An der Grenze zwischen Gnade und Wachstum

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An der Grenze zwischen Gnade und Wachstum

Fruchtbares Wachstum im Glauben

Begrüßung
Glaube ist ein Geschenk. Das lesen wir im zweiten Petrusbrief bereits im ersten Vers. Und dennoch folgt direkt danach eine Aufforderung, sehr intensiv am Erhalten und am Wachstum dieses Glaubens zu arbeiten.
Losung
Psalm 122
Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des HERRN! Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN, wie es geboten ist dem Volke Israel, zu preisen den Namen des HERRN. Denn dort stehen Throne zum Gericht, die Throne des Hauses David. Wünschet Jerusalem Frieden! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen. Um des Hauses des HERRN willen, unseres Gottes, will ich dein Bestes suchen.
Gebet
Lied: Herr in deinem Namen - GiuG 4
Essen
Lied Herr deine Güte reicht soweit - GiuG 5

Bibelarbeit - An der Grenze zwischen Gnade und Wachstum

Einstieg

Das Gemälde von Rembrandt van Rijn zeigt den alten Petrus im Gefängnis. Betrachten wir es für einige Momente in der Stille. Man könnte bei diesem Bild den Eindruck haben, der gealterte Petrus blickt auf sein Leben zurück. Was wird er gedacht haben? Welche Erfahrungen mit Jesus und anderen Menschen könnten Petrus vor Augen stehen? Wie betrachten Sie Ihr eigenes bisheriges Leben? Was erwarten Sie noch?

Eisbrecher

Briefe schreiben ist selten geworden. Dafür gibt es eine Vielzahl von digitalen Mitteilungen. Was wünschen Sie den Menschen, wenn Sie Ihnen schreiben? Welche guten Wünsche anderer haben Ihnen besonders gutgetan?

