Jesus: Versorgung für sein Volk

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Jesus: Versorgung für sein Volk

Gliederung:

Sorge um das leibliche Wohl
Sorge um das geistliche Wohl

Einleitung

Wir alle kennen höchstwahrscheinlich Krimis. Ob es jetzt ein Film ist, oder in Buch Form: Wir haben gelernt, auf die kleine Dinge zu achten, weil sie der Schlüssel sein können, um die wahr Identität eines Mörders aufzudecken.
Ein guter Autor wird alle möglichen Details dieser Art einbauen, die das Auge und die Gedanken des Lesers in mehrere unterschiedliche Richtungen führen sollen; nichts geschieht aus Zufall.
Aber irgendwo mittendrin gibt es einen Hinweis, der, wenn man nur intensiv genug nachdenkt, einem das Geheimnis offenbaren wird.
Im Johannesevangelium steht nichts einfach nur aus Zufall.
Tatsächlich finden sich hier so viele Details und Gedankengänge, denen man folgen könnte, dass es fast schon verwirrend werden kann.
Aber anders als bei einer Kriminalgeschichte sind bei Johannes alle Details so angeordnet, dass sie am Ende zusammenhängen; sie führen uns letztlich nicht in Sackgassen.
Es ist allerdings wirklich wichtig, die Hinweise zu erkennen, die er uns gibt und die uns auf die zentralen Hauptsachen stoßen, auf die Orte, an denen die tiefste Bedeutung zu finden ist

1. Ziel: Herrlichkeit sehen

Im Johannes Evangelium haben wir kein Krimi in dem Sinne! Johannes versucht natürlich nicht, uns hinters Licht zu führen.
Im Gegenteil, Johannes möchte uns im Evangelium Jesus Christus präsentieren. Er möchte dass wir gemeinsam mit ihm, die Herrlichkeit Jesu Christi entdecken.
So sagt Johannes direkt zu Beginn seines Evangeliums:
Johannes 1,14 (LU84)
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Johannes möchte, dass wir sehen, wer Jesus ist. Diese Herrlichkeit zu sehen ist offenbar Lebens-verändernd
Denn Johannes‘ Überzeugung, die auch andere neutestamentliche Autoren teilen, ist, dass wir durch das Sehen verändert werden!
Deshalb ist es auch mein Gebet und mein Wunsch für uns heute und in den nächsten Wochen: Lasst uns die Herrlichkeit des Herrn sehen, wie sie Johannes gesehen hat!
Aber natürlich ist es nicht ein einfaches “Ich schau Jesus an” - sondern in der Betrachtung Jesu wirkt Gott in uns, deshalb hat Johannes auch noch ein zusätzliches Ziel mit dem Joh-Evangelium.

2. Ziel: Glauben

Er hat ein ganzes Buch geschrieben mit dem einen Ziel: Er will die Leser seines Evangeliums zu einem großen Höhepunkt führen:
Johannes 20,30–31 (LU84)
30 Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. 31 Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Johannes berichtet in dem Evangelium nicht einfach nur von Wundern, die nebeneinander aufgereiht werden. Wenn Johannes von einem Wunder berichtet, dann macht er es sehr gewählt und gezielt.
er möchte mit seiner Erzählung einen Punkt machen.
Deshalb schreibt er auch fast nie von “Wundern”, sondern immer von “Zeichen”
Seine Absicht ist dabei nicht einfach nur durch Wunder die Leser ins Staunen zu versetzen, sondern er möchte mit seinen Berichten von den Zeichen zum Verstehen verhelfen.
“Wunder führt zum Staunen, ein Zeichen zum Verstehen”.
Und dies ist auch das Ziel der Predigtserie durch das Johannes Evangelium.
Durch die Predigtserie soll die Herrlichkeit, Größe und Schönheit Jesu sichtbar werden und unser Glauben in und an Jesus gestärkt werden.
Wir wollen immer besser diesen Jesus kennenlernen und ihn Verstehen.

Gebet für „Glauben/Herrlichkeit“

Und bevor wir in dieses spannende Geschichte wieder einsteigen, möchte ich mit uns beten:
Herr, wir kommen heute zu Dir und schauen auf Deine Herrlichkeit, wie sie uns in Jesus offenbart wird.
Hilf uns, Dich immer klarer zu erkennen und tiefer in unserem Glauben zu wachsen.
Lass Deinen Geist in uns wirken, damit wir immer mehr wie Du werden und Deine Herrlichkeit in uns sichtbar wird. Amen.

