1. Johannes 3, 19 - 24
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Transcript
Und daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor Ihm stillen, daß, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott; und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
Und das ist sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, daß Er in uns bleibt: an dem Geist, den Er uns gegeben hat.
Gliederung:
Unser Herz
Guten Morgen liebe Geschwister,
wir beschäftigen uns mit den Versen 19 - 24. Doch dazu betrachten wir einmal ganz kurz den Kontext dieses Abschnittes, der auch schon vorgelesen wurde.
Für die jüngeren Zuhörer, wir könnten es auch überschreiben mit dem Titel: “Was bisher geschah” ;)
Warum müssen wir uns zwingend mit dem davor geschriebenen befassen?
Weil der Vers 19 mit der Aussage “Und daran erkenenn wir...” anfängt.
Also dürfen wir uns die Frage stellen woran genau erkennen wir was?
Das “Was” kommt gleich. Aber das woran, finden wir in den Versen davor.
In dem, was wir letzte Woch gelesen haben.
Undzwar geht es in den Versen um die bedingungslose Liebe!
Waldemar hat die vorhergehenden Verse letzte Woche mit dem Titel “Kennzeichen der Göttlichen Liebe” überschrieben und in 3 Punkte eingeteilt:
Das Vorbild von Jesus Christus
Dem Vorbild von Jesus Christus folgen
Die Liebe in der Tat und Wahrheit
Dass wir als Christen nicht nur überall herumerzählen, dass wir unsere Mitchristen lieben und auch unsere theoretischen Konstrukte von Liebe aufbauen in denen wir nur darüber sprechen, wie wichtig es ist die anderen zu lieben.
Nein, als Christen werden wir praktisch!
Wenn wir sehen, dass jemand Not leidet, helfen wir der Person praktisch wenn wir es können.
Das bedeutet, dass wir Opfer bringen. Entweder durch unsere Zeit, unser Geld oder andere Güter die wir haben.
Und es geht nicht nur darum, dass wir unsere alten Klamotten mit Löchern dem Roten Kreuz spenden, weil die Klamotten eh schon raus mussten und wir die nicht mehr tragen möchten. Es geht um eine echte Hilfe für das, worin die Person Not leidet.
Und das ganze auch noch aus der Liebe heraus! Weil wir unsere Mitchristen lieben, machen wir das.
Aber nicht nur die Taten, sondern Waldemar ist auch darauf eingegangen, wie die Liebe uns selbst verändert.
Und es ist wichtig, dass wir uns das nochmal kurz vor Augen rufen, denn unsere heutigen Verse knüpfen unmittelbar daran an.
Denn das ist eine Eigenschaft eines Christen. Und anhand dieser Eigenschaft können wir folgendes sehen:
Und daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor Ihm stillen,
Was erkennen wir daran? Dass wir aus der Wahrheit sind!
Die Wahrheit ist Christus. Die Wahrheit ist Gott! Wir erkennen also an diesem Verhalten von uns, an dieser Liebe, die in uns ist, dass wir aus Gott sind.
Und dieses Wissen, dass wir aus der Wahrheit heraus sind, darf unser Herz stillen.
Was bedeutet das?
Dafür möchte ich den Vers einmal aus der Elberfelder lesen:
Hieran werden wir erkennen, daß wir aus der Wahrheit sind, und wir werden vor ihm unser Herz zur Ruhe bringen,
Das Herz ist im biblischen Sinne das Zentrum unseres Seins. Es ist unser Verstand, unser Gewissen. Und hier haben wir die Aussage, dass unser Gewissen vor Gott ruhig sein darf.
Und das ist eine Aussage, die natürlich schnell über die Lippen geht, aber einen sehr tiefen Sinn hat.
Denn die Frage ist doch, die man sich hier direkt stellen kann:
Warum sollte ich mein Herz oder mein Gewissen beruhigen bzw. was bedeutet es, dass mein Herz unruhig ist?
Habt ihr in eurem Leben schonmal eine euch wichtige Entscheidung getroffen?
Ich denke, die meisten haben das schon getan.
Das können die unterschiedlichsten Dinge sein. Häufig werden uns Entscheidungen sehr wichtig, wenn diese mit viel Geld zu tun haben.
