Die Botschaft der Engel - Frieden auf Erden, oder?
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Einleitung
Einleitung
Liebe Gäste, liebe Gemeinde,
ein herzliches Willkommen auch von meiner Seite an diesem Weihnachtsmorgen. Der Heilige Abend liegt hinter uns. Wie war er bei Ihnen, wie war er bei Dir? Wurden die Erwartungen erfüllt und gab es ganz viel positive Familienzeit? Gemütliche Atmosphäre, Zeit für Plätzchen und Kaffee oder Tee. Entspannung, Innehalten. Freunde und Familie treffen, schenken und beschenken lassen.
In den meisten von uns steckt diese Hoffnung für die Weihnachtszeit. Aber, wir leben in einer getriebenen Zeit und deshalb erleben die meisten von uns Weihnachten anders.
Weihnachtsidylle kommt aber im Jahresendstress gar nicht erst auf. Schnell noch dieses Projekt fertig machen. Und ach ja, ich muss ja noch den Bericht für den Chef abschließen machen bevor er in den Urlaub geht. Ach Du meine Güte, wir haben ja noch gar kein Geschenk für Onkel Karl.
Schatz, hast Du die Grußkarte von unseren Freunden gesehen? So schön. Oh man, wenn wir uns jetzt beeilen können wir vielleicht auch noch schnell eine Weihnachtskarte für die Freunde verschicken. Ob die dann noch rechtzeitig ankommt? Warum verpassen wir das jedes Jahr wieder?
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Wir leben in einer Diskrepanz aus Erwartungen und Realität. Und sind dann endlich die Besorgungen erledigt und die Arbeit hinter sich gelassen dann kommen wir geschlaucht und gestresst, am Ende mit unseren Nerven in der Weihnachtszeit an. Wir treffen uns so gestresst mit der Gemeinde und der Familie und erwarten eine schöne Zeit. Pustekuchen. Die Weihnachtsfeiertage sind die stressigsten des Jahres, die Nerven liegen blank. Und statistisch gesehen finden die meisten Trennungen die zu einer Scheidung führen sogar im Dezember statt.
Vielleicht denkst Du Dir auch einfach “Geschafft. Weihnachten liegt hinter uns, jetzt wirds besser, zwischen den Jahren, durchatmen bevor das neue Jahr startet”.
Ich möchte uns einladen heute, an diesem ersten Weihnachtsfeiertag inne zu halten. Nochmal zurückzuschauen auf den biblischen Bericht zur allerersten Weihnacht, und Eure Aufmerksamkeit dann auf einen ganz bestimmten Aspekt lenken.
Daher lese ich uns den sehr vertrauten Ausschnitt des Weihnachtsberichts aus dem Lukasevangelium in der Übersetzung nach Martin Luther:
1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass sich die Bewohner der ganzen Welt in Steuerlisten einschreiben lassen müssten. 2 Diese Volkszählung war die allererste und geschah zu der Zeit, als Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Da ging jeder, um sich einschreiben zu lassen, jeder in seine Stadt. 4 Da machte sich auch Josef aus Galiläa auf, aus der Stadt Nazareth, nach Judäa zu der Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er vom Haus und Geschlecht Davids war, 5 um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seiner verlobten Frau, die schwanger war.
6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
Frieden - mitten im Chaos
Frieden - mitten im Chaos
Soweit der vertraute Text. Heute Morgen möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf die Aussage der Engel lenken, speziell den “Frieden auf Erden” den die Engel da besingen.
Neben der persönlichen Seite unseres Weihnachtsstresses hat die Aussage “Friede auf Erden” fast schon etwas zynisches oder? In der heutigen Zeit, wo wir ständig von Krieg lesen, hören und sehen. Ukraine, Israel, Völkermord im Sudan, Umsturz in Syrien. Aber wir brauchen gar nicht so weit weg zu schauen. Ein Blick nach Magdeburg auf den Weihnachtsmarkt. Oder noch näher: Die Messerstecherei mit Todesfolge hier in Osthofen im September. Die Welt kommt nicht zur Ruhe, und die Menschen sehnen sich nach Frieden.
Das war damals, vor 2000 Jahren nicht anders.
