1Kor 10,23-33 Grenzen unserer Freiheit

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Der Rahmen: 1. Rote Linien aus Gebote und Verboten, 2. Graubereich begrenzt durch Liebe und Erbauung 3. Schieberegler des Gewissens. Testfragen

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Kontext

Wir haben heute die 4. und letzte Predigt zum Thema “Freiheit”, von Paulus gut getarnt als “Diskussionen über das Götzenopferfleisch”.
Text lesen: 1Kor 10,23-11,1
Alle vier Predigten beleuchten eine etwas andere Seite des Themas. Ich möchte heute den Sack zubinden und euch gleich zusammenfassend ein kleines Modell aufmalen; den Kern gibt folgende Illustration wieder, die ich am Ende noch einmal aufnehmen werde.
Stellt euch einen großen, weitläufigen Park vor. In diesem Park gibt es zwei Hunde mit ihren Besitzern:
1. Der erste Hund ist an einer langen Leine. Er kann sich in einem großen Radius um seinen Besitzer bewegen, aber die Leine begrenzt seine Bewegungsfreiheit. Der Hund zerrt oft an der Leine und versucht, weiter zu laufen, als es ihm möglich ist.
2. Der zweite Hund läuft ohne Leine frei herum. Er hat gelernt, auf die Stimme seines Besitzers zu hören und bleibt freiwillig in dessen Nähe. Manchmal rennt er voraus oder erkundet die Umgebung, kehrt aber immer wieder zu seinem Besitzer zurück.
Welcher Hund ist wirklich frei?
Die Frage, um die sich Paulus hier dreht, lautet:

1. Was sind die Grenzen meiner Freiheit als Christ?

a) Gebote und Verbote

Folie 1
Links und rechts sehen wir Gottes “rote Linien”:
Es sind Verbote, also Verhaltensweisen, die unser Herr (deshalb heißt der so!) klar außerhalb jeder Diskussion stellt. Verhaltensweisen, die wir lassen sollen. No-Gos:
z.B. Götzendienst
Ehebruch
Verstöße gegen Gottes Verbote nennt die Bibel Sünde.
Gebote, also Verhaltensweisen, die uns unser Herr nicht nurans Herz legt”, sondern klar aufträgt:
Liebe zuerst Gott und deinen Nächsten
Ordne dich unter den Staat (Rö 14, 1Petr 2,13-17) - wenn auch nicht bedingungslos.
Auch das Nichttun von guten Dingen, nennt die Bibel Sünde.
Jakobus 4,17 LU17
Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.
Gottes rote Linien helfen uns, eine Richtschnur für unser Leben zu finden.
Ein Philosoph sagte einmal:
Du musst vorsichtig sein, wenn du nicht weißt, wohin du gehst, weil du vielleicht nicht ankommst.
Zwischen den beiden roten Linien gibt es aber noch den

b) Graubereich der Freiheit

Darüber hatten wir schon in 1Kor 8 gesprochen:
Darf ich Alkohol trinken?
Darf ich Yoga machen?
Ohrringe tragen?
Harry Potter und Herr der Ringe lesen?
Da haut Paulus so ein absolute Aussage raus, für den wir ihn lieben oder hassen:
1. Korinther 10,23 (LU17)
Alles ist erlaubt…

(“Alles” bezieht sich auf den Graubereich)

Paulus, meinst du das ernst? Meinst du wirklich “alles”? Paulus ist in unserem Text sehr großzügig mit dem Wort “alles”! Es kommt ganze 9x in den 11 Versen vor!
Man könnte fast meinen, als wäre das die Losung der Korinther gewesen: Alles ist erlaubt! Sex mit der Stiefmutter? Warum nicht?
Die fast gleiche Formulierung verwendet Paulus in
1. Korinther 6,12 LU17
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.
Unmittelbar vor dieser Parallelstelle spricht er davon, dass Götzendiener, Ehebrecher, sogar Geizige (!) das Reich Gottes nicht erben werden. Also “Alles-Alles” meint er ganz offensichtlich nicht.
Ich denke, er spricht von unserem Graubereich: Den Dingen also, die Gott nicht klar ver- oder geboten hat. Dieser Graubereich ist eben noch reichlich groß.

