Segen als unverdientes Geschenk
Ökumenischer Gottesdienst • Sermon • Submitted • Presented
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· 2 viewsGott möchte uns überraschen, indem er uns in Momenten begegnet, wo wir nicht (mehr) mit ihm rechnen und daraus heilige Orte entstehen.
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Die Überraschung - Wie überrascht uns Gott?
Die Überraschung - Wie überrascht uns Gott?
Wer von euch mag es überrascht zu werden? Und wer von euch wurde in letzter Zeit überrascht? Womit wurdet ihr überrascht? Ich liebe es überrascht zu werden, wobei so eine komplette Überraschung ist eher weniger meins, sondern ich wünsche mir, dass ich mit etwas überrascht werde, was ich mir wünsche. Ich wollte zum Beispiel unbedingt mit einer Casio Uhr überrascht werden und da habe ich sie meiner Frau immer wieder und wieder gezeigt und irgendwann war sie dann überraschender Weise da. Überraschungen sind etwas schönes, vor allem wenn wir nicht mit ihnen rechnen, sondern sie einfach so kommen. Wenn zum Beispiel aus dem Nichts irgendetwas da ist, womit man nie gerechnet hätte. Etwas, das ganz und gar unerwartet kommt. Etwas, das so schön ist, dass man nicht glauben kann, dass das jetzt wirklich da ist. Wenn jemand dich so gut kennt und weiß, was du jetzt brauchst und das einfach wahr macht, obwohl du es nie erwartet hast. Das kann eine Uhr sein, aber es kann auch einfach ein geschenkter Moment sein, der dich aus einer Tiefe oder Unsicherheit holt, in der du dich gerade befindest. Es kann eine Hilfe sein, die du dringend brauchst, weil du nicht mehr kannst. Es kann eine Unterstützung sein, weil dein Leben nicht so läuft, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast. Vielleicht ist das genau die Überraschung, die du gerade brauchst. Falls das so ist, habe ich eine gute Nachricht für dich: Es könnte sein, dass du heute noch überraschst wirst. Es besteht die Möglichkeit, dass du heute während dieses Gottesdienstes noch so einen Überraschungsmoment hast, der dich aus den Socken haut, denn Gott liebt es uns zu überraschen. Gott ist ein Gott, der aus dem Nichts kommt. Der auf einmal da ist, auch wenn wir selber vielleicht gerade gar nicht damit rechnen. Jemand, der davon berichten kann ist Jakob. Jakob ist der jüngere Sohn von Isaak. Er ist 40 Jahre alt, unverheiratet und wohnt immer noch im Hotel Mama. Er ist für die damalige Zeit eher ein etwas komischer Mann. Er geht nicht jagen oder kümmert sich um seine Familie. Er ist eher ein feinerer Typ Mensch. Er sitzt bei Mama auf der Terasse, trinkt einen Tee und macht das, was seine Mutter Rebekka sagt. Er ist das Lieblingskind seiner Mutter und die Enttäuschung des Vaters. Neben alldem ist Jakob aber noch etwas anderes. Er ist sehr intelligent, aber er nutzt seine Intelligenz nicht für das Gute, sondern um zu lügen und zu betrügen. Er hat sich zum Beispiel durch einen Betrug das Erbe seines älteren Bruders Esau und den Segen seines Vaters, den normalerweise auch nur der Erstgeborene bekommt, ergaunert. Seine Art und Weise zu leben führt dazu, dass sein älterer Bruder Esau ihn aus seinem zu Hause vertreibt und umbringen möchte. Er hat seinen älteren Bruder und Vater gegen sich aufgebracht und flieht. Er muss aus seinem zu Hause fliehen, weil sein eigener Bruder ihm den Tod wünscht. Und auf dieser Flucht wird er überrascht.
Jakob aber zog weg von Beer-Scheba und ging nach Charan. Und er gelangte an einen Ort und blieb dort über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen von den Steinen des Ortes, legte ihn unter seinen Kopf, und an jener Stelle legte er sich schlafen. Da hatte er einen Traum: Sieh, da stand eine Treppe auf der Erde, und ihre Spitze reichte bis an den Himmel. Und sieh, Boten Gottes stiegen auf ihr hinan und herab. Und sieh, der HERR stand vor ihm und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, dir und deinen Nachkommen will ich es geben. Und deine Nachkommen werden sein wie der Staub der Erde, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen werden Segen erlangen alle Sippen der Erde. Und sieh, ich bin mit dir und behüte dich, wohin du auch gehst, und ich werde dich in dieses Land zurückbringen. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich getan, was ich dir gesagt habe.
Jakob ist am Ende. Das Hotel Mama ist geschlossen. Er muss weg, weil sein Bruder ihn umbringen will. Seine Lügen und Gaunereien haben ihn an diesen Punkt gebracht. Er ist auf der Flucht, liegt auf dem Boden, nimmt sich einen Stein als Kopfkissen und während er sich fragt, wie es nur so weit kommen konnte, schläft er ein und träumt.
