Bewahrt werden - im Sturm des Lebens

Bibelwoche 2024/2025  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
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Bewahrt werden - im Sturm des Lebens

Begrüßung
Herzlich willkommen zu unserer Bibelarbeit!
In den vergangenen Wochen haben wir gemeinsam vier Wunder Jesu betrachtet, die uns auf unterschiedliche Weise gezeigt haben, wie er Mangel in Fülle verwandelt:
Zunächst waren wir bei der Hochzeit zu Kana, wo Jesus Wasser in Wein verwandelte. Dort wurde deutlich: Wo Jesus ist, da ist Freude, da wird Leere in Überfluss verwandelt. Dann begegneten wir dem königlichen Beamten, der lernen musste, Jesus auf sein Wort hin zu vertrauen. Noch bevor er einen Beweis sah, glaubte er – und erlebte, wie sein Sohn geheilt wurde. Beim dritten Wunder standen wir am Teich Bethesda und sahen, wie Jesus einen Mann heilte, der seit 38 Jahren gelähmt war. Er stellte ihm die Frage: „Willst du gesund werden?“ und zeigte uns, dass Heilung oft bedeutet, aktiv zu werden und Schritte im Glauben zu gehen. Zuletzt standen wir mit der großen Menschenmenge am See Genezareth, wo Jesus mit nur fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen sättigte. Wir haben erkannt: Selbst das Wenige, das wir haben, kann in Jesu Händen zur Fülle werden.
Und heute? Heute begegnen wir den Jüngern mitten im Sturm. Eben noch haben sie das Wunder der Speisung erlebt – jetzt sind sie allein auf dem See, es ist dunkel, die Wellen toben, und Angst macht sich breit. Doch dann kommt Jesus zu ihnen, auf dem Wasser gehend, und spricht: „Ich bin es; fürchtet euch nicht!“
Auch wir erleben Stürme in unserem Leben – Zeiten der Angst, der Unsicherheit, des Zweifelns. Doch mitten in unser Chaos hinein spricht Jesus uns zu: „Fürchtet euch nicht!“ Seine Gegenwart bewahrt uns.
Lasst uns gemeinsam entdecken, was dieses Wunder für uns bedeutet. Wie können wir Jesus in den Stürmen unseres Lebens erkennen? Und was heißt es, ihm zu vertrauen, wenn alles um uns herum schwankt?
Ich freue mich auf unser gemeinsames Nachdenken und den Austausch!
Losung
Psalm 23
Gebet
Herr Jesus Christus,
du hast uns immer wieder gezeigt, dass du Mangel in Fülle verwandelst, dass du unser Vertrauen suchst und dass du uns heil machen willst. Heute stehen wir vor einer weiteren Herausforderung: dem Sturm des Lebens.
Du weißt, wo jeder von uns gerade steht. Du kennst unsere Ängste, unsere Zweifel und die Wellen, die uns manchmal bedrohen. Aber du bist der Herr über Wind und Wellen. Du kommst zu uns – auch mitten in der Dunkelheit – und sprichst: „Fürchtet euch nicht!“
Öffne unsere Herzen für dein Wort. Schenke uns ein neues Vertrauen darauf, dass du uns bewahrst, dass du uns siehst und dass du bei uns bist, gerade dann, wenn wir uns verloren fühlen.
Segne diese Zeit, unseren Austausch und unser Hören auf dich. Lass uns dich heute neu erkennen und mit neuer Gewissheit sagen: Du bist da – und wir fürchten uns nicht.
Amen.
Lied Du bist mein Zufluchtsort - Feiert Jesus Best of – Nr 122
Gemeinsames Essen
Lied Auge im Sturm – Feiert Jesus Best of – Nr 81
Bibelarbeit
1. Einführung: Der Kontext von Johannes 6,16-20
Ziel: Verständnis der Ereignisse und des größeren Zusammenhangs der Wundertaten Jesu.
Einstiegsgespräch: Starten Sie mit einem Rückblick auf die Speisung der 5000. Fragen Sie die Gruppe: „Was glauben Sie, hat die Speisung den Menschen und den Jüngern über Jesus offenbart?“
Hintergrund: Dieses Wunder war eine deutliche Offenbarung, dass Jesus der erwartete Messias ist. Doch das anschließende Gehen auf dem Wasser in den Stürmen des Lebens zeigt seine göttliche Macht noch eindrucksvoller.
Ziel des Textes: Der Text zeigt die göttliche Hoheit Jesu und seine Fähigkeit, sowohl die Natur als auch die Angst seiner Jünger zu beherrschen.
