Predigt (unbenannt) (2)

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Epheser - Gottes Heilsplan mit der Gemeinde

Wir schauen uns die großartigen Segnungen in Eph 1 an, die Gott uns geschenkt hat. Aber er hat sie uns nicht einfach so gegeben, sondern durch jemanden. Wer war das?
Wie lautet das Stichwort in diesem Abschnitt? „In ihm“
7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade,
Der zentrale Abschnitt (1,7-10) dieses Textes betont die Eingliederung in Christus, indem er mit "in ihm" (ἐν ᾧ ... ἐν αὐτῷ) beginnt und endet, was somit ein Inclusio bildet. Auffällig ist auch der Wechsel der Zeitform vom Aorist, mit dem Paulus die vergangenen Segenshandlungen Gottes beschreibt, zum Präsens "wir haben" (ἔχομεν). Dies ermöglicht es Paulus, die gegenwärtige Erfahrung der Erlösung und Vergebung zu betonen, die die Gläubigen durch ihre dynamische Beziehung zu dem erhabenen Herrn genießen. (ZECNT)
Das Maß unserer »Vergebung« wird mit den Worten beschrieben: »… nach dem Reichtum seiner Gnade.« Wenn wir den »Reichtum« der »Gnade« Gottes ermessen können, dann können wir auch ermessen, wie er uns vergeben hat. Seine »Gnade« ist unermesslich! Und ebenso seine »Vergebung«! (MacDonald)
F: Was ist der Unterschied zwischen „Erlösung“ (ἀπολύτρωσις Befreiung; Loskauf, Erlösung – Loskauf durch Lösegeld) und „Vergebung“ (ἄφεσις, Entlassung (aus Gefangenschaft), Befreiung; Vergebung)?
8 die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht.
Was hat er uns reichlich gegeben?
Die Gnade! Das bedeutet, dass er uns in seiner Gnade seine Pläne und Ziele, die er mit uns verfolgt, mitgeteilt hat. Sein Verlangen besteht darin, dass wir Einsicht in seine Pläne für die Gemeinde und das Universum erhalten. Und deshalb hat er uns so ins Vertrauen gezogen und das große Ziel offenbart, auf das sich die gesamte Geschichte hinbewegt. (MacDonald)
9 Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in ihm
Erklärung zu V8
Er hat uns nämlich »das Geheimnis seines Willens kundgetan«. Das ist das Hauptthema des Briefes – die herrliche Wahrheit über Christus und die Gemeinde. Es ist ein »Geheimnis« nicht in dem Sinne, dass es geheimnisvoll ist, sondern es handelt sich um ein göttliches Geheimnis, das bisher unbekannt war, doch nun den Heiligen offenbart wird. (MacDonald)
10 für die Verwaltung <bei> der Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist – in ihm.
Paulus spricht hier von der „Verwaltung“ (οἰκονομία) wörtl. Heilsveranstaltung, Heilsplan. Gott macht Heilsgeschichte, den er hat einen Heilsplan. Dieser Heilsplan wurde uns geoffenbart.
Paulus bekräftigt, dass die Entfaltung des Willens Gottes in seinem Erlösungsplan für die Menschheit auf der Grundlage seines "Wohlgefallens" (εὐδοκία) erfolgt ist. Siehe die Erörterung dieses Wortes in 1,5, wo Paulus behauptet, dass dieses Wohlgefallen die Grundlage für Gottes vorherbestimmtes Werk bildet.
Aber es wäre falsch, wenn wir uns vorstellten, dass Gott diesen Plan isoliert ausgearbeitet hat. Er formte diesen erstaunlichen Erlösungsplan in enger Verbindung und Kommunikation mit dem präexistenten Christus.
Bevor er den Himmel und die Erde schuf, entwickelte Gott einen langfristigen Plan für die Menschheit, der ihren Sündenfall und ihre Erlösungsbedürftigkeit berücksichtigte. Obwohl die Vorsilbe (προ-) des Verbs für "planen" (προτίθημι) eine zeitliche Bedeutung haben und damit auf eine Planung "im Voraus" hinweisen kann, wurde das Wort üblicherweise in der einfachen Bedeutung von "geplant" verwendet. Der Kontext hier weist jedoch auf die Planung hin, die "vor Grundlegung der Welt" (1,4) erfolgte. (ZENT)
Erfüllung im Tausendjährigen Reich und dann in der Ewigkeit. Darum geht es hier...