“Alles ist erlaubt” - unsere Freiheit

Paulus argumentiert, dass die Korinther das Götzenopferfleisch gerne essen können. Alles ist unter Gottes Hand. Alles hat er gemacht. Wir dürfen ihm dafür danken - und zulangen.
Eine biblische Begründung für vegetarisches Essen finden wir also hier gerade nicht.
Mit diesem Satz reißt Paulus den Graubereich ganz weit auf. Wohlgemerkt nur den Graubereich. Die roten Linien bleiben rot!
Du bist frei. Wirklich! Du kannst rauchen. Du kannst Harry Potter lesen. Du darfst Yoga machen.
Du gewinnst das ewige Leben nicht dadurch, dass du deine Freiheit einengst.
Und du verlierst es nicht, wenn du die Grenzen bis zum Äußersten ausreizt
“in Klammern”: du verlierst es noch nicht einmal, wenn du die roten Linien überschreitest; dann lebst du von der Vergebung.
Paulus ist kein Asket und er ermuntert dich, die Freiheit, die der Herr uns gibt, auszuleben - ich komme in 1Kor 10,25 darauf zurück.
Der Graubereich der Freiheit ist aber

c) begrenzt durch Grenze des Wachstums oder der Auferbauung

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1. Korinther 10,23 LU17
Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.
Aufbauen”, da spricht Paulus im Bilde eines Hauses, das man hochzieht.
dient zum Guten” hat letztlich die gleiche Bedeutung: Nicht alles ist nützlich, förderlich oder von Vorteil.
Paulus schränkt diese Auferbauung gar nicht ein. Sie bezieht sich also auf mich selbst und auf den Nächsten:

Was baut uns auf?

Vier Bibelstellen dazu:
Das Wort Gottes
Apostelgeschichte 20,32 (NeÜ)
Und nun vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, euch im Glauben wachsen zu lassen
Die auf dein Leben angewandte Predigt (i.S.v. “Worte von Gott für dich”)
1. Korinther 14,3 LU17
Wer aber prophetisch redet, der redet zu Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.
Die (tätige) Liebe zu Geschwistern
1. Korinther 8,1 (LU17)
… Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf.
Den Dienst, den ich tue
Epheser 4,12 LU17
damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden,
Das sind Verhaltensweisen mit denen ich mein geistliches Leben und das der Anderen fördere.

Was baut ab?

Viele “graue” Verhaltensweisen können mein geistliches Leben schädigen:
Fördert der abendliche Film bis weit nach Mitternacht dein geistliches Leben mit dem Herrn oder doch eher der morgendliche Sprung aus dem Bett und die anschließende Zeit über deiner Bibel und mit meinem Herrn?
Es gibt kein Gesetz, dass mir vorschreibt, mir jeden Sonntag die Predigt hier anzuhören. Du hast auch die Freiheit wandern oder angeln zu gehen, aber baut das deinen Glauben auf?
Du kannst deinen Hobbys frönen anstatt dich für das Reich Gottes zu investieren, aber wenn dein Leben nur noch aus Romanen, Fernsehen oder Sport besteht, dann baut das weder dich noch die Gemeinde auf.
Wenn du dazu neigst, mehr Geld auszugeben, als für deine Haushaltskasse gut ist, dann ist ein Schaufenster-Bummel durch das Centro in Oberhausen wohl nicht die beste Samstagsbeschäftigung für dich.
Ist deine Sonderzahlung besser in der tollen Kamera oder in der Altersversorgung der Geschwister in Costa Rica angelegt?
Wir spüren: So ganz easy macht es uns Paulus nicht, denn zwischen meiner Freiheit und dem Ziel meiner eigenen geistlichen Erbauung ist die Grenze fließend.
Der heutige Text gibt uns verschiedene Testfragen mit, mit denen wir prüfen können, ob eine bestimmte Entscheidung angeraten ist oder nicht.
Erste Testfrage: Ist das, was ich tun oder lassen will, nützlich? Baut es den Glauben auf?
Paulus spricht noch von einer zweiten Grenze:
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d) begrenzt durch die Liebe zum Nächsten