Textlesung:

Unser Bibeltext für heute ist Joh 6,1-15. Ihr findet ihn auf der Seite 117 in hinteren Teil der Bibel.
Ich lese uns Gottes heiliges, irrtumloses und vollkommenes Wort. Joh 6,1-15
Johannes 6,1–15 (LU84)
1 Danach fuhr Jesus weg über das Galiläische Meer, das auch See von Tiberias heißt. 2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus aber ging auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden.
5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder ein wenig bekomme. 8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9 Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das für so viele? 10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer.
11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten. 12 Als sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13 Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.
14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.

Kontext

Ich hatte vorhin gesagt, Johannes das ganze Evangelium nutzt, um uns mit vielen Details zu zeigen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
Wir steigen heute wieder in das J-Evangelium ein, nachdem wir bis Ende letzten Jahres die ersten 5 Kapitel betrachtet haben.
In den nächsten Monaten wollen wir nun die Kapitel 6-8 genauer unter die Lupe nehmen. Dabei greift Kap. 6 einen Gedanken vom Ende des 5. Kapitels auf.
Das Kapitel 5 aus Johannes endet mit den Worten Jesu:
Johannes 5,46–47 (LU84)
46 Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. 47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?
Und bevor wir uns diesem Bibeltext heute widmen, müssen wir uns eben im Klaren sein, dass diese Verehrung Moses durch die Israeliten der Hintergrund für Joh 6 ist.
Jetzt im sechsten Kapitel, zieht Johannes nun einen Vergleich zwischen Mose zu Jesus.
Es sind viele kleine Details, aber wenn wir sie zusammenfügen, dann werden wir heute sehen, dass Jesus in der Begebenheit etwas tut, was Mose auch schon getan hat. Diese relativ bekannte Erzählung der „Speisung der 5000“ bekommt somit ganz neue Dimension!

1: Sorge um das leibliche Wohl

Wir wollen uns nun dem Zeichen der Speisung der 5000 zuwenden.
Direkt zu Beginn der Begebenheit, zeigt uns Johannes - 4 Details, die Jesus mit Mose vergleichen.

4 Ähnlichkeiten von Mose zu Jesus

1. Jesus führt Menschenmenge an

Wir sehen hier direkt in V1-2, dass Jesus die Menschenmenge anführt.
Sie befinden sich am See Genezareth, der auch See von Tiberias heißt.
Falls ihr euch bei der Namensgebung etwas wundert: Im AT war der See Genezareth als See Kinnereth bekannt (vgl. Num 34,11; Dtn 3,17 u.a.).
Später wurde er als Tiberias-See bekannt, nach der gleichnamigen Stadt, die von Herodes Antipas um 20 n. Chr. zu Ehren von Kaiser Tiberius erbaut wurde.
Aus dem frühesten Evangelium erfahren wir, dass Jesus und die Apostel an die Ostküste übergingen, um den Menschenmassen für eine Weile zu entfliehen und sich auszuruhen (Mk 6,31).
Wir sehen hier also einen Jesus, der eine Menschenmenge anführt, genau wie Mose.
Mose war der Anführer Israels, als das Volk aus der Sklaverei in Ägypten floh.

2. Sie folgen Jesus wegen der Zeichen

Zweitens folgt die Menge Jesus, weil sie die Zeichen sah, die er tat.
Johannes fügt auch hier nochmal extra an!
Das macht Johannes übrigens sehr häufig in seinem Evangelium: Er unterbricht und gibt kleine Hinweise - sog. Erzählerkommentare - mit dem Ziel:
Er macht es ganz bewusst, um umso deutlicher die Ziele Jesu herauszustellen und tiefere Einblicke zu gewähren. Schließlich will er Jesus in seiner Herrlichkeit umso größer präsentieren.
Warum ist die Menge Mose gefolgt? Sie sahen die Zeichen, die er in Ägypten tat. Mose war derjenige, den Gott benutzte, um die zehn Plagen über Ägypten zu bringen. Diese Zeichen bestätigten seine Rolle als ein von Gott Gesandter.
Die Menschen also, die Jesus folgten: Sie wollten nicht unbedingt Jesus dienen, sie waren einfach da, weil er Jesus Menschen heilte
Jesus war ein preiswerter Gesundheitsdienstleister
Jesus war natürlich mehr, als nur jemand, der für das körperliche Wohlbefinden da war!