Einstieg zum Text

Einige bezweifeln, dass er von Petrus selber verfasst wurde, aber mehrere Briefteile deuten darauf hin, dass er tatsächlich in gewissem Sinne von ihm stammt, auch wenn er ihn nicht physisch selbst geschrieben hat. Jeder Satz, fast jedes Wort, funkelt und blinkt. Jede Vorstellung ist verlockend und sagt: „Schau mich an! Dies ist faszinierend!“ Und das stimmt auch. Doch zu Beginn wird es gut sein, dass wir das große Bild anschauen, in dem diese ganze Ansammlung von aufregenden und herausfordernden Vorstellungen ihre Bedeutung erhält.
Das große Bild des Briefes heißt: Was Gott für sein Volk will. Nur zu oft denken die Leute, bei „Religion“ oder sogar beim „christlichen Glauben“ gehe es darum, was Gott von uns will – gutes Benehmen, Verzicht auf Dinge, die wir mögen, eine Moral, die uns zu unnatürlichem Verhalten zwingt, zu dem wir noch ein gezwungenes Lächeln aufsetzen sollen. Das verzerrt die Dinge völlig.
Mit der Ausbreitung des Christentums und der zunehmenden Verweltlichung der Kirche ging die Erkenntnis der teuren Gnade allmählich verloren. Die Welt war christianisiert, die Gnade war Allgemeingut einer christlichen Welt geworden. Sie war billig zu haben.
Dietrich Bonhoeffer (lutherischer Pastor)
Hier, in diesem atemberaubenden Absatz von Vers 3 bis 11, sehen wir die Wahrheit.
Erstens: Gott hat uns bereits alles gegeben, was wir brauchen; wenn Sie so wollen: ein Einsteigerpaket für alles, was wir werden müssen (Vers 3). In dem Brief geht es tatsächlich ziemlich viel um die Frage der moralischen Anstrengung, die von uns erwartet wird. Aber Petrus macht völlig klar: Das kommt ursprünglich alles von Gott.
Zweitens: Gott will für uns nichts anderes, als dass wir an seinem Wesen Anteil haben (Vers 4). Einigen Christen war diese Vorstellung unangenehm, als ob die Demut, zu der wir so oft ermahnt werden, uns von dem Gedanken abhalten sollte, wir könnten tatsächlich Anteil am Sein oder Wesen Gottes haben. Doch andere (insbesondere in den östlich-orthodoxen Traditionen) haben hierin einen Aspekt gesehen für die Frage, was Christsein eigentlich bedeutet. Wenn wir nämlich sagen, dass der Heilige Geist vollständig göttlich ist, und wenn wir sagen, dass der Heilige Geist in uns Wohnung nimmt und uns von innen verwandelt, was ist das anderes als zu sagen, dass das göttliche Wesen bereits in uns wohnt und uns vorwärts führt, bis wir von Gottes eigener Gegenwart und Kraft durchflutet sind? Für die meisten von uns fühlt sich das meistens zwar nicht so an. Der Grund dafür könnte jedoch sein, dass wir nicht geübt darin sind zu erkennen, was tatsächlich passiert, wenn Gott im Leben eines Menschen Wohnung nimmt. Dazu mehr im Lauf des Briefs.
Drittens: Gott hat tatsächlich diejenigen berufen und erwählt, die sich in der Nachfolge Jesu wiederfinden (Vers 10). In diesem Vers bittet Petrus seine Leser nachdrücklich, diese Berufung und Erwählung zu „bestätigen“. Er meint damit nicht, dass sie Gott von dieser Tatsache noch mehr überzeugen müssten. Es geht darum, dass sie sich selbst dieser Tatsache versichern. Das führt direkt zum vierten Punkt: Gott hat sein Reich bereits aufgerichtet, seine souveräne Herrschaft über Himmel und Erde (Vers 11). Wenn „das zukünftige Zeitalter“ vollständig und endgültig gekommen sein wird (auch dazu zu gegebener Zeit mehr), werden diejenigen, die gegenwärtig Jesus nachfolgen, feststellen, dass sie in jener ultimativen Wirklichkeit aus Himmel und Erde willkommen sind.
2. Petrus 1,1–11 NGÜ NT+PS
Simeon Petrus, Diener und Apostel Jesu Christi, an alle, die den gleichen kostbaren Glauben empfangen haben wie wir – einen Glauben, der uns aufgrund der Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus geschenkt ist. Ich wünsche euch, dass ihr Gott und unseren Herrn Jesus immer besser kennen lernt und dadurch in immer größerem Maß Gnade und Frieden erfahrt. In seiner göttlichen Macht hat Jesus uns alles geschenkt, was zu einem Leben in der Ehrfurcht vor ihm nötig ist. Wir haben es dadurch bekommen, dass wir ihn kennen gelernt haben – ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben gerufen hat. In seiner Güte hat er uns auch die größten und kostbarsten Zusagen gegeben. Gestützt auf sie, könnt ihr dem Verderben entfliehen, dem diese Welt aufgrund ihrer Begierden ausgeliefert ist, und könnt Anteil an seiner göttlichen Natur bekommen. Darum setzt alles daran, dass zu eurem Glauben Charakterfestigkeit hinzukommt und zur Charakterfestigkeit geistliche Erkenntnis, zur Erkenntnis Selbstbeherrschung, zur Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, zur Standhaftigkeit Ehrfurcht vor Gott, zur Ehrfurcht vor Gott Liebe zu den Glaubensgeschwistern und darüber hinaus Liebe zu allen Menschen. Denn wenn das alles bei euch vorhanden ist und ständig zunimmt, wird euer Glaube nicht untätig und nicht unfruchtbar bleiben, und ihr werdet Jesus Christus, unseren Herrn, immer besser kennen lernen. Doch wer das alles nicht hat, der ist so kurzsichtig, dass er wie ein Blinder im Dunkeln umhertappt. Ein solcher Mensch hat vergessen, dass er vom Schmutz seiner früheren Sünden gereinigt wurde. Deshalb, liebe Geschwister, setzt erst recht alles daran, eure Berufung und Erwählung durch ein entsprechendes Leben zu bestätigen. Wenn ihr das tut, werdet ihr vor jedem Fehltritt bewahrt bleiben, und der Zugang zum ewigen Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus wird euch weit offen stehen.