Ich weise zurück auf die Predigt über 1Kor 9 von der Freiheit,
die ich habe,
die ich investiere und
die mir den Sieg gibt.
Die größte Liebe zeige ich dadurch, dass ich bereit bin, meine Freiheit einzuschränken, insbesondere um Menschen für Jesus zu gewinnen:
Der Verzicht auf das Schweinesteak, wenn ich den türkischen Nachbarn zu Besuch habe.
Der Verzicht auf echten Wein im Abendmahlskelch, den ich durch Saft ersetze, weil ein Alkoholiker in unseren Reihen teilnehmen könnte.
Paulus formuliert das so
1. Korinther 10,24 LU17
Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient.
Hast du in deinem Leben schon mal etwas nur für den Anderen aufgegeben? Für deinen Ehepartner? Deinen Bruder? Deine Schwester? Deinen Kollegen?
Denk mal darüber nach!
Testfrage: Zeigt mein Handeln die Liebe zum Nächsten?
Aber jetzt kommt der spannende Vers
1. Korinther 10,25 (LU17)
Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, und prüft es nicht um des Gewissens willen.
Was macht Paulus eigentlich hier?
Paulus bewertet unsere Freiheit höher als Gesetzlichkeit! (2x)
Ich finde das ist eine durchaus überraschende Erkenntnis! Freut euch an eurer Freiheit! Lebt damit euren Glauben!
Prüft nicht, ob das Fleisch nicht doch einem Götzen geopfert wurde.
Prüft nicht, denn es könnte dein Gewissen belasten.
Gott hat auch das Steak auf vier Beinen erschaffen. Esst einfach!
Gib deine Freiheit, dieses Fleisch zu essen, nur auf, wenn es einen anderen offensichtlich verletzt.
Wir sind im Graubereich unterwegs. Es gibt Dinge, die Gott uns weder verbietet noch gebietet, aber wir haben zwei Grenzen: Die Auferbauung und die Liebe zum Nächsten. Aber diese beiden Grenzen sind nicht trennscharf. Sie sind verschiebbar durch den
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e) Schieberegler meines Gewissens

5x spricht Paulus in unserem Text vom Gewissen

Was ist das Gewissen überhaupt?

Das griechische Wort heißt wörtlich “Mitwisser”.
Das Gewissen ist meine persönliche Urteilsinstanz auf sittlichem Gebiet.

Aber mein Gewissen ist Einflüssen unterworfen:

angeborenes Wissen, was gut und böse ist (Rö 2,14-15): Mord lässt jedes Gewissen anschlagen
Kultur: Frag mal einen Eingeborenen in Papua Neuguinea zum Thema Kleidung.
Eltern: Freizügigkeit oder Enge werden durch die Erziehung maßgeblich beeinflusst.
Gesellschaft: Steuerhinterziehung wird mehr und mehr zum Kavaliersdelikt.
mein Glaube
2. Korinther 1,12 (NeÜ)
Denn wir sind stolz auf das, was unser Gewissen bezeugt: Überall in der Welt war unser Verhalten von der Aufrichtigkeit und Lauterkeit Gottes bestimmt,…
aber Irrlehrer können mein Gewissen zu einer falschen Askese verleiten
vgl. Tit 1,13-16 oder 1Tim 4,1-5.
Menschen also, die mit “Du sollst nicht”, “du darfst nicht” - so wie die Schlange im Paradies - die Grenzen viel enger stecken, als Gott das beabsichtigt hat.
Neuapostolen zogen Gläubige aus der Gemeinde ab. Wir trafen damals welche im Supermarkt, die dann inspizierten, was wir im Einkaufswagen hatten.
Wir lernen:

Mein Gewissen ist aber kein ausreichender Maßstab,

weil ich es nicht immer am Maßstab des Wortes Gottes geeicht habe.
Denken wir z.B. an Paulus, der vor seiner Bekehrung die Christen ans Messer lieferte - und dabei ein reines Gewissen hatte 2Tim 1,3
weil mir Weisheit fehlt, aus den den vorliegenden Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen
weil ich mein Gewissen mit der Zeit durch ständige Grenzüberschreitungen abgestumpft habe
Ein Indianer aus Nordkanada beschreibt das Gewissen als ein kleines dreieckiges Gebilde im Menschen: “Tue ich Unrecht, so dreht es sich, und das ist sehr schmerzhaft. Fahre ich dennoch fort, Böses zu tun, so dreht es sich so lange, bis die Kanten abgestumpft sind. Dann spüre ich es schließlich gar nicht mehr.”
Es kann also gefährlich sein, wenn wir sagen: “Lass dich von deinem Gewissen leiten”.

