Predigt über 2. Kor 3,18
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Einleitung
Einleitung
Wie geschieht wahre Veränderung im Leben eines Christen?
Viele versuchen, sich besonders anzustrengen, nicht zu sündigen. Sie denken:
“Wenn ich mich genug anstrenge, dann wird sich mein Leben schon irgendwie ändern.”
Doch alle, die das versuchen, stellen irgendwann schmerzhaft fest,
dass sie es einfach nicht schaffen, gerecht zu leben.
Sie bemühen sich so sehr, und stellen doch keine wahre Veränderung in ihrem Leben fest.
Die einen geben irgendwann auf und denken, es hat sowieso keinen Sinn.
Die anderen tun äußerlich so, als ob sie besonderns fromm wären, aber eigentlich wissen sie, dass es in ihrem Inneren ganz anders aussieht.
Was ist also der Schlüssel zu wahrer Veränderung?
Genau diese Frage wird in unserem heutigen Predigttext aus 2. Korinther 3,18 beantwortet.
Hauptteil
Hauptteil
Wir möchten uns gemeinsam zwei Punkte anschauen:
Davon als erstes “die Herrlichkeit des Neuen Bundes” und als zweites, wie denn nun “wahre Veränderung im Leben eines Christen” geschehen kann.
Ich möchte zu Beginn erst einmal den Predigttext vorlesen:
Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.
Die Herrlichkeit des Neuen Bundes
Die Herrlichkeit des Neuen Bundes
Kommen wir zum ersten Punkt: Die Herrlichkeit des Neuen Bundes
Es ist wichtig, den Kontext dieses Verses zu vestehen.
In den Versen 4 bis 18 geht es nämlich um den Unterschied zwischen der Herrlichkeit des Alten Bundes und der Herrlichkeit des Neuen Bundes.
Die Menschen im Alten Testament hatten von Gott das Gesetz bekommen. Dieses Gesetz hat schon eine große Herrlichkeit, da es das gerechte und heilige Wesen Gottes widerspiegelt.
Sie konnten aber nie wirklich die ganze Herrlichkeit Gottes sehen, da sie das Gesetz nicht halten konnten.
Wahrscheinlich kennen wir alle die Geschichte von Mose, als er vom Berg Sinai runterkam, und sein Gesicht strahlte.
Es strahlte, weil er der Herrlichkeit Gottes begegnet ist.
In 2. Korinther 3,13 lesen wir dann aber, dass Mose sein Angesicht bedeckte, dass die Israeliten nicht sahen, wie das Strahlen von seinem Gesicht verblasste.
Die Menschen konnten also nie wirklich die volle Herrlichkeit Gottes anschauen.
Anders hingegen ist dies im Neuen Bund, der mit Christus begann.
In den Versen 14 - 16 lesen wir:
Aber ihr Sinn wurde verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke über dem alten Bund, wenn daraus gelesen wird; sie wird nicht aufgedeckt, weil sie in Christus abgetan wird. Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. Wenn es aber umkehrt zu dem Herrn, so wird die Decke abgetan.
Diese Decke wird also in Christus weggetan, da er die Erfüllung des Gesetzes ist und das ganze Alte Testament auf ihn hinweist.
Und wir, als Mitglieder des Neuen Bundes, haben nun dieses unfassbare Vorrecht, die Herrlichkeit von Jesus Christus anzuschauen und widerzuspiegeln - mit aufgedecktem Angesicht.
Es gibt keine Decke mehr, die diese Herrlichkeit trübt.
Der schottische Theologe Derek Prime schreibt dazu:
“Der Alte Bund konnte die Menschen nicht einmal befähigen, Mose ins Angesicht zu sehen, das die Herrlichkeit Gottes widerspiegelte; während der Neue Bund uns befähigt, die Herrlichkeit Christi zu sehen und uns von ihr umgestalten zu lassen.”
Wahre Veränderung durch das Anschauen von Jesus
Wahre Veränderung durch das Anschauen von Jesus
Damit kommen wir zum zweiten Punkt: Wahre Veränderung durch das Anschauen von Jesus
Ich will noch einmal 2. Korinther 3,18 vorlesen:
Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.
Wir wissen jetzt also, dass wir die Herrlichkeit des Herrn ohne Decke, sondern mit aufgedecktem Angesicht anschauen können.
Wir können sie widerspiegeln, also reflektieren.
Stellt euch vor, ich würde hier einen Spiegel hinstellen.
Wenn ich ihn richtig ausrichte, und die Sonne auf ihn einstrahlt, dann werdet ihr alle von der Sonne geblendet.
Wenn ich ihn falsch ausrichte, dann werdet ihr nur den Spiegel sehen, bzw. euch selbst.
Der Christ sollte also nicht darauf ausgerichtet sein, möglichst alle Gebote zu halten, sondern vielmehr so, dass er auf Jesus schaut.
Wenn er Jesus anschaut, dann wird durch ihn die Herrlichkeit Jesu reflektiert.
In der Kurzgeschichte “Das Gesicht auf dem Berg” wird ein kleiner Junge beschrieben, der von einem - in Stein gehauenen - Gesicht fasziniert ist.
Er fragt die Touristen der Stadt regelmäßig, ob sie wüssten, wen das Gesicht auf dem Berg darstelle. Niemand weiß es.
In seiner Jugend, in der Mitte des Lebens und auch noch im Alter schaut er bei jeder Gelegenheit dieses Gesicht an, bis eines Tages ein durchreisender Tourist beim Anblick des kleinen Jungen, aus dem nun ein alter Mann geworden ist, ausruft: “Sie sind das Gesicht auf dem Berg!”
Dieser Junge wurde diesem Gesicht auf dem Berg immer ähnlicher, da er es so oft angeschaut hat.
Genau so werden wir auch Jesus automatisch ähnlicher, wenn wir ihn anschauen.
Es ist so wichtig zu verstehen, dass wir uns nicht selbst ändern können. In unserem Vers heißt es: “wir werden verwandelt”, das heißt Passiv.
Nämlich, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht. Das heißt, Gott ist es, der uns verändert, nicht wir selbst.
Das bedeutet aber nicht, dass wir gar nichts tun sollen, denn es steht davor “Wir schauen die Herrlichkeit des Herrn an”.
Jesus anschauen, bedeutet, sich mit ihm zu beschäftigen und die Gemeinschaft mit ihm aktiv zu suchen.
Wir sollten so wie Mose Gott bitten: “Lass mich deine Herrlichkeit sehen!”
Schluss
Schluss
Lasst uns also unserem Vorrecht bewusst sein, dass wir heute im Neuen Bund leben dürfen, der in Jesus Christus seine Erfüllung findet. Wir dürfen ihn in seiner Herrlichkeit sehen.
Wenn wir uns seinem Wort ernsthaft aussetzen, dann wird er uns garantiert verändern in sein Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.
Amen!