2. Lesen des Textes (Johannes 6,16-20)
- Gemeinsames Lesen: Lesen Sie die Verse 6,16-20 zusammen. Nutzen Sie zwei Leser für die unterschiedlichen Teile (Vers 16-18 und 19-20).
- Erster Eindruck: Lassen Sie die Teilnehmer ihre spontanen Eindrücke teilen. Wie wirkt die Szene auf sie?
Johannes 6,16–21 BB
16 Als es Abend wurde, gingen seine Jünger zum See hinunter. 17 Sie stiegen in ein Boot und wollten über den See nach Kapernaum fahren. Es war schon dunkel, und Jesus war noch nicht zu ihnen zurückgekehrt. 18 Ein starker Wind wehte und wühlte den See auf. 19 Sie hatten schon eine ganze Strecke zurückgelegt, etwa viereinhalb oder fünfeinhalb Kilometer. Plötzlich erblickten sie Jesus. Er ging über das Wasser und näherte sich dem Boot. Da gerieten sie in Furcht. 20 Er sagte: »Ich bin’s! Fürchtet euch nicht!« 21 Sie wollten ihn zu sich ins Boot nehmen. Aber das Boot war schon am Ufer, das sie erreichen wollten.
3. Lesen der Sprechmotette
Sprechmotette zu Johannes 6,16-21 "Bewahrt werden – im Sturm des Lebens"
Personen: 🔹 Simon (ein Jünger, voller Zweifel) 🔹 Johannes (ein Jünger, der sich an Jesu Worte erinnert) 🔹 Miriam (eine Frau aus der Volksmenge, die Jesus nachfolgt) 🔹 Elias (ein Fischer, der den Sturm kennt)
(Geräusche: Wind, Wellen, aufkommender Sturm – die Stimmen setzen nacheinander ein.)
🔹 Simon: (ängstlich) Die Wellen schlagen hoch. Es ist dunkel. Der Wind peitscht über das Wasser. Wo ist Jesus?
🔹 Miriam: (nachdenklich) Eben noch Fülle. Eben noch Wunder. Brote und Fische – genug für alle. Und jetzt? Dunkelheit. Stille. Angst.
🔹 Elias: (erfahren, aber unsicher) Ich kenne den See. Ich kenne den Sturm. Er kommt plötzlich. Er ist gnadenlos. Ich habe Angst.
🔹 Johannes: (ruhig, erinnernd) Er sagte: „Fürchtet euch nicht.“ Aber … wo ist er? Wir kämpfen gegen die Wellen. Doch er … ist nicht hier.
(Kurze Stille, dann ein Aufschrei.)
🔹 Simon: (erschrocken) Dort! Etwas bewegt sich auf dem Wasser! Ist es ein Geist?
🔹 Miriam: (fassungslos) Das kann nicht sein! Kein Mensch geht auf dem Wasser. Kein Mensch … außer …
🔹 Johannes: (erkennend, staunend) „Ich bin es; fürchtet euch nicht!“ Es ist Jesus! Er kommt zu uns – mitten im Sturm!
🔹 Elias: (erleichtert, hoffnungsvoll) Der Wind tobt, doch ich fürchte mich nicht mehr. Er ist bei uns! Er ist da!
(Die Stimmen vereinen sich, erst leise, dann lauter:)
🔹 Alle: „Ich bin es; fürchtet euch nicht!“ Er ist da. Mitten im Sturm. Mitten in der Angst. Er bewahrt uns. Er trägt uns. Wir sind nicht allein.
(Der Sturm klingt ab. Stille. Friede.)
Amen.
4. Die Jünger im Sturm (Joh 6,16-18)
Vers 16-18 Analyse:
Szene: Es ist Abend, und die Jünger befinden sich in einem kleinen Boot auf dem See. Dunkelheit bricht herein, und Jesus ist nicht bei ihnen. Plötzlich bricht ein Sturm los.
Hintergrund: In den Berichten von Matthäus und Markus wird erwähnt, dass Jesus die Jünger „zwang“, wegzufahren. Die Jünger trennen sich also von Jesus, vermutlich um vor der Begeisterung der Massen geschützt zu werden.
Fragen zur Reflexion:
Warum, glauben Sie, hat Jesus seine Jünger allein in das Boot steigen lassen?
Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, Gott „fern“ zu sein und allein durch Stürme navigieren zu müssen?
Deutung:
Symbolik der Dunkelheit und des Sturms: Dunkelheit und Sturm können für bedrohliche Lebenssituationen und für das Gefühl stehen, dass Gott fern ist. In der Bibel wird das Meer oft als Symbol für bedrohliche, chaotische Mächte verwendet (siehe Ps 18,5; 69,2f.).