Das kann zum Beispiel sein, dass wir und für ein Haus entscheiden, für welches wir eine ganze Menge Geld in die Hand nehmen.
Es kann genauso gut ein Auto sein oder auch eine Entscheidung, wo ich den Nachmittag verbringen möchte, wenn ich mehrere Optionen habe.
Und vielleicht kennst du das, dass du diese Entscheidung triffst und dir im Nachhinein denkst, war es wirklich die richtige Entscheidung.
Hätte ich nicht doch lieber das Haus auf dem Berg kaufen sollen anstelle des Hauses im Tal direkt am Bach?
Hätte ich mir doch lieber einen Benziner kaufen sollen anstelle meines Diesels?
Wären wir vielleicht doch lieber zu Familie Müller gegangen anstelle von Familie Schmidt, was denken die jetzt, dass wir denen abgesagt haben?
Und so können es grundsätzliche Zweifel sein, die auf einmal in uns hervorgerufen werden. Es können aber auch anlassbezogene Zweifel sein.
Zum Beispiel ein Artikel, den wir gelesen haben, in dem garantiert wird, dass Dieselfahrzeuge sehr teuer und bald verboten werden. Das kann verunsichern, das kann uns unruhig machen und auch schlaflose Nächte bescheren.
Ich weiß nicht, ob ihr so etwas kennt. Ich persönlich kenne das sehr gut, dass ich meine Entscheidungen dann doch wieder hinterfrage.
Das liegt in der Sache der Natur. Denn wenn wir uns für etwas entscheiden müssen, bedeutet es, dass wir mindestens zwei Optionen haben. Sich für eine Sache zu entscheiden bedeutet, dass wir uns entsprechend gegen mindestens eine andere Sache entscheiden.
Und dabei geht es um noch Vergleichsweise sehr kleine Entscheidungen. Selbst wenn wir die Entscheidung für ein Haus nehmen, ist es eine Kleinigkeit verglichen mit der Entscheidung für Jesus Christus.
Christus hat uns die Möglichkeit gegeben, dass wir uns für ein Leben mit ihm entscheiden dürfen und wenn wir das machen, treffen wir eine wirklich bedeutende Entscheidung.
Und dann passiert etwas ähnliches, wie es mit den anderen Entscheidungen ist, die wir gerade Beispielhaft angesprochen haben. Es kann nämlich passieren, dass wir unsicher werden. Denn wir wissen: Gott ist heilig! Und wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann wissen wir: Wir sind definitiv nicht heilig. Und hier geht es auch nicht nur darum, dass wir uns für etwas entschieden haben - hier kommt noch der Aspekt hinzu, dass der Satan - der Teufel - nicht möchte, dass wir uns mit der Entscheidung für Christus gut fühlen. Er geht aktiv dagegen vor.
Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann;
Der Teufel ist ein umherziehender - also nicht ruhender - brüllender Löwe, der mit allen Mitteln versucht, einen Keil zwischen Gott und uns zu stellen.
Auch sät er dort wo er kann Zweifel.
Also haben wir hier eine doppelte Komponente, die unser Gewissen oder auch unser Herz unruhig machen kann und auch teilweise macht.
Und auch das kenn ich nur zu gut.
Die Gedanken, dass wir nicht gut genug sind, dass wir nicht zu Gott gehören...
Und diese Gedanken können entstehen einfach so. Ohne irgendein großartiges zutun.
Es kann aber auch sein, dass wir gesündigt haben und das auf einmal dies der Anlass ist, dass unser Herz uns anklagt.
Dass wir denken, dass Gott uns nicht annimmt.
Dass wir denken, wir werden auf ewig verdammt sein, weil wir schlecht sind.
Dass wir denken, dass unsere Sünden nicht vergeben sind.
Denn unser Herz kenn uns und unsere Sünden.
Alles was wir getan haben - wir können es nicht vor uns selbst verstecken.
Und so können wir unser eigener Ankläger sein.
Aber hier in diesem Text haben wir dann stehen:
Und daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor Ihm stillen,
Aus der Liebe - das wovon wir am Anfang gesprochen haben. Was letzte Woche Thema war.
Das ist ein Erkennungsmerkmal.