PERSÖNLICHE FRAGEN

Wie wirkt der Wunsch von Petrus in der Begrüßungsformel auf Dich, in der er Gnade und Frieden wünscht?
Ärgert Euch etwas an dem Text, den Ihr gerade gelesen haben? Was ist es genau und warum trifft es Dich?
Wann empfindest Du den christlichen Glauben als anstrengend?

Übersicht gewinnen

Betrachtet die Kapitelüberschriften im gesamten zweiten Petrusbrief. Gibt es etwas, was Euch anspricht und worauf ihr sich schon freuen?
Einteilung des 2. Petr: I. Zurüstung der Erwählten (1,3–21) 1. Auswirkung der Kraft Gottes (1,3–11) Ermahnung, dem Glauben Tugenden hinzuzufügen (1,5-8) Warnung vor dem Abfall vom Glauben (1:9-11) 2. Mitwirkung der Apostel (1,12–15) 3. Beachtung des prophetischen Wortes (1,17–21) II. Gefährdung durch Irrlehrer (2,1–3,5) 1. Auftreten falscher Propheten (2,1–11) a. Auftreten und Wirken (2,1–3) b. Warnende Gottesgerichte (2,4–6) c. Erlösung aus der Versuchung (2,7–11) 2. Darstellung der falschen Propheten (2,12–22) a. Ihre Unsittlichkeit (2,12–14) b. Freiheit als Decke der Bosheit (2,15–19) c. Rückfall nach Reinigung (2,20–22) III. Blick auf das Gericht (3,1–18) 1. Leugnung des kommenden Gerichtes (3,1–5) 2. Die Frage des Termins (3,6–9) 3. Darstellung des Gerichts über die Welt (3,10) 4. Erwartung der neuen Welt (3,11–13) 5. Bereitschaft der Erwählten (3,14–18)
Wer ist ein Christ?
Als Kennzeichen des Christen werden genannt:
Der Glaube als Vertrauen auf Gottes Treue und als Hingabe an Jesus (vgl. Petrus fühlt sich als Knecht Jesu, der ihm gehört, ihm dient, ihm gehorcht und ihn ehrt);
der Glaube als ein Geschenk, das empfangen wird;
die Gerechtigkeit, die Gott schenkt in seinen Geboten und in seinem Sohn;
die Rettung durch Jesu Tod, durch den er uns seine und Gottes Vergebung schenkt;
die Demut, die sich nicht auf ein Amt beruft, sondern an der Gabe Gottes hängt.
Kurz gesagt: Es gibt Kennzeichen, an denen ein Christ erkannt werden kann.
Was ist das Ziel des Glaubens?
Die Gnade Gottes,
der Friede Gottes;
beides kommt aus der liebenden Hingabe Gottes an uns und unsere Liebe zu ihm.
Unser Heil ist ein einziges Geschenk Gottes durch Jesus.
Der folgende Abschnitt bewegt sich im Spannungsfeld zwischen der zugesprochenen Gnade auf der einen Seite und dem, was wir als Christen tun sollen auf der anderen Seite.
Unterteilen ein großes Blatt in zwei Hälften und notiert einmal:
Welche Aussagen aus dem Text gehören auf die Seite der Gnade,welche auf die Seite des Handelns?
Welche Zusammenhänge lassen sich erkennen?
Was macht die Anforderungsliste aus den Versen 5-7 mit Euch? Treibt es Euch eher an oder schreckt es Euch ab? Mit welchem der genannten Begriffe habt Ihr am meisten Mühe? Welche wünscht Ihr sich mehr zu haben?
Wie stellen Ihr euch den Einzug in das „ewige Reich" vor, von dem in V 11 die Rede ist?
Ein Kernwort des NT ist »das Geschenk« (V. 3ff). Die Frohe Botschaft ist ein Geschenk.
Was ist uns von Jesus geschenkt?
Das Leben (V. 3)
das irdische Leben
das geistliche Leben des Glaubens
das ewige Leben
Kurz: Alles was zur Fülle des Lebens dient
Welchen Geschenken von Jesus wird in der Predigt besondere Bedeutung beigemessen?
Die Frömmigkeit (V. 3), d. h. die Ehrfurcht vor Gott
Die Verheißung (V. 4)
ist kostbar (V. 4), d. h. sie bietet die Vergebung durch das kostbare Blut Jesu;
schenkt die Teilhabe an der göttlichen Natur (V. 4), d.h. sie bietet uns an, Gottes Ebenbild und Gottes Kind zu werden;
läßt uns dem Verderben entfliehn (V. 4), d.h. der Gier nach den geschaffenen Dingen dieser Welt, die uns selbst zerstört.
Kurz: Der neue Himmel mit der Nähe Gottes ist uns verheißen.
Der Glaube (V. 5)
Wodurch wird uns alles geschenkt?
Durch die Erkenntnis (V. 3), d. h. durch die Liebe Gottes, die uns erkannt hat und in uns die Gegenliebe weckt;
durch die Herrlichkeit Jesu (V. 3), die sich in der göttlichen Kraft zeigt von der Errettung Israels aus Ägypten bis zur Auferstehung Jesu;
durch die Tugend Jesu (V. 3), die seine Kraft einsetzt als Wohltat uns zugut.
Welche Folgen hat das Geschenk?
den »Eifer« (V. 5., 10), mit dem die Christen tun, was sie zu tun haben, d.h. in der rechten Liebe zu Jesus;