3. Jesus geht mit seinen Jüngern auf den Berg

Drittens: Jesus und seine Jünger gingen auf den Berg V3.
Der bezieht sich nicht auf einen bestimmten Berg, sondern auf das Hügelland östlich des Sees, das heute als Golanhöhen bekannt ist.
Wir erfahren aus Mk, dass Jesus für einen Moment mit den Jüngern allein sein wollte.
Die Parallele zu Mose ist diese: Nachdem sie die Zeichen vollbracht und Israel aus Ägypten herausgeführt hatten, stiegen Mose und sein Diener Josua auf den Berg.
Das hinaufsteigen Moses auf den Berg ist für Israel eines der wichtigsten Ereignisse! Sie empfingen auf dem Berg die 10 Gebote.

4. In der Zeit des Passah

Und als Viertens: Johannes betont es in V4, weil er die Leser darauf aufmerksam machen will, dass es in der Zeit des Passah geschah
Dieses Ereignis findet also kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden statt, einem jährlichen jüdischen Fest zur Feier der Befreiung seines Volkes aus Ägypten.
Dieses Detail war so wichtig: Dieses Fest wurde von den Juden jedes Jahr gefeiert, weil sie sich daran erinnert haben, wie Gott sie mit Hilfe von Mose gerettet hatte, wie er sie auf ihrer Reise geführt hat und sie letztlich auch mit dem Manna vom Himmel versorgte.
Wie sah das Fest aus? Wesentlicher Bestandteil der Feier war es, in jedem Haushalt ein Lamm zu schlachten, das dann gegessen wurde.
Die Anmerkung von Johannes hier in V4 ist sehr bewusst platziert, damit bei uns die Alarmglocken zu läuten anfangen!
Es wird in den nächsten Wochen noch sehr spannend, weil wir noch mehr sehen werden, wie Johannes diese Geschichte weiter in Szene setzt.
Johannes vergleicht Jesus hier nun mit vier Details. Aber diese 4 Punkte, reichen verständlicherweise nicht aus, dass das Volk ebenfalls diese Verbindung herstellen würde.
Wieso stelle ich diese Verbindung denn nun überhaupt her? Ist es überhaupt legitim?
Wie zeigt Jesus nun dem Volk, dass er wie Mose ist? Ja sogar der noch größere Mose?