Wir lesen es direkt in den ersten Versen, Kaiser Augustus will eine Volkszählung. Augustus war der römische Kaiser, unsere Geschichte spielte aber in Israel. Was geht die Leute also Rom an? Rom expandierte in vielen Feldzügen und unterwarf viele Staaten, darunter auch Israel. Israel war unter Besatzung, und lebte in relativer Selbstverwaltung. In der Geschichtsforschung geht man davon aus dass Augustus mehrere lokale Zählungen veranstaltete, etwa in der Zeit 7 vor bis ca. 7 nach Christus. Auf Grund vieler Unruhen wurde Quirinius in die Gegend entsandt, und war auch vor seiner Zeit als Statthalter bereits in Israel aktiv.
Man musste sich damit abfinden, und gleichzeitig wollte man es nicht. Man musste Steuern zahlen, es gab Ungerechtigkeit und Gängelei. Willkür war an der Tagesordnung. Es gab Aufstände gegen Rom, einen nach dem anderen. Und immer wieder schlugen die Römer diese brutal nieder. Es gab Konflikte mit umliegenden Staaten, die ebenfalls von den Römern besetzt waren.
Und dann gab es da noch diese Verheißung von einem Messias der kommen sollte. Messias, das hebräische Wort für Gesalbter, war soetwas wie ein Retter. Ein Erlöser. Einer der kommen sollte und alle Ungerechtigkeit beseitigen würde. Es gab einige biblische Prophetien darüber, aber es rankten sich auch allerlei Mythen und Erwartungen um diese Figur. Einige der Aufständischen beanspruchten diesen Titel für sich, sagten “Ich bin der Messias”, sammelten Gefolge um sich, rebellierten gegen Rom und wurden von den Römern oft brutal um die Ecke gebracht.
Die Angst im Volk war groß, und die Gefahr bestand, dass die Römer beim nächsten Aufruhr schluss machten mit der Selbstverwaltung, und alles noch schlimmer würde.
Genau wie andere sagte auch der Prophet Maleachi das Erscheinen des Boten des Herrn (Mal 3,1) voraus, eine Bezeichnung die immer wieder auf Jesus angewandt wird. Er schrieb seine Prophezeiungen ungefähr 400 Jahre vor Christus auf. Und 400 Jahre lang wartete das Volk nun darauf das Gott sich wieder meldet. Dass wieder ein Prophet auftritt, oder endlich in Erfüllung geht was Gott wieder und wieder verheißen hat.
Und jetzt kommen die Engel, und verkünden ihre Botschaft den Hirten, diesen Ausgestoßenen aus der Gesellschaft, diesen Leuten mit denen keiner etwas zu tun haben möchte. Wir lesen es in den Versen 10-14:
Lukas 2,10–14 (LU84)
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Der Heiland. Der Retter. Derjenige der Christus ist. Christus? Die Griechische Übersetzung des hebräischen Wortes Messias. Dieser Christus ist der erwartete Messias, der auf den alle die Hoffnung richten. Und der Chor der Engel kündigt dann auch noch den Frieden für alle an.
Shalom - Was bedeutet Frieden?
Shalom - Was bedeutet Frieden?
Hinter dem Wort Frieden in unseren Texten steckt eigentlich ein ganzes Konzept: Shalom. Shalom ist nicht einfach zu Übersetzen, denn es ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Mehr als die Kapitulation des Feindes und das Abschließen eines Friedensvertrags.
Es bedeutet Frieden, Segen, aber auch Vollkommenheit in allen unseren Lebensbereichen. Timothy Keller beschreibt das einmal mit einem Teppich. Viele Fäden müssen verwoben und verknüpft sein, um den Teppich zu bilden. Der Teppich symbolisiert Dein Leben. Jeder Faden deine Beziehungen zum Ehepartner, zu Kindern, Eltern, Verwandten, Nachbarn, aber auch der Kollegin, der Vorgesetzten oder dem Teamleiter. Aber auch zur Schöpfung, den Tieren und Pflanzen sowie der Umwelt. Und letztlich über allem zum Schöpfer, Gott selbst.
Shalom ist ein allumfassendes Konzept. Wenn alle diese Lebensbereiche in Versöhnung leben, Gerechtigkeit gelebt wird und Liebe sein darf. Wenn da kein Kampf und kein Gegeneinander ist, sondern ein tiefes mit- und füreinander. In allen diesen Bereichen Heilung passiert, dann ist Frieden. Dann ist Shalom.
