Der gute Hirte: Jesus genügt!
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· 6 viewsWo hast du gute Führung erlebt? Wo schlechte? Eines der stärksten Bilder für gute Führung ist das des Hirten. Jesus bezeichnet sich sogar als guten Hirten, der in vertrauensvoller Verbundenheit mit seinen Leuten unterwegs ist. Ich bin... sagte Jesus. Und erinnerte dabei seine jüdischen Zuhörer an die Aussage des lebendigen Gottes: "Ich bin, der ich bin!" Jesus ist Gott - und Jesus genügt! 11.August 2024 - FEG-LuzernSüd. www.fegluzernsued.ch/predigt
Notes
Transcript
Handout
Wer führt gut?
Wer führt gut?
Eindrücklich, wenn jemand eine starke Begabung hat, andere gut zu führen.
Ich denke zum Beispiel an eine Mutter, die ihr kleines Kind durch die Stadt führt, es auf dem Trottoir an der Hand nimmt, beim Fussgängerstreifen stehen bleibt und dem Kleinen zuspricht: “Warte, luege, lose, laufe!” Eine Mutter, die das Kind tröstend in die Arme nimmt, wenn es von der Schaukel gefallen ist. Oder es ermahnend zurückruft, wenn es am Flussufer die Hand ins reissende Wasser strecken will.
Oder ich denke an einen Chef, der mit seinen Mitarbeitern einen guten Arbeitsplatz einrichtet, wo jeder seine Aufgaben gut ausführen kann. Ein Chef, der die Stärken und Schwächen seiner Mitarbeiter kennt und sie fördert, ermutigt und herausfordert. Und wenn ein Kunde aufgebracht vor der Türe steht, weil einem der Mitarbeiter ein grober Fehler unterlaufen ist, stellt sich der Chef hin: “Der Fehler ist uns unterlaufen, wir entschuldigen uns dafür und werden uns sofort darum kümmern.” Er nimmt seinen Mitarbeiter in die Verantwortung, aber er stellt ihn nicht bloss. Er führt die Sache zu einem guten Ausgang.
Hirtenstab und Hirtenhut
Es gibt einen hilfreichen Vergleich für gute Führung: der Hirte. Im Buch “Das Hirtenprinzip” wird deutlich: vom Beruf des Hirten kannst du viel, viel darüber lernen, was gute Führung ist. Führen, wie ein Hirte. Und: sich führen lassen von einem, der gut führt, wie ein guter Hirte.
Heute rede ich darüber, wie Jesus Christus dieses Bild vom guten Hirten aufgreift und auf sich selbst überträgt. Eines seiner “Ich-Bin”-Worte, seiner Aussagen, mit denen er seine Einzigartigkeit, ja, seine Gottheit herausstreicht. Er sagt:
Johannes 10,11–16 (NLB)
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte opfert sein Leben für die Schafe.
Ein Schäfer, der nur für Lohn arbeitet, läuft davon, wenn er einen Wolf kommen sieht. Er wird die Schafe im Stich lassen, weil sie ihm nicht gehören und er nicht ihr Hirte ist. Und so greift der Wolf sie an und zerstreut die Herde.
Der bezahlte Arbeiter läuft davon, weil er nur angeworben wurde und die Schafe ihm nicht wirklich am Herzen liegen.
Ich bin der gute Hirte; ich kenne meine Schafe und sie kennen mich, so wie mein Vater mich kennt und ich den Vater. Ich gebe mein Leben für die Schafe.
Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht in diesem Pferch sind. Auch sie muss ich herführen, und sie werden auf meine Stimme hören; und alle werden eine Herde mit einem Hirten sein.
Wir haben bereits das letzte Mal über dieses Bild nachgedacht, das Jesus hier malt. Er macht ein Gleichnis vom Schafpferch. Es tauchen verschiedene Rollen auf, die er beleuchtet: eine Türe, ein Torhüter, eine Herde, ein Dieb und Räuber - und ein Hirte.
Das Gleichnis vom Schafpferch: Biblestory Johannes 10,1-6
Das Gleichnis vom Schafpferch: Biblestory Johannes 10,1-6
Wenn jemand nicht durch die Tür zum Schafpferch hineingeht, sondern anderswo, so ist er ein Dieb und Räuber!
Der Hirte aber kommt zur Tür rein. Der Torhüter macht ihm auf und die Schafe kommen dem Hirten entgegen, weil sie seine Stimme hören. Er ruft die Schafe sogar beim Namen und führt sie hinaus, geht vor ihnen her und die Schafe folgen ihm. Sie kennen ja seine Stimme.