Wer ist im kommenden Abschnitt mit „wir“ und „euch“ gemeint?
Wer wird im zentralen Abschnitt von Epheser 1,7-10 als Empfänger der Erlösung und Vergebung betont?
Welches Stichwort bildet ein Inclusio im zentralen Abschnitt von Epheser 1,7-10?
11 Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt,
Wir = Judenchristen
Erbteil:
„Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi.
(Röm 8,17)
Paulus sagt hier etwas ganz Normales: Die Kinder sind die Erben der Eltern. Das ist überall auf der Welt so. Christen sind Kinder Gottes. Sie haben Gott zum Vater. Also sind sie Erben Gottes. Und da Christus ihr „großer Bruder“ ist, sind sie zugleich Miterben Christi. Sie erben mit Jesus, was Gott, der Vater, zu vererben hat. Das ist die Aussage von Röm 8,17. Was aber ist damit gemeint?
Im Neuen Testament kann man viel von Gott erben: das ewige Leben, den Heiligen Geist, die Erlösung,
verschiedene Segnungen. Das Erbe ist vielfältig. Das eigentliche Erbe aber ist das Reich Gottes. Gott
hat es für die Gerechten vorbereitet, doch werden sie es erst am Ende der Tage bekommen: „Kommt her,
ihr Gesegneten meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“(Mt 25,34).
Darauf müssen wir noch warten. Doch einen Teil des Erbes zahlt Gott bereits jetzt aus. Denn als
„Anzahlung“ auf das Erbe hat Gott seinen Kindern den Heiligen Geist gegeben. Durch den Heiligen
Geist richtet Gott bereits jetzt seine Herrschaft auf – und er wird sie am Ende der Tage vollenden. So
bekommen Christen schon jetzt einen Vorgeschmack, wie es eines Tages im Reich Gottes sein wird.
Für Juden: Land Israel als Erbe (4.Mose 26,52) und Israel ist für Gott Erbe (Jer 10,16).
Gemeinde Miterbe des Neuen Bundes (Hebr 9,15)
Zusammenfassend kann man sagen: Als erstgeborener Sohn Gottes ist Jesus der Haupterbe, der das Erbe an seine Miterben austeilt (Hebr 1,2; Röm 8,17). Dabei bekommt jeder den Anteil, der für ihn bestimmt ist.
Wenn Jesus wiederkommt. Dann wird er das Reich für Israel wieder aufrichten (Apg 1,6!). Und er wird das
Reich Gottes über die ganze Welt ausbreiten. Dies wird in 1 Kor 15,20-28 detailliert beschrieben. Der Messias
Jesus wird zu Beginn systematisch „aufräumen“. Er wird die Erde befreien von Sünde, Teufel, Tod und
Vergänglichkeit und so die Welt in Ordnung bringen. Wenn alles getan ist, wird Jesus das Reich an Gott übergeben. Dann wird Gott „alles in allem“ sein (1 Kor 15,28). Dann hat jeder sein Erbe und alles ist gut. Für Israel und die Völker. Für alle Menschen, die im Reich Gottes sind. Für immer. (Tobias Krämer, Erbe Gottes 2.0)
12 damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher <schon> auf den Christus gehofft haben.
„Auf den Christus“ (Messias) gehofft. Das war die Hoffnung Israels!
13 In ihm <seid> auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.
„Auch ihr“ = Heidenchristen
Siegel mit dem HG (zeigen)
Siegel waren in der antiken Welt weit verbreitet und dienten in erster Linie als Eigentumsnachweis. Sie wurden in der Regel aus harten Steinen oder Edelmetallen hergestellt und mit einem unverwechselbaren Bild versehen (in der Regel die Darstellung einer Lieblingsgottheit, eines Helden oder eines Porträts). Alle wichtigen Besitztümer einer Person wurden mit dem Abdruck des Siegels gekennzeichnet. Sogar Sklaven und Vieh wurden vom Besitzer gekennzeichnet. In einigen Fällen erklärten sich die Menschen durch den Abdruck eines Siegels zum Besitz einer Gottheit. Der eine wahre Gott hat seinen Besitz ebenfalls durch ein Siegel gekennzeichnet, doch hinterlässt sein Siegel keinen physischen Abdruck. Er hat seinem Volk die Gabe des Heiligen Geistes als Zeichen der Zugehörigkeit zu ihm gegeben.
