Das Gute behalten

Heiliger Geist Serie  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
0 ratings
· 58 views

"Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt", war eines der letzten Worte von Jesus. Der Heilige Geist, wer er ist und wie wir an dieser göttlichen Kraft teilhaben, darum geht es in dieser Predigtserie. 5.Jan 2025 - FEG-LuzernSüd. www.fegluzernsued.ch/predigt

Notes
Transcript
Handout

Ein GUTES neues Jahr

Wir stehen am Anfang von 2025. Einige machen sich Vorsätze - andere sagen sich: ich will weiter an meiner Lebensregel dranbleiben - die dritten gehen einfach weiter, ohne den Jahreswechsel als besondere Chance zu packen. Gehörst du auch zu einer dieser Gruppen?
John F. Kennedy sagte einmal: “Wer aufhört zu lernen, hört auf zu wachsen.” Und Henry Ford meinte: “Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, egal ob das mit zwanzig oder mit achtzig ist. Wer lernt, bleibt jung.” Und Albert Einstein bringt es auf den Punkt: “Wer aufhört zu lernen, hört auf zu leben.” Ein GUTES neues Jahr könnte also damit zu tun haben, etwas zu lernen. Aber was? Eine neue Sprache? Neue Skills bei einem Game? Neue Menschen kennenlernen?
Jüngerschaft bedeutet eigentlich nichts anderes als einen lebenslang lernenden Lebensstil zu pflegen - in den Fussstapfen von Jesus Christus. Ich glaube, dass Jüngerschaft und Mission die zwei zentralen Bestandteile einer Kirche sind. So wie wir als Motto sagen: “Wir wollen als heilende Gemeinschaft in der Kraft Gottes missional draussen präsent sein, weil wir glauben, dass eine Ernte reif ist.” Und wie es unsere Gemeindevision sagt: “Wir sind eine Kirche zum Begegnen. Wir leben den Glauben an Jesus Christus für unsere Mitmenschen ansteckend und spürbar durch wertschätzende Begegnungen und Annahme.”
Als Anschub-Motivation am Jahresanfang schauen wir uns heute die Jahreslosung an - und sie hat etwas mit diesem langanhaltend lernenden Lebensstil zu tun:
1. Thessalonicher 5,21 (LU17)
Prüft aber alles und das Gute behaltet.

Prüfen, um das Gutes zu sehen

Ein GUTES neues Jahr - wo wir das GUTE BEHALTEN (unser Predigtthema) - bedeutet: hinschauen und prüfen, was überhaupt GUT ist. Prüfen?! Oh, da wird es manchen ganz übel, weil sie an Schule oder Ausbildungsprüfungen denken. Wo die Leistung abgefragt wird - ob du glänzt oder versagst. Wo du kontrolliert wirst… wie bei der Abschlussprüfung von ein paar Studenten. Sie waren zu viert am Wochenende vor der grossen Prüfung auf einer Städtereise und schafften es nur knapp zurück. So logen sie dem Professor vor: wir waren in einer anderen Stadt um zu lernen. Auf dem Heimweg hatte unser Auto einen Platten - und so schaffen wir es nicht rechtzeitig auf die Prüfung. Der Professor erlaubte ihnen, die Prüfung am nächsten Tag nachzuholen. Als es soweit war, steckte er jeden der vier Studenten in einen anderen Raum. Die erste Frage - 5 Punkte wert - war für die geübten Studis gut zu lösen. Dann drehten sie das Blatt um - zweite Frage - 95 Punkte: “Welcher Reifen hatte einen Platten?”
Prüfung heisst für uns oft Versagen oder Glänzen, heisst oft Kontrolle… Aber wenn in der Jahreslosung vom Prüfen die Rede ist, dann sind die Kriterien anders: es geht darum, genau hinzuschauen: erproben, nachweisen, anerkennen, annehmen, wertvoll erachten, für bewährt halten… (vgl. 1 Thess 2,4)
Gott tut das auch, wenn er uns anschaut:
1. Thessalonicher 2,4 (NLB)
Denn wir reden, weil Gott uns ausgewählt und die Verkündigung der Botschaft anvertraut hat. Es geht uns nicht darum, Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.
Zweimal steht das Wort “prüfen” hier - einmal versteckt, einmal offensichtlich. Gott prüft unsere Herzen. Er erprobt unsere Motive. Will sehen, ob wir ihn lieben, über alles. Auch wenn die härteste Prüfung über uns ergeht, wie Diebstahl oder Brand in der Wohnung, wie Verlust eines lieben Menschen. Er prüft unsere Herzen.
Das andere Mal, wo hier das Wort “prüfen” steht? Ganz am Anfang des Satzes. Der Apostel Paulus schreibt, dass Gott ihn und seine Mitarbeiter geprüft und für wert erachtet hat - ausgewählt und für gut befunden, um die GUTE NACHRICHT weiterzuerzählen.
So wie Gott Paulus und sein Team prüft, so sollen wir ALLES PRÜFEN. Also: hinschauen, erproben, ausprobieren, testen - zuerst im Kleinen, dann auch im Grösseren… Wir müssen Dinge prüfen, um überhaupt erkennen zu können, was das GUTE ist, das wir behalten können.

