Hebräer 10,1-18 - Für immer Vollendet
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Einleitung
Einleitung
Viele meiner Lieblingsfilme sind diese, die am Ende eine unerwartete Wendung nehmen - etwas was man nicht kommen sah.
Da denke ich gerade an die Sherlock Holmes Filme; Inception; Shutter Island oder Tenet.
Jetzt wo man die Story verstanden hat, möchte man den film direkt nochmal sehen
Warum? Man möchte die kleinen Hinweise, die geschickt eingebaut sind, besser verstehen
Jetzt wo ich das Ende kenne, möchte ich die Filme sehen und sie mit einer ganz anderen Brille und anderen Perspektive sehen
Heute wollen wir uns auch das AT anschauen - aber mit einer anderen Perspektive
Wir kennen das Ende
Und jetzt wird der Film umso spannender!
Wir sind nun schon beim Kap 10 im Hebräerbrief angekommen.
Wir haben jetzt schon 9 Kapitel lang gehört: Christus ist besser als...
Damit wir es besser vor Augen haben, möchte ich trotzdem kurz aufzeigen, wo wir eig. herkommen:
Hebräerbrief: Das Christentum ist besser! (Hebräer 1:1–3)
Der Autor stellt die Überlegenheit Jesu Christi heraus.
Das Neue Testament kam durch Jesus, der höher ist als die Propheten des Alten Testaments.
Christus ist ein besserer Mittler (Hebräer 1–2:18)
Jesus ist höhergestellt als Engel, wie aus dem Alten Testament hervorgeht.
Die Botschaft Christi ist ernster als die Botschaft des Gesetzes.
Jesus ist für die Menschen gestorben, damit sie gereinigt werden können.
Besser als Mose (Hebräer 3:1–4:16)
Jesus ist höhergestellt als Mose, denn er ist der Sohn, während Mose nur ein Diener war.
Die Juden werden vor dem Rückfall zum Judentum gewarnt.
Der Ruhe Gottes, die dem Volk Israel versprochen wurde, entspricht der geistliche Zustand, den Christen erreichen können.
Ein besseres Hohepriestertum (Hebräer 5:1–8:6)
Jesus ist der wahre Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks.
Die Empfänger des Briefes werden ermahnt, im Glauben zu wachsen.
Ein besserer Bund (Hebräer 8:7–13)
Der Neue Bund in Christus ersetzt den Alten Bund.
Der Neue Bund wirkt durch innere Veränderung, nicht durch äußere Zwänge.
Ein besseres Heiligtum (Hebräer 9:1–12)
Das Zelt der Begegnung und seine Rituale waren Symbole des alten Bundes.
Christus hat durch sein Opfer den direkten Zugang zu Gott ermöglicht.
Ein besseres Opfer (Hebräer 9:13–10:18)
Im Kapitel 9+10 wird gezeigt, dass Jesus das bessere Opfer gebracht hat, als die Israeliten mit ihrem Tempeldienst
Der Autor nimmt uns in dem heutigen Text mit in das AT.
Er möchte uns die kleinen Details aufzeigen, die die Juden übersehen haben
So wie in einem Krimi - man schaut ihn nochmal an, um die Details zu erkennen
Und mit dieser Brille wollen wir uns auch heute den Bibeltext anschauen!
Lasst uns nun gemeinsam Hebr. 10,1-18 lesen:
Hebräer 10,1–18 (LU84)
1 Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Deshalb kann es die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen muss. 2 Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für alle Mal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden? 3 Vielmehr geschieht dadurch alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden. 4 Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.
5 Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir geschaffen. 6 Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. 7 Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.« 8 Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht«, obwohl sie doch nach dem Gesetz geopfert werden. 9 Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze. 10 Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
11 Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können. 12 Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes 13 und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden. 14 Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.
15 Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem der Herr gesagt hat: 16 »Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht er: »Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich es schreiben, 17 und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.« 18 Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.
