Detox Deus - Hat Gottes Liebe Grenzen?

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Die Liebe, die Gott als Vater für uns, seine Kinder, hat, kann nicht gewonnen oder erkämpft werden, sondern wartet und empfängt uns immer wieder neu, wenn wir uns zu ihm wenden.

Notes
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Gott, der Vater - Was bedeutet es, dass Gott unser Vater ist?

Wir alle leben in den verschiedensten Beziehungen. In manchen gezwungener Maßen und in anderen, weil wir es wollen. Egal um welche Art von Beziehung es sich dabei handelt, kann uns eine Beziehung gut tun, oder auch nicht. Bestimmte Beziehungen ermutigen und stärken uns. Wir fühlen uns geliebt und wertgeschätzt. In anderen Beziehungen fühlen wir uns unterdrückt, schlecht oder manipuliert. In manchen Beziehungen werden wir ausgenutzt, überfordert, verurteilt, gedemütigt. Oft findet sich nicht nur das eine oder andere in einer Beziehung. Beziehungen sind meistens schön und auch schwierig zugleich. Eine Beziehung, die vor allem von Abhängigkeit, Isolation, Grenzüberschreitung, Manipulation, Schuld und extremen Hochs und Tiefs geprägt ist, nennt man eine toxische Beziehung. Es ist eine vergiftete Beziehung und in diesem Fall macht nicht die Menge das Gift, sondern bestimmte Züge einer Beziehung sind immer Gift für das miteinander. Es ist immer schlecht komplett Abhängig voneinander zu sein. Es ist immer schlecht, wenn unsere Beziehung uns komplett von anderen Menschen isoliert. Es ist immer schlecht, wenn in einer Beziehung persönliche Grenzen überschritten werden, wenn man manipuliert wird, wenn man verurteilt wird, wenn es kein normal, sondern nur Hochs und Tiefs gibt. In unserer Themenreihe Deus Detox wollen wir uns genau mit solchen Mustern in Beziehungen auseinandersetzen, denn solche Muster finden sich nicht nur in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen außerhalb von Gemeinde, sondern genauso in unserer Gemeinde gibt es Beziehungen, die solche Muster haben. Und nicht nur in der Gemeinde, sondern genauso in unserer Beziehung zu Gott gibt es toxische Beziehungsmuster. Deswegen wollen wir zu aller erst Klären, in welcher Beziehung stehen wir zu Gott. Die Bibel beschreibt es als Vater-Kind-Beziehung. Wir, die Kinder und unser himmlischer Vater, der uns liebt. Wie kommen diese toxischen Beziehungsmuster in unsere Beziehung zu Gott? Dazu habe ich eine kurze Frage: Wie sprichst du Gott an, wenn du mit ihm redest? Gott, der Vater. Gott ist unser Vater. Und natürlich ist er das, aber wir haben ja auch alle einen Vater, der nicht himmlisch ist. Wir haben Väter in unserem Leben, die vielleicht den ein oder anderen Wesenzugs Gottes haben, aber genauso fehlerhaft sind. Da wurde man zum Beispiel mal überfordert. Da wurde man mal beschuldigt etwas getan zu haben, was man gar nicht getan hat. Wenn Gott sich als unser Vater vorstellt, dann trifft dieser Gott Vater auf den irdischen Vater. Meine inneren Bilder, die ich von meinem Papa habe, treffen auf die Ding, die Gott von sich sagt. Die Bibel spricht von Gott als einen Vater, der uns liebt. Er hat eine bedingunglose Liebe für uns. Er vergibt uns. Er ist immer da. Er hört uns immer zu. Er weiß, was gut für uns ist und tut sein Bestes, damit wir ein gutes Leben haben. Er wird uns niemals verlassen. Egal, was wir tun. Egal, wie wir sind. Egal, wo wir uns befinden. Gott, unser Vater liebt uns. Gott, unser Vater, wird sich nicht von uns abwenden. Gott, unser Vater, ist da. Das sind die Dinge, die wir über Gott hören, wenn es um ihn als Vater geht. Das ist das Zeugnis, dass Gott selbst von sich gibt, dass Jesus uns von ihm als Vater gibt und auch seine Jünger.
Psalm 103,13 ZB 2007
Wie ein Vater sich der Kinder erbarmt, so erbarmt der HERR sich derer, die ihn fürchten.
1. Johannes 3,1 ZB 2007
Seht, welche Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heissen, und wir sind es. Darum erkennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
2. Thessalonicher 2,16 ZB 2007
Er aber, unser Herr, Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns liebt und uns durch seine Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gibt,

Wir, die Kinder - Was bedeutet es, dass wir Gottes Kinder sind?

