Dein Leben in Gottes Hand

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Notes
Transcript

Einleitung

Image

Vor acht Jahren saß ich zum ersten Mal in einem Auto, das selbst fahren konnte. Damals natürlich nur unter bestimmten Bedingungen und nur für eine bestimmte Zeit. Du konntest einen Knopf drücken und das Auto hat selbst Gas gegeben und gebremst. Wenn du noch einen Knopf drückst, lenkt das Auto auch selbst.
Heute können Autos schon komplett selbstständig fahren, ohne dass jemand im Auto sitzt. Ich weiß nicht wie du dazu stehst, aber ich bin davon schwer beeindruckt. Ich glaube das ist die Zukunft. Es ist bestimmt faszinierend, wie man einfach zur Seite schauen kann, schlafen kann oder sonst etwas tun kann und dein eigenes Auto fährt dich eigenständig von A nach B.
Gleichzeitig ist es gut nachvollziehbar, dass es dabei noch einige Regulierungen gibt. Wenn etwas passiert, ist unklar, wer jetzt verantwortlich ist. Denn wenn du nicht mehr am Steuer sitzt, hast du dein Leben ja nicht in der Hand.

Need

Wenn ich die einzelnen Gespräche mit Nichtchristen aus den letzten Jahren richtig einordne, dann hat unsere Gesellschaft heute stärker als zuvor das Bedürfnis danach, dass es einen Gott gibt, der alles in der Hand hält.
Menschen sind nicht “religiös”, aber “spirituell”
Menschen gehen nicht in den Gottesdienst, aber glauben dass es da “etwas” geben muss
Im März 2020 fiel im heute Journal der Satz “Der Mensch denkt, Gott lenkt”
sehr untypisch für unsere nicht-religiöse Gesellschaft
aber in Zeiten der Unsicherheit strecken wir uns nach dem aus, der größer ist als wir, nach dem, der unser kleines Leben in der Hand hält.
Wenn mich nicht alles täuscht, sind unsere nichtchristlichen Mitbürger heute nicht weniger, sondern mehr auf der Suche nach diesem Gott, der alles in der Hand hält
Und uns Christen geht es genauso:
zu wissen, dass es einen Gott gibt, der alles in der Hand hält, ist von unendlicher Bedeutung für mein persönliches Leben
Wie schön, dass das eine Aussage ist, die wir konstant, wieder und wieder in der Bibel finden
Genauso auch in unserem heutigen Predigttext

Subject

“Dein Leben in Gottes Hand” das ist unser Predigtthema für heute
Es geht darum, wie die Tatsache, dass das was mir passiert nicht bloß zufällig oder willkürlich ist, sondern dass alles - mein ganzes Leben - in Gottes Hand ist.

Preview

Wir machen das Anhand des Predigttextes in drei Punkten
1) Versöhnte Vergangenheit
2) Befreite Gegenwart
3) Zuversichtliche Zukunft

Set up

Es geht nach längerer Pause wieder weiter in der Josefgeschichte
Josef wurde von seinen Brüdern in die Sklaverei nach Ägypten verkauft
Dort ist er durch Gottes Gunst zum obersten Mann nach dem Pharao aufgestiegen
Nachdem die Brüder aufgrund einer Hungersnot auch nach Ägypten müssen, um Essen zu kaufen treffen sie 22 Jahre später auf ihren Bruder Josef
Zunächst erkennen sie nicht, dass der Mann mit dem sie reden, ihr eigener Bruder ist
Genau dort setzen wir jetzt ein