Jesus versorgt das Volk

Mose hatte die Aufgabe, das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten durch die Wüste zu einer neuen Heimat in dem Land zu führen
Das war keine leichte Aufgabe.
Allein die Größe des Volkes - zwischen einer und zwei Millionen Menschen - machte es fast unmöglich. Wir müssen es uns mal vorstellen! Mit so viele Menschen die Wüste auf der Suche nach einer neuen Heimat zu durchqueren?
Eines der Hauptprobleme war die Frage, wie man eine so große Gruppe ernähren sollte.
Woher sollte die Nahrung kommen, um diese Reise zu überleben?
Man konnte in der Wildnis keine Pflanzen anbauen und warten, bis sie wuchsen.
Man konnte Ägypten nicht mit Vorräten für vierzig Jahre in den Satteltaschen verlassen.
Wie würden sie essen? Gott würde für ihre Nahrung sorgen.
Er befahl Mose, dem Volk zu sagen, dass er ihnen Brot vom Himmel schicken würde, das sie essen könnten.
Jeden Morgen würde dieses Brot (Manna genannt) auf dem Boden liegen, und sie könnten Körbe nehmen und genug sammeln, um ihre Familien an diesem Tag zu ernähren.
Und jetzt zeigt uns Johannes, um wie viel größer und herrlicher Jesus, der Sohn Gottes ist.
In V5 lesen wir: Johannes 6,5 “5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben?”
Wie wird Jesus das Problem des Hungers lösen? Wie bekommt er 15 Tausend Menschen satt? Vielleicht sogar 20 Tausend?!
Jesus fragt einfach mal sehr provokant Philippus. Warum eig. Philippus?
Gut möglich, dass er ihn fragt, weil Philippus aus der Stadt Bethsaida stammt (Joh 1,44).
Seine Gegend, er wird doch wissen, wo man Essen kaufen kann für diese 5000 hungrigen Männer + Frau/Kinder
Jesus fragt ihn nicht, weil Jesus planlos ist! Man könnte es ja denken, deshalb schreib Johannes direkt:
Johannes 6,6 (NGÜ NT+PS)
6 Jesus wollte ihn mit dieser Frage auf die Probe stellen; er selbst wusste genau, was er tun wollte.
Wir erfahren hier, dass er ihn damit "prüfen" will (V. 6) - nicht im Sinne einer unfairen Prüfung, sondern im Sinne einer Herausforderung für Philippus, um zu sehen, ob er ihr gewachsen ist und zu erkennen beginnt, wer Jesus wirklich ist.
Philippus hat keine Ahnung, wo er Brot kaufen kann, und denkt sofort an die riesige Geldsumme, die dafür nötig wäre:
Sinngemäß behauptet er: “für einen halben Jahreslohn” würden wir vielleicht soviel kaufen können, dass hier jeder ein ganz kleines bisschen was zu essen bekommt.
In dem Moment dachte Philippus vermutlich nicht daran, dass die Becker schon um 20 Uhr spätestens zu hatten.
Und Mathe konnte er vermutlich auch noch gut. Schnell rechnete er mal nach und kam zu dem Entschluss:
20.000€ würden unter Umständen ausreichen, aber mein Portmonnaie hab ich nicht hier.
Wir können uns folgende Szene bildlich vorstellen:
Alle Jünger stehen im Kreis und kratzen sich am Kopf. Ja gut, was machen wir nun?
Möglicherweise dachten sie sich: “Selbst Jesus weiß nicht, wo wir das Essen besorgen sollen”
Philippus, Andreas und Petrus, also diejenigen, die eigentlich aus der Gegend sind, wissen auch nicht welcher Becker noch offen hat.
Kleine Anwendung:
Dieser Abschnitt bisher erinnert uns dran, dass wir auch in unserm Leben immer wieder mit Problemen zu tun haben werden, die viel zu groß sind. Ob es nun Tod, Krankheit, Kriege usw. sind. Probleme, denen wir nicht gewachsen sind. Selbst bei kleineren Problemen in unserm Alltag merken wir viel zu schnell wie machtlos wir denen gegenüberstehen.
Wer kann denn verhindern, dass er mal krank wird? Wer kann dafür sorgen, dass er niemals missverstanden wird? Wer kann dafür sorgen, dass er von allen gemocht und geliebt wird?
Wir sind den Herausforderungen unseres Lebens bei weitem nicht gewachsen. Und wir wollen natürlich sehr schnell menschliche Lösungen finden.
Ein Problem taucht auf: Sofort denk ich an Google und mein Verstand ist schon dabei, das Problem zu lösen und wieder in Ordnung zu kriegen. Jedoch vergesse ich viel zu oft, wer tatsächlich an meiner Seite steht!
Jesus er stellt dem Philippus die Frage, damit er lernt: Er ist der Situation nicht gewachsen!
Andreas fällt dann auf einmal fast scherzhaft ein, lass dein Geld stecken: ich habe ja vorhin diesen kleinen Jungen gesehen, der hatte noch seine Brotdose dabei. Da war bisschen was zu Essen drin.
Während die anderen sich doof anguckten, murmelte Andreas vor sich: ja ich weiß, dass ist ja nix...
Aber ich will ja nur gesagt haben: Da waren 5 kleine Brote und zwei Fische drin
Just saying - ich helfe wo ich kann, ich will es ja mal erwähnt haben!
Glücklicherweise greift Jesus wieder in das Gespräch ein und übernimmt das Kommando.
Wie immer nutzt Jesus die Ereignisse um ihn herum, formt sie, um zu zeigen, was seine wahre Absicht ist, und hier, wer er wirklich ist.
Er sagt: "Lasst das Volk sich setzen" (V. 10).
Es waren fünftausend Männer da, und sie setzten sich; es gab genug Platz für sie alle, um einen Sitzplatz zu finden.
5000 und mindestens 1 Junge. Vermutlich aber viel viel mehr Menschen, denn typischerweise wurden nur die Familienoberhäupter mitgezählt.
Wir wissen ja schon wie die Geschichte weitergeht. Deshalb dürfen wir aber auch nicht die Jünger Jesu verachten und schlecht über ihren Glauben denken.
Bei mir ist es so oft genauso. So oft muss ich Gott wirken sehen, bevor ich aufhöre zu zweifeln.
Ich habe den Punkt jedenfalls noch nicht erreicht, an dem ich einfach meinem Herrn vertraue und weiß, dass er immer und zu jeder Zeit alles im Griff hat. . Wenn ich vor einer Situation stehe, die mir unmöglich erscheint, suche ich nach menschlichen Lösungen (wie Philippus), und wenn ich keine sehe, dann verzweifle ich (wie Andreas) und denke: Was soll das bringen? Dann werden wir eben alle hungern.
Wir dürfen aber wissen, dass auch in herausfordernden Situationen, Gott unser Vertrauen auf die Probe stellen möchte. Deshalb dürfen wir tatsächlich in jeder Situation unseres Alltag getrost auf Jesus vertrauen.