Aber unsere Erfahrung in dieser Welt, sagen uns vielleicht etwas anderes. Natürlich kann man immer wieder hören, dass Gott unser Vater ist, der uns liebt, egal was wir tun, aber meine Erfahrung kann mir sagen: Damit ich geliebt werde, muss ich das Richtige machen. Damit ich geliebt werde, muss ich Leistung bringen. Ich muss die Liebe meines Vaters gewinnen. Genauso, kann das Bild von Gott als Vater total abschreckend für mich sein. Es kann den Wunsch auslösen, zu fliehen und so schnell wie möglich weg zu kommen. Ich nehme mir schnell das, was ich von ihm brauche und dann haue ich ab, denn einen Vater brauche ich nicht. Gottes Vaterliebe ist also keine unbedingte Zusage, sondern sie kann angsteinflößend sein und mich wegtreiben oder genauso gut kann sie mich dazu bringen, dass ich mich richtig ins Zeug lege, damit ich sie mir verdiene. Gottes Vaterliebe kann also seine Grenzen für uns haben. Sie hat ihre Grenzen durch unsere Erfahrungen. Es ist nicht Gott selbst, der sie begrenzt, sondern wir sind es. Wir grenzen die Liebe Gottes ein, indem wir sie uns erarbeiten wollen oder indem wir uns von ihr abwenden. Ein Beispiel für diesen Umgang mit Gott als Vater ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn.
Lukas 15,11–13 ZB 2007
Und er sprach: Ein Mann hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sagte zum Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zusteht. Da teilte er alles, was er hatte, unter ihnen. Wenige Tage danach machte der jüngere Sohn alles zu Geld und zog in ein fernes Land. Dort lebte er in Saus und Braus und verschleuderte sein Vermögen.
Hier haben wir den verlorenen Sohn. Der Sohn wendet sich von seinem Vater ab. Er bittet seinen Vater, dass er ihm schon einmal sein Erbe auszahlt und haut ab. Er verprasst sein Erbe mit Feiern, Frauen und Luxus. Wir würden vielleicht sagen: Das ist das schwarze Schaf der Familie. Er wendet sich von seiner ganzen Familie ab und geht weg, um sein eigenes Leben zu leben. Er verliert sich. Und dann ist da noch der ältere Bruder. Der Bruder, der alles richtig macht. Der ältere Bruder bleibt bei seinem Vater. Er kümmert sich um ihn. Er ist für ihn da. Und als der jüngere Bruder irgendwann dann zurückkommt, wird ein Fest gefeiert. Das bringt den älteren Bruder zur Weißglut.
Lukas 15,28–30 (ZB 2007)
Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm zu. Er aber entgegnete seinem Vater: All die Jahre diene ich dir nun, und nie habe ich ein Gebot von dir übertreten. Doch mir hast du nie einen Ziegenbock gegeben, dass ich mit meinen Freunden hätte feiern können. Aber nun, da dein Sohn heimgekommen ist, der da, der dein Vermögen mit Huren verprasst hat, hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.
Zwei Brüder und ein Vater. Der Verlorene und der Gebliebene. Der, der sich vom Vater abwendet und der, der beim Vater bleibt und alles richtig macht. Beide stellen die Liebe ihres Vaters in Frage. Beide haben kein gesundes Verhältnis zu ihrem Vater. Der eine kann seine Liebe nicht ertragen und der andere will sie gewinnen.

Seine Liebe - Wie sieht Gottes Liebe zu uns aus?