Einem Fremden folgen sie nicht, weil sie diese Stimme nicht kennen.
Mit diesem Gleichnis waren die Zuhörer aber überfordert.
Sie waren wohl nicht überfordert, weil sie nicht gewusst hätten, was ein Schafpferch ist und wie das dort funktionierte. Es war bekannt, dass da draussen umzäunte oder ummauerte Schutzonen waren, wohin mehrere Hirten ihre Herden am Abend führten. Ein Torhüter bewachte über Nacht die Schafe - und am Morgen kamen die Hirten zur Türe, jeder rief und seine Schafe kamen zu ihm, sodass er sie tagsüber raus auf die Weide führen konnte. Was die Zuhörer nicht verstanden, war, warum Jesus dieses Gleichnis gerade jetzt erzählte, wo er die Führer des jüdischen Volkes, die Pharisäer damit konfrontierte, dass sie keine guten Leiter waren - sie hatten nämlich die Heilung eines armen, schwer kranken Mannes nicht mit Freude, sondern mit Misstrauen und heftiger Kritik kommentiert.
Jesus erklärt das Gleichnis. Die Schafe sind Menschen. Die Herde ist eine Gruppe, eine Familie, Sippe, ein Volk. In diesem Zusammenhang steht die Herde für das Volk der Juden. Sie sind nämlich das von Gott erwählte Volk. Zur Überraschung sagt er zuerst: “Ich bin die Tür zu den Schafen”. Er zeigt damit, dass gute Führer zur Tür reinkommen - und nicht irgendwo über die Mauer einsteigen. Gute Führer gehen durch Gott, durch Jesus, zu ihrer Gruppe, sie finden Rettung und Schutz für ihre Leute und führen sie so, dass ihr Leben sich entfalten kann (Johannes 10,10). Darüber haben wir das letzte Mal geredet. Wie führen wir andere? Binden wir sie an uns oder führen wir sie mit Jesus zusammen?
Der gute Hirte
Der gute Hirte
Zweimal doppelt Jesus jetzt mit “Ich bin der gute Hirte” nach. Damit drückt er aus, dass er von der von Gott angekündigte gute Führer seines Volkes ist - ja, dass er Gott selbst ist, der sein Volk jetzt hüten wird:
Ezechiel 34,15 (NLB)
Ich selbst werde für meine Schafe sorgen und sie lagern lassen, spricht Gott, der HERR.
Und Jesus ergänzt das Gleichnis vom Schafpferch noch mit zwei weiteren Figuren: dem Wolf, der die Schafe angreift und sie zerstreut - und dem bezahlten Hirten, dem Mietling, dem die Schafe nicht derart am Herzen liegen, dass er sie tatsächlich gegen den Wolf verteidigen würde.
Flipchart: den Hirten einkreisen und “der gute Hirte” schreiben. Einen zweiten, roten Hirten zeichnen, der auf der Flucht vor einem Wolf ist.
Wir bekommen im Schafpferch-Gleichnis und in den Ich-Bin-Worten neben dem guten Hirten also auch zwei Modelle für schlechte Führung: der Räuber und der Mietling. Der Räuber ist ein Eindringling und will rauben, töten, zerstören (Joh 10,10). Der Mietling dagegen kommt durch die Tür, hat aber keine wirkliche Verantwortung für die Schafe (Joh 10,12f). Er setzt sein Leben nicht ein für die Schafe, und so wird der Wolf die Schafe rauben und zerstreuen.
Jesus ist der gute Hirte - das heisst: ihm gehören die Schafe, er setzt sich für sie ein, beschützt sie in Gefahren, will die Herde zusammenhalten - ja mehr noch: er führt auch eine zweite Herde dazu, haben wir gelesen - das sind wir: die Menschen, die nicht von Geburt an zum jüdischen Volk gehören. Jesus vereinigt Menschen aus allen Nationen zu einer Herde unter einem Hirten! Jesus genügt für alle!
Denken wir darüber nach, indem wir die Rolle der Schafe einnehmen: wer oder was führt uns? Was beeinflusst unsere Entscheidungen?
Ist es ein Räuber und Dieb? Gibt es etwas in unserem Leben, das uns dorthin führt, wo unsere Berufung geraubt, unsere Liebe getötet oder unsere Beziehungen zerstört werden?
