Kinder sind ein Geschenk Gottes

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Einleitung

Liebe Gemeinde, liebe Gäste, liebe Zuschauer im Livestream,
einen wunderschönen guten Morgen auch von meiner Seite. Heute ist ein besonderer Gottesdienst. Ihr habt es bereits gemerkt, wir feiern einen Familiengottesdienst. Und woraus besteht eine Familie? Neben den Eltern natürlich aus den Kindern. Und um die Kinder soll es heute Morgen ganz speziell gehen.

Kinder sind ein Geschenk Gottes

Kinder sind ein Geschenk Gottes. Unter diesen Titel habe ich die Predigt gestellt. Aber das sage ich nicht einfach so, das sagt uns Gottes Wort, die Bibel. So lesen wir in
Psalm 127,3 NLB
3 Kinder sind ein Geschenk des HERRN, sie sind ein Lohn aus seiner Hand.
Kinder sind eine Gabe des Herrn.
In diesem Psalm des alten Königs Salomo begegnet uns zunächst einmal eine Erinnerung daran, dass wir Menschen ohne Gott nichts tun können. Wenn Gott nicht unser Haus mitbaut, ist es umsonst gebaut. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, wacht der Wächter umsonst. Ein Mensch, eine Familie, eine Stadt, ja ein Volk dass mit Gott rechnet und ihm vertraut ist ein gesegnetes Volk. Und in diese gesegneten Umstände hinein spricht Salomo: “Kinder sind eine Gabe des Herrn”.
Eine Gabe des Herrn wird wertgeschätzt, man ist dankbar dafür.
Immer wieder begegnen uns in der Bibel Menschen, bei denen es nicht so einfach war mit den Kindern. Wir sehen Abraham, der bis ins hohe Alter hinein gewartet hat auf einen Nachkommen. Oder Hanna, die so lange auf ihren Sohn Samuel warten musste und sogar dem Priester damit im Ohr lag. Es gibt viele weitere Beispiele. Das größte ist aber wohl Jesus Christus selbst. Wir begegnen nach Jesu Geburt im Lukasevangelium einem Mann der Zeit seines Lebens auf Gottes Verheißenen gewartet hat. Und der den kleinen Jesus sah und die Freude brauch aus ihm heraus.
Kinder sind ein Geschenk des Herrn. Sie bringen Freude mit sich, aber auch Verantwortung. Unser Umgang mit ihnen zeigt unsere Dankbarkeit für das Geschenk das Gott uns gemacht hat.
Eine Seite möchte möchte ich nicht vernachlässigen. manchmal kann sein dass keine Kinder kommen, manchmal klappt es nicht so und das war auch unser persönliches Erleben. Meine Frau und ich wir hatten uns immer Kinder gewünscht aber es kamen kamen keine, und dann stellt sich natürlich Fragen ein: Hat Gott uns vergessen, sind wir nicht gesegnet? Haben wir uns was zu schulden kommen lassen?
An dieser Stelle möchte ich dem einfach nur ein großes Nein! entgegensetzen. genauso wenig wie wir ein Recht auf Gesundheit haben haben wir auch kein Recht auf Kinder. Wir leben in einer Welt, Christen sagen dazu ‚gefallenen Welt’, in der wir nun einmal mit Krankheit und Umständen leben müssen, die nicht so schön sind. Und so kann es sein, dass manche Lebensweg anders aussieht, als wir uns das erträumen. Aber Gott ist da Gott geht mit uns. Das soll heute als Einschub genügen. Einzelheiten wären heute morgen fehl am Platz.
Eine Frage zum Nachdenken -> Wie sehen wir, wie siehst Du Kinder? Sind sie für Dich nur Herausforderung? Laut, schwierig? Oder nimmst Du auch den Aspekt des Geschenks wahr? Egal ob es eigene Kinder sind oder die von Freunden und Familie: Versuche sie mit Gottes Augen zu sehen.