[...]
Auszug aus: „Römer bis Philemon: Band Drei“ von Zondervan.
14 Der ist das Unterpfand unseres Erbes auf die Erlösung <seines> Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.
Pfand:
Angeld: Er ist unsere Anzahlung.
Der Geist wird auch als Anzahlung auf das volle zukünftige Erbe dargestellt, das die Gläubigen erhalten werden. Das Wort „arrabon“, das hier mit „Anzahlung“ übersetzt wird, ist den Lesern des Paulus aus dem Geschäftsleben und dem Handel vertraut. Ähnlich wie wir eine Anzahlung auf ein Auto oder ein Haus leisten, konnte man in der Antike eine Anzahlung auf einen Gegenstand leisten, um sich einen Rechtsanspruch darauf zu sichern. Obwohl die Gläubigen nichts außer sich selbst zu bieten haben, schätzt Gott sein Volk so sehr, dass er eine Anzahlung geleistet hat und die Transaktion in der Zukunft abschließen wird. Der Geist ist also eine Garantie für die volle Erfahrung des Heils - das Erbe, das die Gläubigen erst noch erhalten müssen.
(Auszug von: "Romans to Philemon: Volume Three" von Zondervan. Scribd)
Erbe:
In Christus haben wir ein wunderbares Erbe (1. Petrus 1,1-4), und in Christus sind wir ein Erbe. Wir sind für ihn wertvoll. Denken Sie an den Preis, den Gott bezahlt hat, um uns zu kaufen und uns zu seinem Erbe zu machen! Gott der Sohn ist das Liebesgeschenk des Vaters an uns, und wir sind das Liebesgeschenk des Vaters an seinen Sohn. Lesen Sie Johannes 17 und beachten Sie, wie oft Christus uns „die, die du mir gegeben hast“ nennt. Die Gemeinde ist der Leib Christi (Eph 1,22-23), das Gebäude (Eph 2,19-22) und die Braut (Eph 5,22-23); das künftige Erbe Christi ist in seiner Gemeinde enthalten. Wir sind „Miterben mit Christus“ (Röm 8,17), was bedeutet, dass er sein Erbe nicht ohne uns beanspruchen kann! (Wiersbe be Series)
Zusammenfassung von Epheser 1,1-14:
Der gedankliche Aufbau von Epheser 1,1-14 lässt sich wie folgt gliedern:
Grußworte und Lobpreis (Verse 1-2): Paulus beginnt mit seinen üblichen Grüßen und segensreichen Worten an die Gläubigen in Ephesus, indem er Gott lobt für seine Segnungen in Christus. Die Segnungen in Christus (Verse 3-6): Paulus preist Gott für die geistlichen Segnungen, die er den Gläubigen in Christus geschenkt hat. Er betont Gottes Wahl und Vorherbestimmung der Gläubigen, ihre Heiligung und Annahme in Christus sowie die Vergebung ihrer Sünden durch seine Gnade. Die Erwählung der Gläubigen (Verse 7-12): Paulus erklärt weiter, dass durch Christus die Erlösung und Vergebung der Sünden gekommen ist gemäß dem Plan Gottes, der in Christus alles zusammenführen will. Die Gläubigen haben ein Erbe in Christus empfangen und sind versiegelt worden mit dem Heiligen Geist. Lobpreis auf Gottes Plan und Handeln (Verse 13-14): Paulus endet diesen Abschnitt mit einem Lobpreis auf Gottes Weisheit und seine Absicht, durch Christus die Erlösung zu vollbringen und die Gläubigen mit dem Heiligen Geist zu versiegeln als Garantie für ihr künftiges Erbe.