Aber hier müssen wir jetzt aufpassen.
Der Vers unmittelbar davor heißt:
Meine Kinder, laßt uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit!
Also, dass wir praktisch lieben sollen.
Aber jetzt ist es wichtig zu verstehen, was woraus entspringt.
Denn Gutes zu tun, ist nicht die Ursache, dass wir ruhig sein können.
Wir können nicht hingehen und anfangen gutes zu tun und das als Grundlage für unsere Errettung nehmen.
Die Grundlage für das Gutestun, haben wir ja in Vers 16:
Daran haben wir die Liebe erkannt, daß Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.
Das ist nämlich der Ursprung.
Ich möchte das ganze anhand des Totenkopfschwärmers verdeutlichen.
Der Totenkopfschwärmer ist ein Nachtfalter, der gerne Honig mag.
Jeder, der etwas von Bienen weiß, weiß dass diese ihren Honig eigentlich nicht so gerne an Eindringlinge abgeben und sich wehren.
Das besondere an diesem Totenkopfschwärmer ist, dass dieser die Bienen durch sein Zirpen und seinen Geruch den er ausstößt täuscht und oder beruhigt. So dass der Nachtfalter ohne Probleme in den Bienenstock eindringen und sich am Honig bedinen kann. Die Bienen greifen diesen Nachtfalter nicht an. Ohne einen Stich kommt er in der Regel aus dem Bienenstock wieder daraus.
Aber das Zirpen und auch der Geruch macht diesen Nachtfalter noch lange nicht zur Biene.
Und das ist uns ja völlig klar.
Aber es gibt Menschen, die sich genau so verhalten und meinen etwas zu sein, dass sie nicht sind.
Menschen berufen sich auf ihre guten Taten und meinen in den Himmel zu kommen.
Sie versuchen zu zirpen und einen Geruch auszugeben der vielleicht den ein oder anderen verwirrt, aber es macht sie trotzdem noch nicht zu einer echten Biene.
Und so können wir auch gute Taten tun, ohne echte Bienen zu sein.
Aber wir sind nur in der Wahrheit, wenn unsere Guten Taten aus der Liebe Christi resultieren, weil er sein Leben für uns gegeben hat.
Aber dann ist es ein klares Zeichen, aus dem wir unser Herz und unser Gewissen zur Ruhe bringen dürfen.
Aber das ist nur ein Aspekt davon, das Herz zur Ruhe bringen zu können.
daß, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott;
Der eine Aspekt ist, dass wir sehen, dass wir in der Wahrheit sind.
Der andere Aspekt ist, dass Gott größer ist als unser Herz, unser Verstand.
Unser Herz kann manchmal sehr überzeugend sein.
Wenn es alte Sünden herausholt und uns vor die Nase hält. Dinge für die wir uns schämen und von denen wir bis heute denken: Wie konnte ich das nur tun? Und in unseren Gedanken kann es manchmal so hervorgeholt werden, dass wir uns fragen, ob Gott uns das überhaupt vergeben hat. Haben wir Vergebung dafür erhalten? Wenn ja, warum müssen wir uns trotzdem so oft mit diesen Gedanken plagen?
Warum diese Gedanken kommen, haben wir gerade besprochen. Gott holt sie nicht immer wieder hervor um uns zu verunsichern.
Gott ist treu und gerecht, dass er uns unsere Sünden vergibt, wenn wir diese Bekennen. Auch das haben wir hier im ersten Johannesbrief stehen.
Also dürfen wir unser Herz zum einen damit zur Ruhe bringen, dass die Liebe in uns ist und zum anderen, dass Gott viel Größer ist als unser Herz.
Gott weiß, wer seine Kinder sind. Gott weiß, ob du für etwas um Entschuldigung gebeten hast und darauf hinarbeitest, dass es nicht nochmal geschieht. Gott weiß, dass er dir vergeben hat.
Gott ist größer in seiner Barmherzigkeit!
Und es ist so wichtig, dass unser Herz zur Ruhe kommt.
Das wir unsere Zweifel, die ganzen Anklagen hinter uns lassen können. Denn dann haben wir Freimütigkeit zu Gott.
