über die Machtverhältnisse debattiert wird.
Und wie reagiert nun Johannes, der Täufer? Ganz anders als man vielleicht von ihm erwartet hat. Er weiß um seinen Platz um seine “Rolle”, um seine Stellung in der biblischen Heilsgeschichte. Er sieht Jesus nicht als den Plagiator, sondern als das, was er ist als der Bräutigam und als den Messias.
Sich selbst sieht er in der Rolle des Wegbereiters. Und er weiß Gott hat ihn genau an diesen Platz gestellt. Er hat dazu seinen Auftrag von Gott. Er begnügt sich mit seiner untergeordneten Rolle. Dennoch weiß er um die Wichtigkeit und Notwendigkeit seiner Rolle und seines Auftrages. Er weiß, dass er von Gott gesandt ist der Wegbereiter zu sein und das diese Sendung und Berufung wichtig und wertvoll ist, auch wenn sie begrenzt ist und in absehbarer Zeit ein Ende hat. Johannes weiß um seine Grenzen - bis hierher und nicht weiter. Es gibt ein altes deutsches Wort für diese Aufgabe. Es heißt Herold.
Johannes erkennt seine Rolle als Herold des Herrn an und zeigt damit ein beeindruckendes Zeugnis von Demut und Hingabe. Er verdeutlicht hier die Bereitschaft, für eine größere Mission nämlich für die Mission von Jesus zurückzutreten.
Johannes verdeutlicht das mit dem Bild der Hochzeit, wo der Freund sich mit dem Bräutigam freut und feiert.
Stellt euch vor, ihr seid auf einem Junggesellenabschied und bereitet euch gemeinsam mit eurem Freund auf den großen Tag vor. Ihr hört die Stimme des Bräutigams und freut euch mit ihm auf die Hochzeit. Ihr spürt die Freude und Aufregung, die in der Luft liegt.
So ähnlich ist hier das Verhältnis zwischen Johannes und Jesus.Darum konnte Johannes am Schluss über das Verhältnis zwischen Jesus und ihm sagen Johannes 3:30
30 Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Aber wie sieht das bei uns selbst aus? Welch Rolle haben wir im Leben? Können wir da, Johannes als Vorbild nehmen? Wissen wir wo unser Platz im Leben ist? Vielleicht in der Familie, auf Arbeit, in der Kirchgemeinde, in der Gesellschaft und wo auch immer? Und sind wir bereit uns zu begrenzen?
Sind wir bereit zusagen: “Das ist meine Aufgabe und meine Rolle” - bis hierher und nicht weiter.
Oder übernehmen wir uns - Leben wir da über unsere Grenzen, über unser Vermögen, und streben immer nach oben? Auch bei älteren Menschen ist das noch oft so. da wollen wir mindestens genauso viel, wenn nicht sogar noch mehr leisten als junge Menschen und können es nicht.
Wie oft gönnen wir da dem anderen nicht ihren Erfolg, statt ihnen dafür Wegbereiter zu sein und treten doch lieber zurück. Vielleicht sind sie doch wirksamer als wir.
Meistens haben wir ja eher das Problem, dass niemand da ist der Nachfolgen kann. Ja dieses Problem kennt ja auch die Wirtschaft ganz besonders im Mittelstand. Aber manchmal wollen wir auch den anderen gar nicht sehen, der das könnte.
Manchmal vergessen wir aber auch, dass es besonders bei uns Christen da noch einen gibt, der manchmal ganz anders wirkt, als wir es wollen. Da machen wir unsere Pläne - und meinen so und so muss es werden - und nichts wird. Und dann handelt Gott - ganz anders als wir denken und meinen . In der Familie, auf Arbeit, in der Kirchgemeinde, wo auch immer.
Wir machen oft viel zu viel aus eigener Kraft und fragen nicht nach nach Gottes Willen. Doch das sollten wir unbedingt tun, denn zum Beispiel in der Gemeinde. Sie ist nicht unsere Gemeinde, nicht meine Gemeinde, sondern Gottes Gemeinde.
Früher gab es auf den Hochzeitslader. Der Hochzeitslader besuchte die Gäste persönlich, um sie zur Hochzeit einzuladen. Dabei trug er oft eine spezielle Tracht und hatte einen mit Blumen geschmückten Stab bei sich. Er brachte die Menschen zusammen und sorgte dezent im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf der Feierlichkeiten. Das war seine Aufgabe. Nicht mehr und nicht weniger.
Für uns stellt sich nun heute die Frage: Woran binden wir unsere Aufgaben und unser Tun? An die Meinung unserer Mitmenschen und an das Ansehen vor ihnen oder binden wir uns an Jesus Christus und lassen von ihm unser Leben und unser Handeln bestimmen. Vielleicht kann, dass dann auch ein Zurücktreten in die zweite oder dritte Reihe sein, wenn unsere Aufgabe erfüllt ist.
Denn auch für uns und unser Leben gilt: “Jesus Christus muss zunehmen - er ist unsere Lebenssonne!”
Lasst uns diesen Johannistag nutzen, um über unsere eigenen Leben nachzudenken und zu überlegen, wie wir Jesus mehr Raum geben können. Möge der Heilige Geist uns helfen, in Demut und Liebe zu wachsen, damit wir Jesus in allem, was wir tun, ehren und verherrlichen können.
Amen.