Diese Struktur zeigt, wie Paulus von den Segnungen in Christus ausgehend über Gottes Plan der Erlösung und Erwählung der Gläubigen spricht, um schließlich Gottes Lob für sein Wirken in Christus auszudrücken.
Gebet und Fürbitte des Paulus (15-23)
Ähnlich wie die Form des einleitenden Segens ist dieser Dank und dieses Gebet im griechischen Text ein einziger langer Satz mit 169 Wörtern.
Die Danksagung und das Gebet greifen einige der im einleitenden Segen erwähnten Themen auf, die auch im weiteren Verlauf des Briefes behandelt werden. Dazu gehören der Dreiklang von "Glaube" (1:13, 15, 19), "Hoffnung" (begrifflich ausgedrückt in 1:3-14 mit der Erwartung, dass Gott alles unter die Herrschaft Christi bringt, und die Erwartung "unseres Erbes"; siehe 1:10, 14, 15) und "Liebe" (1:4, 6, 15); das gemeinsame Wirken des Vaters, des Sohnes und des Geistes in ihrem Leben; das Thema der Herrlichkeit Gottes (1,6, 12, 14, 17, 18); die Vorherrschaft Christi über "alle Dinge" (1,10, 20-23); das Thema der Offenbarung (1,9, 17b-18a); der Begriff "Fülle" (πλήρωμα; 1,10, 23); und das Thema der Macht Gottes (1,11, 19-23).
Der Hauptgedanke des Textes ist: "Ich höre nicht auf zu danken" (οὐ παύομαι εὐχαριστῶν; 1,16a). Der vorhergehende Vers verankert den Anlass für diese Danksagung im Bericht über ihren Glauben und ihre Liebe. Der Dank des Paulus führt ihn zu einem Fürbittgebet für diese Gläubigen, in dem er zwei Bitten an Gott richtet, die im Akkusativ nach dem Verb "geben" (δώῃ) stehen. Das zweite direkte Objekt, "erleuchtete Augen" (πεφωτισμένους τοὺς ὀφθαλμούς), enthält ein adjektivisches Partizip in der Prädikatsstellung, das das Substantiv "Augen" modifiziert.
Auslegung:
Vers 15
1. Warum hört Paulus nicht auf, für die Epheser zu danken?
„Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf,“
Paulus beginnt diesen Abschnitt mit dem Hinweis auf das Zeugnis über den Glauben und die Liebe der Epheser. Er freut sich über ihre Hingabe an Christus und ihre Liebe zu den anderen Gläubigen (den "Heiligen") und betont, dass er aufgrund dieser positiven Nachrichten nicht aufhört, Gott für sie zu danken.
Vers 16
„für euch zu danken, und ich gedenke euer in meinen Gebeten,“
Paulus dankt Gott kontinuierlich für die Epheser und erinnert sich stets an sie in seinen Gebeten. Dies zeigt seine Dankbarkeit und seine beständige Fürsorge für sie.
Vers 17
Frage: Was sind die Hauptanliegen von Paulus' Gebet für die Gläubigen in Epheser 1:17-19?
„daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe <den> Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.“
Paulus bittet Gott, den Ephesern den „Geist der Weisheit und Offenbarung“ zu geben, damit sie Gott besser erkennen. Es geht darum, dass sie tiefere geistliche Einsichten und eine klarere Erkenntnis von Gottes Wesen und Absichten erhalten.
1. Bitte: Paulus bittet darum, dass Gott den Gläubigen Weisheit und Offenbarung gibt, damit sie Gott selbst besser erkennen und verstehen.
Vers 18
Frage: Welche metaphorischen Ausdrücke verwendet Paulus in diesem Abschnitt und was symbolisieren sie?
„Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen“
Paulus betet, dass die inneren Augen der Epheser erleuchtet werden, um drei Dinge zu verstehen: die Hoffnung, zu der Gott sie berufen hat; den reichen, herrlichen Erbteil, der den Gläubigen versprochen ist; und die Bedeutung dieser Hoffnung und dieses Erbes für ihr Leben.
