Rückblick, Vorschau und Gottvertrauen

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Rückblick, Vorschau und Gottvertrauen

Herr, gib uns ein Wort für unser Herz, und ein Herz für dein Wort. Amen.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
Liebe Gemeinde,
wieder einmal neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Langsam werden die Tage auch schon wieder länger, und während das Jahresende uns zur Besinnung und zur Rückblende einlädt, öffnet der Kalender bald eine neue vielleicht noch leere Seite – das neue Jahr steht vor der Tür. Im Kalender stehen bei manchen aber auch schon für das neue Jahr Termine. Bei mir sind es unter anderem schon mal mindestens 25 Gottesdiensttermine, die feststehen.
Diese Zeit heute ist eine kostbare Gelegenheit, um zurückzublicken, nachzudenken und auch vorauszuschauen. Wir stehen zwischen dem, was gewesen ist, und dem, was kommen wird. Wir fragen uns: Was war gut? Wo haben wir gefehlt? Was können wir aus dem alten Jahr mitnehmen, und wie dürfen wir uns auf das kommende Jahr vorbereiten?
Ein Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja 51,4–6, das uns heute leitet, passt wunderbar in diese Zwischenzeit. Es spricht von Gottes bleibender Treue, seinem ewigen Heil und seiner gerechten Führung. Es gibt uns einen Kompass, wie wir mit Rückschlägen, mit Hoffnung und den Unsicherheiten des Lebens umgehen können.
Lassen Sie uns gemeinsam das Wort Gottes lesen:
Jesaja 51,4–6 BB
4 Hör mir gut zu, mein Volk, und pass auf! Denn von mir kommt Weisung. Bald mache ich meine Rechtsordnung zu einem Licht für die Völker. 5 Meine Gerechtigkeit ist nahe, meine Rettung ist schon auf dem Weg. Mit starker Hand schaffe ich Recht unter den Völkern. Auf mich hoffen die Bewohner der fernsten Inseln. Sie warten darauf, dass ich meine Stärke zeige. 6 Schaut hinauf zum Himmel und blickt herab auf die Erde! Der Himmel verweht wie Rauch, die Erde zerfällt wie ein abgetragenes Kleid. Ihre Bewohner sterben wie die Fliegen. Aber meine Hilfe wird niemals enden, meine Gerechtigkeit ist unerschütterlich.
Wir werden eingeladen, auf Gottes bleibende Wahrheit zu vertrauen, selbst in einer vergänglichen Welt. Wir werden aufgefordert, mit Zuversicht und Gottvertrauen zurückzublicken, mutig nach vorne zu schauen und immer dabei Gott zu vertrauen.