die »Tugend« (V. 5), d.h. sie bezeugen Jesu Wohltaten;
die »Erkenntnis« (V. 5), die Liebe zu Jesus, die ihn und seinen Willen versteht und bejaht;
die »Selbstzucht« (V. 6), die sich besonders auf sexuellem Gebiet bewährt;
die »Geduld« (V. 6), die drunten bleibt unter den Schwierigkeiten in der Gewißheit auf Jesu Wiederkunft;
die »Frömmigkeit« (V. 6), d.h. die Ehrfurcht vor Gott;
. die »Bruderliebe« (V. 7) zu den Mitchristen, die zur Familie Gottes gehören;
die »Liebe« (V. 7) zu allen Geschöpfen;
nicht faul sein (V. 8), d. h. seine Zeit nicht mit Geschwätz zubringen;
nicht fruchtlos sein (V. 8), d.h. aus der engen Verbindung mit Jesus Kraft schöpfen, um ihn zu ehren;
seine Erwählung festmachen (V. 10), indem wir unsere Gaben für ihn nutzen und ihn verkündigen;
nicht straucheln (V. 10), d. h. nicht verlorengehen. Kurz: Der Glaube, den Gott schenkt, bewährt sich.
So schenkt Jesus den Seinen Zutritt zu seinem Königreich, auf das wir uns freuen dürfen.
Fruchtbares Wachstum im Glauben (1:5-11)
Die Leser des Petrus sollen ihrem Glauben die Tugenden hinzufügen, die ihre Erkenntnis Christi Frucht bringen lassen. Daraus resultiert Vertrauen in ihre Berufung und Erwählung und damit in ihre Einbeziehung in Gottes Reich.
Ermahnung, dem Glauben Tugenden hinzuzufügen (1,5-8)
Aus den in 1:3-4 genannten Gründen ermahnt Petrus seine Leser, ihrem Glauben Tugenden hinzuzufügen, die ihre Erkenntnis Christi Frucht bringen werden.
1:5-7 Petrus gibt eine Kette von Tugenden an, die seine Leser auf der Grundlage des Glaubens eifrig verfolgen sollen.
1:8 Petrus liefert den Grund für die Hinzufügung dieser Tugenden, damit ihre Erkenntnis Christi (1:2-3) Frucht bringe.
Warnung vor dem Abfall vom Glauben (1:9-11)
Die Leser machen ihre Wahl und ihren Eintritt in das Reich sicher, indem sie dem Glauben Tugenden hinzufügen; Auf diese Weise vermeiden sie Apostasie.
1:9 Petrus stellt einen Kontrast zu 1:8 dar. Diejenigen, die nicht über die Tugenden verfügen, haben ihre Erlösung vergessen.
1:10 Dieser Vers schließt den Gedanken aus 1:9 ab. Die Leser des Petrus müssen ihre Wahl sicher machen, indem sie ihrem Glauben die Tugenden hinzufügen. Die Erwählung wird durch die Hinzufügung von Tugenden zum Glauben gesichert; Diejenigen, die dem Glauben Tugenden hinzufügen, vermeiden Apostasie.
1:11 Wer nicht abtrünnig wird, dem ist der Eintritt in das ewige Reich Christi geschenkt.
Dieses Weglaufen vor den Begierden des Fleisches ist nichts Negatives, egal, was die Leute uns heute mit aller Macht einreden wollen. Begierden sind eine Droge. Wie alle Drogen fordern sie immer mehr und geben immer weniger. Sie verwandelt Menschen in Schatten von echten menschlichen Wesen. Wie dubiose Finanzgeschäfte korrumpieren uns auch die Begierden. Sie machen mit unserem moralischen Gewebe, was Krebs mit physischen Zellen macht.
Petrus bittet seine Leser eindringlich, die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen. Werdet umfassender menschlich, indem ihr einen Aspekt des christlichen Charakters auf den nächsten aufbaut: Glaube, Tugend, Erkenntnis, Selbstbeherrschung, Gottesfurcht, Zuneigung und zuletzt Liebe. Jeder Aspekt braucht gedankliche Arbeit, jeder braucht Anstrengung. Sie kommen nicht einfach zufällig zustande. Sie müssen diese Dinge tun wollen; Sie müssen sich entscheiden, sie zu tun. Doch wenn Sie das tun und um Gottes Gnade, Verheißung und Kraft zu Ihrer Hilfe beten, werden Sie den Messias Jesus kennenlernen. Und in dieser Erkenntnis werden Sie nicht bloß sozusagen um Ihrer selbst willen Christ sein; Sie werden im Dienst für Gott fruchtbar werden (Vers 8).
Wie streben wir nach Gottesfurcht?
1. Erkenne deine Berufung zu Ruhm und Vortrefflichkeit.
2. Schätze und meditiere über Gottes Verheißungen.
3. Bekämpfe sündige Begierden mit höheren Genüssen.
Betrachte eine zarte Blume, die sich dem Sonnenlicht zuwendet, um zu wachsen und zu blühen. Ebenso sollten wir uns in aller Demut Gott zuwenden, um in seiner Gegenwart zu gedeihen und zur vollen Entfaltung zu kommen.