2. Bitte: Paulus betet darum, dass die inneren Augen der Gläubigen erleuchtet werden, damit sie die Hoffnung erkennen, zu der Gott sie berufen hat, sowie den Reichtum des göttlichen Erbes.
„Die Augen eures Herzens“ (Epheser 1:18)
Griechisch: „τοὺς ὀφθαλμοὺς τῆς καρδίας ὑμῶν“ Erklärung: Im Hebräischen werden „Augen“ oft metaphorisch verwendet, um das innere Verständnis oder die Einsicht zu beschreiben. In der hebräischen Denkweise ist das „Herz“ (לֵב, lev) der Sitz des Verstandes und des Willens, und „Augen“ können auf die Fähigkeit hinweisen, geistliche oder moralische Wahrheiten zu erfassen. Diese Ausdrucksweise ist charakteristisch für hebräische Metaphern, die bildlich sprechen. In Epheser 1:18 nimmt Paulus diese Metaphorik auf und verbindet die „Augen“ (symbolisch für Einsicht) mit dem „Herzen“ (Sitz des inneren Verstehens) zu „den Augen eures Herzens“. Er betet, dass Gott die geistliche Wahrnehmung der Gläubigen erleuchtet, damit sie eine tiefere Einsicht in ihre Berufung, Gottes Herrlichkeit und seine Macht bekommen. Diese Formulierung vereint die hebräische Tradition der Weisheit und Offenbarung mit der Vorstellung, dass das Herz der Ort des tiefsten Verständnisses und der Erkenntnis ist.

„Die Hoffnung seiner Berufung“ (Epheser 1:18)

Griechisch: „τίς ἐστιν ἡ ἐλπὶς τῆς κλήσεως αὐτοῦ“ Erklärung: Die Formulierung „Hoffnung seiner Berufung“ erinnert an hebräische Ausdrucksweisen, bei denen die Hoffnung auf Gott und die Berufung seines Volkes ein zentraler Gedanke ist. Diese Hoffnung (תקוה, tikvah) ist eng verbunden mit den Verheißungen Gottes und dem Glauben an seine Treue.

„Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes“ (Epheser 1:18)

Griechisch: „ὁ πλοῦτος τῆς δόξης τῆς κληρονομίας αὐτοῦ“ Erklärung: Die Vorstellung von „Reichtum“ und „Herrlichkeit“ ist in der hebräischen Sprache oft verknüpft mit der Beschreibung von Gottes Segen und Herrlichkeit. Im Hebräischen sind „Reichtum“ (עֹשֶׁר, osher) und „Herrlichkeit“ (כָּבוֹד, kavod) häufig parallel verwendet, um die Fülle der Segnungen Gottes auszudrücken. Die Idee des „Erbes“ (נַחֲלָה, nachalah) ist tief verwurzelt in der hebräischen Vorstellung von Land und Segen, die den Nachkommen Israels verheißen sind.
Vers 19
„und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke.“
3. Bitte: Er wünscht, dass sie die enorme Größe der göttlichen Kraft erkennen, die in den Gläubigen wirkt. Diese Kraft wird als immens und wirkungsvoll beschrieben, und sie ist dieselbe, die Christus von den Toten auferweckt hat.
Vers 20
Frage: Wie beschreibt Paulus die Stellung Christi in Epheser 1:20-23 und welche Konsequenzen hat das für die Gemeinde?
„Die hat er in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat,“
Paulus erläutert, dass diese göttliche Kraft in Christus manifestiert wurde, als Gott ihn von den Toten auferweckte und ihn zu seiner Rechten in der himmlischen Welt setzte. Dies zeigt die höchste Macht und Autorität, die Christus von Gott verliehen wurde.

„Setzte ihn zu seiner Rechten“ (Epheser 1:20)

Griechisch: „καὶ καθίσας ἐν δεξιᾷ αὐτοῦ“ (kai kathisas en dexia autou) Erklärung: Diese Phrase ist ein Hebraismus, der die Position der Ehre und Autorität beschreibt, ähnlich wie in den Psalmen und anderen hebräischen Schriften, wo das Sitzen zur Rechten eine besondere Ehre und Autorität symbolisiert (z.B. Psalm 110:1: „Setze dich zu meiner Rechten“).
