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Jona  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented   •  28:42
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Flucht vor Gott.

Jona war ein Prophet – ein Mann Gottes, der beauftragt wurde, Gottes Botschaften zu überbringen. Doch in Jona 1 lesen wir, dass Gott ihn beauftragt, nach Ninive zu gehen, um die Stadt zur Umkehr zu rufen. Aber was macht Jona? Er läuft weg. Anstatt nach Ninive zu gehen, kauft er ein Ticket nach Tarsis – in die entgegengesetzte Richtung!
Jona 1,1–3 (NeÜ)
Das Wort Jahwes kam zu Jona Ben-Amittai: „Los, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf mein Urteil gegen sie aus! Denn ihre Bosheit stieg auf bis zu mir.“
Aber Jona ging los, um Jahwe zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch fliehen. Deshalb lief er nach Jafo hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt und ging an Bord, um so weit wie möglich von Jahwe wegzukommen.
Exkurs: ZUR SCHIFFAHRT NACH TARSIS
Obwohl die Stadt im AT oft erwähnt wird, streiten sich die Gelehrten über ihre Lage. Selbst der paulinische Geburtsort Tarsus wurde schon für das at. Tarsis gehalten. Die überwiegende Meinung und die besseren Gründe sprechen jedoch dafür, Tarsis (hebr. Tharschisch, griech. Tartessos) in Südwestspanien zwischen den Mündungsarmen des Guadalquivir zu suchen. Die ältesten Zeugnisse von der Stadt sind die Berichte von sog. »Tarsisschiffen«, die Salomo zusammen mit König Hiram von Tyrus auf dem Meer unterhielt und die dann auch Josaphat bauen ließa. Auch Jesaja kennt – kurz nach Jona – solche Tarsisschiffe. Nach Jeremia und Hesekiel holte man von dort Silber, Eisen, Zinn und Blei, d.h. typisch spanische Metalle. Ps 72, 10 und Jes 66, 19 kennen Tarsis als ein fernes Land. Die biblischen Angaben werden durch archäologische und literarische Zeugnisse gestützt und ergänzt. […] Nach Donald B. Harden besaßen die Phönizier zwei Haupttypen von Hochseeschiffen: ein »Rundschiff« und ein »Langschiff«. Letzteres hatte 2 Ruderbänke übereinander, ein Deck, auf dem Kriegsschilde hingen, einen zentralen Mast mit Segel, und es konnte sowohl durch die Ruder wie durch Segel vorwärtsbewegt werden. Harden vermutet, daß dieser letztere Typ die sog. »Tarsisschiffe« darstellte82e. Jedenfalls heißen in der Bibel alle für weite Hochseefahrten gebauten Schiffe »Tarsisschiffe«, auch solche, die von Ophir (also nicht Spanien!) Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen brachten. Sehr wahrscheinlich bestieg Jona in Japho ein solches Hochseeschiff ins ferne Spanien. Mit Phöniziern war eine sprachliche Verständigung leicht möglich82f.
Folie
Warum tut er das?
Warum flieht Jona?
Weil er den Leuten in Ninive diese Botschaft nicht überbringen will
Sie sind die Feinde Israels
Sie könnten das nächste auserwählte Volk sein
er ist ein Wohlstands-Prophet
Jona wusste, dass Gott barmherzig ist, und er wollte nicht, dass Ninive diese Barmherzigkeit erfährt. Er konnte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass seine Feinde, die Menschen von Ninive, Vergebung erfahren könnten.
kurz: es gibt Gründe
Doch es ist SEIN Auftrag (die Menschen in Ninive zur Umkehr zu rufen) - er KANN nicht in Israel bleiben. Er muss vor dem Angesicht Gottes FLIEHEN - er hält es nicht aus; kann Gott nicht mehr ins Gesicht schauen. Aus seiner Sicht hat er jetzt schon versagt.
Frage an uns: Wovor läufst Du davon?
Es gibt Dinge, die Gott von uns möchte:
Entscheidungen, die wir treffen sollen,
Beziehungen, die wir reparieren sollen
Ein Zeugnis, das wir geben sollten
Aber oft sind wir wie Jona: Wir rennen weg.
