Gebet leben
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Handout
Beten in der Welt
Beten in der Welt
Beten ist ein religiöse Tätigkeit, der Menschen aus aller Welt nachgehen. Nicht nur wir Christen beten. In Indien beten Menschen zu tausenden von Göttern und bauen dafür Tempel und Schreine. Im Islam, Judentum und Christentum gibt es die Form des Gebets. Moslime, die ihren Glauben ernstnehmen, beten mind. fünf Mal am Tag. Sie legen dafür Teppiche aus, richten diese gen Mekka aus und haben einen festen Text, den sie runterbeten. Dabei führen Sie Bewegungen aus, die Gebet begleiten.
Passiert etwas schlimmes auf der Welt, werden kurz darauf künstlerisch gestaltete Fotos und Bilder geteilt mit der Aufforderung, für die Ukraine, Gaza, Moskau, Berlin und viele andere Orte auf der Welt zu beten. “Pray for Israel” - diese Aufforderung wird dann an unzählige Male in den sozialen Medien geteilt. Doch wem gilt diese Aufforderung eigentlich? Wer wird hier aufgefordert zu wem zu beten? Die Muslime zu Allah? Die Juden zu Jahweh? Die Christen zu ihrem Gott? Oder ist es letztlich doch irgendwie egal? Hauptsache man betet eben. Irgendein Gott wird sich schon erbarmen?
Dass Menschen beten, heißt, dass sie Verbindung mit einem höheren Wesen aufnehmen wollen. Wenn die Situation auswegslos ist, dass eigene Vermögen nicht mehr ausreicht, um eine Lösung herbeizuführen, dann betet man dieses höhere Wesen an. Wenn das Flugzeug sich unweigerlich und unkontrolliert der Erde nähert, dann fängt jeder in diesem Flugzeug an zu beten. Es gibt wohl kaum eine Situation, die akuter die völlige Begrenztheit des Menschen vor Augen führt, wie ein möglicher Flugzeugabsturz. Und dann dort, gefangen in einer großen Kiste, die sich mit rasender Geschwindigkeit dem Erdboden nähert, dort hofft man plötzlich, dass es irgendwas oder irgendwen da draußen gibt, der hier noch eingreifen kann und das unvermeidliche Ende abwendet.
Beten ist laut Wikipedia die Zuwendung zu transzendenten Wesen.
Menschen richten sich nach etwas aus, das größer ist als sie selbst. Interessanterweise ist das eine Entwicklung die alle Völker unabhängig voneinander durchmachen. Sie beten die Sonne, den Mond, die Sterne. Oder sie erschaffen sich etwas, ein Bild aus Stein, Holz oder anderen Materialien, und geben damit ihrer Vorstellung eines Gottes eine Gestalt. Auch die Israeliten haben das gemacht, als Mose 40 Tagen in der Gegenwart Gottes verbrachte. In Athen entdeckt Paulus auf seinem Rundgang durch die Stadt einen Altar, der dem unbekannten Gott gewidmet war. Es könnte ja sein, dass sie auf ihrer Suche nach diesem transzendenten Wesen noch einen übersehen haben.
Der verbindende Gott
Der verbindende Gott
Im Gegensatz zu dem Suchen der Menschen eine transzendenten Wesen, dass ihnen unbekannt ist, lässt uns der Gott der Bibel nicht im Dunkeln stehen. Er offenbart sich selbst und lässt und wissen, wer der ist, zu dem wir im Gebet Verbindung aufbauen wollen. Mehr noch: bevor jeder von uns mit Ihm Verbindung aufnimmt, hat Er alles dafür möglich gemacht, dass wir dies tun können.
Gott ist Verbindung
Gott ist Verbindung
Gott ist Verbindung in sich selbst.
Die Bibel lehrt uns, dass Gott eine Einheit aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist ist.
Sie sind in sich selbst vollkommen und ausreichend. Gott ist Gemeinschaft. Er steht mit sich selbst in Verbindung. In den Evangelien wird uns davon berichte, dass Jesus in die Gemeinschaft mit dem Vater geht. Er lebt und handelt allein aus dieser Verbindung heraus.
denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich will, sondern das, was der will, der mich beauftragt hat.
