Detox Deus - Ist Gott egoistisch?

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Gott möchte uns nicht für sich haben durch Rückzug, Heiligung oder Isolation, sondern er möchte das unser Licht in dieser Welt strahlt und Jesus dadurch sicht- und erfahrbar wird.

Notes
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Mein Ego - Was bedeutet es, dass Gott uns nicht für sich haben möchte?

Die Frage, die heute über der Predigt steht, ist: Ist Gott egoistisch? Will Gott mich nur für sich? Will er mich von allen und allem isolieren, damit ich nur noch ihn habe und Stück für Stück die Beziehungen zu den Menschen, die nicht in der Gemeinde sind, kappe? Manchmal könnte dieser Eindruck entstehen. Man könnte das Gefühl bekommen, dass man umso länger man im christlichen Glauben unterwegs ist, umso weniger Kontakt hat man zu Menschen außerhalb der Gemeinde. Das Leben neben der Arbeit besteht nur noch aus Gemeinde und somit irgendwie indirekt aus Gott, was ja auch ganz gut so ist, oder? Es ist ja die logische Folge daraus, dass Gemeinde immer dann stattfindet, wenn wir frei haben. Am Montag geht man mit seinen Kumpels aus der Gemeinde zum Fußball. Am Dienstag ist vielleicht Lobpreisprobe. Am Mittwoch ist Hauskreis. Am Donnerstag ist vielleicht irgendein Leitungstreffen. Am Freitag treffen sich die jungen Erwachsenen. Am Samstag sind die Pfadfinder dran und am Sonntag ist dann Gottesdienst und das geht fast jede Woche so. Und am Sonntag steht dann der Pastor vorne und sagt etwas von Mission, Beziehungen zu Menschen, die Jesus nicht kennen, aber wann soll das sein? Vielleicht hat man noch Kontakt zu seinen nichtchristlichen Arbeitskollegen, aber treffen tut man sich am Ende doch meistens mit den Leuten aus der Gemeinde. Und was ist eigentlich mit dem Pastor, der da vorne immer so fromm spricht? Hat er selbst überhaupt noch eine Beziehung zu Menschen, die Jesus nicht kennen? Und was sagt Gott dazu? Stellt sich Gott das Leben eines Christen so vor? Zu der Pastorenfrage, ob ich noch Kontakt habe zu Menschen die Jesus nicht kennen, muss ich zu meiner Schande gestehen: Fast gar nicht. Meistens bin ich in meiner christlichen Bubbel unterwegs und lebe nur noch selten Beziehungen mit Menschen, die nicht wissen wer Jesus ist. Zur zweiten Frage, ob Gott sich das Leben eines Christen so vorstellt, muss ich weiter ausholen. Wenn wir die Bibel lesen, dann kann man sehr schnell den Eindruck bekommen, dass Gott uns nur für sich haben möchte. Wir sollen uns von den Dingen dieser Welt abwenden. Unser Leben soll ein Lobpreis für Gott sein. Wir sollen uns vor dem Zeitgeist in acht nehmen. Wir sollen die Lehren Jesu vertiefen. Unsere Beziehung zu Gott soll die wichtigste sein. Wir sollen ein Kontrast zur Gesellschaft sein und noch vieles mehr. Manche Menschen ziehen daraus den Schluss: Wir sollen uns mit Gott isolieren. Am besten wir als Christen bleiben unter uns und halten uns rein. Wir ziehen uns zurück und die Menschen, die zum Glauben kommen sollen, die kommen schon irgendwie zum Glauben. Wenn Jesus von seiner Gemeinde, von uns Christen spricht, dann hat er aber etwas anderes im Blick:
Matthäus 5,14–16 BB
Ihr seid das Licht der Welt: Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben! Es zündet ja auch niemand eine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Tontopf. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten. Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«

Mein Egoismus - Was ist falsch an Rückzug, Heiligung oder Isolation?