Vielleicht nicht physisch, aber emotional, mental oder spirituell.
Also: Wovor läufts Du davon?
Vielleicht könnte die Frage auch lauten: Was ist dein Auftrag?
Wir SIND von Gott Berufene:
Römer 8,28 (NeÜ)
Wir wissen aber, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten mitwirken lässt, also bei denen, die er nach seinem freien Entschluss berufen hat.
Römer 8,30 (NeÜ)
Und alle, die er dazu erwählt hat, die hat er auch berufen, und die er berufen hat, die hat er auch für gerecht erklärt, und die er für gerecht erklärt hat, denen hat er auch Anteil an seiner Herrlichkeit gegeben.
1. Petrus 2,9 (NeÜ)
Aber ihr seid ein ausgewähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, das Gott sich selbst erworben hat. Er hat euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen, damit ihr verkündigt, wie unübertrefflich er ist.
Daran lässt sich nichts ändern!
Wir sind SEINE Zeugen:
Apostelgeschichte 1,8 (NeÜ)
Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist über euch gekommen ist, und so meine Zeugen sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis in den letzten Winkel der Welt.“
Matthäus 5,13–14 (NeÜ)
„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz aber seine Wirkung verliert, womit soll man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts anderem mehr, als auf den Weg geschüttet und von den Leuten zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Wir können versuchen
uns davor zu verstecken
dem aus dem Weg zu gehen
zu fliehen
den Kopf in den Sand zu stecken
Ausreden zu finden (ich kann das nicht; ich trau mich nicht; keine Lust - nur für Hauptamtliche)
Aber das ändert nichts daran, dass wir Salz & Licht SIND.
Wir brauchen das nicht TUN - wir SIND Salz & Licht!
In allem, was wir tun:
In Entscheidungen, die wir treffen sollen,
Jakobus 1,4–5 (NeÜ)
Die Standhaftigkeit wiederum bringt das Werk zum Ziel: Ihr sollt zu einer Reife kommen, der es an nichts mehr fehlt und die kein Makel entstellt. Wenn jemand von euch nicht weiß, wie er das tun soll, dann darf er Gott um diese Weisheit bitten. Er wird sie ihm ohne weiteres geben und ihm deshalb keine Vorwürfe machen, denn er gibt allen gern.
In Beziehungen, die wir reparieren sollen
Matthäus 5,23–24 (NeÜ)
Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und es fällt dir dort ein, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Dann komm zurück und bring deine Opfergabe dar.
In Zeugnissen, die wir geben sollten:
in der Bibel lesen wir ganz eindeutig, dass wir bereit sein sollen, ein Zeugnis in unserem Umfeld zu sein:
1. Petrus 3,15 (NeÜ)
Lasst vielmehr Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein!“ Und wenn man euch nach eurer Hoffnung fragt, seid immer zur Rechenschaft bereit!
Das ist also unser grundsätzlicher Auftrag als Christen: Salz & Licht zu sein in dieser Welt.
Und das klingt vielleicht erst einmal unangenehm:
Soll ich wirklich mit meinem Glauben hausieren gehen?
Wo ist der richtige Zeitpunkt / was ist die richtige Gelegenheit mit jemanden ins Gespräch zu kommen?
Da stelle ich vielleicht einfach einen Kalender mit christlichen Sprüchen auf meinen Schreibtisch - alles andere wird Gott schon machen.

Der Sturm kommt.

Jona 1,4–5 (NeÜ)
Aber Jahwe schleuderte einen gewaltigen Sturm über das Meer. Das Unwetter war so schwer, dass das Schiff auseinanderzubrechen drohte. Die Seeleute hatten große Angst, und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe. Um die Gefahr für das Schiff zu verringern, warfen sie die Ladung über Bord.
Jona war unter Deck in einen entlegenen Raum gestiegen, hatte sich hingelegt und schlief fest.
Was passiert, wenn wir vor Gott weglaufen?
Jona steigt auf das Schiff und segelt in die falsche Richtung. Aber Gott lässt ihn nicht einfach gehen. Es kommt ein gewaltiger Sturm auf, so stark, dass das Schiff zu sinken droht.