Fragen zur Studie

1. Welche Rolle spielt die Erkenntnis nach diesem Abschnitt für unser Wachstum in der Frömmigkeit?
2. Warum hat Gott uns nach diesen Versen Verheißungen gegeben?
3. Wie wirken Gottes Verheißungen, um uns gottgefälliger zu machen? Wie bekämpfen sie sündige Begierden, die noch in uns sind?

Spannung zwischen Gabe und Aufgabe

Der Text bewegt sich im Spannungsfeld zwischen zwei theologischen Aspekten: Einerseits ist der Glaube ein Geschenk Gottes, dem wir nichts hinzufügen können und müssen. Andererseits steckt im Glauben immer auch ein Bemühen, den Willen Gottes zu erfüllen und auch der Wunsch, im Glauben zu wachsen. Beide Aspekte gehören nach dem Petrusbrief unlösbar zusammen. Dabei ist die Reihenfolge klar: Es beginnt jedoch immer mit dem Geschenk, mit der zugesagten Gnade. Sie bildet den Boden, auf dem sich gute Charaktereigenschaften und gute Werke entwickeln können, auch in aller Vorläufigkeit und Unvollkommenheit. Der Petrusbrief beschreibt dies als ständigen Wachstumsprozess.

Erkenntnis

Erkenntnis ist als erstes ein Geschenk Gottes. Nur sein Geist macht es möglich, an Jesus Christus als Herrn zu glauben. Die Tatsache, dass wir Jesus als den Christus erkennen, ist ein Geschenk. „Erkenntnis" ist dabei wesentlich mehr als ein intellektuelles Begreifen, ein Verstehen vom Kopf her. Es ist ein Beziehungsbegriff: Das Erkennen bezieht sich auch auf eine tiefe, innige Beziehung zwischen zwei Menschen, (z. B. in der Partnerschaft). Im Zusammenhang des 2. Petrusbriefes geht es bei Erkenntnis um die Beziehung zwischen Gott und Mensch, die durch die Person Jesus von Nazareth, der als Christus und Herr erlebt und verkündet wird, begründet ist.