Eine harte Prüfung: Biblestory 2 Samuel 12,1-25

Richter müssen auch prüfen. Sie müssen sich die Geschichten gut anhören und herausfinden, was wirklich passiert ist. Und dann müssen sie anhand der Gesetze beurteilen, was mit dem Täter und mit dem Opfer geschehen soll. Eigentlich muss sich ein Richter immer an 1 Thessalonicher 5,21 halten: alles prüfen.
Ich erzähle euch, wie der König David einmal als Richter aufgesucht wurde:
Der Prophet Nathan wird vom HERRN zu David geschickt - mit einer Prüfungsfrage: “Zwei Männer in einer Stadt - der eine reich, der andere arm. Der Arme besass nur ein kleines Lamm, das er wie eine eigene Tochter behandelte, mit seinen Kindern zusammen aufzog, von seinem Teller ass und aus seinem Becher trank. Der Reiche bekam einmal Besuch. Um seinen Gast zu verpflegen, schlachtete er keines seiner Tiere, sondern das Lamm des Armen.”
David hörte die Geschichte und wurde sehr zornig: “So einer verdient den Tod! Und der Arme muss viermal mehr zurückbekommen.”
Nathan zu David: “Du bist dieser Mann!” Und Nathan legt offen: David war von Gott reich beschenkt worden - aber trotzdem hat er einen Mann umbringen lassen, um dessen Frau Bathseba zu bekommen.
David bekennt: “Ich habe gegen den HERRN gesündigt.” Und Nathan: “Der HERR hat dir vergeben! Du selbst musst nicht sterben. Aber das Kind wird sterben - weil wegen deinem Verhalten Leute über Gott spotten. Tatsächlich wurde das Kind von Bathseba und David totkrank - und auch Davids Fasten und Beten rettete es nicht. David akzeptierte das, ging in den Tempel und betete Gott an und danach ass er wieder. Seine Frau Bathseba und er bekamen später wieder ein Kind - Salomo.
David prüfte alles… und wurde dabei selbst geprüft. Sein Kriterium war das Gesetz: Strafe für den Dieb und Wiedergutmachung. Gleichzeitig wurde er mit Gottes Kriterien konfrontiert, als er selbst geprüft wurde: Vergebung beim Bereuen. Und Tragen der Konsequenzen. Und das alles - Leute, das ist das Ziel, wenn Gott uns prüft - das alles hat David näher zu Gott gebracht!
Römer 8,28 (NLB)
Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten zusammenwirkt.

Das Gute behalten

1. Thessalonicher 5,21 (NLB)
sondern prüft alles (, was gesagt wird,) und behaltet das Gute.
Was hier nicht steht - aber wir oft machen:
prüft alles, und handelt genau richtig - macht ja keinen Fehler…
prüft alles, und redet über das Schlechte.
Nein, wir sollen das Gute erkennen und es behalten. Es ans Herz drücken, es ernst nehmen - im Guten bleiben.
Was ist das GUTE? Geld, Erfolg, Glück? Wohlbefinden… alles gute Dinge. In einem Vortrag über Erziehung sagte der Referent: unsere Kinder müssen nicht happy werden, sondern holy.
Wenn Jesus Menschen konfrontierte, wollte er ihnen helfen, das, was sie gerade taten oder sagten, zu hinterfragen. Und dabei zielt immer auf Reich Gottes, Messias, den Vater  und unser Herz.
Gut ist das, was unser Herz zum Guten formt. Gut ist das, was uns hilft, Gottes Reich zu erstreben (Mt 6,33). Gut ist, was Gottes Wille ist (1 Thess 4,8 u.a.). Gut ist, was uns Jesus immer ähnlicher werden lässt. Darum:
Römer 8,28–29 (NLB)
Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten zusammenwirkt. Denn Gott hat sie schon vor Beginn der Zeit auserwählt und hat sie vorbestimmt, seinem Sohn gleich zu werden, damit sein Sohn der Erstgeborene unter vielen Geschwistern werde.

Das Böse in jeder Form meiden

Schauen wir den Satz aus der Jahreslosung im Zusammenhang an.
1. Thessalonicher 5,21–22 (NLB)
sondern prüft alles (, was gesagt wird,) und behaltet das Gute. Meidet das Böse in jeglicher Form!
Wir sollen das Gute behalten - und wenn wir uns für etwas entscheiden, dann bedeutet das automatisch, dass wir uns auch gegen etwas entscheiden. Wenn du dich entscheidest, vegetarisch zu essen, dann entscheidest du dich gegen Fleisch. Wenn du dich entscheidest, zu heiraten, dann entscheidest du dich gegen alle anderen potenziellen Ehepartnerinnen oder Ehepartner.
Wenn wir uns also entscheiden, das Gute zu behalten, dann entscheiden wir uns auch, das Böse zu meiden. Und zwar jede Form des Bösen… wie es hier steht. Das Böse tritt manchmal total brutal und offensichtlich auf. Manchmal kommt es aber auch sehr unauffällig daher. Vielleicht kennst du das Motto: “Einmal ist keinmal” - vergiss das. Meide das Böse in jeder Form.
Jesus ist uns darin wieder ein unglaublich gutes Vorbild. Aber auch der König David - nachdem er von Nathan überführt worden war, entschied er sich, viel bewusster nach dieser Regel zu leben: das Gute behalten, das Böse in jeder Form meiden.