Und so kommen wir zu unserem nächsten Punkt:
Das Gebet in Freimütigkeit
und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
Wir haben hier einen Kreis der sich schließt.
Im Zentrum haben wir hier gerade das Gebet stehen mit der Aussage, dass wir empfangen, was immer wir bitten.
Ich habe schon Gebete gesprochen, die definitiv nicht erhört worden sind. Ich weiß nicht, wie es dir geht.
Wurden alle deine Gebete bisher erhört?
Also mit anderen Worten, hast du empfangen, worum du gebeten hast?
Ich gehe mal stark davon aus, dass es nicht so ist.
Aber die Frage ist, ob wir immer nach seinem Willen beten.
Und hier kommen wir zu dem sich schließenden Kreis, der um diese Aussage herum steht.
Wir kommen daher, dass unser Herz uns nicht verurteilt und wir freimütig vor Gott sein können.
Das bedeutet ja, dass es gerade nichts offenes zwischen uns und Gott gibt.
Denn auch der Heilige Geist - zu dem wir auch gleich noch kommen - kann uns für Sünde verurteilen. Also ein unruhiges Herz machen, wenn wir Sünden im Leben haben, die wir noch nicht bereinigt haben.
Für diese Sünden müssen wir erst um Vergebung bitten und sie aus unserem Leben räumen - dann haben wir wieder diese Ruhe vor Gott.
Wir Christen leben in der Heiligung, wie die Bibel und wir es nennen.
Es geht dabei um den Prozess, Christus ähnlicher zu werden mit dem Ziel ohne Sünde Gott wohlgefällig zu leben.
Aber sowohl das Wort Gottes als auch wir selbst wissen, dass dieses Ziel hier auf der Erde nicht erreicht werden kann, da wir Menschen schwach sind und in sehr vielen Bereichen im Leben immer wieder sündigen - also Versagen.
Und genau das ist dieser Kreislauf, denn im zweiten Teil des 22sten Verses heißt es ja:
1 John 3:22 (SLT)
und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
Wenn wir das tun, können wir für nichts neues mehr angeklagt werden oder unruhig werden.
Von wo wissen wir denn, was es beinhaltet und was genau vor Gott wohlgefällig ist?
Das können wir nur aus Gottes Wort heraus sagen. Das Wort Gottes ist die einzige Richtschnur, an der alles gemessen werden kann.
Keine gesellschaftlichen Trends oder Meinungen. Die auch noch so gut klingen mögen.
Wenn etwas gegen das Wort Gottes spricht, ist es vor Gott nicht wohlgefällig.
Deswegen sind wir angehalten, unseren Gott zu kennen und sein Wort zu lesen. Gemeinschaft mit ihm zu haben.
Denn so wissen wir, was vor ihm wohlgefällig ist.
Und was sein Gebot ist, wird im nächsten Vers nochmal zusammengefasst - dazu kommen wir aber gleich.
Und wenn wir den Weg der Heiligung gehen, dürfen wir diese Freimütigkeit vor Gott haben, weil er uns liebt und uns vergeben hat.
Und in dieser Freimütigkeit dürfen wir zu Gott beten und unsere Gebete werden erhört.
Leider beten wir - zumindest ich und ich möchte nicht direkt auf euch schließen - sehr egoistisch und auf mich zentriert.
Was auch logisch ist, meine Probleme kenne ich am besten und es sind auch die größten - so denkt man sich das zumindest meistens und ich falle schnell in eine Spirale, in der ich nicht mehr nach dem Willen Gottes bete, nicht mehr nur das im Sinn habe, was vor ihm wohlgefällig ist, sondern man hat nur sich vor Augen.
Das Gebet ist die stärkste Waffe die wir haben.
Und diese Zusage ist herrlich und sehr ermutigend.
Das Gebet ist die Kommunikationsart, die wir mit Gott haben.
Jesus Christus ist ständig ins Gebet mit Gott - seinem Vater - gegangen.
Er hat sich die Zeiten und die Ruhe dafür genommen!
Wie aber gerade schon gesagt, ist der Empfag unserer Bitten daran gekoppelt, weil wir seine Gebote halten.
Und jetzt kommt eine Zusammenfassung und unser nächster Punkt: