Fremdlinge und Gäste auf Erden
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Hebräer 11,13–16 (SLT)
13 Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, daß sie Fremdlinge und Wanderer ohne Bürgerrecht sind auf Erden; 14 denn die solches sagen, geben damit zu erkennen, daß sie ein Vaterland suchen. 15 Und hätten sie dabei jenes im Sinn gehabt, von dem sie ausgegangen waren, so hätten sie ja Gelegenheit gehabt, zurückzukehren; 16 nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.
Woher hat der Autor des Hebräerbriefs die Idee, dass die erwähnten Glaubensvorbilder bekannten, dass sie Fremdlinge und Wanderer ohne Bürgerrecht auf Erden waren?
Genesis 47,9 (SLT)
9 Jakob sprach zum Pharao: Die ganze Zeit meiner Fremdlingschaft beträgt 130 Jahre; wenig und böse sind meine Lebensjahre gewesen, und sie erreichen nicht die Zahl der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.
Psalm 39,13 (SLT)
13 Herr, höre mein Gebet und vernimm mein Schreien!
Schweige nicht zu meinen Tränen;
Denn ich bin ein Fremdling bei dir,
ein Gast wie alle meine Väter.
Warum “Fremdling bei dir”?
Levitikus 25,23 (SLT)
23 Ihr sollt das Land nicht für immer verkaufen; denn das Land gehört mir, und ihr seid Fremdlinge und Gäste bei mir.
Angesichts des Überflusses, den David und die Obersten für den Bau des Tempels gaben (1Chr 29), muss David bekennen:
1. Chronik 29,14–16 (SLT)
14 Denn was bin ich, und was ist mein Volk, daß wir Kraft haben sollten, in solcher Weise freiwillig zu geben? Denn von dir kommt alles, und aus deiner eigenen Hand haben wir dir gegeben. 15 Denn wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir, wie alle unsere Väter. Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibt nicht bestehen. 16 Herr, unser Gott, dieser ganze Reichtum, den wir bereitgestellt haben, um dir ein Haus zu bauen für deinen heiligen Namen, kommt von deiner Hand, und alles gehört dir.
Die Erkenntnis, wie reich wir beschenkt sind, und die damit einhergehende Dankbarkeit treten besonders hervor, wenn wir großzügig für den Herrn geben. So wie sie im AT für den Bau des Tempels gaben, können wir unsere Zeit, unsere Mittel, unsere Gaben, unsere Energie in den Aufbau des Tempels Gottes investieren. Das ist sowohl unser Leben zur Ehre Gottes, als auch die Gemeinde Christi als Gesamtheit:
1. Petrus 2,5 (SLT)
5 so laßt auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
1. Petrus 2,9–12 (SLT)
9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht 10 — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.
11 Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und Wanderer ohne Bürgerrecht: Enthaltet euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten; 12 und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag der Untersuchung.
Dadurch, dass wir in Gottes geistlichen Tempel eingefügt sind, haben wir nun eine Heimat und ein Bürgerrecht:
Epheser 2,19–22 (SLT)
19 So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der Eckstein ist, 21 in dem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, 22 in dem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist.
Wenn wir uns in dieser Welt als Fremdlinge sehen, aber als zu Hause in Gottes geistlicher Wohnung, dann nützen wir die Zeit unserer Fremdlingschaft richtig, denn wir investieren unsere vergänglichen Mittel, die Gott uns als Gäste zur Verfügung stellt, um unvergängliche Werte zu schaffen.
Gerade als Fremdlinge in der Welt brauchen wir dringend Gottes Wegweisung und sollen darum beten:
Psalm 119,19 (SLT)
19 Ich bin ein Fremdling auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor mir!
So wandeln wir hier als Fremdlinge mit Blick auf die Heimat und in Erwartung dessen, der uns das Bürgerrecht mit seinem Leben erkauft hat und der uns Schritt für Schritt auf unserem Pilgerlauf begleitet:
Philipper 3,20–21 (SLT)
20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter, 21 der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, so daß er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch die er sich selbst auch alles unterwerfen kann.
Deutsche Version des Liedes “Wayfaring Stranger”:
1. Ich bin ja nur ein Gast auf Erden,
bin unterwegs zu jener Stadt,
wo weder Schmerz noch Leid sein werden,
wo alle Not ein Ende hat.
Ich gehe heim zu meinem Vater,
darf bei ihm bleiben allezeit.
Vergessen sind die schweren Stunden
in Gottes großer Herrlichkeit.
2. Wenn dunkle Wolken mich umgeben,
mein Weg oft kalt und einsam ist,
verzage ich doch nicht am Leben,
weil mich mein Jesus nicht vergisst.
Bald darf ich seine Augen sehen
und mit ihm sprechen allezeit.
Vergessen sind die schweren Stunden
in Gottes großer Herrlichkeit.
3. Mit Jesus will ich weitergehen,
auf meinem Weg nicht rückwärts schau'n,
kann ich auch Vieles nicht verstehen,
darf ich doch seiner Führung trau'n.
Mit meinem Lied will ich ihn preisen,
in Freude und in Traurigkeit.
Vergessen sind die schweren Stunden
in Gottes großer Herrlichkeit.