Fragen

Wie kann die Aufforderung, Tugenden im Glauben hinzuzufügen, als Akt der Dankbarkeit gegenüber Gott verstanden werden?
Gibt es etwas im Text, das dich ärgert? Wenn ja, was genau und warum berührt es dich?
In welchen Momenten empfindest du den christlichen Glauben als anstrengend? Was macht es besonders anspruchsvoll?
Welche Kennzeichen eines Christen aus dem Text kannst du bei dir selbst erkennen? Was bedeutet es für dich, ein echter Christ zu sein?
Was denkst du darüber, dass der Glaube als Geschenk Gottes gesehen wird, aber dennoch von uns erwartet wird, an seinem Erhalten und Wachstum zu arbeiten?
Inwiefern siehst du die Anforderungen in den Versen 5-7 als anregend oder abschreckend? Welcher Aspekt davon fällt dir am schwersten oder wünschst du dir mehr darin zu haben?
Eingespannt
Eine Gitarrensaite liegt neben der Gitarre und freut sich über ihre Freiheit. „Ich lasse mich nicht einspannen, ich will frei sein und entspannt. Ich werde mich nicht auf diese alte Gitarre spannen lassen, womöglich noch neben die brummige Basssaite rechts und die eintönige d-Saite links. Nein, ich will mein Leben genießen und mich entfalten. Ich kann mich lustig zusammenrollen und in der Sonne ausruhen.” Aber mit der Zeit wurde es der Saite langweilig und öde. Immer so sinnlos daliegen. Die Saite wurde in ihrer Freiheit immer einsamer und nutzloser. Unbeachtet und wenig sinnvoll kam sich die Saite vor. Doch der Gitarrenspieler, der sein Instrument sehr liebte, schaute auf die Saite und erkannte die heimliche Sehnsucht. Er spürte, wie die Saite unter ihrer Bedeutungslosigkeit litt. Da sprach er ihr gut zu: „Wenn du wüßtest, was für herrliche Musik in dir steckt!” Ganz behutsam spannte er sie ein, immer ein wenig mehr, bis sie ihre Tonlage gefunden hatte. Dann begann er zu spielen, und wunderbar klang die Musik in schöner Harmonie mit all den anderen Saiten. Der Spieler hatte seine Freude. Die Saite hatte ihre Bestimmung wiedergefunden. Und viele Menschen konnten mit der Musik angerührt und getröstet werden. Gott möchte unser Leben zum Klingen bringen. Er möchte uns in sein Handeln einspannen. Nicht, um uns die Freiheit zu nehmen. Nein, Gott möchte uns die tiefste Bestimmung schenken: von seiner Liebe angerührt, mit anderen und für andere zu klingen.
Darum tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und Erwählung festzumachen!
2.Petrus 1,10

Lied Allein deine Gnade - GiuG 14

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt - GiuG 16
Ob es sich lohnt
Ob es sich lohnt, was man so tut und treibt, steht noch dahin. Wer sich nicht schont, fragt oft: Was bleibt, hat die Mühe noch Sinn Aber Gott hat dein Herz entfacht. Du setzt dich für andere ein. Wer fremde Not sich zu eigen macht, macht seine eigene klein.
Ob es was bringt, was du geleistet hast, steht ja noch aus. Dein Leben gelingt, unter der Last wächst du über dich hinaus. Wer's erlebt: Gott gibt auf mich acht, will's nicht für sich nur allein. Glücklich wird, wer glücklich macht ... wird reich und reifer sein.
Nur die Liebe bleibt, verlass dich drauf, nur die Liebe bleibt. Ob sich erfüllt, was dir utopisch schien, steht noch nicht fest. Von Liebe erfüllt, nimmst du auch hin, was du unvollendet lässt.
Andreas Malessa. aus der Chormusical „Martin Luther King”, Creative Kirche Medien GmbH
Gebet
VU
Segen
Lied Wo ich auch stehe - GiuG 21
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