Oft sehen wir uns in einer dieser Rollen. Mal sind wir der, der sich von Gott abwendet und geht. Und Mal sind wir der, der sich die Liebe Gottes erarbeiten will. Das faszinierendste an dieser ganzen Geschichte ist für mich, wie der Vater am Ende seinen Kindern seine Liebe so zeigt, dass aus toxischen Beziehungen wieder gesunde werden. Der Vater stellt die Beziehung zu seinen Söhnen wieder her und die Beziehung zwischen ihnen, indem seine Liebe beiden auf unterschiedlichste Art und Weise begegnet. Dem Verlornen geht er entgegen und erbarmt sich.
Lukas 15,20–24 (ZB 2007)
Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater.
Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sagte zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu heissen. Da sagte der Vater zu seinen Knechten: Schnell, bringt das beste Gewand und zieht es ihm an! Und gebt ihm einen Ring an die Hand und Schuhe für die Füsse. Holt das Mastkalb, schlachtet es, und wir wollen essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an zu feiern.
Der verlorene Sohn entscheidet sich zurückzukehren. Er geht zurück zu seinem Vater, weil sein Geld weg ist, es eine Hungersnot gibt und er weiß: Bei meinem Vater wird es mir besser gehen. Und der Vater steht dort. Er wartet. Er hält Ausschau. Ich glaube, dass der Vater wusste: Er wird zurückkommen. Er wird verstehen, dass er es gut bei mir hat. Und als er ihn sieht, rennt er auf ihn zu. Er läuft ihm entgegen fällt ihn um den Hals und küsst ihn. Noch bevor er überhaupt ein Wort der Reue gesagt hat. Noch bevor er sich entschuldigen konnte. Bevor irgendein Wort gefallen ist, darf der wiedergefunde Sohn sich der Liebe seines Vaters bewusst sein. Der Vater läuft ihm entgegen und erbarmt sich. Wir dürfen uns der Liebe Gottes sicher sein, selbst wenn wir jetzt keine Worte der Reue finden. Wenn wir nicht daran glauben, dass es Worte gibt, die genügen. Wenn wir denken, dass wir zu viel Unordnung in unserem Leben haben, zu weit von Gott entfernt sind, mehr Schein- als Sein-Christen sind, dürfen wir wissen: Gott kommt uns entgegen und nimmt uns in den Arm. Wende dich ihm wieder zu! Seine Liebe ist schon auf dem Weg zu dir!
Dem Gebliebenen geht er entgegen und fordert ihn heraus:
Lukas 15,31–32 (ZB 2007)
Er aber sagte zu ihm: Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist dein. Feiern muss man jetzt und sich freuen, denn dieser dein Bruder war tot und ist lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden.
Der Vater ist auf der Feier und sein älterer Sohn kommt vom Feld. Als der Vater hört, dass sein Sohn da ist, geht er zu ihm hinaus. Er hört seine Worte der Wut. Er hört die Unsicherheit, die in seinen Worten mitschwingt. War ich nicht immer da? Bin ich es dir nicht wert? Und der Vater gibt ihm Sicherheit. Alles, was mein ist, ist dein. Wir sind eine Einheit. Wir gehören zusammen. Genauso, wie dein Bruder nun wieder zu uns gehört. Das ist kein Grund, um wütend zu sein, sondern ein Grund zur Freude. Der Vater zeigt seinem gebliebenen Sohn 2 Dinge. Zum einen zeigt er ihm, was er hat: Er hat ein Leben mit dem Vater. Er hat den Vater. Ihnen gehört alles gemeinsam. Zum anderen zeigt er ihm aber auch: Meine Liebe gilt deinem Bruder genauso wie dir. Es kommt nicht darauf an, wer du warst. Es kommt nicht darauf an, wie viel die richtig oder falsch gemacht hast. Ich liebe euch beide gleichermaßen. Er gibt ihm Sicherheit und fordert ihn heraus, seine Beziehung zum Vater zu überdenken. Worauf baut deine Beziehung zu Gott? Was musst du tun, damit er dich liebt? Lass es los! Gott will nicht deine Werke, sondern er möchte ein Leben mit dir.

Unser Kampf - Was bedeutet es, dass wir die Liebe Gottes nicht gewinnen oder erkämpfen können?

Gott als Vater zu sehen, ist etwas sehr intimes. Gott als Vater zu sehen, ist etwas sehr herausforderndes. Gott als Vater zu sehen, fordert uns heraus mit bestimmten Vorstellungen von unseren Vätern, mit Erfahrungen, die wir gemacht haben, zu brechen und sie neu füllen zu lassen. Diese neuen Bilder kommen aber nicht von irgendwo her, sondern sie kommen aus dem Geist des Vaters, der uns füllen und berühren möchte.
Römer 8,14–17 (ZB 2007)
Denn die vom Geist Gottes getrieben werden, das sind Söhne und Töchter Gottes. Ihr habt doch nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, um wiederum in Furcht zu leben; nein, ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Eben dieser Geist bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann sind wir auch Erben: Erben Gottes, Miterben Christi, sofern wir mit ihm leiden, um so auch mit ihm verherrlicht zu werden.
Ich möchte schließen mit einem Zitat, dass sehr gut zusammenfasst, worum es bei alldem eigentlich geht:
Wieso, so könnten wir fragen, wieso wählt Gott ausgerechnet dieses Bild, um sich uns vorzustellen? Wieso muss er sich ausgerechnet als Vater offenbaren? Wieso muss er uns ausgerechnet das als Urmuster der Beziehung zwischen Gott und dem Menschen vor Augen malen: ein Vater und seine Kinder? Vielleicht weil er Vätern und Kindern sagen möchte: Genau an dieser Stelle, wo die größte Sehnsucht, die schlimmste Verletzung, die empfindlichste Stelle, die höchste Verzweiflung zu Hause sind, genau hier will ich Euch begegnen. Ihr sollt wissen, dass ich es weiß. Ich kenne das alles. Ich kenne es nicht von ferne. Ich kenne es aus eigenem Leid. Ich will Euch hier begegnen, und Ihr sollt erfahren, was für ein Vater ich bin. Ihr sollt erfahren, wie ich mit meinen Söhnen und Töchtern umgehe. Ich will Euch genau hier begegnen, und alles, wonach Ihr Euch gesehnt habt, als Söhne, als Töchter, als Eltern, genau das sollt Ihr bei mir erfahren. Und dann will ich das Herz der Kinder zu den Eltern kehren und das Herz der Eltern zu den Kindern.
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