Das Gewissen kann erneuert werden

Das moralische Urteil eines Menschen ist unzuverlässig, aber es kann erneuert und immer vertrauenswürdiger werden (Eph 4,23). Der erneuerte Sinn gewinnt mehr und mehr an Zuverlässigkeit, wenn
wir ihn durch das Studium unserer Bibel formen,
wir gehorsam und aufgeschlossen gegenüber dem Heiligen Geist sind und
immer wieder im Gebet um Verständnis ringen.
Wieviel Gelegenheit gibst du dem Geist Gottes, dein Gewissen zu schärfen? Gerade in den Verhaltensforschern deines Lebens, die dir wirklich wichtig sind?
Eine Möglichkeit, dein Verhalten selbst vor Gott zu spiegeln, ist folgende
Testfrage: Wofür kann ich Gott danken?
Wenn du gerade einen größeren Geldbetrag ausgibst?
Zum Sport gehst?
all die zahlreichen Beispiele, die wir in dieser kleinen Sub-Reihe schon genannt haben.
1. Korinther 10,30 LU17
Wenn ich mit Danksagung am Mahl teilnehme, warum sollte ich mich Lästerer nennen lassen wegen etwas, wofür ich danke?
Und wir sehen, dass das Gewissen hier ganz unterschiedlich ausschlagen kann:
Wieviel Geld ich für Urlaub oder Konsum ausgebe - und Gott dafür danke.
Wenn wir die Freiheit, die Gott uns schenkt, vernünftig und “gewissenhaft” auskosten, können - ja sollen - wir ein Leben in Dankbarkeit führen.
Wieviel dankst du dem Herrn, für das, was er dir schenkt?
Inwiefern wirst du dadurch sensibel, wenn du für etwas nicht danken kannst?
Aber damit ist Paulus noch nicht fertig. Wir hatten ja gesehen: Der Schieberegler des Gewissens schaut auch auf den Anderen, d.h. wir sollen

Bei Gewissensfragen für die Geschwister mitdenken.

Beachtet
1. Korinther 10,28 LU17
Wenn aber jemand zu euch sagen würde: Das ist Opferfleisch, so esst nicht davon, um desjenigen willen, der es gesagt hat, und um des Gewissens willen.
Testfrage: Belastet etwas das Gewissen meiner Geschwister?
Hier müssen wir aber aufpassen, und uns nicht zu sehr einengen lassen, denn Paulus sagt
1. Korinther 10,29 (LU17)
… warum sollte ich meine Freiheit beurteilen lassen vom Gewissen eines andern?
Aber - Graubereich / Schieberegler / Unschärfen ! - :
Lass dich nicht von der Gesetzlichkeit anderer anstecken.
Umgekehrt: Richte nicht andere über ihren “gewissenhaften” Umgang, bei denen dein Gewissen noch lange nicht im roten Bereich ausschlägt.
Fazit: Scheint alles nicht so einfach zu sein. Warum hat Gott, das nicht alles viel klarer geregelt? Oder

2. Was hat sich Gott mit dem Graubereich der Freiheit gedacht?

Vielleicht hilft da eine praktische Anwendung:
Taschengeld. Kinder sollen lernen, eigenständig sich für gute Dinge zu entscheiden. Ich habe früher von meiner Oma immer 20 Mark Geburtstagsgeld bekommen. In einem Jahr - wir hatten ja nicht viel Geld - bin ich mit den 20 Mark in die Stadt gegangen und habe sie wirklich verprasst. Nu, da waren sie weg. Ich schaute meine “billigen Schätze” an, die ich dafür erworben hatte, und war enttäuscht.
Der Graubereich ist dein Erziehungsfeld Gottes!
Die Frage, wie ich die von Gott gegebene Freiheit nutze, ist ein Indikator für mein geistliches Leben.
Ein Schlüsselwort unseres Textes ist… “Alles”! Es weist uns darauf hin, das ein Gott wohlgefälliges Leben ALLES unter seine Obhut stellt. Paulus bringt uns also Prinzipien nahe, die immer gelten.
In Kanada wurde eine Studie durchgeführt. Es handelte sich dabei um ein Computerspiel, bei dem sich die Probanden auf der Grundlage bestimmter Ergebnisse mit Geld belohnen konnten.
Die Studie ergab, dass Menschen, die umweltfreundliche Produkte kaufen, ein „moralisches Glühen“ verspüren, das sie eher dazu veranlasst, in anderen Bereichen ihres Lebens zu betrügen und egoistisch zu handeln.
Grüne“ Verbraucher waren eher bereit, über Testergebnisse zu lügen, um mehr Geld zu bekommen.
Die Erklärung dafür ist, dass Menschen, die in einem Bereich tugendhaft handeln, das Gefühl haben, sich „Anerkennung“ verdient zu haben, und nun eine Lizenz haben, in anderen Bereichen ihres Lebens unethisch und egoistisch zu handeln.
Gott möchte aber, dass ich mein ganzes Leben so einsetze, dass es ihm Ehre bereitet. und damit bin ich beim letzten Punkt
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3. Gottes Herrlichkeit steht über allem!