Ich habe diese Bibelstunde überschrieben mit:
Für immer Vollendet
und die Punkte nenne ich dann:
Es lohnt sich nicht zurück zu gehen: (1-4)
… denn Christus opferte sich selber. (5-10)
… denn Christus setzte sich auf den Thron. (11-14)
… denn der Geist bestätigt es. (15-18)
Es lohnt sich nicht zurück zu gehen: (1-4)
Es lohnt sich nicht zurück zu gehen: (1-4)
In unserem heutigen Abschnitt zeigt der Autor auf, dass das Opfersystem von Anfang an dazu bestimmt war, abgelößt zu werden.
So wollen wir uns die Hinweise mal näher anschauen, warum die Opfer des AT begrenzt sind.
Und dabei haben wir ja im Hinterkopf: Es waren jüdische Christen, die in der Gefahr standen, wieder zurückzugehen zu ihrem alten Opfersystem. Christen, die wieder das Tempelsystem wollten.
wir werden sehen, dass wenn wir in das AT zurückblicken, sehen werden, dass Gottes Plan für ein neues besseres System immer da war.
Es war nicht einfach ein Zufall - Die Juden hätten es eigentlich kommen sehen können - hätten es vllt sogar gesollt
Beginnen wir mit Vers 1
Wie hier deutlich zu lesen ist: das Gesetz, also das ganze AT waren ein Schatten darauf, was Christus durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung für uns erworben hat und erreicht hat.
Das Größte dieser zukünftiger Dinge ist die Vergebung der Sünden.
Der Autor hat diesen Punkt bereits in Hebr 9:11-12 klargestellt.
Hebräer 9,12 “12 Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt.”
Die ewige Erlösung, die Christus vollbracht hat, ist der Schlüsselkontrast zwischen dem alten und dem neuen Bund.
War war also die Wirkung der Opfer des alten Bundes?
Wir sehen vor allem in Römer 3,21-26, dass diese Opfer des Zorn Gottes für eine Weile zurückhalten
Bsp: Der Todesengel in Ägypten
die Erstgeborenen Israels gerettet, weil die Israeliten im Glauben handelten und das Blut des Passahlammes, wie Gott es befohlen hatte, an ihre Türpfosten strichen
Auch sie mussten viele Jahre später sterben - aber das Blut bewahrte sie zunächst
Gott verzögerte sein Urteil und sein Gericht wegen des im Glauben dargebrachten Opfers.
Ebenso, wenn der Hohepriester am Versöhnungstag in das Allerheiligste ging und das Blut des Tieres auf den Gnadenthron sprengte, hielt Gott seinen Zorn für ein weiteres Jahr zurück.
So nahm Gott jedes Opfer, das dem Opfer Christi vorausging, als Mittel an, seinen Zorn gegen die Sünde zu verschieben.
Der Schatten und Jesus:
Der Autor verwendet das Bild eines "Schattens", um den Unterschied zwischen den Opfern Christi und denen des Alten Bundes zu verdeutlichen.
Ein Schatten widerspricht nicht der Person, die ihn wirft; und er kann eine vage, allgemeine Umrisse dessen geben, wie diese Person ist
Christus:
Vergoss sein eigenes Blut am Kreuz, nicht das eines anderen.
Trat in das himmlische Heiligtum ein, nachdem er die Sühne für uns vollbracht hatte.
Tiere des alten Bundes:
Starben als Schatten, die auf die Realität von Christi Kreuz hinwiesen.
Christus erfüllte diese Dinge vollkommen.
Das Gesetz (alter Bund):
Hat nur einen Schatten der zukünftigen guten Dinge.
Zeigte Israel lediglich die Form dessen, was kommen sollte.
War unzureichend und konnte diejenigen, die sich näherten, nicht vervollkommnen.
Gott:
Ist zufrieden mit dem Opfer Christi.
Rechnet uns die Gerechtigkeit seines Sohnes an.
Wir, dessen Gerechtigkeit unzureiched und weit entfernt von der vollkommenen Gerechtigkeit ist
Die Gerechtigkeit Christi reicht aber volkommen aus!
Bringt ewige Erlösung
Man kann es möglicherweise vergleichen mit einer Fernbeziehung:
Der eine widerspricht nicht dem anderen.
Aber der eine ist eindeutig "besser" als der andere!
Vers 2:
Rhetorische Frage: Unzulänglichkeit der Opfer des alten Bundes
Bewusstsein der Sünden: Unbeeinflusst von Opfern
Versöhnungstag: Reinigung des Volkes, aber keine Gewissensreinigung
Gesetz: Kann Schuld des Gewissens nicht lindern
Logik:
dass wenn die Opfer des alten Bundes alle Verheißungen Gottes ausreichend erfüllt hätten, die Priester aufgehört hätten, sie darzubringen.
Aber sie hörten nicht auf, sie darzubringen.
Täglich, wöchentlich und jährlich wurden Opfer dargebracht.
Die Opfer Israels konnten mit der Sündhaftigkeit des Volkes nicht Schritt halten.
Vers 3:
Wiederkehrende Opfer: Erinnerungen an Sünde
Jährliche Erinnerung: Schuld, Ungehorsam, Unreinheit
Versöhnungstag: Jährliches Ereignis, das auf Unzulänglichkeit hinweist
Sie konnten das Gesetz nicht perfekt halten!
Sie brauchten ein Priester
War es also Zeitverschwendung?
Nein: Sie konnten dich zwar nicht vor deinen Sünden retten, aber sie erinnerten dich an deine Notwendigkeit eines Retters.
Nein, die Botschaft der Opfer war wiederholt: "Du bist nicht in Ordnung. Du bist ein Sünder. Blut muss für dich vergossen werden."
Vers 4:
Botschaft: Unmöglichkeit: Tierblut kann Sünde nicht wegwaschen
Blutvergießen notwendig: Aber Tieropfer reichen nicht
Hinweis auf Jesus: Einziges Opfer für Sündenvergebung
Vollkommenes Opfer: Einmalig, keine Wiederholung nötig
Blut Christi: Wäscht Sünden für immer weg
So zeigt dir das Opfersystem auch, dass keine Anstrengung, die du unternimmst, wie gut gemeint auch immer, jemals genug sein könnte, um dich von deinen Sünden zu retten.
Anwendung:
Wo gehst du hin mit deiner Sündenschuld? Bist du versucht, dir auf einer anderen Art und Weise ein gutes Gewissen zu besorgen?
aus eigener Kraft
im Vergleich mit anderen: ich bin ja nicht so schlecht
Im Vergleich zu einem eigenen Regelkatalog
Aber die Botschaft war klar: Du brauchst ein Retter.
Die Botschaft für die Juden damals: Es lohnt sich nicht zu dem alten Opfersystem zurückzukehren
Die gute Nachricht aber für uns alle: Gott versprach, dass er ein Opfer senden würde, das rettet.
… denn Christus opferte sich selber. (5-10)
… denn Christus opferte sich selber. (5-10)
Es muss ein Opfer sein, dass besser ist als die Opfer im AT.
Ein Opfer, dass ausreicht, um die die Opfer des AT zu ersetzen.
Und der Autor des Hebräerbriefes gibt uns nun 3 Gründe, warum wir auf das Opfer von Jesus vertrauen dürfen.
3 Gründe, warum Jesus besser ist.
In den Versen 5-10 zeigt er, dass Christus besser ist als das AT, weil er sich selber geopfert hat.
Lasst uns gemeinsam nochmal die Verse 5-10 lesen:
Hebräer 10,5–10 (LU84)
5 Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir geschaffen. 6 Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. 7 Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.« 8 Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht«, obwohl sie doch nach dem Gesetz geopfert werden. 9 Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze. 10 Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
Der erste Grund, warum wir auf Christus vertrauen können, ist, weil er seinen eigenen Leib – einen physischen menschlichen Körper – als Opfer für uns dargebracht hat (V. 5).
Der Autor möchte seinen Punkt jetzt hier beweisen:
- Der Autor lädt sein Publikum ein, Psalm 40 zurückzuschauen.
- Ziel ist zu zeigen, dass Gott immer gesagt hat, dass dies geschehen würde.
- Dies wäre ein überzeugendes Argument für das ursprüngliche jüdisch-christliche Publikum gewesen.
Dieses Publikum nahm das Alte Testament ernst.
- Der Autor zitiert Psalm 40,6–8 als die Worte von Jesus.
- Es wird gesagt: "Als Christus in die Welt kam, sagte er ...". Eine Rede sozusagen, die Christus zugeschrieben wird:
- Frage: Wie kann das sein, wenn David der Verfasser von Psalm 40 war?
- Antwort: David schrieb unter dem Einfluss des Heiligen Geistes.
- Rückblickend können diese Worte über Jesus gesehen werden.
- Es war tatsächlich Jesus, der durch Davids Mund sprach.
Der Psalmist bekräftigt, dass Tieropfer nicht das sind, was Gott für die Erlösung und Versöhnung seines Volkes wünscht. Stattdessen hat Gott seinem Sohn „einen Leib bereitet“. Der Körper, in den Gott seinen Sohn gesandt hat, ist das Gefäß, in dem er sein Opfer bringen wird.
V6: bekräftigt nochmal: Gott wünschte die wirkliche Versöhnung, die die Opfer des alten Bundes lediglich symbolisch darstellten.
V7: Seine Antwort erklärt im Wesentlichen, dass er den Leib, den Gott für ihn vorbereitet hatte, in Übereinstimmung mit dem Plan und den Verheißungen Gottes hingeben würde.
- Verses 8–9 bieten eine Art Kommentar zum Psalm 40.
In Hebräer 10:8 bezieht sich der Autor auf die Verse 5–6.
- Gott hat "weder Gefallen an Opfern und Speisopfern gefunden noch Freude daran gehabt".
- Diese Opfer beziehen sich auf die gewöhnlichen Tieropfer, "die nach dem Gesetz dargebracht werden".
- In Hebräer 10:9 bekräftigt der Autor, dass diese alten Opfer durch Christus' Tat überholt wurden.
- Christus gab seinen Leib.
- Christus "schafft das erste ab, um das zweite zu errichten".
- Interpretation: Jesus schaffte das alte System der Tieropfer ab.
- Ein neues System wurde begründet, das sich auf das einmalige Opfer von Christus' Leib konzentriert.
- Klarstellung: Psalm 40 sagt, dass Gott keine Freude an den Opfern des Alten Bundes hatte.
- Es bedeutet nicht, dass der Alte Bund falsch war.
- Es bedeutet nicht, dass diese Opfer gegen Gottes Willen dargebracht wurden.
- Diese Opfer genügten nicht, um Sünden wirklich wegzunehmen.
- Etwas mehr war nötig.
Fazit: Das Opfer Christi ist das, worauf das gesamte System der Opfer des alten Bundes hingewiesen hat.
Daher ist das Opfer Christi das einzige, das wir jemals wieder brauchen werden.
Christus kam, um diesen Willen zu erfüllen und hat es vollständig erreicht.
V10: Hier wird nochmal der Wille Gottes zusammengefasst:
Gott heiligt uns durch den Leib und das Opfer Jesu Christi.
Diese Heiligung und Erlösung erfolgt vollständig durch das Opfer Christi und nicht durch die Opfer des alten Bundes.
Was heißt das geheiligt sein für dich und mich jetzt?
Christus hat uns in der Vergangenheit heilig gemacht, und wir sind jetzt heilig.
Wir sind für immer vollkommen gemacht und gereinigt worden, sodass Gott uns für seinen Dienst einsetzen kann.
Wir sind Gottes Eigentum durch das Opfer Christi.
Dieses Opfer ist einmalig und nicht wiederholbar.
Es ist das letzte Opfer, weil es all die Verheißungen Gottes in sich trägt und ihre vollständige Erfüllung bewirkt.
Zuspruch der Vergebung:
Du der du jetzt sein Eigentum bist: Du bist nun geheiligt ein für alle Mal!
Und falls du manchmal denkst, du bist zu unwürdig für Jesus - Sein Opfer hat gereicht!
Sonst würde er nochmal kommen - aber das brauch er nicht - Deine Sünde lag schon auf Jesus
Somit sagt auch dir der Autor des H-Briefes: Es lohnt sich nicht Jesus den Rücken zuzukehren: Er ist Besser - weil er sich selber geopfert hat und dich für immer geheiligt hat!
… denn Christus setzte sich auf den Thron. (11-14)
… denn Christus setzte sich auf den Thron. (11-14)
Verse 11–14 fügen einen zweiten Grund hinzu, auf Christi Opfer zu vertrauen.