Gott will Verbindung
Gott will Verbindung
Schon von Beginn der Welt an lesen wir, dass die Verbindung zu seiner Schöpfung will. Im Garten Eden hat der Mensch eine direkte Verbindung zu seinem Schöpfer. Nichts stört diese Verbindung. Zumindest bis zum Sündenfall. Doch selbst als die Schöpfung sich gegen seinen Schöpfer gewandt hat, wendet der Schöpfer seiner Schöpfung nicht den Rücken zu. Er überlässt sie nicht der Beliebigkeit sondern verfolgt einen Plan mit der Menschheit. Die Bibel gibt Zeugnis darüber ab, wie Gott alles in seiner Hand hält und seiner Vorsehung folgt. Gott muss den Menschen aufgrund seiner Entscheidung aus dem Garten Eden verbannen und sie dem Verfall und letztlich dem Tod überlassen. Doch auch hier will Gott die Verbindung mit dem Menschen.
Einer der ersten großen Beter der Menschheit ist Hennoch.
Henoch hatte beständig mit Gott gelebt, und dann war er plötzlich nicht mehr da, weil Gott ihn weggenommen hatte.
Wir wissen nichts weiter über Hennoch als das, was wir in diesem Vers lesen können. Doch ist das was wir lesen, ist ein gewaltiges Lebenszeugnis. Hier hat ein Mensch sein Leben in der beständigen Gegenwart Gott gelebt und sein Lebensende lässt darauf schließen, wie Gott diese besonder Verbindung zu Hennoch beurteilt hat: Hennoch musste den Tod nicht sehen (siehe Hebräer 11,5)
Ein weiterer Beleg für einen Gott, der von sich aus die Verbindung mit seiner Schöpfung sucht ist Abraham. Gott ruft Abraham aus Ur und lässt ihn nach Kanaan ziehen.
Gott begegnet Abraham immer wieder, gibt ihm Verheißungen, beruft ihn, fordert ihn heraus, weiht ihn in seine Pläne mit ein und isst sogar mit ihm. Und all das beginnt damit, dass Gott auf Abraham zugeht und die Verbindung mit ihm aufnimmt.
Gott stellt Verbindung her
Gott stellt Verbindung her
Doch Abraham war nur der Auftakt für etwas viel größeres. Gott verspricht Abraham, dass er ihn zu einem Volk machen wird und ihm das Land Kanaan zum Besitz geben wird, damit sie dort wohnen können. Doch Gott geht noch einen Schritt weiter. Er offenbart sich dem Volk Israel am Berg Sinai und entscheidet aus freien Stücken, mitten unter diesem Volk zu leben. Er lässt sich sein Zelt mitten im Lager der Israeliten begegnen und erklärt ihnen, wie sie sich ihm nahen können.
Die Stiftshütte wird zum Ort der Begegnung und es ist Gott der diese Verbindung anbietet und ermöglicht.
Gott bietet Verbindung an
Gott bietet Verbindung an
Doch es war nie Gottes Plan, lediglich das Volk Israel dazu zu erwählen, mit ihm in Verbindung treten zu dürfen. Es war von Anfang das Ziel seiner Vorsehen, das Evangelium allen Menschen anzubieten.
Die guten Nachricht an die Welt ist, dass die Verbindungzu Gott wieder möglich ist. Jeder Mensch hat durch Jesus Christus den freien Zugang zur Herrlichkeit Gottes.
Doch der Preis dafür war der höchste, den jemas jemand zu zahlen bereit war. Gott gab dafür seinen geliebten Sohn und Jesus war bereit am Kreuz die Verbindung zu seinem Vater zeitweise zu verlieren, damit sie für uns wieder hergestellt werden kann. Wir dürfen uns der Transzendenz zuwenden, weil sie sich zuerst uns zugewendet hat.
Als Jesus die Erde verlässt, gibt er den Jüngern das Versprechen, dass diese Verbindung niemals enden wird:
Matthäus 28,20 (NeÜ)
Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Zeit!“
Diese wiederhergestellte Verbindgun soll nie wieder aufhören. Doch wie ist das möglich, wenn Jesus Christus nicht mehr auf der Erde ist. Wie wie ist es möglich, dass diese Verheißung sich rund um den Globus über den ganzen Jahrhunderte bewahrheitet?
Die Antwort ist die dritte Person der göttlichen Einheit: der heilige Geist.
Das ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und ihn nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Der Heilige Geist ist den Menschen vorbehalten, die ihr volles Vertrauen auf Jesus Christus setzen. Sie dürfen zu Gottes neuer Familie gehören, dürfen seine Kinder sein und dürfen unseren Schöpfer “Abba” nennen.
