Auslegungspredigt 1. Joh 1: Gemeinschaft mit Gott durch Christus

Auslegungspredigten zum 1. Brief des Johannes  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
0 ratings
· 11 views
Notes
Transcript

Gliederung

1. Wer ist Gott? Wer ist Jesus?
-> Das Wort, in Jesus greifbar geworden als Mensch
2. Warum ist Gott Mensch geworden?
-> Damit Verbundenheit mit Gott möglich wird. Damit unsere Freude vollkommen sei.
// Thema Gemeinde
Verse 5-10
3. Wer ist Gott?
-> Gott ist Licht

Einleitung

Ich begrüße Euch alle zum Sommerfest der EFG Linz am Rhein. Heute starte ich eine Predigt-Reihe zum ersten Brief eines Menschen, dessen Arbeit ich sehr mag: Es geht um den ersten Brief des Apostels Johannes.
Die Gemeinde finanziert mir ein Online-Studium bei Neues Leben, und da habe ich gelernt: Viele schlaue Köpfe halten Auslegungs-Predigten für DAS Merkmal Nummer 1 wenn es darum geht, was eine gesunde Gemeinde ausmacht. Auslegungs-Predigten verhindern, dass ich Dinge behaupte, die mir gerade so passen. Stattdessen ist meine Aufgabe jetzt konkret, Gottes lebendiges Wort greifbar zu machen. Ich will mir dabei erlauben, nicht nur darauf zu achten, was die Verse über uns und über Gott aussagen, sondern auch was sie für unser Verständnis von Gemeinde, von Kirche bedeuten können.
Wir schauen uns heute also gemeinsam das erste Kapitel des ersten Briefes des Johannes an. Wer mag, der kann auf einer App oder einer Bibel mitlesen. Ich verwende heute die Neue evangelistische Übersetzung.

Lesung

1 John 1 NeÜ
Es war von Anfang an da; wir haben es gehört und mit eigenen Augen gesehen; wir haben es angeschaut und mit unseren Händen berührt: das Wort des Lebens. Ja, das Leben ist erschienen. Das können wir bezeugen. Wir haben es gesehen und verkündigen es euch: das ewige Leben, das beim Vater war und bei uns sichtbar geworden ist. Und was wir selbst gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, denn wir möchten, dass ihr mit uns verbunden seid. Und die Gemeinschaft, die uns verbindet, ist zugleich Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Wir schreiben euch das, damit unsere gemeinsame Freude vollkommen wird. Folgende Botschaft haben wir von ihm gehört und geben sie hiermit an euch weiter: „Gott ist Licht; in ihm gibt es keine Spur von Finsternis.“ Wenn wir behaupten, mit ihm Gemeinschaft zu haben und trotzdem in der Finsternis leben, dann lügen wir: Unser Tun steht im Widerspruch zur Wahrheit. Wenn wir aber im Licht leben, wie Gott selbst im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander. Dann reinigt uns das Blut seines Sohnes Jesus von jeder Sünde. Wenn wir behaupten, ohne Sünde zu sein, betrügen wir uns selbst und verschließen uns der Wahrheit. Wenn wir unsere Sünden eingestehen, zeigt Gott, wie treu und gerecht er ist: Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von jedem begangenen Unrecht. Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott zum Lügner. Dann lebt sein Wort nicht in uns.