Die Begegnung - Wie begegnet uns Gott?
Die Begegnung - Wie begegnet uns Gott?
Und Zack auf einmal ist er da! Gott! Eine Treppe führt in den Himmel hinauf. Engel gehen auf ihr hoch und runter. Gott selbst geht diese Treppe herunter und steht auf einmal vor ihm. Gott ist da. Er erscheint Jakob an einem Ort und zu einem Moment, der nicht überraschender sein könnte. Er hat durch eigenes Zutun alles verloren, was er kannte. Jakob ist heimatlos, beziehungslos, einsam, auf der Flucht und dort begegnet ihm Gott. Dort spricht Gott ihm Dinge zu, die nicht ferner von seiner Realität entfernt sein könnten. In das Land, aus dem Jakob jetzt vertrieben wird, wird er einmal zurückkehren und es wird ihm gehören. Jakob wird eine eigene Familie haben und unzählige Nachkommen. Jakob und seine Nachkommen werden ein Segen für die ganze Erde sein. Gott beschützt ihn. Und Gott geht noch darüber hinaus. Gott verspricht ihm: Ich werde nicht von deiner Seite weichen, bis all das eingetreten ist, was ich dir jetzt versprochen habe. Gott gibt dem Heimatlosen Heimat. Gott schenkt dem Beziehungslosen Beziehung. Gott beschützt den Fliehenden. Gott begegnet den Einsamen. Gott begegnet Jakob nicht nur im unwahrscheinlichsten Moment, auf eine unwahrscheinliche Art und Weise, sondern er verspricht ihm auch noch Dinge, deren eintreten unglaublich ist. Vielleicht geht es dir ähnlich wie Jakob. Vielleicht bist du in einer Situation, in der du nicht weiter weißt. Vielleicht liegst du auch gerade am Boden und fragst dich, wie es weitergehen soll. Vielleicht hast du Unwegbarkeiten, Ängste, Unsicherheiten, die dein Leben zu einer Tortour machen. Vielleicht kommt bei dir auch noch wie bei Jakob hinzu, dass du da auch selbst Anteile daran hast. Gott ist nicht von der Seite Jakobs gewichen, bis all diese Versprechungen wahr geworden sind. Gott ist an seiner Seite geblieben. Gott war an der Seite Jakobs, bis er eine Familie gegründet hat, die am Ende den Grundstein für das gesamte Volk Israel gelegt hat. Gott war an der Seite Jakobs, bis er wieder in sein zu Hause zurückgekehrt ist, wo sein Bruder Esau ihn mit offenen Armen empfangen hat. Gott war an der Seite Jakobs, bis er am Ende seinen letzten Weg ging und starb. Was musst du hören? Welches Wunder brauchst du von Gott? Womit kann Gott dich überraschen? Heute kann der Tag sein, an dem Gott dir zuspricht: Ich mache das unwahrscheinlicheste wahr. Ich werde in deinem Leben das Wunder vollbringen, dass du brauchst und bis es Realität geworden ist, werde ich dir nicht von der Seite weichen.
Der Ort - Was sind Heilige Orte?
Der Ort - Was sind Heilige Orte?
Nachdem Jakob dieses Erlebnis mit Gott hatte, machte er etwas sehr interessantes. Er markierte den Ort, an dem er Gott begegnet ist.
Genesis 28,18–21 (ZB 2007)
Am andern Morgen früh nahm Jakob den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, richtete ihn als Mazzebe auf und goss Öl darauf. Und er nannte jenen Ort Bet-El; früher aber hiess die Stadt Lus. Dann tat Jakob ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir ist und mich auf diesem Weg, den ich jetzt gehe, behütet, wenn er mir Brot zu essen und Kleider anzuziehen gibt und wenn ich wohlbehalten in das Haus meines Vaters zurückkehre, so soll der HERR mein Gott sein.
Jakob schafft sich eine Erinnerung. Er schafft eine Erinnerung für sich und alle Leute, die nach ihm an diesen Ort kommen. Jeder der dort hingeht, weiß: Dieser Stein, der dort aufgestellt ist, ist ein Stein, der einen heiligen, besonderen Ort makiert. Das ist ein Ort, an dem Gott einem Menschen begegnet ist. Das ist ein Ort, an dem ein neues Leben angefangen hat. Und er setzt nicht nur ein Zeichen, sondern er nagelt Gott auf sein Versprechen fesst. Wenn du all das wahr machst, was du mir versprochen hast, dann wirst du mein Herr und Gott sein. Gott wurde der Herr und Gott Jakobs. Dort war der Anfang eines kleinen Funken Glaubens. Ein Heiliger Ort ist ein Ort, an dem Himmel und Erde aufeinander treffen und Glaube beginnt. Ich bin der Überzeugung, dass dieser Raum hier ein Heiliger Ort ist. Ich bin der Überzeugung, dass dieser Raum heute für dich zu einem Heiligen Ort werden kann. Welches Wunder brauchst du? Wir wollen eine Zeit der Stille haben, in der du dieses Wunder von Gott erbitten kannst.