Durch den Heiligen Geist bist du zu einer neuen Schöpfung geworden. Die in Jesus neu geschaffene Verbindung zwischen Gott und seiner Schöpfung setzt sich in den Glaubenden fort. Und diese neue Schöpfung ist das Einzige, worauf es wirklich ankommt.
Verbindung bedeutet Wachstum
Verbindung bedeutet Wachstum
Doch was hat das alles nun mit dem Gebet zu tun? Beten heißt, in dieser Verbindung mit dem Gott zu leben, die er möglich gemacht hat. Und es gibt verschiedene Stellen der Bibel, die zeigen, wie genau das zu verstehen ist:
Und betet dabei zu jeder Zeit mit jeder Art von Gebeten und Bitten, geführt durch den Heiligen Geist. Seid wachsam darin und hört nicht auf, für alle Gläubigen zu beten.
Beten ist also nicht nur einseitiges Reden zu einer bestimmten oder begrenzten Zeit des Tages. Es geschieht an jedem Ort und zu jeder Tages- oder Nachtzeit. Jemand sagte mal: “Es ist ein großer Fehler zu glauben, dass die Zeiten des Gebets spezieller sind als andere Zeiten.”
Beten bedeutet, in der ständigen und ununterbrochenen Verbindung mit Gott zu leben.
Der neue Mensch braucht die Verbindung zu Gott, wie wir die Verbindung zu Luft brauchen. Wir sind nicht für das Leben im Wasser geschaffen. Unser Leben würde schnell enden, wenn wir unserem Körper den Sauerstoff dauerhaft vorenthalten.
Gott hat sich mit uns verbunden. Es ist der Beginn eines neuen Lebens. Gott befähigt uns zu einem Leben, für das der natürlich Mensch nicht geschaffen wurde.
Und Leben zeichnet sich dadurch aus, dass sich etwas entwickelt. Etwas beginnt ganz klein und entfaltet sich immer mehr. Und bezogen auf das neue Leben in Christus verhält es sich nicht anders. Wir sollen wachsen und dieses Wachstum hängt entscheidend von unsrer Verbindung zu dem ab, der uns das Leben spendet.
Es gibt Dinge in unserem Leben die stehen und fallen damit, dass wir in dieser ständigen Verbindung mit Gott bleiben.
Wachsen in Bezug auf Gott
Wachsen in Bezug auf Gott
Wenn wir in der ständigen Verbindung mit Gott leben, werden wir ihn immer besser kennelernen. Wir lernen seine Eigenschaften kennen und schätzen und beten in dafür an. Nur über die ständige Verbindung zu Gott, erkennen wir, dass Gott immer gut, ganz unabhänig davon, wie es uns grade gehen mag. Wir erfahren sein Handeln in unserem Leben und lernen ihm immer mehr zu vertrauen und uns auf ihn zu verlassen. Wir kriegen immer tiefere Einblicke in seinen Willen und schärfen unser Unterscheidungsvermögen, in verschiedenen Situationen unseres Lebens seinen Willen erkennen zu können.
Wir wachsen in der Erkenntnis seines Willens, in dem Vertrauen auf seine Fähigkeiten und in der Überzeugung, dass Gott es gut mit uns meint.
Wachsen in Bezug auf den neuen Menschen
Wachsen in Bezug auf den neuen Menschen
In ständiger Verbindung wird unser neuer Mensch immer stärker. Wir merken, wie Gott unseren Charakter formt und uns in etwas gestaltet, was ihm immer ähnlicher ist. Wir entdecken Gaben und Fähigkeiten, die wir ihm zur Ehre einsetzen. Unsere Wünsche und Sehnsüchte beziehen sich immer mehr auf ihn und seinen Willen. Doch auch das, was wir für ihn zu tun bereit sind, wächst in dieser Verbindung. Wir erkennen in Gott den Eigentümer aller Dinge, die wir besitzen und geben gerne und mit Freude. Wir investieren Geld, Zeit und Fähigkeit in sein Reich und freuen uns daran, wenn seine Werk vorangeht. Wir verlieren zunehmend die Angst vor Menschen und Umständen und erfassen immer mehr, was es bedeutet, das uns in Christus alle Segnungen der Erde zuteil geworden sind.