Hauptteil

Das Wort des Lebens

In einem Buch, “9 Merkmale einer gesunden Gemeinde”, habe ich folgendes gelesen: “Gottes Wort ist das Wort, das wir heute hören müssen. Wir leben in einer seltsamen Zeit: selbst Christen, die sich als wiedergeboren bezeichnen, und Gemeinden, die sich evangelikal nennen, missachten Gottes Wort.”
Was könnte es für uns hilfreicheres geben, als uns genauer mit diesem Wort Gottes zu beschäftigen?
Das Wort Gottes ist für uns Christen die Bibel. Denken wir also gleich mal über den eben gehörten Teil vom Wort Gottes nach. Worum geht es Johannes?
Es geht Johannes darum, wer Gott ist, und was das für uns bedeutet. Jesus ist nicht Teil der Schöpfung - er war schon immer da. Er nimmt mit dem ersten Satz Bezug auf den ersten Satz in seinem Evangelium:
John 1:1 ELB 2006
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Und dieser für uns unsichtbare, schwer greifbare Gott ist in Jesus auf die Welt gekommen. Dieses Wort des Leben, das Leben selbst - Er war ein Mensch, den man sehen, den man sogar berühren konnte. Das ist es, was Johannes uns weitergeben möchte. Er hat einen Menschen gesehen und berührt, von dem er überzeugt ist, dass er gleichzeitig Mensch und Gott ist. Joh 1,14
John 1:14 NeÜ
Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzigartige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit.

Das Ziel der Verkündigung des Wortes des Lebens

Warum möchte er uns das weitergeben? Warum verkündigt Johannes das in seinem Brief? Damit wir mit ihm verbunden sind. Und unsere Gemeinschaft mit ihm ist gleichzeitig die Verbundenheit mit dem Vater und dem Sohn Jesus Christus.
Liebe Brüdern und Schwestern, darum geht es uns als einzelnen Christen. Und darum geht es uns auch als Gemeinde. Wir Menschen können über Jesus Christus Gott besser verstehen. Jesus baut eine Brücke, sodass wir Gemeinschaft mit Gott haben können, sodass wir Verbundenheit mit Gott haben können. Und diese Verbundenheit teilen wir Christen alle. Diese Gemeinsamkeit macht uns zu einer Gruppe, zur Gemeinde.
Schon zu der Zeit, in der der Brief verfasst worden ist, war es für die Christen schwer, innerhalb und außerhalb der Gemeinde festzustellen, worum es ihnen überhaupt ging. Was sie ausmachte. Wer sie sind. Daher dieser deutliche Brief vom Apostel Johannes. Er erinnert uns daran, was Christentum im Kern bedeutet: Gemeinschaft mit Jesus Christus. Gemeinschaft mit dem verheißenen Erlöser. Gemeinschaft mit Gott. Gott heilt unsere zerbrochene Beziehung zu ihm. Das verkünden wir Christen.
Wir sind dabei überzeugt, dass es sich um eine gute Nachricht handelt. Das Evangelium ist eine gute Botschaft. Und Johannes teilt diese gute Botschaft mit uns, damit unsere Freude vollkommen ist - siehe Vers 4.
Auch Jesus wird so zitiert im Evangelium nach Johannes:
John 15:9–11 NeÜ
Ich habe euch genauso geliebt, wie der Vater mich geliebt hat. Bleibt in meiner Liebe! Ihr bleibt darin, wenn ihr meinen Anweisungen folgt. Auch ich habe immer die Weisungen meines Vaters befolgt und bleibe in seiner Liebe. Ich habe euch das gesagt, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude vollkommen wird.

Gemeinschaft mit Gott

Jetzt wollen wir genauer schauen: Was bedeutet das, Gemeinschaft mit Gott zu haben?
Schauen wir, was unser Text über Gott selbst sagt:
1 John 1:5 NeÜ
Folgende Botschaft haben wir von ihm gehört und geben sie hiermit an euch weiter: „Gott ist Licht; in ihm gibt es keine Spur von Finsternis.“
Aha, das kennen wir auch schon aus dem Johannes-Evangelium in Joh 8,12
John 8:12 NeÜ
Dann sagte Jesus wieder zu allen Leuten: „Ich bin das Licht der Welt! Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Er wird dann das Licht des Lebens haben.“