Jesus schafft Brot

In der vielleicht größten Untertreibung, die je geschrieben wurde, beschreibt Johannes in Vers 11, wie Jesus alles unter Kontrolle hat.
Johannes 6,11 “11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten.”
Er nahm dem Jungen die Brote ab (ob er wohl zögerte, sein Picknick aufzugeben?), "dankte" einfach, und dann wurde das Essen an die Sitzenden "verteilt".
Das war kein Zaubertrick; das war keine okkulte Macht. - Jesus sprach ein Dankgebet, und das Essen wurde auf wundersame Weise vervielfacht.
Ganz einfach - für Jesus jedenfalls
Und nein, ich kann auch nicht erklären, wie genau das Wunder ablief! War dem Johannes, der sonst so viel Wert auf die Details legt, auch nicht so wichtig.
Was er uns aber sagen will: In seiner Souveränität und Allmacht verwandelt Jesus verwandelte fünf Brote und zwei Fische in ein Buffet, an dem sie sich satt essen konnten: "so viel sie wollten" (V. 11).
Dem Schöpfer Himmels und der Erde war es ein kleines, etwas Brot zu schaffen für das Volk!
Wenn Jesus versorgt, ist es nie zu wenig.
Jesus ist noch nie auf ein Problem gestoßen, das er nicht lösen konnte.
- Kein Wein auf der Hochzeit. Kein Problem. Jesus verwandelt Wasser zu Wein.
- Kein Essen in der Wildnis. Kein Problem. Jesus vermehrt Brot und Fisch.
- Kein Leben in der Gruft. Kein Problem. Jesus weckt Lazarus von den Toten auf, nachdem er schon 4 Tage tot war.
Jesus liebt es, nicht nur über das hinauszugehen, worum wir bitten können, sondern sogar über das, was wir denken können
Epheser 3,20–21 Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.”
Und es sollte noch mehr kommen.
Das heißt, sie hatten mehr als genug und waren zum Bersten voll. Die Menschen "hatten alle genug zu essen" (V. 12).
Jesus forderte die Jünger auf, aufzusammeln, was übrig war, und als sie das taten, entdeckten sie, dass Jesus nicht nur für genug gesorgt hatte, sondern für mehr als genug; sie füllten "zwölf Körbe mit den Stücken der fünf Gerstenbrote, die übrig geblieben waren" (V. 13).
Genau wie Gott durch Mose viele Jahre zuvor kümmert sich Jesus um jeden Einzelnen seines Volkes.
Er gibt ihnen die Nahrung, die sie brauchen, auf eine Weise, die alle menschlichen Erwartungen übertrifft.
Anwendung
Johannes will uns hier zeigen, wie außergewöhnlich Jesus war. Er ist die Art von Mensch, die ein Wunder vollbringt, und zwar nicht mit großem Aufwand und gerade genug - er tut es überschwänglich, im Überfluss und bis zum Überlaufen. Tausende Menschen zu speisen? Kein Problem - Weil er Gottes Sohn ist!
Jesu Barmherzigkeit wird hier so groß! Er wollte das Volk nicht nach Hause schicken. Nein er wollte sie ernähren.
Jesus er kümmert sich um sein Volk
Gott hat sich schon zur Zeit Moses um Israel gekümmert und sie nicht hungern lassen
Und so kümmert sich Jesus heute immer noch um sein Volk. Er führt, lenkt und leitet unser Leben, damit er zu seinen Zielen kommt.
Ihm lohnt es sich zu vertrauen, selbst wenn es ausweglos erscheint - weil er gut ist und weil er die Fähigkeit hat, sich um unser leibliches Wohl zu kümmern!
Dieses Wunder, dieses Zeichen in Joh 6 geht weit über die bloße Wiederholung des von Mose vollbrachten Wunder hinaus.
Es scheint ein Zeichen für einen ganz neuen Exodus zu sein, der weitaus größer ist als der, der beim Passah gefeiert wurde.
Es bahnt sich ein neuer Exodus an! Ein neuer Auszug… Das Volk merkte es. Hier ist etwas passiert, was unsere Vorstellung bei Weitem überboten hat.
Das hätten wir nie erwartet! Wow krass.
Und genau das spiegelt sich auch in der Reaktion der Menschen wieder. Wie reagieren sie auf diese wundersame, übernatürliche Versorgung?