Was passiert mit einer Kerze, wenn man sie unter ein Gefäß stellt? Es passieren 2 Dinge, dass erste ist: Sie ist nicht mehr sichtbar. Bei einem Glas ist das anders, aber ein Tontopf über einer Kerze führt dazu, dass man das Licht nicht mehr sieht. Wenn wir uns als Christen zurückziehen, uns abwenden von der Welt, eine Parallelgesellschaft bauen, die nicht mehr in diese Welt wirkt, dann wird das Licht nicht mehr sichtbar sein, denn wir sind das Licht der Welt. Das bedeutet, wenn wir uns zurückziehen, uns isolieren, dann wird diese Welt in Finsternis sein. Licht hilft uns zu sehen. Es gibt uns eine Orientierung. Es erleuchtet einen Raum und gibt Klarheit. Wir sehen Gefahren, erkennen Schönheit, sehen einander. Wenn wir so in Gemeinde eingebunden sind, dass wir keine Beziehung mehr zu unseren Mitmenschen aufbauen können, dann wird Jesus nicht mehr in dieser Welt sichtbar sein. Wenn es in der Gemeinde nur noch um uns, unsere geistlichen Bedürfnisse geht, dann werden wir kein Licht mehr für unsere Stadt sein. Ich wünsche mir, dass wir ein Licht für Hennigsdorf und Umgebung sind. Ich wünsche mir, dass wir eine Stadt auf dem Berg sind, an der die Leute nicht vorbeikommen, weil sie Teil ihres Umfeldes ist. Die Leute sollen schon von weitem erkennen, dass es bei uns leuchtet.
Das zweite was passiert, ist, dass das Licht ausgehen wird. Irgendwann hat die Kerze den Sauerstoff um sich herum aufgebraucht. Damit die Flamme erhalten bleibt, kann sie nicht in einem Gefäß bleiben, sondern sie braucht Sauerstoff. Die Kerze muss draußen sein, damit sie überhaupt leuchten kann. Wenn wir unter uns bleiben, dann wird unser Licht irgendwann ausgehen. Wenn wir anfangen uns um uns selbst zu drehen, dann werden wir erleben, wie Gemeinde und auch Gott immer anstrengender und nerviger werden. Wenn es am Ende nur noch um uns geht, was wir brauchen. Wenn wir irgendwann einen Topf über uns machen und uns selbst genug sind, dann wird unser Licht ausgehen. Ich kenne viele Gemeinden, in denen genau das passiert ist. Es ging nur noch um sie selbst und irgendwann war dann Schluss. Die Lichter waren aus, weil der Topf leider zu spät von der Kerze genommen wurde, und keiner mehr das Licht gesehen hat.
Matthäus 5,15 BB
Es zündet ja auch niemand eine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Tontopf. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt.
Gott zündet uns nicht an, damit wir einen Tontopf darüber machen. Gott entfacht kein Licht in uns, damit wir die anderen im Dunkeln lassen und zu ihm zurückscheinen. Wir sind das Licht der Welt. Wir sind eine Stadt auf einem Berg. Gott möchte uns nicht für sich haben. Gott möchte uns in der Welt haben. Ich kann verstehen, warum man sich als Gemeinde aus der Welt zurückzieht. Man will bloß nichts falsch machen. Lieber zu viel Abgrenzung als zu weng. Ich verstehe, wie herausfordernd es ist, nicht auf sich selbst zu gucken. Ich selbst gucke in vielen Situationen nur auf mich. In vielen Momenten meines Lebens geht es um mich selbst. Gerade auch in unserer individualisierten Gesellschaft, geht es darum, dass es uns gut geht. Wir haben das Licht für uns, unsere Orientierung unser Selbstbild bekommen. Wir haben doch schon Gott erkannt. Was Jesus aber sagt ist: Ihr seid das Licht der Welt! Ihr seid etwas für diese Erde. Ihr seid etwas für diese Welt. Ihr seid nicht etwas für Euch selbst.

Meine Ernennung - Was ist unser Licht?

