Röm 1,16-17

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Notes
Transcript
Gott schämt sich nicht für uns – Schämen wir uns für ihn?
Einleitung: Die Herausforderung des Bekenntnisses
Vielleicht hast du es selbst schon erlebt: Du bist in einer Runde von Kollegen und das Gesprächsthema ist plötzlich der Glaube. Vielleicht geht es um Kirche, um Moral und Ethik oder einfach um den Sinn des Lebens. Und du spürst diesen inneren Druck – diesen Moment, in dem du weißt: „Jetzt wäre die Gelegenheit, etwas zu sagen! Jetzt könnte ich bekennen, dass ich Christ bin, dass ich an Jesus glaube, und dass Jesus Rettung bringt“
Aber dann kommen Zweifel auf. Was, wenn sie mich auslachen? Was, wenn sie mich für naiv halten? Was, wenn sie mich für einen Irren abstempeln? Und so schweigst du. Vielleicht gehst du nur sehr oberflächlich auf das Thema ein oder du wechselst sogar das Thema.
Aber warum fällt es uns so schwer, über das Evangelium zu reden?
Wir haben doch keinen Grund, uns für die göttliche Wahrheit der Bibel zu schämen – und doch tun wir es immer wieder. Wie oft schweigen wir, wenn wir eigentlich reden sollten! Wie oft lassen wir Gelegenheiten verstreichen, jemandem von Jesus zu erzählen!
Warum ist das so? Warum haben wir so oft mehr Angst vor Menschen als vor Gott?
Warum wir uns schämen und warum wir es nicht tun sollten
Viele haben Angst vor Ablehnung. Wir leben in einer Zeit, in der der christliche Glaube immer stärker infrage gestellt wird. Gott wird öffentlich gelästert, christliche Werte gelten als veraltet und Menschen, die sich klar zu ihrem Glauben bekennen, werden schnell als „radikal“ abgestempelt. Die Welt hat gar keine Ahnung mehr, was die beste Nachricht ist, die echtes Leben bringt.
Aber das ist nichts Neues. Schon zu Zeiten der ersten Christen war das Evangelium für viele ein Ärgernis. Die Römer hielten die Christen für gefährliche Aufrührer, die Juden sahen in Jesus einen Gotteslästerer. Der Glaube an einen gekreuzigten Messias war für viele dumm – und doch ist genau das die Kraft Gottes zur Errettung.
Paulus schreibt in Römer 1,16-17: "Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: 'Der Gerechte wird aus Glauben leben'."
Paulus hatte allen Grund, Angst zu haben. Er wurde verfolgt, geschlagen, eingesperrt. Aber er blieb standhaft im Glauben und sagt: „Ich schäme mich nicht!“ Warum? Weil er wusste, dass das Evangelium mehr ist als eine einfache, religiöse Idee. Es ist die rettende Kraft Gottes. Es verändert Leben. Es bringt Licht in die Dunkelheit. Es gibt Hoffnung, wo keine mehr ist.
Und genau das ist der Punkt: Warum sollten wir uns für die Wahrheit schämen? Warum schämen wir uns nicht vielmehr, wenn wir lügen, wenn wir die Wahrheit verschweigen, wenn wir nicht dazu beitragen wollen, dass Menschen genau das gleiche Heil erleben dürfen wie wir?
Warum also sollten wir uns schämen für das, was Jesus für uns getan hat?
Jesus schämte sich nicht für uns, selbst als er verspottet wurde
Werfen wir mal einen Blick auf Jesus.
Jesus wusste genau, was ihn erwartete. Er wusste, dass er verraten werden würde. Er wusste, dass seine engsten Freunde ihn verlassen würden. Er wusste, dass er geschlagen, verspottet und am Ende wie ein Verbrecher ans Kreuz genagelt werden würde.
Und er hätte es verhindern können!!!!
Er hätte schweigen können, als er vor dem Hohen Rat stand. Er hätte sich verteidigen können, als Pilatus ihn befragte. Er hätte Legionen von Engeln rufen können, um sich zu retten.
Aber er tat es nicht.
Warum?
Weil er dich und mich liebt.
Er schämt sich nicht für uns – obwohl wir Sünder sind, obwohl wir ihn so oft verleugnen, obwohl wir schwach und fehlerhaft sind.
Er ging ans Kreuz, weil er wusste, dass das der einzige Weg ist, uns zu retten.
Wenn Jesus sich nicht für uns geschämt hat, warum schämen wir uns dann für ihn?
Was bedeutet es, sich nicht zu schämen?
Jesus sagt in Matthäus 10,32-33: "Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel."
Das ist eine harte Aussage. Jesus macht klar: Unser Bekenntnis zu ihm ist keine Nebensache. Es ist eine Herzensangelegenheit.
Sich nicht zu schämen, bedeutet nicht, dass es immer leicht sein wird. Es bedeutet nicht, dass wir keine Angst oder Unsicherheit verspüren werden.
Aber es bedeutet, dass wir trotzdem reden. Es bedeutet, dass wir uns nicht verstecken, wenn die Gelegenheit kommt. Es bedeutet, dass Jesus in uns arbeitet und seine Botschaft in die Herzen anderer Menschen pflanzen möchte.
Ja, manchmal werden Menschen uns belächeln. Vielleicht werden sie mit den Augen rollen oder uns abweisen.
Aber was ist das im Vergleich zu dem, was Jesus für uns ertragen hat?
Das Evangelium ist eine Botschaft der Rettung und wir dürfen sie verkündigen!
Stell dir vor, du hättest eine Nachricht, die das Leben eines Menschen retten könnte. Würdest du sie für dich behalten?
Das Evangelium ist die rettende Kraft Gottes. Es ist die Botschaft, die aus Hoffnungslosigkeit neues Leben schenkt. Es ist die Wahrheit, die uns vor Gott gerecht macht, wie geschrieben steht „Der Gerechte wird aus Glauben leben“.
Und wir dürfen sie weitergeben!
Nicht mit Zwang, nicht aus Angst oder Druck – sondern aus Liebe.
Denn genau das hat Jesus getan.
Schluss: Eine Ermutigung zum mutigen Bekenntnis
Ja, es wird nicht immer leicht sein.
Ja, wir werden Momente haben, in denen wir uns fragen: „Was wird der andere von mir denken?“
Aber das Evangelium ist es wert.
Gott schämt sich nicht für dich.
Er ruft dich bei deinem Namen. Er nennt dich sein Kind. Er liebt dich mit einer unermesslichen Liebe und er macht dich gerecht vor Gott, wenn du an ihn glaubst.
Also lasst uns mutig sein.
Lasst uns bekennen, wem wir gehören.
Lasst uns das Evangelium mit Freude verkündigen – ohne Angst, ohne Scham.
Denn unser Herr hat sich auch nicht für uns geschämt.
Gott hat uns durch Jesus am Kreuz gerecht gemacht. Der Glaube an ihn schenkt uns Leben. Darum sollten wir uns nicht schämen, das Evangelium zu verkündigen, weil Jesus hat sich auch nicht geschämt.
Wenn sich nun wieder eine Möglichkeit bietet, mit deinen Kollegen über den Glauben zu reden, erinnere dich kurz daran, was Jesus in deinem Leben schon bewirkt hat. Vielleicht hilft es dir ein lebendiges Zeugnis für den zu sein, der wahres Leben schenkt.
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