Vers 21
„<hoch> über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen genannt werden wird.“
Christus wird über jede erdenkliche Autorität erhoben, sei es geistliche oder weltliche Macht, sowohl im jetzigen Zeitalter als auch im kommenden. Dies hebt die überragende Herrschaft Christi über alle Mächte und Namen in allen Zeiten hervor.
Vers 22
„Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben,“
Gott hat alle Dinge Christus unterworfen und ihn als Haupt über alles eingesetzt, insbesondere über die Gemeinde (die Kirche). Dies bedeutet, dass Christus die höchste Autorität über alle Schöpfung und speziell über die Gemeinde hat.

„Unterwarf alles unter seine Füße“ (Epheser 1:22)

Griechisch: „πάντα ὑπέταξεν ὑπὸ τοὺς πόδας αὐτοῦ“ (panta hypotaxen hypo tous podas autou) Erklärung: Diese Formulierung ist typisch für die hebräische Redewendung, die in Psalm 8:6 vorkommt: „Du hast ihm alles unter die Füße gelegt“. Es drückt völlige Herrschaft und Unterwerfung aus, was eine häufige Metapher in hebräischen Texten ist.
Vers 23
„die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.“
Erklärung: Die Gemeinde wird als der Leib Christi beschrieben, der die Fülle dessen darstellt, der alles in allen erfüllt. Dies unterstreicht, dass die Gemeinde die Gegenwart Christi in der Welt ist und seine Fülle repräsentiert, durch die er alles erfüllt.

„Erfüllte alles in allen“ (Epheser 1:23)

Griechisch: „τὸ πλήρωμα τοῦ τὰ πάντα ἐν πᾶσιν πληρουμένου“ Erklärung: Der Ausdruck „alles in allen erfüllen“ ist charakteristisch für die hebräische Vorstellung von Gottes umfassender Gegenwart und Fülle. Im Hebräischen drückt das Verb מָלֵא (male) „füllen“ oft die Fülle Gottes in der Schöpfung aus.
Zusammenfassung
Vers 15-16: Dank und beständige Fürbitte für die Gläubigen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Liebe. Vers 17: 1. Bitte um den Geist der Weisheit und Offenbarung zur besseren Erkenntnis Gottes. Vers 18: 2. Bitte um Erleuchtung des Herzens zur Erkenntnis der Hoffnung ihrer Berufung und des göttlichen Erbes. Vers 19: 3. Bitte um das Verständnis der Größe der göttlichen Kraft, die in den Gläubigen wirkt. Vers 20: Erklärung der Kraft Gottes in der Auferweckung und Erhöhung Christi. Vers 21: Erhöhung Christi über alle Mächte und Autoritäten, für alle Zeiten. Vers 22: Unterwerfung aller Dinge unter Christus und seine Rolle als Haupt der Gemeinde. Vers 23: Beschreibung der Gemeinde als Leib Christi, der die Fülle dessen ist, der alles erfüllt.
Epheser 1:15-23 kann für Christen heute vielfältige Anwendungen haben. Hier sind einige zentrale Punkte, wie der Text in das heutige Leben integriert werden kann:
1. Stärkung des Glaubens und der Liebe
Glaube und Liebe als Fundament: Der Glaube an Christus und die Liebe zu anderen Gläubigen sind grundlegende Werte im christlichen Leben. Wie Paulus von den Ephesern berichtet, sollten wir uns fragen, wie stark unser Glaube und unsere Liebe sind und danach streben, diese in unserer Gemeinschaft sichtbar zu leben. Dankbarkeit und Fürbitte: Paulus' unaufhörlicher Dank und seine Gebete für die Gläubigen erinnern uns daran, auch für andere zu beten und Gott für ihren Glauben zu danken. Dies fördert eine Kultur der Ermutigung und Unterstützung.
2. Suche nach geistlicher Erkenntnis
Gebet um Weisheit und Offenbarung: Wie Paulus für die Epheser betet, sollten wir regelmäßig um Weisheit und Offenbarung bitten, um Gott besser zu erkennen. Dies kann durch persönliches Gebet, Bibelstudium und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen geschehen. Erkenntnis Gottes: Ein tieferes Verständnis Gottes führt zu einem erfüllteren geistlichen Leben und einer klareren Ausrichtung unseres Handelns auf seine Absichten.