Ganz wichtig ist hierbei auch, dass Jesus nicht davon spricht: Ihr werdet Licht sein, wenn… Oder ihr seid ein Licht und dann gibt es da noch viele andere Lichter, sondern wir sind das Licht der Welt. Wenn wir an Jesus glauben, dann sind wir das Licht der Welt. Es ist an keine Bedigung geknüpft. Es ist eine Zusage Jesu an uns: Ihr seid das Licht der Welt. Der Glaube an mich, macht euch zum Licht dieser Welt. Zum einen spricht die Bibel vom Licht der Welt, wenn es um uns Glaubende geht. Zum anderen spricht die Bibel vom Licht der Welt, wenn es um Jesus geht. In Johannes 8,12 steht:
Johannes 8,12 BB
Ein anderes Mal sprach Jesus zu den Leuten. Er sagte: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Vielmehr wird er das Licht des Lebens haben.«
Jesus ist das Licht der Welt und wir sind es auch. Wir haben das Licht der Welt in unserem Leben und werden dadurch selbst zum Licht. Wir leuchten allein aufgrund unseres Glaubens. Allein aufgrund der Dinge, die wir durch den Glauben in uns tragen, sind wir das Licht der Welt. Was ist das für eine Ehre, dass wir den gleichen Titel tragen, wie Jesus Christus selbst. Wir sind nicht mehr oder weniger als er. Wir tragen das weiter, was er uns gegeben hat. Wir führen den Auftrag Jesu fort! Sein Auftrag war es Menschen zum Leben zu führen. Sein Licht bringt Menschen in das Leben und führt sie aus der Finsternis. Meine eigene Erfahrung ist, dass es nichts schöneres in dieser Welt gibt, als dabei zu sein, wenn ein neues Leben entsteht. Dabei geht es jetzt nicht wieder um meine Kinder, sondern es geht um die Kinder Gottes. Es gibt nichts schöneres als dabei zu sein, wenn Menschen eine Entscheidung für Jesus treffen und dadurch lebendig werden. Mit ihnen zu beten, bei dieser riesigen Veränderung dabei zu sein, ist das Schönste, was es gibt. Wir sind das Licht der Welt. Es gibt keinen Plan B, den Jesus noch irgendwie hat, um das Licht in diese Welt zu bringen, sondern wir, die wir ihn kennen, sind sein Plan A, damit das Licht in dieser Welt ist und wir sind auch sein einziger Plan. Wir sind das Licht der Welt, nicht weil wir es uns verdient haben, oder weil wir soviel besser sind, sondern weil Jesus es sagt. Weil Jesus seinen Stempel auf uns setzt, sind wir das Licht der Welt. Wir tragen das Licht in uns und scheinen mit diesem Licht um uns herum durch die guten Werke, die der Glaube in und durch uns bewirkt. Durch die neue Identität, die wir in unserem Leben haben: Licht der Welt. Philipper 2,15 beschreibt sehr gut, was das genau bedeutet:
Philipper 2,15 BB
Denn ihr sollt fehlerlos und unbescholten sein – makellose Kinder Gottes inmitten einer ungerechten und verkehrten Generation. Aus ihr strahlt ihr hervor wie helle Lichter in der Welt.
Wir sind in einer ungerechten und verkehrten Generation unterwegs und können dort als Kinder Gottes herausstechen. Wir sind das Licht für Hennigsdorf. Wir sind das Licht für Hohen Neuendorf. Wir sind das Licht für Velten. Wir sind das Licht für Oranienburg. Nicht irgendwo und nicht irgendwann, sondern an deinem Ort, in deiner Stadt genau jetzt.

Gottes Plan A - Wie wird Jesus dadurch sicht- und erfahrbar?

Jesus spricht nicht davon, dass du möglicherweise das Licht der Welt bist, sondern du bist es und das steht fest. Du hast eine neue Identität. Jesus geht also davon aus, dass der Glaube an ihn so einen Einfluss auf uns nimmt, dass die Menschen um uns herum es sehen und wahrnehmen werden. Es wird ein Leuchten von uns ausgehen. Es geht gar nicht anders. Es ist keine Möglichkeit oder Option, sondern es ist die Folge des Glaubens an Jesus. Wird Jesus durch uns sicht- und erfahrbar? Der Text spricht davon, dass die Menschen unser Licht durch unsere guten Werke sehen werden. In Philipper spricht Paulus davon, dass wir fehlerlose, unbescholtene, makellose Kinder Gottes sind. Es geht dabei nicht darum, dass wir alles richtig machen, sondern es geht um unsere Identität. Was definiert uns? Was ist uns wichtig? Wie lebe ich mein Leben? Wie denke ich über mich? Was spreche ich über mein Leben aus? Wie denke ich über andere? Was spreche ich über sie aus? Ich habe bei mir manchmal das Gefühl, dass ich zwar an Jesus glaube, aber das abgesehen von meinem Beruf, den niemand macht, der nicht an Jesus glaubt, vieles ganz normal ist, abgesehen von einigen christlichen Ritualen, die meinen Alltag strukturieren, wie morgendliches Bibel lesen und beten vor dem Essen. Ich streite mich genauso mit meiner Frau wie Menschen, die nicht an Jesus glauben. Ich bin genauso ungeduldig mit meinem Sohn wie viele andere Väter. Ich mache mir die selben Sorgen wie jeder normale Mensch und ich habe auch ähnliche Wünsche. Wie wird Jesus also durch mich sichtbar? Wie wird er durch mich erfahrbar? Die große Herausforderung dabei das Licht zu sein ist, es zu sein. Wer von uns würde schon sagen: Ich bin das Licht der Welt. Wer von uns würde sagen: Ich bin ein makelloses Kind Gottes. Was Jesus sagt und was wir empfinden sind 2 Dinge. Unsere Aufgabe liegt darin, sie zueinander zu bringen. Du bist das Licht der Welt! Sprecht mir nach: Ich bin das Licht der Welt! Du bist ein makelloses Kind Gottes. Sprecht mir nach: Ich bin ein makelloses Kind Gottes. Du musst niemand anderes sein. Das ist es wodurch wir scheinen: Wir haben eine Identität, die uns Halt gibt. Wir haben eine Identität, die uns Klarheit gibt. Wir haben eine Identität, die uns von den Menschen um uns herum unterscheidet. Und so leuchten wir. Wenn wir daran glauben, dass wir das Licht der Welt sind, dann werden wir es sein. Die große Frage ist nur: Glaubst du daran?
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