Gottes Licht ist uns Orientierung

Was heißt das für uns, dass wir nicht in der Finsternis umherirren? Meint Johannes, dass wir heute alle elektrisches Licht haben? Nein, es ist eine andere Finsternis gemeint. Nicht die Abwesenheit von physikalischen Licht ist gemeint, sondern die Abwesenheit von geistlichen Licht.
Was ist damit gemeint?
Viele Daten stützen die Behauptung, dass sich unsere westliche Kultur in einer Sinnkrise befindet. Wir verstehen nicht, was wir hier sollen. Wir haben allgemein gesprochen alles, was wir brauchen - aber wir wissen nicht, was wir damit anfangen sollen. Wie kann man da Freude finden? Freude findet man, wenn man ein gutes Ziel hat und ihm näher kommt.
Wir Christen irren nicht in der Finsternis umher, sondern wir kennen das Ziel, was Gott für uns im Sinn hat. Das Ziel ist Gemeinschaft mit Gott. Und darüber steht noch ein Ziel: Gott ehren. Gott ehrt sich, indem er uns in seiner Liebe einen Weg anbietet und ihn mit uns geht.
Dieses Ziel müssen wir vor Augen haben: Die Gemeinschaft mit Gott, die Ehre Gottes.
Das bewahrt uns vor Fehltritten. Wir sind immun gegen Falsche Ziele und Ideologien mit alternativen Heilsgeschichten. Wir sind nicht abhängig von den Antworten unserer Kultur oder unserer Zeit, sondern wir folgen dem ewig gültigen Evangelium. Wenn Jesus das Wort ist und gleichzeitig das Licht ist, bringt ein bekannter Vers diesen Gedanken gut zusammen:
Psalm 119:105 NeÜ
Dein Wort ist eine Leuchte vor meinem Fuß und ein Licht auf meinem Weg.
Andere Menschen haben andere Ziele. Diese Ziele können zu furchtbaren Ergebnissen führen. Wenn Gott das Leben ist, dann müssen wir uns für ein Gutes Ziel, dass das Leben gibt, an Gott wenden. Johannes verkündet uns, dass er den Menschen Jesus Christus gesehen hat, damit wir Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn haben.

Gemeinschaft mit Gott bedeutet ein Leben im Licht der Wahrheit

1 John 1:6–7 ELB 2006
Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.
Was heißt das denn jetzt? Und hier kann es gefährlich werden: Was heißt das: In der Finsternis wandeln? Und hier kann man sich manchmal wirklich wundern, was wir Menschen uns selbst vormachen und versuchen, anderen vorzumachen.
Ich will eine Geschichte erzählen, die ich von Dr. Vernen McGee kenne, der die Reihe “Durch die Bibel” erarbeitet hat. Er sagt zu dieser Stelle, 1. Johannes 1,6-7 folgendes:
Er war einmal mit einem Freund Jagen. Die beiden trennen sich. Dr. Vernon McGee sieht, dass es beginnt zu regnen, und stellt sich in einer Höhle unter, an der er vorbeigeht. Dort wartet er eine halbe Stunde auf das Ende des Regens, bis ihm schließlich kalt wird. Er macht ein Feuer an und mit dem Feuer kommt auch Licht. Das Licht macht die Ecken der Höhle sichtbar, und zum Vorschein kommen Spinnen, Fledermäuse, sogar eine Schlange.
Dr. Vernon McGee sagt, er sei bis zum Treffpunkt zurück gelaufen und klatsch nass geworden, wollte aber um keinen Preis weiter in der Höhle bleiben.
Und so ähnlich ist es auch, wenn das Licht der Wahrheit in unser Leben scheint. Wir haben zwei Möglichkeiten: Das Licht vermeiden und uns lieber in der Finsternis aufhalten, oder das Licht wird unsere Sünde aufdecken. Dann gilt es, von dieser Sünde zu fliehen.
Wir vermeiden das Wort Gottes, weil es die Finsternis aufdeckt. Aber es weist uns auch einen Weg. Den Weg durch Jesus zum Vater. Wir können nicht die Bibel lesen, bejahen und uns nicht verändern lassen.
Entweder wir wollen den alten Menschen ausziehen und den neuen Menschen anziehen, oder wir werden tunlichst die Finger von der Bibel lassen.