Das ist der Shalom den die Engel meinen. Das ist der Shalom, der Frieden, der in der Bibel immer wieder verheißen wird, und der im Kind in der Krippe greifbar wird.
Schon auf den ersten Seiten der Bibel wird deutlich: Wir sind für Shalom geschaffen. Das ist der Zustand, den sich Gott für uns gedacht hat. Wir sehnen uns nach Frieden, weil wir für Gemeinschaft mit Gott geschaffen sind.
Aber auf diesen ersten Seiten der Bibel wird auch deutlich: Wir Menschen sind alleine nicht zu Shalom fähig. Wenden wir uns von Gott ab, zerbricht die Ordnung, der gewebte Teppich wird zu einem Durcheinander von Fäden, die wir nicht mehr auf die Reihe kriegen. Der Teppich ist ruiniert. Bei manchen mehr, bei manchen weniger. Manchmal sieht man noch ein Stück des Teppichs das einigermaßen ansehnlich ist.
Aber wir alle brauchen Hilfe, brauchen den Webmeister um den Teppich wieder herzustellen.
Und so wie wir in der Bibel von unserem menschlichen Versagen lesen, das wir Sünde nennen, so lesen wir auch dass Gott uns diesen Shalom immer wieder verheißt. Zunächst einzelnen Getreuen wie z.B. Abraham (Gen 15,15), dann aber auch dem ganzen Volk Israel (Lev 26,6). Und von Anfang an hat er dabei das Ziel für alle seine Menschen, unabhängig von Volk, Kultur und Zeit.
Da wir unfähig zu Shalom sind, ist dieses Angebot immer darauf ausgerichtet, wo wir Frieden finden: Bei Gott. Und einer der vielen Namen Gottes ist “Der HERR ist Friede” (Ri 6,24).
Die Person Jesus Christus ist dabei deshalb so zentral, weil seine Ankunft Jahrhunderte vor dem ersten Weihnachtsfest bereits voraus gesagt wurde. Diese Person ist das Zentrum von Gottes Frieden, von seiner Verheißung für Shalom.
Das beinhaltet Details wie Jesu Geburt in Bethlehem (Mi 5,1-4) obwohl er doch aus Nazareth stammte. Aber auch die Ablehnung die er später erleben würde, ja sogar seinen Tod und seine Auferstehung.
Mit dieser angekündigten Figur des Messias wurde viel verbunden. Im Propheten Micha lesen wir bereits über 700 Jahre vor Christus dass er der Friede Zions, der Friede Jerusalems sein würde.
5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst; 6 damit seine Herrschaft groß wird und der Friede auf dem Thron Davids und in seinem Königreich kein Ende hat, damit er es aufrichtet und festigt mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Das wird der Eifer des Herrn Zebaoth tun.
Jesaja, ein Zeitgenosse Michas, nennt den Messias dann sogar “Friedefürst”. Eine wörtliche Übersetzung, man könnte auch sagen Prinz oder König des Friedens. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter (Jes 9,5-6). Er wird der “Friede auf dem Thron Davids” sein, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Mit all diesen Erwartungen war die Geburt Jesu nun verknüpft. Es wurde viel erwartet, und die Ankündigung der Engel “Christus - Friede auf Erden” schlug ein wie eine Bombe. Jedes Kind wusste sofort was damit gemeint ist. Und wir lesen es, die Hirten liefen sofort nach ihrem Erlebnis herum und erzählten es jedem der zuhören wollte. Eine Messiaserwartung. Wir hören schon die Spannung im ganzen Volk knistern.
Und wir merken: Weder damals noch heute ist uns mit einer friedlichen Wunschvorstellung geholfen. Eine Idylle, die wir nur erträumen bringt uns keinen echten Frieden. Damals wie heute ist die Welt im Chaos, und haben wir mit echten Konflikten zu kämpfen. Wir brauchen daher echten Frieden, und nicht nur eine kurze Zeit romantischer Vorstellungen.
Und damals wie heute kommt Jesus als Friede Gottes, als Friedefürst, mitten in unser Chaos hinein.
Wie kann das geschehen?
Frieden in 3 Dimensionen
Frieden in 3 Dimensionen
Frieden mit Gott
Frieden untereinander
Frieden für die Welt
Jesus kommt in unser Chaos. Er beendet erst einmal nicht die Umstände. Es kann sein dass Du zu Jesus kommst und Dein Chef ist weiter schlecht zu Dir oder der Familienzwist löst sich trotzdem nicht auf.