2: Sorge um das geistliche Wohl

Jesus ist der größere Prophet v14

Das Volk erkennt den Zusammenhang. Sie haben verstanden. Hier ist einer, der ist mehr als Mose.
Dieses Zeichen, dieses Wunder, das Jesus tat, öffnete ihnen die Augen.
Sie haben in der Versorgung des Volkes durch die göttliche Hilfe erkannt, dass Jesus mehr sein muss, als nur einer, der bisschen hielt.
Einige, die ihn sehen, stellen die Verbindung her (V. 14).
Johannes 6,14 (LU84)
14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.
Sie nennen Jesus nicht einen Propheten. Sie nennen ihn den Propheten.
Er ist ein besonderer Prophet, auf den das Volk Israel gewartet hat.
Schon in 5Mo 18,15 schrieb Mose: Deu 18,15 "Der Herr, dein Gott, wird dir einen Propheten wie mich aus deinen eigenen Brüdern erwecken. Auf ihn sollt ihr hören."
Jesus machte deutlich, dass er der Prophet wie Mose war. Das 5. Buch Mose endet mit diesen Worten:
Deuteronomium 34,10–12 (LU84)
10 Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der Herr erkannt hätte von Angesicht zu Angesicht, 11 mit all den Zeichen und Wundern, mit denen der Herr ihn gesandt hatte, dass er sie täte in Ägyptenland am Pharao und an allen seinen Großen und an seinem ganzen Lande, 12 und mit all der mächtigen Kraft und den großen Schreckenstaten, die Mose vollbrachte vor den Augen von ganz Israel.
Ein besonderer Prophet würde kommen, der mächtige Zeichen und Wunder tun würde, so wie Mose es tat.
Jahrhundert um Jahrhundert hat Israel auf einen Propheten wie Mose gewartet, und jetzt ist er da.
Sie sehen die Werke Jesu und erkennen die Erfüllung der Prophezeiung des Mose.
Jesus ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.
Die Juden haben ansatzweise verstanden - Jesus, der verheißene Messias.
Haben wir es auch schon verstanden? Haben wir das erkannt? Glauben wir es, dass Jesus der von Gott gesandte Sohn ist?
Überleitung:
Was war die größte Leistung von Mose?
Sein wichtigstes Vermächtnis war es, das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten herauszuführen. Mose war der große Befreier Israels.
Als Jesus geboren wurde, befand sich Israel wieder in der Sklaverei, allerdings nicht in Ägypten, sondern in seinem eigenen Land.
Die Römer hatten Israel erobert und zu einem Teil ihres Reiches gemacht.
Wenn jemand wie Mose auftaucht, was glauben Sie, was die Israeliten von ihm erwarten?
Sie wollen, dass er sie aus der Sklaverei führt. Sie wollen eine Revolution anzetteln und ihre fremden Häscher stürzen.