Gemeinde im „Boot“: Die Kirche wird hier oft als ein kleines Boot in stürmischen Zeiten verstanden. Diskutieren Sie, wie dieser Text das Verhältnis der Gemeinde zu den Herausforderungen der Welt darstellen könnte.
5. Jesu Erscheinen auf dem Wasser (Joh 6,19-20)
Vers 19: Die Jünger sehen Jesus auf dem Wasser gehen.
Betrachtung: Jesus kommt inmitten des Sturms zu seinen Jüngern. Die Evangelisten betonen dabei die Dramatik, indem sie den Text in Gegenwartsform setzen: „Sie sehen“ Jesus und „er sagt“ zu ihnen.
Symbolische Bedeutung: Im Alten Testament ist das Schreiten auf dem Wasser allein Gott vorbehalten (siehe Hiob 9,8; Jesaja 43,16). Jesus zeigt hier seine göttliche Macht, indem er über das Wasser geht.
Diskussion: Warum beruhigt Jesu Erscheinen die Jünger nicht sofort, sondern versetzt sie zunächst in Angst? Was könnte die Angst symbolisieren?
Anwendung: Haben Sie Erfahrungen gemacht, in denen Gott unerwartet zu Ihnen „kam“, wie die Jünger es erlebten? Teilen Sie solche Momente.
Vers 20: Jesu Worte „Ich bin’s, fürchtet euch nicht.“
Bedeutung der Worte: Das „Ich bin’s“ erinnert an den göttlichen Namen Gottes, den er Mose im brennenden Dornbusch offenbarte (2. Mose 3,14: „Ich bin, der ich bin“). Jesus stellt sich hier als der gegenwärtige und ewige Gott vor.
Fragen zur Reflexion:
Was bedeutet das „Ich bin’s“ für die Jünger in dieser Situation?
Welche Wirkung haben die Worte „Fürchtet euch nicht“? Erkennen Sie eine Verbindung zu anderen biblischen Ermutigungen (z. B. Jesaja 41,10)?
Anwendung: Ermutigen Sie die Gruppe, Situationen zu teilen, in denen sie diese tröstenden Worte Gottes besonders erfahren haben. Wie stärken diese Worte im Alltag?
6. „Bewahrt werden“ in den Herausforderungen des Lebens
Symbolische Bedeutung des Bootes und des Sees:
Das Boot kann als Bild für das Leben der Gläubigen gesehen werden. Der See, aufgewühlt durch Sturm und Dunkelheit, stellt die Welt und ihre Bedrohungen dar.
Fragen zur Diskussion:
Wie können wir als Gläubige „im Boot“ Jesu tröstende Worte hören und darauf vertrauen, dass er nahe ist?
Welche Lektion lernen die Jünger durch Jesu Erscheinen auf dem Wasser und durch seine beruhigenden Worte? Was bedeutet das für die Bewahrung durch den Glauben?
Persönliche Anwendung:
Reflexionsrunde: Welche Stürme erlebt jeder von uns, und wie könnten wir uns Jesu Gegenwart bewusst machen, um uns sicherer zu fühlen?
Gemeinsame Erkenntnis: Jesus „ist da“, auch wenn er unsichtbar scheint. Was kann die Gemeinde tun, um diesen Glauben an Jesu Gegenwart in Krisenzeiten zu stärken?
7. Vertiefung durch Kreatives Element und Meditation
Bildbetrachtung: Zeigen Sie ein Bild eines Bootes auf einem stürmischen See oder ein Kunstwerk, das die Szene darstellt.
Fragen: Was sehen Sie in dem Bild? Wie fühlen sich die Jünger, und wie stellen Sie sich Jesu Auftreten vor?
Meditation: Lassen Sie alle ihre Augen schließen und stellen Sie sich vor, in einem kleinen Boot auf einem stürmischen See zu sein. Erzählen Sie in ruhigem Ton die Begebenheit nach und laden Sie die Teilnehmer ein, Jesu Stimme zu hören: „Ich bin’s, fürchtet euch nicht.“ Lassen Sie Raum für Stille und Reflexion.
8. Abschlussrunde und Gebet
Zusammenfassung: Jesus kommt zu uns in unseren Stürmen und stellt sich uns als der ewige „Ich bin“ vor. Er ist gegenwärtig, auch wenn er auf den ersten Blick unsichtbar scheint. Seine Worte „Fürchtet euch nicht“ gelten uns allen und haben die Kraft, unser Vertrauen zu stärken.
Abschlussgebet: Bitten Sie um Gottes Schutz und Stärkung für alle Stürme, denen die Teilnehmer gegenüberstehen.
Lied: Still
Gebet
Vaterunser
Segen
Lied Bewahre uns, Gott – EG 171
Ich steh vor dir mit leeren Händen EG 382
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