Sein Ziel ist erstmal ein anderes: Bevor es Frieden auf Erden geben kann, müssen die Menschen Frieden mit Gott haben. Denn ohne Ihn, ohne den Gott des Friedens, ist kein nachhaltiger Friede möglich.
So sind dann auch die Nachfolger Jesu enttäuscht als er keine politische Revolution startet, die Besatzer nicht aus dem Land wirft und das verheißene Friedensreich aufrichtet. Jesus selbst muss klarstellen “Mein Reich ist nicht von dieser Welt”.
Wir stellen uns die Enttäuschung und Verzweiflung der Jünger vor, als Jesus schließlich am Kreuz stirbt. Hingerichtet von den Besatzern, die er doch eigentlich besiegen sollte?
Frieden - mit Gott
Frieden - mit Gott
Die erste Dimension des Friedens für den Jesus gekommen ist, ist sehr persönlich. Jeder von uns hat zwei Probleme, Du und ich. Das erste Problem ist, dass Gott heilig ist. Und das zweite, das wir es nicht sind. Es spielt dabei auch keine Rolle ob wir unser Leben einigermaßen unter Kontrolle haben, oder ob wir drogenabhängige Kriminelle sind. Aus der Sicht eines absolut ewigen und heiligen Gottes ist jeder noch so kleine Schatten von Sünde auf Deinem und meinem Leben der Ausschluss aus seiner Gegenwart. Und egal ob Du mit Gott leben willst oder nicht: Gott ist die Quelle allen Lebens. Er IST die Liebe. Er ist das Vollkommene. Gott ist Licht. Ein Leben ohne Gott ist nicht möglich. Es wäre ein Nicht-Leben. Keine Liebe. Kein Licht. Ohne Gott gibt es kein Leben. Ohne Gott gibt es nur den Tod.
Die Gute Nachricht, das Evangelium von Jesus Christus, fängt mit der Krippe und mit Weihnachten an. Gott wird Mensch und kommt uns nahe. Aber es bleibt nicht bei der Krippe stehen. Jesus wächst, er wird ein Mann, er lehrt und zeigt uns wie ein gutes Leben aussehen kann. Aber auch dabei bleibt er nicht stehen. Nach Weihnachten kommen im Kirchenjahr noch Karfreitag, Ostern und Pfingsten. Erst mit Jesu Sterben an Deiner und meiner Stelle ist die Schuld bezahlt. Ist der Weg zu Gott frei. Erst mit seiner Auferstehung und der Wiederherstellung der persönlichen Beziehung zu Gott ist das Evangelium vollkommen. Die Krippe ohne Karfreitag wäre unvollkommen. Karfreitag ohne Ostern wäre ein Sieg des Todes über das Leben. Aber in Jesus Christus feiern wir den Sieg Gottes über Sünde und Tod.
Bei Jesus selbst findest Du Frieden mit Gott. Dir wird Deine Schuld vergeben. Der Weg zu Gott ist frei. Deine Verletzungen dürfen heilen. Du darfst zu einem neuen Menschen werden. Nicht weniger ist das Geschenk und das Angebot dass wir im Kind in der Krippe haben und feiern.
Frieden - untereinander
Frieden - untereinander
Ein schlauer Mensch hat mal gesagt “Verletzte Menschen verletzen andere”. Und es ist oft so dass die meisten Täter selbst Opfer sind. So vervielfältigt sich Sünde und Leid in dieser Welt, und dieser Kreislauf muss durchbrochen werden. Wenn Du Frieden mit Gott hast, und Dein Herz Heilung erfahren durfte, wird Heilung in den Beziehungen möglich. Ganz real. Denn da kann Vergebung ausgesprochen und erlebt werden. Sei es in der Familie, oder mit Deinen Mitmenschen.
Wenn Du selbst Vergebung erlebt hast, wird es Dir möglich sein, anderen zu Vergeben. So kann ein Kreislauf aus Vergebung und Gnade, ja Liebe untereinander einsetzen. Zerrüttete Familienstrukturen können heilen und im Frieden des Einzelnen mit Gott kann eine Gemeinschaft entstehen.