Jesus soll ihr König sein V15

Hier ist eine Menge von fünftausend jüdischen Männern, die sich an der römischen Unterdrückung reiben.
Sie erkennen den zweiten Mose, und sie denken: Endlich! Endlich werden wir von Rom befreit sein.
Wir werden nicht länger Sklaven in unseren eigenen Städten sein. Lasst uns Jesus zum König machen und das Reich zurückerobern.
Jesus hat ihre Pläne durchkreuzt. Er sah die Revolution in ihren Augen und ging. War es Angst? War es Zweifel? Warum ging er? Warum entwich er der Menge um für sich allein zu sein?
Weil Jesus nicht um den Sieg über Rom besorgt war. Ihm ging es um einen größeren Sieg. Jesus kam, um Krieg gegen Sünde und Leid zu führen. Er kam, um sich mit dem Tod zu duellieren.

Evangelium

Sie wollten Jesus zum König machen, aber bevor er die goldene Krone aufsetzen konnte, zog er es vor, eine Dornenkrone zu tragen.
Bevor er auf dem Thron sitzen würde, sollte er an einem Kreuz hängen.
Die Kreuzigung würde vor der Krönung kommen.
Mose errang einen großen Sieg, aber er verblasst im Vergleich zu dem Sieg, den Jesus errang, als er aus dem Grab auferstand und über Tod und Hölle triumphierte.
Mose war das große Vorbild der Juden. Mose hatte durch die Kraft Gottes riesiges vollbracht. Aber Gottes Plan mit Jesus war größer.
Das erste Passahfest: das erste mal, dass Johannes über ein Passahfest schreibt, war als Jesus nach Jerusalem geht und den Tempel reinigt: Da sagte Jesus dann: Johannes 2,19 “19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.”
Das zweite Passahfest: In Johannes 6,4 wird das zweite Passahfest: Wo Jesus sich noch nicht zum König machen lässt, weil er weiß, erst Kreuz, dann Thron.
Das dritte Passahfest: Das dritte Passahfest wird in Johannes 11 erwähnt und den darauffolgenden Kapiteln erwähnt. Es ist das Passahfest, während dessen Jesus gekreuzigt wird.
Johannes beschreibt uns dann, wie Jesus, der Sohn Gottes zur Schlachtbank geführt wird.
Bei dem Auszug aus Ägypten haben die Israeliten ein Lamm schlachten müssen, was stellvertretend sterben musste, damit die Israeliten frei sein konnten.
So ist es mit Jesus auch. Jesus hat sich selber gegeben als das Lamm, dass stellvertretend für deine und meine Übertretungen sterben musste. Damit du und ich wieder vor Gott stehen können - ohne Fehler und Makel, musste jemand die Strafe auf sich nehmen.
Jesus Christus, er sorgte nicht nur für das leibliche Wohl des Volkes! Nein er ist gekommen um zu sterben und aufzustehen.
Du kannst gerne mit den Leute aus der Gemeinde ins Gespräch über diesen Jesus kommen. Liebend gerne erzählt dein Sitznachbar dir nach dem Gottesdienst noch mehr von Jesus.
Wenn du diesen Jesus besser kennenlernen willst, dann darfst du auch gerne zu dem sogenannten “Christsein-Entdecken” Kurs kommen.
Wir werden an 5 Abenden in Folge diesen Jesus näher betrachtet.
Infos dazu findest du am Info-Point.

Schluss:

Liebe Gemeinde: Wir befinden uns mitten in dem Krimi Jesu. In der spannenden Geschichte, erzählt von Johannes, der uns immer mehr die Herrlichkeit Jesu zeigen möchte.
Die Frage für dich ist also: Vertrauen wir diesem König? Ist Jesus jetzt schon dein König?
Jesus will viel mehr sein, als ein einfacher König, der vielleicht Israel aus der Herrschaft der Römer befreit.
Jesus ist jetzt schon König. Jesus regiert auch jetzt schon.
Ja er ist der König, der dich und mich aus der Sklaverei der Sünde gerettet hat.
Er will dich in das gelobte Land bringen.
Und er kümmert und sorgt sich für seine Gemeinde, sein Volk. Er weiß was uns fehlt und versorgt sein Volk immer genügend.
Jesus ist der Retter und König, der Prophet, den wir alle brauchen und dem es sich lohnt nachzufolgen.
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