Der Heilige Geist bringt das Gute

Machen wir den Kreis etwas grösser. Wie kommt das Gute überhaupt zu uns?
1. Thessalonicher 5,19–22 (NLB)
Unterdrückt den Heiligen Geist nicht. Verachtet das prophetische Reden nicht, sondern prüft alles, was gesagt wird, und behaltet das Gute. Meidet das Böse in jeglicher Form!
Den Geist nicht auslöschen. Schaut, wenn du durch den Glauben Jesus Christus ein neues Leben bekommst, gibt Gott seinen Heiligen Geist in uns. Unser eigener, menschlicher Geist wird belebt und formt unser Herz zum Guten. Der Geist steht aber im Kampf gegen unsere egoistischen Bestrebungen - in biblischer Sprache ist das der Kampf zwischen Geist und Fleisch. Und nun werden wir ermahnt:
Löscht den Geist nicht aus! Denn sonst wird das Fleisch auf jedenfall die Oberhand behalten. Im Gegenteil: alles, was Gottes Geist in dir bewegen will, das lasse brennen, dämpfe es nicht.
Prophetisches Reden nicht verachten. Prophetisches Reden, also das Offenlegen, das offene Aussprechen, wie Nathan bei David in der Biblestory.
Prophetisches Reden geschieht dort, wo Menschen von Gottes Geist geführt und auf der Basis der Bibel Dinge erkennen und weitergeben können, die sie nicht einfach so wissen konnten. Dort, wo Gott einen “Blick hinter den Vorhang” ermöglicht. Und genau dieses Reden Gottes sollen wir nicht verachten. Auch dort nicht, wo wir in der Bibel lesen, der Bibel zuhören und Gott dadurch in unsere Leben hineinreden möchte.

Ganz praktisch

Und nun vergrössern wir den Kreis um die Jahreslosung noch mehr. Und wir realisieren, was alles solches “Gutes” ist, das wir behalten sollen.
1. Thessalonicher 5,11–23 (NLB)
Deshalb sollt ihr einander Mut machen und einer den anderen stärken, wie ihr es auch schon tut.
Liebe Freunde, wir bitten euch, dass ihr denen Respekt entgegenbringt, die euch vorangehen und leiten. Sie bemühen sich um euch und warnen euch vor dem, was falsch ist. Ihr sollt ihnen ihre Arbeit mit aufrichtiger Liebe danken. Und haltet Frieden untereinander!
Brüder, wir fordern euch auf, den Faulen ins Gewissen zu reden und den Ängstlichen Mut zu machen. Geht behutsam mit den Schwachen um und habt mit allen Geduld!
Seht zu, dass niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern versucht immer, einander und auch allen anderen Gutes zu tun!
Seid immer fröhlich. Hört nicht auf zu beten. Was immer auch geschieht, seid dankbar, denn das ist Gottes Wille für euch, die ihr Christus Jesus gehört.
Unterdrückt den Heiligen Geist nicht. Verachtet das prophetische Reden nicht, sondern prüft alles, was gesagt wird, und behaltet das Gute. Meidet das Böse in jeglicher Form!
Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch. Er schütze euern Geist, eure Seele und euern Körper, damit sie unversehrt sind, wenn Jesus Christus, unser Herr, wiederkommt.
Gutes ist also:
Einander ermutigen, ermahnen & trösten. Nicht jede und jeder braucht dasselbe, um zum Guten bewegt zu werden - alle aber Geduld! (1 Thess 5,11.14)
Leiter respektieren, 1 Thess 5,12-13, indem du mit Liebe reagierst und Frieden untereinander suchst.
Den Lifestyle des "Gutes-Tun" pflegen. Und zwar aneinander innerhalb der Kirche - und ebenso an allen Menschen. Hier ist ein Drive nach aussen zu sehen. Es ist gut, Gutes zu tun! 1 Thess 5,15
Immer fröhlich, betend, dankbar sein. Das ist Gottes Wille in Christus. 1 Thess 5,16-18. Auch die Beziehung nach oben gehört zum Guten, das wir behalten wollen.
Den Geist und die Prophetie ernstnehmen und umsetzen. 1 Thess 5,19-22
Schliesslich ist es Gutes, Bewahrung zu erfahren und auf die Wiederkunft und das Erscheinen von Jesus Christus zu warten. 1 Thess 5,23

Was wäre, wenn...

… wenn wir einen Lebensstil des lebenslangen Lernens & der Dankbarkeit in der Abhängigkeit von Jesus und dem Heiligen Geist entfalten? Das wäre “Wow”!
Related Media
See more
Related Sermons
See more
Earn an accredited degree from Redemption Seminary with Logos.