Die Ausdrucksweise: “Gott schleuderte einen gewaltigen Sturm über das Meer”. Top!
Die Seeleute geraten in Panik und fangen an, ihre Götter anzurufen.
Und Jona? Der schläft.
Hammer Aussage! Er bekommt nicht mal mit, dass das Schiff fast auseinanderbricht.
Erinnert natürlich sofort an eine andere Biblstelle:
Jesus, der im Boot einschläft:
Lukas 8,22–25 (NeÜ)
Eines Tages stieg er mit seinen Jüngern in ein Boot und sagte: „Fahren wir ans andere Ufer hinüber!“ So fuhren sie ab, und während der Fahrt schlief Jesus ein. Plötzlich kam ein Sturm auf, ein Fallwind ‹von den Bergen›. Die Wellen schlugen ins Boot und sie kamen in Gefahr. Die Jünger stürzten zu Jesus, weckten ihn und riefen: „Rabbi, Rabbi, wir sind verloren!“ Da stand er auf und herrschte den Wind und die tosenden Wellen an. Da hörten sie auf zu toben und es wurde ganz still. „Wo ist euer Glaube?“, fragte Jesus seine Jünger. Doch sie waren sehr erschrocken und sagten erstaunt zueinander: „Wer ist das nur, dass er sogar dem Wind und dem Wasser befehlen kann, und die gehorchen ihm?“
Klar. Hier sehen wir ganz deutlich den Kontrast:
Wo ist der Glaube von Jona?
Wo ist sein Vertrauen in Gott?
Ganz anders Jesus: Er gebietet und es wird still.
Aber ich denke, dass wir Jona unrecht tun mit diesem Vergleich. Er ist nur ein Mensch.
Kennen wir das nicht auch:
Wir sind einfach erschöpft.
Mit unserer Kraft und undserer Weisheit am Ende.
Der Sturm tobt um uns herum.
Das Boot unseres Lebens (unsere Familie, unsere Arbeit, unsere Selbstverständnis) droht jeden Moment auseinander zu brechen.
Und uns geht die Kraft aus. (Von wegen Salz & Licht sein - wir haben das Gefühl: “DIE Flamme ist schon lange erloschen”).
Doch dazu fallen mit zwei andere Stellen in der Bibel ein:
1. Könige 19,4–9 (NeÜ)
und ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dann setzte er sich unter einem einzelnen Ginsterstrauch hin und wünschte sich zu sterben. „Jetzt ist es genug, Jahwe!“, sagte er. „Nimm mein Leben von mir! Ich bin auch nicht besser als meine Väter.“ Dann legte er sich hin und schlief unter dem einsamen Ginsterbusch ein. Da rührte ihn auf einmal ein Engel an und sagte: „Steh auf und iss!“ Als Elija sich umschaute, sah er neben seinem Kopf ein Fladenbrot, das auf heißen Steinen gebacken war, und einen Krug Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin. Doch der Engel Jahwes kam noch einmal und weckte ihn. „Steh auf und iss!“, sagte er. „Du hast einen weiten Weg vor dir.“ Er erhob sich, aß und trank und machte sich auf den Weg. Die Speise gab ihm so viel Kraft, dass er vierzig Tage und Nächte hindurch gehen konnte, bis er zum Gottesberg Horeb kam. Er ging in die Höhle dort und legte sich schlafen.
Jesaja 42,1–4 (NeÜ)
Seht, das ist mein Diener, ich stehe zu ihm! Ich habe ihn erwählt, und ich finde Gefallen an ihm. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. Er bringt den Völkern das Recht. Er macht kein Aufheben und schreit nicht herum. Auf der Straße hört man seine Stimme nicht. Das geknickte Rohr bricht er nicht durch, den glimmenden Docht löscht er nicht aus. Ja, er bringt wirklich das Recht. Er selbst verglimmt nicht und knickt auch nicht ein, bis er das Recht auf der Erde durchgesetzt hat. Die Meeresländer warten schon auf sein Gesetz.
Ja. Manchmal sind wir einfach am Ende unserer Kräfte.