Wir können Jesus vertrauen - weil er sich hingesetzt hat!
Hingesetzt? Was bedeutet das?
Lasst uns erstmal den Text nochmal lesen:
Hebräer 10,11–14 “11 Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können. 12 Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat sich zur Rechten Gottes gesetzt 13 und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden. 14 Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.”
Der Punkt der hier gemacht wird, ist ziemlich offensichtlich:
V11 und 12 muss man miteinander vergleichen:
wie werden die Priester in V11 beschrieben?
Wie wird Jesus beschrieben in V12?
V11:
Der Vers zeigt ziemlich deutlich die Unzulänglichkeit der Priester:
Es gab keinen Stuhl im Tabernakel. Die Priester ruhten nie, weil ihre Arbeit nie getan war. Sie blieben stehen und "brachten immer wieder" unwirksame Opfer dar (V. 11).
Sie standen jeden Tag, weil ihre Arbeit nie vollendet war, noch machte ihre Arbeit Fortschritte.
Deshalb standen die Priester jeden Tag und brachten die „gleichen“ Opfer dar.
Ihr Dienst musste immer wieder, Generation für Generation, wiederholt werden und konnte keinen einzigen Sünder retten.
V12:
Nachdem Jesus ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hatte, das für alle Zeiten ausreichend war, setzte er sich zur Rechten Gottes.
Wir haben das auch schon gelesen direkt zu Beginn des Briefes: Hebräer 1,3 “3 Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe”
Ja im Gegensatz zu den Priestern: Jesus sitzt.
Illustration:
Wir kennen das Bild nur zu gut:
Wenn es Arbeit gibt, und jemand setzt sich einfach gechillt auf ein Stuhl und wartet?
wir würden fragen: Bist du fertig mit deiner Arbeit? Oder machst sie sich von alleine?
ich kenn das von meiner Mutter nur zu gut ;)
Es bedeutet, dass Jesus mit Autorität und Macht zur Rechten des Vaters sitzt und dort den Dienst der Fürbitte für das Volk Gottes ausübt, während er auf den Tag wartet, an dem seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden.
Sein Opfer ist ausreichend, um die Sünden für immer wegzunehmen, und seine Vorteile enden nie.
Jesus sitzt, weil es nicht nötig ist, dass er weiterhin steht.
Und in Vers 13 sehen wir, was als nächstes kommt:
Er wartet darauf, "bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden".
Dass Jesus zur Rechten des Vaters sitzt, bedeutet, dass eines Tages alle seine Feinde vernichtet werden.
Dies ist eine Anspielung auf Psalm 110:1, denselben Psalm, der Melchisedek erwähnte.
Im Wesentlichen geht es darum, dass Jesus in einer Machtposition ist. Zu Gottes Rechten zu sitzen bedeutet, dass er die Welt beherrscht und über sie richten wird. "Alles [ist] ihm unterworfen".
Dieser Vers ist aber auch ein Hinweis auf Jesu zweiten Kommen.
Der Autor des Hebräerbriefs hat bereits im vorherigen Kapitel (9:28) auf das zweite Kommen angespielt.
Jesus wird zurückkehren, aber er wird nicht kommen, um ein weiteres Opfer darzubringen.
Der Priester, der sitzt, wird zurückkehren, um seine Feinde zu richten. Jesus ist der Priester, der in Macht sitzt.
Und mit Vers 14 könnte man sich schon denken: Okey wir haben es verstanden. Aber nein er sagt es nochmal:
ein für alle mal vollendet.
Vers 14 bekräftigt die Wirksamkeit des einzigen Opfers von Jesus. Durch das priesterliche Opfer seines eigenen Körpers hat Jesus diejenigen, die geheiligt werden, nicht nur verbessert, sondern vollendet.
Jesus hat für alle Zeiten diejenigen vollendet, die geheiligt werden.
Sein Werk vollendet Gläubige für immer.
Ihre Vollkommenheit ist eine objektive und eschatologische Realität, die niemals enden wird.
Dieser Vers kann auch auf unsere fortschreitende Heiligung anspielen:
Weil wir wahrhaftig vergeben sind, sind wir nun befähigt, immer mehr für Christus zu leben.