Gottes Licht drängt uns weg von der Sünde und hin zum Leben

Nun ist das aber ein Prozess. Kennst Du einen perfekten Menschen, der keine Fehler macht? Der nächste Vers sagt:
1 John 1:8 NeÜ
Wenn wir behaupten, ohne Sünde zu sein, betrügen wir uns selbst und verschließen uns der Wahrheit.
Das ist ja nun eine Spannung: Auf der einen Seite können wir nicht Gemeinschaft mit Gott haben, wenn wir in der Finsternis leben, auf der anderen Seite ist keiner von uns ohne Sünde! Wie gehen wir damit um?
Ja, das ist eine gute Frage. Es hilft, Römer 7 zu lesen.
Paulus beschreibt das so: Jesus übernimmt unsere Schuld, die wir vor Gott haben, weil wir seine Gebote übertreten haben. Wenn wir das anerkennen, sind wir frei. Auch, wenn wir danach weiter Gebote Gottes übertreten, unsere Freiheit bleibt. So muss uns unser Gewissen nicht mehr quälen. Statt dessen sind wir frei, nach Gott zu fragen. Er, der die Kraft hat, Tote zum Leben aufzuerwecken, kann auch unsere sündige Natur dem Tod überlassen und uns seinen Geist des Lebens geben.
Erinnern wir uns an das Bild mit Dr. Vernon McGee in der Höhle. Als das Licht den Inhalt der Höhle beleuchtet hat, hat sich Dr. Vernon McGee geekelt. Er ist aus dieser Höhle hinaus gegangen.
So machen wir das auch, wenn das Licht der Wahrheit unsere Verdorbenheit beleuchtet. Für unsere Vergehen ist bezahlt - es gibt keine Verurteilung mehr für die Christen im Jüngsten Gericht. Wir können beim Anblick unserer Fehler wegschauen und statt dessen hinschauen auf unseren Erlöser. So können wir wachsen in der Gesinnung des heiligen Geistes. Dieses Wachstum wird uns von unseren alten Denkmustern und Gewohnheiten befreien.
1 John 1:9–10 NeÜ
Wenn wir unsere Sünden eingestehen, zeigt Gott, wie treu und gerecht er ist: Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von jedem begangenen Unrecht. Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott zum Lügner. Dann lebt sein Wort nicht in uns.
Wir verleugnen nicht, dass es Schlechtes in uns gibt. Wir haben aber eine Adresse, an die wir uns damit wenden können. Wir tauschen das, was uns an uns selbst anekelt, gegen das gute, echte Leben ein.
Romans 8:6 NeÜ
Was die menschliche Natur will, bringt den Tod, was aber der Geist will, bringt Leben und Frieden.
Ein Mensch, der das tut, wird innerlich und äußerlich verändert werden. Er wird mehr und mehr denken und handeln, wie es Jesus als Mensch getan hat.

Schluss

Die Gemeinde ist eine Gruppe von Menschen, die durch das Opfer von Jesus Christus Gemeinschaft mit Gott haben.
In einer Welt, die das nicht verstehen und schon garnicht akzeptieren möchte, bildet die Gemeinde einen Schutzraum dar, indem sich Christen gegenseitig unterstützen und aufbauen können. Indem wir uns in allem zuerst an Gott wenden, werden wir durch sein Licht verändert. Wenn wir uns mit den Wahrheiten in der Bibel beschäftigen, dann wird uns das im Glauben stärken, es wird unsere Gemeinschaft lebendig machen und für andere Menschen attraktiv. So geschieht Mission von ganz alleine. Wichtig ist, dass sich jeder einzelne von uns dem Licht der Wahrheit aussetzt und sich von Gott verändern lässt.
Related Media
See more
Related Sermons
See more