Manchmal sind wie wie in einem geistlichen Schlaf.
Und manchmal braucht es viel, um uns aufzurütteln.
Um uns wieder wach zu bekommen.
Der Sturm ist demnach nicht einfach nur ein Wetterphänomen.
Gerhard Maier schreibt dazu:
“Gleich der erste Satz: »Aber Jahwe warf einen großen Wind auf das Meer« offenbart, daß alles Folgende nach Gottes Plan und Willen geschieht. Als souveräner Gott bedient er sich der Lebewesen und der Naturgewalten in seiner Schöpfung. [So erfüllt] die Natur die beiden großen Aufgaben, Gott zu bezeugen und Gott zu dienen. Speziell die Winde erhalten in Ps 104, 4 den Namen »Engel« und entsprechend sagt Hebr 1, 7: »Er macht seine Engel zu Winden.«
Der Sturm ist also nicht einfach nur ein Wetterphänomen. Der Sturm ist Gottes Art zu sagen: „Jona, du kannst nicht vor mir weglaufen.“ Manchmal lässt Gott Stürme in unserem Leben zu – nicht um uns zu bestrafen, sondern um uns wachzurütteln, um uns zu sagen: „Du bist auf dem falschen Weg.“
Frage an uns: Welche Stürme erlebst Du gerade?
Vielleicht bist du inmitten eines Sturms – familiär, beruflich, persönlich – und fragst dich: Warum passiert das? Manchmal sind es genau diese Stürme, die uns zurück zu Gott führen sollen.
Und dann passiert bei Jona etwas überraschendes:

Die Kapitulation.

Die Seeleute werfen schließlich das Los, um herauszufinden, wer an diesem Sturm schuld ist. Und das Los fällt auf Jona. Er gesteht: „Ich bin ein Hebräer, und ich fürchte den Herrn, den Gott des Himmels, der das Meer und das Land gemacht hat.“ Die Seeleute sind entsetzt und fragen ihn, was sie tun sollen. Jona sagt: „Werft mich ins Meer, dann wird der Sturm aufhören.“
Jona weiß, dass er schuldig ist, und in diesem Moment kapituliert er. Er akzeptiert die Konsequenzen seiner Flucht. Aber Gott ist noch nicht fertig mit ihm. Und die Schiffsleute auch nicht. Wir lesen, dass “sie mit aller Kraft, ruderten um das Land zu erreichen. Aber sie schafften es nicht, weil das Meer immer heftiger gegen sie anstürmte.”
Die Schiffsleute versuchen zunächst mit allen Mitteln Jona zu retten - auch wenn das ihr Leben kosten könnte! Doch schließlich müssen auch sie doch kapitulieren. Sie werfen ihn ins Meer, um sich selbst zu retten:
Jona 1,15–16 (NeÜ)
Dann packten sie Jona und warfen ihn über Bord. Sofort wurde das Meer ruhig. Da bekamen die Männer große Angst vor Jahwe. Sie brachten ihm ein Schlachtopfer und legten Gelübde ab.
Was für eine Wendung! Obwohl (oder vielmehr weil) sie ihn vermeintlich getötet haben, bekehren sie sich!
Jona war in dem Moment im Sturm sicher nicht der beste Evangelist.
Und vielleicht geht es uns da manchmal ähnlich:
Wir sind auf der Flucht vor Gott. Stecken unseren Kopf in den Sand & wissen nicht, wie wir im Leben überhaupt ein Zeugnis sein sollen.
Und dann kapitulieren wir einfach. - Werft mich doch einfach ins Meer.
Hier persönliches Bekenntnis?
Aber wir dürfen auch vertrauen, dass Gott mit allen Menschen ihren Weg geht - auch wenn wir sie aus den Augen verlieren. Selbst dann (vor allem dann), wenn wir einfach nur kapitulieren.
Frage an uns: Hast Du den Punkt deiner Kapitulation erreicht? Es kommt ein Moment, in dem wir erkennen müssen, dass wir nicht länger weglaufen können. Wir müssen uns Gottes Plan ergeben – so schwer es auch sein mag.
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