3. Verständnis der christlichen Hoffnung und des Erbes
Hoffnung der Berufung: Die Erkenntnis der Hoffnung, zu der wir berufen sind, kann uns in schwierigen Zeiten ermutigen und uns helfen, auf Gottes Zusagen zu vertrauen. Diese Hoffnung gibt uns eine feste Grundlage und Orientierung. Reichtum des Erbes: Das Bewusstsein des Erbes, das uns in Christus gehört, hilft uns, den wahren Wert unserer Beziehung zu Gott und unserer Identität als seine Kinder zu schätzen. Es ermutigt uns, in unserem täglichen Leben als Erben Gottes zu handeln und zu leben.
4. Kraft Gottes im täglichen Leben
Erkenntnis der göttlichen Kraft: Das Wissen um die mächtige Kraft Gottes, die in uns wirkt, ermutigt uns, in unserem Glauben zu wachsen und Herausforderungen mit Zuversicht zu begegnen. Wir sollten uns daran erinnern, dass dieselbe Kraft, die Christus auferweckt hat, in uns tätig ist. Erleben der göttlichen Macht: Wir können lernen, diese Kraft in unserem täglichen Leben zu erkennen und zu erleben, sei es in unserer Fähigkeit, Versuchungen zu widerstehen, in der Überwindung von Schwierigkeiten oder im Dienst für andere.
5. Anerkennung der Herrschaft Christi
Christus als Herr aller Dinge: Die Erkenntnis, dass Christus über jede Autorität und Macht herrscht, stärkt unser Vertrauen in seine Kontrolle und Führung in unserem Leben. Dies kann uns helfen, Frieden zu finden, unabhängig von den äußeren Umständen oder den Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen. Christus als Haupt der Gemeinde: Als Teil des Leibes Christi (der Gemeinde) sind wir aufgerufen, in Einheit und unter der Leitung Christi zu leben. Dies betont die Bedeutung von Gemeinschaft, Kooperation und gemeinsamer Mission.
6. Leben als Leib Christi
Gemeinde als Leib Christi: Die Gemeinde als Leib Christi zu sehen, erinnert uns daran, dass wir gemeinsam die Fülle Christi in der Welt darstellen. Jeder von uns hat eine einzigartige Rolle und Aufgabe innerhalb dieses Leibes, und unsere Einheit und Zusammenarbeit sind entscheidend. Erfüllung durch Christus: Wir sollten uns bemühen, das Leben und den Dienst so zu gestalten, dass Christus alles in allen erfüllen kann. Dies bedeutet, dass wir in allen Bereichen unseres Lebens Raum für seine Gegenwart und Wirksamkeit schaffen.
Praktische Anwendungen
Tägliche Gebete: Beten Sie regelmäßig um Weisheit, Offenbarung und Erleuchtung des Herzens. Bibelstudium: Verbringen Sie Zeit mit dem Studium der Schrift, um Gott tiefer zu erkennen und seine Absichten für Ihr Leben zu verstehen. Gemeinschaft: Suchen Sie die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, um einander im Glauben zu stärken und gemeinsam zu wachsen. Vertrauen auf Gottes Kraft: Seien Sie sich der göttlichen Kraft bewusst, die in Ihnen wirkt, und vertrauen Sie darauf, dass Gott Sie in allen Situationen stärkt und leitet. Erkennen von Christus' Herrschaft: Leben Sie in der Erkenntnis, dass Christus über alle Umstände und Herausforderungen in Ihrem Leben herrscht. Engagement in der Gemeinde: Beteiligen Sie sich aktiv in Ihrer Gemeinde und erkennen Sie, dass Sie Teil des Leibes Christi sind, mit einer einzigartigen Rolle und Aufgabe.
Indem wir diese Prinzipien und Einsichten in unser tägliches Leben integrieren, können wir unser geistliches Wachstum fördern und unsere Beziehung zu Gott vertiefen.
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