1. Rückblick: Wo war Gottes Licht in diesem Jahr?

Im vergangenem Jahr gab es die verschiedensten Facetten des Lebens, und wir alle haben unterschiedliche Erfahrungen der Höhen und Tiefen des Lebens gemacht. Einige von uns schauen mit Dankbarkeit zurück, andere mit gemischten Gefühlen oder sogar mit Schmerzen. Doch eines war und ist sicher: Gott war bei uns.
Der Prophet Jesaja erinnert uns daran, dass Gottes Weisung und Recht wie ein Licht für die Völker sind. Also nicht nur allein für sein Volk Israel, sondern für alle Völker. Das Heil Gottes reicht über nationale Grenzen hinaus.
Auch der Apostel Paulus macht das im Römerbrief deutlich: Römer 1,16-17
Römer 1,16–17 LU17
16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. 17 Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht : »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«
Das Heil Gottes gilt darum auch für jeden von uns, für Dich und für mich.
Auch in dunklen Zeiten hat Gott sein Licht nicht verlöschen lassen. Darum ist es gut, wenn wir heute ruhig in diesem Gottesdienst einmal nachdenken: Wo haben wir diese Führung Gottes, dieses Licht Gottes in den vergangenen zwölf Monaten in unserem Leben erlebt?
Was sind einige Dinge, für die wir in diesem Jahr dankbar sein können, und wie haben sie uns näher zu Gott gebracht?
Dankbarkeit für Gottes Führung
Wir wollen darum Rückblende halten und das geht am Besten mit Dankbarkeit. Darum wollen wir mit ihr beginnen. Was ist dieses Jahr gelungen? Vielleicht haben wir ein Ziel erreicht, auf das wir lange hingearbeitet haben. Vielleicht wurden Beziehungen gestärkt, oder wir haben einen Neuanfang gewagt.
Dankbarkeit schärft unseren Blick. Inmitten des oft hektischen Alltags erkennen wir nicht immer sofort, wie Gott uns begleitet hat. Doch wenn wir innehalten, sehen wir die Spuren der Gnade Gottes.
Vielleicht war es ein unerwartetes Wort der Ermutigung, ein friedlicher Moment im Trubel, oder das Gefühl, dass Gott uns durch eine schwere Zeit getragen hat. Oder ein Mensch ist uns wieder begegnet, den wir schon lange vermisst haben.
Der Prophet Jesaja erinnert uns daran: Jesaja 51,4
Jesaja 51,4 BB
4 Hör mir gut zu, mein Volk, und pass auf! Denn von mir kommt Weisung. Bald mache ich meine Rechtsordnung zu einem Licht für die Völker.
Herausforderungen und Verluste
Doch das Jahr hatte sicher nicht nur Lichtmomente in unserem Leben gebracht haben. Vielleicht gab es Verluste, schwere Entscheidungen oder Zeiten der Unsicherheit. Auch in unserer Gesellschaft gab es viele Höhen und Tiefen. An ein besonderes Tief vor Weihnachten sei noch einmal erinnert - das Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
In solchen Momenten können wir uns von Jesajas Worten trösten lassen: Jesaja 51,5a
Jesaja 51,5a (LU17)
5 Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor, und meine Arme werden die Völker richten.
Auch wenn wir es nicht immer spüren, ist Gott da, und er arbeitet in allem, was uns begegnet, zu unserem Guten. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er unser Leben in der Hand hält, selbst wenn wir es manchmal nicht verstehen.
Doch wir dürfen wissen: Gottes Zusage ist klar: Sein Heil bleibt ewig. Das bedeutet, dass nichts – weder unsere Fehler, noch unsere Schmerzen – uns von seiner Liebe trennen können.

2. Vorschau: Hoffnung in Gottes ewiges Heil

Aber es gilt eben nicht nur zurückzuschauen, sondern auch nach vorn. Wenn wir nun den Blick nach vorn richten, stoßen wir sicher auf manche Ungewissheit: Was wird das neue Jahr bringen? Werden wir gesund bleiben? Werden wir beruflich erfolgreich sein? Werden unsere Beziehungen wachsen? Und noch manche andere Frage, die wir haben. Vielleicht auch die: Wie können wir im kommenden Jahr als Gemeinde dazu beitragen, dass andere das Licht und die Liebe Gottes erleben?
Diese Fragen sind normal, und sie zeigen, dass wir uns nach Sicherheit und Gemeinschaft sehnen. Doch Jesaja fordert uns auf, weiter zu schauen – nicht nur auf die Dinge dieser Welt, sondern auf das, was bleibt und was kommt.
Gottes Ewigkeit im Blick
Jesaja sagt:
Jesaja 51,6a (LU17)
6 Hebt eure Augen auf gen Himmel und schaut unten auf die Erde! Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben.
Das erinnert uns daran, wie vergänglich unsere Welt ist. Alles, was wir besitzen oder aufbauen, ist letztlich vergänglich. Doch anstelle von Resignation schenkt uns diese Erkenntnis Hoffnung. Denn Jesaja sagt weiter:
„Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.“
Jesaja 51,6b
Gottes Heil ist unser Anker, auch im neuen kommenden Jahr. Seine Zusage bleibt bestehen, unabhängig davon, wie die Welt um uns herum sich verändert.
Mit Mut ins neue Jahr
Was bedeutet das für uns? Es bedeutet, dass wir mit Mut und Zuversicht ins neue Jahr gehen können. Wir müssen nicht alles kontrollieren oder jede Unsicherheit vermeiden. Stattdessen dürfen wir auf Gottes Führung vertrauen.
Der Prophet Jesaja spricht in seinen Worten von einem Gottesknecht, der „Licht für die Völker“ ist. Er ist der Vermittler der Gerechtigkeit für die Völker. Dieses Licht ist auch für uns da. Und wir wissen, wer dieses Licht ist. Es ist Jesus Christus, das Kind in der Krippe, der Mann am Kreuz, der für unser Heil geboren wurde und gestorben ist.
Er, das Licht leuchtet unseren Weg, selbst wenn wir nicht wissen, was hinter der nächsten Biegung liegt und am morgigen Tag kommt.
Lasst uns deshalb das neue Jahr nicht mit Furcht, sondern mit Vertrauen auf Gott und unseren Heiland Jesus Christus beginnen.
Dennoch heißt Vertrauen, aber nicht alles Schlucken, sondern immer wieder auch prüfen, ob wir auf den richtigen Weg sind. Dazu ermutigt uns die Jahreslosung des kommenden Jahres.