Anwendung:
Diese Wahrheiten, die wir gerade gehört haben, dürfen uns motivieren auf das Wiederkommen unseres Herrn zu warten.
Jesus ist bereit - bald wird er kommen - alles ist bereit!
Überleitung:
Spannend ist jetzt, dass auch die 3. Person der Dreieinigkeit auf die Bildfläche kommt: Der Heilige Geist!
Er liefert dir persönlich hier den 3. und letzten Grund, warum wir auf das Opfer Jesu vertrauen dürfen!
Und dazu lesen wir erstmal noch die letzten 4 Verse:
… denn der Geist bestätigt es. (15-18)
… denn der Geist bestätigt es. (15-18)
Hebräer 10,15–18 “15 Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat : 16 »Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben, 17 und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.« 18 Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.”
Der dritte und letzte Grund, auf Christi Opfer zu vertrauen, findet sich in 10:15–18, wo der Autor erneut aus Jeremia 31 zitiert.
Er führt dieses Zitat ein, indem er sagt, dass "auch der Heilige Geist uns dies bezeugt" (Hebräer 10:15).
Unser Autor betrachtet die Worte Jeremias als die Worte des Heiligen Geistes - die Worte Gottes.
Dies ist ein weiteres wunderbares Beispiel dafür, wie unser Autor zeigt, wie wir das Alte Testament angehen sollten.
Es ist autoritativ, weil es vom Heiligen Geist inspiriert wurde.
Und es dreht sich alles um Jesus.
Wie helfen uns diese Worte des Geistes, auf das Opfer Christi zu vertrauen?
1: Schon vorher verheißen
Gott hat das neue Bündnis lange vorher versprochen (V. 16).
Der Alte Bund sollte vergehen und ein neues Opfersystem sollte kommen.
Dies war immer Teil von Gottes Plan.
Das neue Bündnis würde anders sein:
Besonderes Ausgießen des Heiligen Geistes.
Neue Botschaft der Erlösung wird empfangen und verinnerlicht:
"Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben und auf ihr Gemüt schreiben."
Der neue Bund bringt ein neues Herz
Eines der Hauptmerkmale dieses neuen Bundes ist Gottes souveräne Gnade.
Gott selbst schreibt seine Gesetze in die Herzen und Gedanken seines Volkes.
Ihr Gehorsam ist das Ergebnis seiner souveränen und gnädigen Einschreibung.
Die alten Opfer konnten dies niemals bewirken – nur Christus konnte es.
2: Gott verspricht: Die Reinigung der Sünden wird tatsächlich stattfinden:
- Das Opfer wird vollkommen wirksam sein.
- Gott sagt: "Und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken" (V. 17).
- Der Autor macht eine endgültige Aussage über das alte Bundessystem:
- "Es ist keine Opferung für Sünde mehr übrig" (V. 18).
- Keine Tieropfer nach der alten Bundesordnung mehr nötig.
- Grund: "Vergebung da ist" durch Christus.
- Wunderbare Wahrheit am Ende dieses Abschnitts:
- Die gesamte Erlösungsgeschichte und das Werk Christi zielen auf die Vergebung der Sünden ab.
Wenn das Blut Christi wirklich die Vergebung der Sünden für immer gewährt hat, dann „gibt es kein Opfer für die Sünde mehr“.
Deshalb gibt es einen Tisch für das Abendmahl des Herrn und keinen Altar für das Opfern von Tieren an der Vorderseite unserer Kirchenschiffe.
Christus hat alles Notwendige für die Vergebung unserer Sünden vollbracht.
Da Jesu Opfer für die Sünde ausreichte, um unsere Sünden ein für alle Mal zu vergeben, reichte sein Opfer aus, um alle anderen Opfer zu beenden.
Anwendung
Beim nächsten Abendmahl - lasst uns daran denken - ein für alle Mal!
- Unsere Welt und Kirchen brauchen diese Botschaft jetzt.
- Menschen verbinden das Christentum oft mit anderen Dingen: guter Mensch sein, anderen helfen, sozialer Wandel.
- Wichtigkeit der Kernbotschaft: Christentum ist eine Botschaft über die Sünde und deren Vergebung.
Das darf unser Gebetsanliegen sein!
Fragen?