Der Gedanke leitet sich ab aus Vers 31 (vgl. Kol 3,17)
1. Korinther 10,31 LU17
Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.
Für Ehre steht das Wort Doxa, das man auch mit Herrlichkeit übersetzen kann.
Alles was ihr tut, soll Gott verherrlichen, d.h. ihn zum Herrn zu machen.
Vielleicht kann man es auch so zusammenfassen:
Der richtige Gebrauch meiner Freiheit ist gelebte Anbetung!
Wir haben schon einige Kapitel zuvor gelesen:
1. Korinther 6,20 LU17
Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.
Gott hat sich in seinem Sohn für dich und mich ans Kreuz nageln lassen. Wir gehören nicht mehr uns selbst. Das heißt es, wenn Paulus sagt: Wir sind teuer erkauft.
Darum preist Gott mit eurem Leibe.
Die erste Frage im Westminster Katechismus lautet:
1. Was ist das Hauptziel des Menschen?
Das Hauptziel des Menschen ist es, Gott zu verherrlichen und ihn für immer zu genießen.
Dazu hat uns Gott geschaffen! Seine Ehre und Herrlichkeit ist unsere Lebensaufgabe.
Der Gedanke ist so wichtig: Ich will ihm noch ein paar Verse spenden:
Jesaja 43,4–7 (LU17)
Weil du teuer bist in meinen Augen und herrlich und weil ich dich lieb habe, gebe ich Menschen an deiner statt und Völker für dein Leben.
Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde,
alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe.
Aber wie machen wir das? Wie können wir Gott verherrlichen, ihm die Ehre geben?
Ein Beispiel nennt Paulus in Vers 33:
1. Korinther 10,33 (LU17)
so wie auch ich jedermann in allem zu Gefallen lebe und suche nicht, was mir, sondern was vielen dient, damit sie gerettet werden.
Wenn Menschen durch meinen Lebensstil ins Fragen kommen und Gott (endlich) die Ehre geben, in dem sie Buße tun, seine Vergebung annehmen.
Ich gebe Gott die Ehre, in dem ich ihm bekenne, wo ich die roten Linien überschritten habe (vgl. Achan in Jos 7,19)
Ich gebe Gott die Ehre, wenn ich ihm meine Entscheidungen anvertraue - die großen und kleinen. So wie Abraham bei seiner Berufung Gott glaubte und damit Gott die Ehre gab Rö 4,20.
Ich gebe Gott die Ehre durch meine Früchte
Johannes 15,8 LU17
Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
Ich gebe Gott die Ehre, in dem ich ihm danke Ps 50,23.
abschließende Testfrage: Ehre ich Gott, zeige ich seine Herrlichkeit, mache ich ihn zum Herrn mit dem was ich tue oder lasse?

Zusammenfassung

Meine Predigt heute hatte zwei Ebenen. Das hat es vielleicht etwas kompliziert gemacht:
Der Rahmen:
Rote Linien der Gebote und Verbote
Graubereich
Die Grenzen im Graubereich durch Liebe und Wachstum
Der Schieberegler des Gewissens
Die alles überstrahlende Herrlichkeit Gottes
Die Anwendung in Form von Testfragen
Baut es auf?
Zeigt es Liebe zum Nächsten?
Kann ich Gott dafür danken?
Belastet es mein Gewissen?
Das meines Bruder? Meiner Schwester?
Ehrt es Gott?
1. Korinther 10,31 LU17
Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.
Folie
Ich komme zurück zum Eingangsbild von den zwei Hunden.
- Der Hund an der Leine hat eine sichtbare, physische Begrenzung. Er kann sich nur innerhalb eines festgelegten Bereichs bewegen, ähnlich wie Menschen, die unter dem Gesetz leben und ständig gegen Regeln und Verbote ankämpfen.
- Der freilaufende Hund hingegen genießt echte Freiheit. Er hat gelernt, verantwortungsvoll mit seiner Freiheit umzugehen. Seine Bindung an den Besitzer ist nicht durch Zwang, sondern durch Vertrauen und Gehorsam geprägt.
Wir wollen in Gottes Nähe bleiben, auf seine Stimme hören und ihn damit ehren!
Der freilaufende Hund kann mehr vom Park genießen. Gleichzeitig hat er eine engere Beziehung zu seinem Herrchen.
Als Kinder Gottes können auch wir in der Freiheit das Leben in seiner Fülle erfahren und dabei in einer tiefen Beziehung zu Gott wachsen.
Amen.
Frage für die Kleingruppe: Bei welchen Entscheidungen frage ich konkret Gott um Hilfe? Bei welchen nicht? Warum?
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