Ist es ein angemieteter Hirte? Gibt es etwas in unserem Leben, das uns in gefährliche Situationen bringt und uns dann im Stich lässt? Und doch vertrauen wir uns ihm immer wieder an…
Ist es Jesus - aber wir haben ein “Jesus und...”-Modell? Gibt es Jesus und die Masslosigkeit, das viele Essen oder das “Ich muss immer das Neueste haben-Gefühl”. Oder dieses Jesus und die Sucht, Jesus und das Handy, Jesus und die Pornographie, Jesus und das Vergleichen. Gibt es in deinem Leben ein Jesus und die Ausgewogenheit, Sicherheit, Selbstkontrolle…
Es gibt mindestens drei Gründe, warum Jesus genügt. Warum er als guter Hirte taugt, auf den wir 100% unser Vertrauen setzen wollen.
Jesus liebt uns mit Hingabe
Jesus kennt uns gut
Jesus führt uns gut
1. Jesus liebt uns mit Hingabe
1. Jesus liebt uns mit Hingabe
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte opfert sein Leben für die Schafe.
Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Warum? Weil sie ihm gehören. Im Gegensatz zum guten Hirten steht der Mietling. Der arbeitet nur gegen Lohn und fühlt sich der Herde nicht verpflichtet.
Corey Comperatore, ein 50-jähriger Vater zweier Töchter, nahm mit seiner Familie am 13. Juli 2024 an einer Wahlveranstaltung mit Donald Trump teil. Dieser Tag wurde zum Drama. Es war in der Nähe von Butler, im US-Bundesstaat Pennsylvenia. Als Donald Trump seine Rede hielt, fielen Schüsse. Trump wurde am Ohr verletzt. Corey Comperatore warf sich schützend vor seine beiden Töchter - und starb. Seine Schwester schrieb: “Der Hass auf einen Mann hat demjenigen das Leben genommen, den wir am meisten geliebt haben.” Corey Comperatore war ein Trump-Fan. Aber noch mehr liebte er die, welche zu ihm gehören: seine Familie. Und er gab sein Leben für sie hin.
Was will ich damit sagen?
Jesus liebt dich und gibt sich selbst hin für dich. Er läuft nicht davon, lässt dich nicht im Stich. Ich lade dich ein, dich Jesus anzuvertrauen. Nimm seine Hingabe persönlich. Wenn du ihm wirklich gehörst, warum solltest du ihm nicht dein ganzes Leben anvertrauen? Er gibt sich ganz hin für dich - was kann dir besseres passieren, als dich seiner Liebe auszusetzen. Gib auch du dich ganz hin für ihn. Ganz? Ganz!
2. Jesus kennt uns gut
2. Jesus kennt uns gut
Johannes 10,14–15 (NLB)
Ich bin der gute Hirte; ich kenne meine Schafe und sie kennen mich, so wie mein Vater mich kennt und ich den Vater. Ich gebe mein Leben für die Schafe.
Im Schafperch-Gleichnis erzählt Jesus sogar, dass der gute Hirte seine Schafe einzeln beim Namen nennt (Joh 10,3). Was für ein Kontrast ist da der Räuber. Er kennt die Schafe nicht, er will sie nur ausnützen (Joh 10,4). Dass Jesus uns gut kennt, ist sehr speziell! Erst wenn man jemanden kennt, ist eine Beziehung möglich, ist Vertrauen möglich. Kennst du Jesus, wie er dich kennt?
“Beziehung führt”, sagt Professor Dr. Peter Berger. Er hat die Frage untersucht: “Warum lassen sich erwachsene Menschen bereitwillig und freudig darauf ein, sich von andere führen zu lassen?” Er meint: nicht weil es die stärksten und besten sind, welche die Führung übernehmen, sondern weil sie das Vertrauen gewinnen. Peter Berger schreibt: “Wenn es Leuten gelingt, unsere oft verschütteten Motive zu aktivieren und wir das Gefühl haben, bei ihnen Erfüllung zu finden, dann lassen wir diese Führungsbeziehung zu.” https://professore.de/2015/09/25/archetypen/
Was will ich damit sagen?