Die Verantwortung der Eltern und der Gemeinde

Damit komme ich zu meinem zweiten Punkt, der Verantwortung. Schon im alten Testament, beim Volk Israel vor tausenden Jahren, war klar: Kinder brauchen Begleitung. Und so werden die Eltern, aber auch die ganze Gemeinde aufgefordert, die Kinder anzuleiten. Ihnen von Gott zu erzählen und zu teilen was man mit Gott erlebt hat. Die Geschichten der Bibel miteinander zu lesen und zu leben, sowie für die Kinder zu beten.
So lesen wir im 5. Mose 6,5-7
Deuteronomium 6,5–7 NLB
5 Ihr sollt den HERRN, euren Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit eurer ganzen Kraft lieben. 6 Bewahrt die Gebote, die ich euch heute gebe, in eurem Herzen. 7 Schärft sie euren Kindern ein. Sprecht über sie, wenn ihr zu Hause oder unterwegs seid, wenn ihr euch hinlegt oder wenn ihr aufsteht.
Gottes Volk stand hier vor einer großen Herausforderung. Bald sollten sie das gelobte Land erhalten. Bald sollten sie von Nomaden in der Wüste zu Stadtbewohnern mit eigener Nation werden. Aber dieser Übergang war nicht einfach. In der Wüste mussten sie sich zu 100% auf Gott verlassen. Er führte sie. Er gab ihnen Nahrung. Er schützte sie. Wenn sie Städte haben können sie selbst Felder bestellen, Nahrung anbauen, Stadtmauern errichten um sich zu schützen. Die Gefahr ist groß dass sie Gott vergessen würden.
Als Schutz davor befahl ihnen Gott, dass sie an ihren Herrn denken sollen. Dass er ihr Leben begleiten und füllen soll, auch wenn sie aus dieser direkten Abhängigkeit entlassen würden.
Das Wort Gottes soll unsere Herzen füllen. Es darf und soll Teil unseres täglichen Lebens sein. Der Text führt das noch etwas aus: Schaffe Dir Erinnerung daran, ob Du sitzt, oder gehst, ob Du liegst oder aufstehst. Damals hatten sie ja keine Smartphones, daher banden sie sich kleine Textabschnitte an die Hand, oder schrieben sie auf die Türpfosten. Das Wort Gottes sollte das Leben durchdringen. Und so wird es auch ganz natürlich auf die Kinder übergehen.
Noch ein wenig später im 5. Mose lesen wir davon was die Väter tun sollen wenn die Kinder fragen “Was hat es mit dem Wort Gottes auf sich?”. Und die Familienväter haben den klaren Auftrag: Erklärt ihnen die Umstände, zeigt ihnen wie Gott euch befreit und was er für euch getan hat. Man könnte heute sagen: Gebt weiter was ihr mit Gott erlebt habt und steht ihnen Rede und Antwort. Erzählt von den Dingen die Gott getan hat als es Euch nicht gut ging. Wie er Euch gerettet hat und begleitet und getragen. Lasst eure Augen leuchten vor Dankbarkeit und Begeisterung, und gebt diese weiter.
Wir können also festhalten:
Es geht nicht nur darum, Kinder zu versorgen, sondern sie auch im Glauben zu begleiten.
Gott hat die Eltern als Vorbilder eingesetzt. Und Kinder lernen durch Beobachtung. Leben wir Gottes Liebe, ist der Glaube lebendig, dann werden die Kinder dies sehen und kennen lernen.
Die Gemeinde als Unterstützung: Kein Elternteil steht alleine. Die Gemeinde fungiert wie eine erweiterte Familie und hilft mit Gebet, Ermutigung und Vorbild.
Anwendung -> Ich möchte Dich als Elternteil ermutigen diese Herausforderung anzunehmen. Sei ein Vorbild, und begleite Deine Kinder auf ihrem Weg im Glauben. Und wenn Du es nicht schaffst, wenn Du Hilfe brauchst, sei Dir nicht zu fein dazu Hilfe anzunehmen. Und ich möchte uns als Gemeinde herausfordern, jeden Einzelnen. Egal ob Du selbst Kinder hast oder nicht: Unterstützt die Eltern in ihrem Gott gegebenen Auftrag. Begegnet ihnen wo sie Hilfe brauchen, betet für sie. Und seid Ansprechpartner für die Kinder der Gemeinde. Teilt euren Glauben. Erzählt von den Dingen die ihr mit Gott erlebt hat, ganz persönlich.