3. Die Jahreslosung 2025: Ein Kompass für das neue Jahr

Denn die Jahreslosung für 2025 lautet: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21).
Diese Worte ergänzen Jesajas Botschaft auf wunderbare Weise. Während Jesaja uns auf Gottes ewiges Heil hinweist, ruft uns die Losung dazu auf, aktiv in unserem Glauben zu sein: „Prüft alles.“
Was bedeutet es, alles zu prüfen?
Prüfen bedeutet, wachsam zu sein, die Dinge nicht einfach hinzunehmen, sondern bewusst zu hinterfragen. Es bedeutet, die Stimme Gottes inmitten vieler anderer Stimmen in unserem Leben zu suchen.
Im neuen Jahr werden wir viele Entscheidungen treffen müssen. Manche Dinge werden klar und offensichtlich sein, andere verwirrend und schwer zu beurteilen. Manche sogar von Versuchungen geprägt.
Diese Losung ermutigt uns, alles mit den Augen des Glaubens zu prüfen: Was bringt uns näher zu Gott? Wie können wir in unserem täglichen Leben mehr Dankbarkeit gegenüber Gott leben? Was stärkt unseren Glauben, unsere Liebe und unsere Hoffnung?
Das Gute behalten
Doch die Losung bleibt nicht beim Prüfen stehen. Sie fordert uns auf, das Gute zu behalten. Das Gute ist das, was Gott schenkt: seine Liebe, seine Weisung, seine Nähe.
In einer Welt voller Ablenkungen und Herausforderungen ist es manchmal schwer, das Gute zu erkennen. Doch wenn wir uns an Gottes Wort halten, werden wir erkennen, was wirklich zählt.
Lasst uns deshalb im neuen Jahr bewusst danach suchen, was gut, wahr und heilig ist. Und lasst uns das festhalten, was wir an Gutem erfahren haben – in der Dankbarkeit und im Vertrauen auf Gott.

4. Gottvertrauen: Ein Anker in Zeiten des Wandels

Der rote Faden durch Jesaja 51,4–6 und die Jahreslosung ist klar: Vertraut auf Gott.
Jesaja spricht von einer Welt, die vergeht – vom Himmel, der wie Rauch verfliegt, und der Erde, die zerfällt. Doch Gottes Heil bleibt ewig. Das erinnert uns daran, dass unsere Sicherheit nicht in den vergänglichen Dingen dieser Welt liegt, sondern in Gott allein.
Ein Anker in stürmischen Zeiten
Das vergangene Jahr hat uns vielleicht gezeigt, wie unvorhersehbar das Leben ist. Doch es hat uns auch daran erinnert, dass Gott treu ist.
Im neuen Jahr werden wir diese Treue wieder erleben – in kleinen und großen Dingen. Lasst uns darauf vertrauen, dass Gott uns nicht allein lässt, sondern uns führt und stärkt.
Ein Zeugnis für andere
Jesaja spricht auch von den „Inseln“, die auf Gottes Arm hoffen. Das zeigt uns, dass Gottes Heil nicht nur für uns, sondern für alle Menschen da ist.
Im neuen Jahr haben wir die Chance, Zeugen für Gottes Licht und Liebe zu sein. Wir können anderen Mut machen, ihnen Hoffnung schenken und zeigen, dass Gottes Heil auch für sie gilt.

5. Fazit: Mit Gottes Licht ins neue Jahr

Liebe Gemeinde, das Jahresende ist eine Zeit des Nachdenkens, des Dankens und der Hoffnung. Jesaja erinnert uns daran, dass Gottes Heil bleibt, selbst wenn alles andere vergeht.
Die Jahreslosung ruft uns dazu auf, wachsam zu sein und das Gute zu bewahren. Gemeinsam laden sie uns ein, mit Gottvertrauen ins neue Jahr zu gehen – nicht in der Angst vor dem Unbekannten, sondern in der Gewissheit, dass Gott uns führt.
Lasst uns zurückblicken und Gottes Spuren im alten Jahr erkennen. Lasst uns nach vorne schauen und mutig neue Wege gehen. Und lasst uns in allem darauf vertrauen, dass Gottes Heil bleibt – gestern, heute und in Ewigkeit.
Amen.
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn. Amen.
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