Daraus entsteht gleichzeitig auch ein Auftrag. Wenn Du ein Kind Gottes bist und das Angebot Jesu angenommen hast, bist Du sein Bote in dieser Welt. Du verkündigst seinen Frieden und das Angebot der Versöhnung den Menschen denen Du begegnest. Und das tust Du indem Du es ihnen erklärst, sie einlädst, aber auch indem Du diesen Frieden in Dir trägst und Vergebung lebst.
Frieden - für die Welt
Frieden - für die Welt
Und als dritte Dimension: Frieden in der Welt? Wahrer Frieden ist nur bei und in Jesus zu finden. Wenn Du Frieden mit Gott gefunden hast, und in Deinem Umfeld Frieden eingekehrt ist, heißt das leider nicht, dass damit alle Kriege und Nöte auf der Welt aufhören. Sie könnten es, wenn jeder Mensch zu Jesus käme, seine Schuld und Scheitern eingestehen und neues Leben bekommen würde.
Aber wir wissen und lesen auch in der Bibel, dass dies eben nicht geschehen wird. Daher kommt Jesus ein zweites Mal. So wie es angekündigt wurde im Alten Testament, so wie Jesus es im Neuen Testament sagte. Er bezeichnete sich selbst als Menschensohn. Ein Name, dem wir bereits im Propheten Daniel begegnen.
Er ist es, der sich auf den Richterstuhl setzen wird. Das zweite Mal wird er nicht in einer Krippe kommen, sondern als der König aller Könige. Und jeder wird sich vor ihm beugen, entweder als sein Freund, begnadigtes Kind Gottes, oder unversöhnt, ohne Gnade, um Rechenschaft abzulegen.
Gott hat es immer wieder verheißen und spricht es den Opfern zu: Ich werde Gerechtigkeit schaffen. Ich bin ein Gott der Gerechtigkeit. Damit es Gerechtigkeit geben kann, muss es auch ein Gericht geben. Mord, Totschlag, Missbrauch, aber auch Lüge und Betrug können nicht ungesühnt bleiben. Was wäre das für eine schwache Gerechtigkeit?
Das Evangelium von Jesus ist die Botschaft dass Gottes Gerechtigkeit siegen wird. Das er Rechenschaft fordern und Ordnung schaffen wird. Das Unrecht gesühnt werden wird.
Abschluss
Abschluss
Ich komme zum Schluss, und meine Frage an Dich ist, auf welcher Seite wirst Du sein?
Weihnachten zu verstehen heißt, Christsein zu verstehen - Das Evangelium zu verstehen.
Wirst Du Gottes Angebot im Kind in der Krippe, vom Mann am Kreuz und Herrscher über alles annehmen? Er, der Deine Schuld bezahlt hat, der Dich liebt und den ganzen Himmel hinter sich ließ um zu Dir zu kommen und Dich in die Arme zu schließen. Willst Du Dich versöhnen lassen mit Gott? Er steht hier und wartet mit offenen Armen auf Dich!
Oder reicht Dir ein bisschen Weihnachtsromantik ohne echten Frieden? Ein bisschen Idylle aus einem Hollywood-Film, ein paar Plätzchen, ein bisschen geruhsame Zeit, in dem Wissen dass der ganz normale Wahnsinn des Lebens morgen wieder weiter geht?
Die Entscheidung liegt bei Dir, Gottes Angebot steht. Geh heute nicht nach Hause ohne das Kind in der Krippe in Deinem Herzen. Ohne Deine Schuld unter das Kreuz zu legen, und ohne die Hoffnung auf seine Wiederkunft.
Ich kann dir hier jetzt kein „Glaube, und alles wird gut” versprechen. Aber eine Versprechung gebe ich Dir, die der Herr selbst immer und immer wieder gibt: Er wird bei Dir sein. Er wird Dich trösten. Er wird Dich tragen. Und er wird Dich nach Hause holen, in sein Friedensreich, in seinen Shalom.
Aber auch wenn Du bereits ein Kind Gottes bist, habe ich eine Frage an Dich: Bist Du Friedensstifter in dieser Welt? Jesus fordert seine Nachfolger auf Friedensstifter zu sein. Gib weiter was Du gefunden hast, erzähl anderen davon. Lebe es. Lügen und Betrügen muss aufhören. Lästereien und Mobbing sind wie ein Schlag ins Gesicht des Opfers und des Herrn selbst. Vergib, wie auch Dir vergeben wurde. Liebe, wie Du geliebt bist vom Gott der Liebe.
Amen