Jesus hat mein Vertrauen gewonnen! “Meine Schafe kennen mich”, sagt Jesus. Möchtest du mehr Glauben, mehr Vertrauen? Dann ist die Sache einfach: lerne Jesus besser kennen! Es lohnt sich, die Erlebnisse und Biographie von Jesus zu lesen, sich anzuhören, darüber nachzudenken. Aber mehr: es lohnt sich, dass Jesus deine Nummer-1-Zeitbeschäftigung und Nummer-1-Beziehung ist. (vgl. 1 Joh 3,1-3)
Nehmen wir einmal an, da ist ein Päärchen, frisch verliebt. Erstaunlicherweise wollen die beiden jede freie Minute miteinander verbringen. Erstaunlicherweise? Nein - logischerweise. Denn nur, wen man wirklich kennt, dem wird man seine Liebe und sein Vertrauen schenken. Und man gibt alles, stellt seinen Tagesplan um, wünscht sich nichts mehr - als einfach mit dem anderen zusammen zu sein. Das soll uns mit Jesus passieren. Jesus als Nr.1 Beziehung! Denn er kennt dich besser, als du dich selbst kennst!
3. Jesus führt uns gut
3. Jesus führt uns gut
Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht in diesem Pferch sind. Auch sie muss ich herführen, und sie werden auf meine Stimme hören; und alle werden eine Herde mit einem Hirten sein.
Der gute Hirte führt gut. Er führt auf frische Weiden und er führt in den sicheren Schafpferch. Das besondere: er führt durch seine Stimme.
Einmal wurde über Nacht eine Herde Schafe gestohlen. Der Hirte fand am nächsten Morgen eine leere Weide vor. Er schaltete die Polizei ein - und man begann, die Schafe überall zu suchen. Ohne Erfolg. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Eine ganze Herde - sagen wir, es waren 111 Schafe. Als die Polizei schon fast aufgab, bekamen sie einen Hinweis: in der Nähe war ein Hafen, wo ein grosses Schiff mit Schafen beladen werden sollte. Man brachte den Hirten an diesen Ort. Und als die Schafe - es waren tausende - auf das Schiff getrieben wurden, lies der Hirte seinen Lockruf ertönen. Nach und nach lösten sich ein Schaf um das andere aus dieser grossen Menge und kamen zum Hirten. Als alle Tiere verladen waren, zählte man die kleine Herde, die sich zum Hirten gesammelt hatte: es waren genau 111 Schafe…
Was will ich damit sagen?
Lerne seine Stimme erkennen. Es ist so wichtig, im Lärm dieser Welt die Stimme von Jesus rauszuhören. Worauf hörst du die ganze Zeit? Was lässt du über dein Ohr und Auge rein in deinen Sinn? Der Prophet Jesaja betete: “Morgen für Morgen öffnet er mir das Ohr, dass ich wie ein Jünger höre!” (Jesaja 50,4b). Das ist unsere Verantwortung: mach die Ohren auf - denn er spricht fortlaufend. Gott redet. Seine Gnade fliesst. Wir dürfen lernen, darauf zu achten, wie die Schafe, die dem Lockruf ihres Hirten folgen.
Mach dir keinen Stress daraus, genau den Plan und die Berufung von Jesus wissen zu müssen. Der Hirte gibt seinen Schafen auch nicht ein Programm für ihr ganzes Leben vor. Er führt sie einfach mit seiner Stimme. Es ist nicht wichtig, deinen Plan fürs Leben zu kennen. Aber es ist wichtig, deinen Hirten zu kennen, ihm zu vertrauen und dich von ihm führen zu lassen. Hör auf seinen Ruf - und reagiere auf ihn. Sei unterwegs und schaue, ob Gott sich dazu stellt. Wenn ja, geh weiter. Wenn nein, dann hör auf: du bist auf dem falschen Weg.
Gehorsam ist nicht eine technische Sache. Sondern es geht darum, sich führen zu lassen. Wenn wir lernen, Jesus zu gehorchen, dann kann man das auch “Glaubensgehorsam” nennen. Ein supergutes Wort.
Ich weiss, viele Christen sehnen sich danach, Gottes Stimme besser zu verstehen. Und tatsächlich sind wir manchmal taub - oder muttertaub (wie die Kinder, welche im Spiel vertieft kein Wort der Mutter hören können, wenn es um einen Auftrag geht - aber sobald es heisst: “Komm, es gibt ein Eis!”, dann fällt die Taubheit wie ein Wunder ab). Wir müssen uns die Frage gefallen lassen: Warum möchten wir die Stimme Gottes besser hören, wenn wir nicht bereit sind, dieser Stimme in jedem Fall zu gehorchen?
Was wäre, wenn...
Was wäre, wenn...
… der gute Hirte unsere ungeteilte Aufmerksamkeit erhält? Jesus genügt!
Reaktion
Reaktion
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte opfert sein Leben für die Schafe.
Reaktion im Abendmahl:
Das tat Jesus für dich!
Was tust du für ihn?