Wir werden in sein Ebenbild verwandelt, sind bereit Geld, Zeit und Fähigkeiten für ihn einzusetzen, und lernen dass wir in Christus, die reichsten Menschen auf Erden sind.
All dies geschieht nicht, wenn wir nicht in der Verbindung mit Gott bleiben. Wenn wir diese Verbindung vernachlässigen verkümmert unsere von Gott neu ins Leben gerufene Identität. Er stirbt nicht, doch er wird bewegungs- und handlungsunfähig.
Beispiel mit dem achtbeinigen Bär.
Wie würde es uns gehen, wenn wir in unserem Geist in einem Körper gefangen sind, der nicht mehr tut, wozu er geschaffen worden ist. Dieser Zustand ist grausam.
Gebet als dauerhafte Verbindung
Gebet als dauerhafte Verbindung
Abschließend noch keine Ratschläge, was wir tun können, um dieser Verbindung zu Gott in unserem Leben mehr Raum zu geben. Watchmann Nee sagte einmal:
“Wir können nicht erwarten, dass Gott sein Leben in uns auslebt, wenn wir nicht bereit sind, ihm unser Leben zu geben, in dem er Leben soll.”
Sei dir der Gegenwart Gottes bewusst
Sei dir der Gegenwart Gottes bewusst
Ein gewisser Bruder Lawrence sagte mal:
“Es ist ein großer Fehler zu glauben, dass die Zeiten des Gebets spezieller sind als andere Zeiten.”
Das liegt daran, dass Gott immer da ist. Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem Gott nicht schon da ist. Keine Situation, sei es zuhause, in der Schule oder auf der Arbeit, wo er nicht dabei ist. Kein Gespräch, das er nicht mithört. Keinen verborgenen Gedanken, den er nicht schon kennt
Es geht weniger darum, Gott in eine Situation einzuladen, als vielmehr darum, sich bewusst zu machen und wahrzunehmen, dass er bereits da ist.
Manche mag dieser Gedanke erschrecken: Gott immer und überall. Den neuen Menschen in uns bringt diese Tatsache zum Jubeln. Er weiß nämlich, dass er ohne die ständige Verbindung zu seinem Schöpfer nicht überlebensfähig ist.
Achte auf dein Herz
Achte auf dein Herz
Damit ist jetzt nicht in erster Linie das Essen gemeint. Salomo schreibt in
Mehr als alles hüte dein Herz, denn aus ihm strömt das Leben.
Jesus sagt an einer anderen Stelle
Matthäus 15,18–20 (NeÜ)
Doch was aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen. Das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen des Menschen kommen die bösen Gedanken und mit ihnen alle Arten von Mord, Ehebruch, sexueller Unmoral, Diebstahl, Falschaussagen und Verleumdungen. Das ist es, was den Menschen vor Gott unrein macht;
Meine Mutter sagte mir früher oft: Paul, das, was du fütterst, wächst.
Es gilt der Grundsatz: Es wächst nur, was gefüttert wird. Dein Herz ist der Mittelpunkt deiner Gedanken, Motive und Enscheidungen. Achte also darauf, was du durch deine Sinnesorgane dort hineinlässt.
Womit als füllst du dein Herz? Welche Musik läuft im Hintergrund, wenn du im Auto fährst? Welche Podcasts hörst du dir an? Welchen Facebook- oder Telegramm-Gruppen bist du beigetreten? Womit wird dort dein Herz gefüttert? Wie sieht es mit deiner Bildschirmzeit aus? Ist sie sinnvoll eingesetzt?
All diese Dinge töten dich nicht auf der Stelle, doch sie rauben dir wertvolle Zeit und sie setzen sich in deiner Verbindung zu Gott fest wie Schlacke, so dass schleichend immer weniger von dem Lebenselixier Gottes bei dir ankommt.
Entferne Hindernisse
Entferne Hindernisse
Es gibt jemanden, der ein unglaubliches Interesse daran hat, dich in deiner Verbindung zu Gott zu stören. Er hat nicht die Vollmacht, dich von dieser Verbindung zu trennen, doch er versucht dich mit aller Kraft davon abzuhalten, aus dieser Verbindung heraus zu leben. Er lenkt dich ab, verführt dich zur Sünde und knechtet dich mit den Schuldgefühlen. Die Folge ist, dass du dich nicht würdig fühlst in dieser Verbindung zu leben und das Luftholen bleiben lässt. Das fiese dabei ist, dass die alte Schöpfung ja trotzdem weiterlebt. Und tote Menschen können unglaublich religiös sein, wie viel mehr erst diejenigen, die den heiligen Geist in sich haben, der neues Leben aber geradezu verkümmert ist. Es fällt von außen kaum auf, dass hier was nicht stimmen kann.