Kindersegnung und der Grund dafür

Bevor wir nun zur eigentlichen Kindersegnung kommen, möchte ich kurz eine weitere Sache vertiefen. Ich werde ab und zu gefragt “warum tauft ihr Baptisten keine Kinder, wie das andere Kirchen anderen tun?” Nun, das hängt mit zwei Dingen zusammen:
Zum einen legten die Baptisten schon immer großen Wert auf eine persönliche, aufrichtige Entscheidung für Jesus. Der Glaube der Eltern ist schön und gut, aber das Kind braucht einen eigenen Glauben.
Gott liebt Dich, und er liebt mich. Er möchte in Gemeinschaft mit uns leben. Aber nur wer erkannt hat das wir vor einem heiligen Gott Sünder ist, erkennt auch die Notwendigkeit von Vergebung. Braucht einen Neuanfang vor Gott mit und in Jesus Christus. Und nur wer das von Herzen ergriffen hat, kann letztendlich den Entschluss treffen mit Jesus zu leben und sich als Folge dessen auch taufen zu lassen. Wir sehen also, mit diesem Verständnis kann eine Taufe als Baby gar nicht stattfinden.
Nun fehlt aber für viele etwas. Die Kindertaufe ist oft ein schöner Startschuss ins Leben. Die Gemeinde begrüßt die Kinder in ihrer Mitte und nimmt sich ihrer an. Wir heißen die Kinder willkommen. Was also tun? Wir als Gemeinde und als Bewegung ahmen Jesus selbst nach. Wir lesen im Markusevangelium im 10. Kapitel davon wie Jesus sagt Markus 10,13-16
Markus 10,13–16 LU84
13 Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14 Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. 15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.
Wir sehen also dass Jesus ein besonderes Augenmerk auf die Kinder gab:
Er nahm die Kinder an, umarmte und betete für sie und dann segnete er sie. Jesus liebt Kinder. Wir glauben dass dies nicht einfach nur ein schönes Ritual ist, sondern wir sprechen Gottes Segen in das Leben eines Kindes. Gottes Führung und Bewahrung und seine Liebe möge dieses Kind begleiten.
Gleichzeitig erkennen wir auch die Verantwortung als Eltern und als Gemeinde an, diese Kinder in Ihrem Leben zu unterstützen. Wir möchten natürlich dass ihr Leben gelingt und dass sie zu einem persönlichen Glauben zu kommen. Und gleichzeitig sehen wir unsere Unfähigkeit ein Kind perfekt zu erziehen und zu beschützen, und sehen unsere Abhängigkeit zu Gott, der jeden Menschen kennt und liebt.
Jesus erwähnt noch etwas weiteres: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hinein kommen. Was meint er damit? Schuldlosigkeit kann es nicht sein. Wer eigene Kinder hat weiß dass sie schon sehr früh alles andere als Unschuldig sind. Kinder können gemein sein zu anderen, sehr egoistisch sein und auch Lügen. Die Unschuld kann es also nicht sein. Was also dann?
Den Schlüssel dazu finden wir glaube ich im ersten und zweiten Punkt dieser Predigt, in Psalm 127 und auch im 5. Buch Mose. In beiden Fällen wird die Abhängigkeit von Gott, das Vertrauen auf ihn und das Leben in seiner Gegenwart als Schlüssel für seinen Segen und letztendlich auch für die Rettung gesehen. Und das passt exakt auf Kinder. Kinder sind abhängig von ihren Eltern. Jemand muss für sie sorgen. Essen, Kleidung, ein sicherer Platz zum schlafen. Jemand muss sie lieben, damit sie emotional gesund heranwachsen. Jemand muss für sie da sein und ihnen Dinge erklären und ihnen helfen in der Welt ihren Platz zu finden. Kurz: Sie sind auf ihre Eltern angewiesen.
Wer nicht in dieser Haltung zu Gott kommt, kann das Reich Gottes nicht empfangen, sagt Jesus also. Ich kann nichts bringen. Vor Gott stehe ich in Lumpen da, bin ein Sünder und habe keine Ahnung. Ich brauche ihn. Wer so zu ihm kommt, den will Gott reich beschenken. Den will er segnen. Den will er annehmen wie ein Vater sein Kind annimmt. Wie eine Mutter ihr Kind hält und versorgt.

Ende?

Damit komme ich zum Ende. Zumindest zum Ende dieser Predigt. Im Alltag und im Leben geht es jetzt weiter. Denn so wollen wir auch als Gemeinde vor Gott kommen. In dem Wissen dass Gott unter uns ist. Das wir aus seiner Gnade leben und ihn brauchen. Und mit diesem Herzen wollen wir unsere Kinder willkommen heißen, seinen Segen erbitten und die Kinder begleiten auf ihrem eigenen Weg.
Amen
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