Wenn Gott dich auf Dinge in deinem Leben hinweist, die du nicht mit seinem Willen in Einklang bringe kannst - wir nenne das auch Sünde - dann solltest diese schnellstmöglich aus deine Leben räumen.
Richte Routinen ein
Richte Routinen ein
Das Leben in ständiger Verbindung mit Gott sollte Zeiten enthalten, die ihm vorbehalten sind. Es sind Zeiten des Gottesdienstes, des Lernens, der Intimität.
Am einfachsten ist es, sich diese Zeiten zur Routine werden zu lassen, denn routinierte Handlungen begünstigen beständiges Wachstum.
Hans-Peter Royer liebte es mit Gott spazieren zu gehen. Er beschreib es so:
“Doch dann habe ich begonnen, mit meinem Herrn Jesus spazieren zu gehen. Manchmal in der Früh, manchmal tasüber, meistens jedoch am Abend. Und obwohl ich mir vornahm, nur eine Viertelstunde mit ihm spazieren zu gehen, war ich immer öfter eine Stunde lang und länger mit ihm unterwegs. Nicht selten tut es mir Leid, wenn ich vom Spaziergang in den Alltag des Unterrichtens oder der Aministration zurückkehren muss, sowie es mir oft Leid tut, mich von Hannelore zu trennen, wenn wir gerade ein gutes Gespräch haben.
Bei diesen Spaziergängen habe ich auch nie systematisch oder nach einer gewissen Vorlage gebetet, so wie ich es in manchen Büchern gelesen haben. Ich fing an Gott einfach alle zu erzählen, was mir am Herzen lag, manchmal sagt ich eine halbe Stunde über gar nichts, dann formulierte ich wieder ein Predigt, während ich so dahinspazierte. Einige Mal kniete ich mitten im Wald auf den Boden, dann sprang ich vor lauter Freude hoch oder summte ein Lied vor mich hin. Ich fing an Gott Fragen zu stellen und konnte mit ihm über Peinlichkeiten lachen. Es hat mir auf einmal Spaß gemacht mit Gott spazieren zu gehen ‘in der Kühle des Abends’, so wie Adam. Und wissen Sie, was ich festgestellt habe? Das ist Leben im Paradies! Denn Paradies ist nichts anderes, als in dieser innigen Beziehung mit Gott zu leben. Dazu sind wir für die Ewigkeit bestimmt und es sind die meisterfüllten Momente auf dieser Erde, wenn wir die ‘Ewigkeit schmecken’, wenn wir mit Gott unterwegs sind.” (aus “Nach dem Amen bete weiter” von Hans-Peter Royer, S. 73 f)
Abschluss
Abschluss
Das Ziel von Gebet ist Galater 2,20 “Jetzt lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Und das Leben, das ich jetzt noch in meinem sterblichen Körper führe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich ausgeliefert hat.”
Holger zeigte uns in einer Betrachtung von Psalm 23 auf, dass David von Gott als ER spricht und dann in der Mitte des Psalms ausspricht:
Psalm 23,4 (NeÜ)
Selbst auf dem Weg durch das dunkelste Tal fürchte ich mich nicht, denn du bist bei mir. Dein Wehrstock und dein Hirtenstab, sie trösten und ermutigen mich.
Gott zum DU werden zu lassen, ist die Voraussetzung dafür Gebet zu leben. Dann kann daraus ein WIR werden.
Oft beten, denken und reden wir so:
“Das schaffe ich nicht, ich werde versagen, ich gehe dabei zu Grunde, das ist mir alles zu viel, dass können wir uns nicht leisten.”
Nun versuchen wir dasselbe zu sprechen, jedoch gemeinsam mit dem allmächtigen Gott in uns und in der WIR-Form:
“Das schaffen wir nicht.”
Und wir hören Gott fragen: “Warum denn nicht?”
“Wir werden versagen”, antorten wir.
Und Gott sagt: “Nein, ich habe noch nie versagt.”
“Wir werden dabei zu Grund gehen.”
Und Christus antwortet: “Wir werden nicht zu Grunde gehen, denn ich bin auferstanden!”
Was für ein Unterschied.