Text

1. Versöhnte Vergangenheit (45,1-8)

Erklären

Vor 5 Wochen hat Rudi uns in den vorangegangenen Text hineingenommen
Dort hatten wir gesehen, dass die Brüder ihre Schuld bekannt haben:
Genesis 44,16 LU17
Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen oder wie sollen wir reden und womit können wir uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden.
Und wir hatten gesehen, dass die Brüder sich verändert haben:
Genesis 44,33–34 LU17
Darum lass deinen Knecht (=mich) hierbleiben an des Knaben (=Benjamin) statt als Sklave meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen. Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe nicht mit mir ist? Ich könnte den Jammer nicht sehen, der über meinen Vater kommen würde.
Juda redet hier exemplarisch für die Brüder
während sie früher den Bruder der, der Liebling des Vaters war, “geopfert” haben…
…ist Juda jetzt bereit sich selbst für den Liebling des Vaters zu opfern
Eine Menge kann passieren in 22 Jahren, in denen Gottes Gnade im Leben von Menschen wirksam ist
Hier sind Männer, die ihre Sünde bekennen
Hier sind Männer, die von ihrer Sünde umgekehrt sind und sich grundlegend verändert haben
Schaut mal was passiert, als Josef das sieht:
Genesis 45,1–2 LU17
Da konnte Josef nicht länger an sich halten vor allen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und stand kein Mensch bei ihm, als sich Josef seinen Brüdern zu erkennen gab. Und er weinte laut, dass es die Ägypter und das Haus des Pharao hörten,
Die Veränderung im Leben seiner Brüder zu sehen, lässt Josef innerlich zusammenbrechen
Er musste in den letzten Kapiteln schon zwei Mal weinen, aber beide Male hat er es vor seinen Brüdern versteckt
Jetzt geht er nicht hinaus, um zu weinen, sondern er schickt seine ägyptischen Kollegen raus, um vor seinen Brüdern zu weinen
V. 2 sagt, dass Josef so laut weint, dass es die Ägypter bis zum Pharao hörten
hier ist der zweitmächtigste Mann der Welt
hier ist der Mann, der die Nationen, die alle nach Ägypten kommen, durch seine von Gott erhobene Position kontrolliert
er bricht komplett zusammen
Der Josef, der seine familiäre Herkunft und seine politische Macht immer auseinandergehalten hat, hält diesen innere Zwiespalt nicht mehr aus
Er gibt sich ihn zu erkennen:
Genesis 45,3a LU17
Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch?
Während Josef bisher immer von “eurem Vater” sprach, sagt er jetzt “lebt mein Vater noch?”
Bisher stand er immer auf ägyptischer Seite und seine Familie auf der anderen Seite
Was jetzt passiert ist eine Neuordnung der Verhältnisse:
Josef tritt wieder als Teil der verheißenen Familie auf und nicht als der große Ägypter
Er schickt die Ägypter raus
Er fragt nach “meinem” Vater
Schaut mal wie seine Brüder reagieren
Genesis 45,3 LU17
Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor seinem Angesicht.
Sie hören ihr Bruder lebt und steht vor ihnen
Ihre Reaktion ist nicht “wow, das ist wunderbar”
Ihre Reaktion ist nicht “das hätten wir nicht gedacht”
Ihre Reaktion ist nicht “das war das letzte was wir erwartet haben, als wir heute morgens aufgestanden sind”
Nein.
Ihre Reaktion ist: “…”
Sie erschraken
Sie sind nicht bloß überrascht oder ängstlich
Sie sind erschrocken
So sehr, dass sie nicht mehr reden können
Was ihnen jetzt klar wird ist…
nicht nur, dass ihr Bruder, den sie in die Sklaverei verkauften, noch lebt
dass ihr Bruder, den sie in die Sklaverei verkauften, sie jetzt in der Hand hält und mit ihnen machen kann, was er will
Was sie jetzt erwarten könnte, ist dass der Bruder, gegen den sie so böse gesündigt haben, der jetzt über alle Maße erhöht ist, Gericht über sie übt.
Aber was sehen wir bei Josef?
Seine Tränen sind keine Tränen der Bitterkeit
Seine Tränen sind keine Tränen der Wut
Seine Tränen sind Tränen der Freude über das Wiedersehen
Schon komisch oder?
Da stehen die Menschen vor dir, die dein Leben ruiniert haben
Da stehen die Menschen vor dir, denen du völlig egal warst
Da stehen die Menschen vor dir, die all ihre innerliche Zerbrochenheit auf dich abgeladen haben
Du hast die Möglichkeit ihr Leben sofort zu beenden oder sie lange und schmerzvoll leiden zu lassen.
Was macht Josef?
Er hat keinen Zorn gegen sie
Er hat keine Bitterkeit gegen sie
Er hat keine Vergeltung für sie
Wieso?
Weil er etwas über Gott weiß, was seine Vergangenheit versöhnt hat
Er stellt gegenüber, was seine Brüder Böses taten und wie dahinter Gottes Guter Plan erfüllt wurde
Schaut mal, wie er das abwechselnd sagt
(FOLIE EINBLENDEN)
—> Text durchgehen
Was Josef hier macht ist: Er ordnet das handelnde Subjekt in der Vergangenheit neu
Es sah so aus, als ob bloß die Brüder eine Absicht hatten und etwas taten
Tatsächlich hatte Gott eine Absicht und hat etwas getan
Das menschliche irdische Denken sieht nur die bösen Handlungen der Brüder in der Vergangenheit
Das geistliche auf Gott ausgerichtete Denken sieht die guten Pläne Gottes dahinter

Veranschaulichen

Es war einmal ein Chinesischer Bauer, der hatte einen Sohn und ein wunderschönes Pferd, dass er zum Pflügen seiner Felder benötigte.
Eines Tages lief das Pferd davon und die Menschen im Ort hatten Mitleid. Welch ein großes Pech der Chinesische Bauer doch hatte. Der Bauer aber sagte “Wer weiß schon ob das gut oder schlecht ist.”
Ein paar Tage später kam das Pferd zurück und hatte noch ein weiteres Pferd bei sich. Die Menschen im Ort konnten nicht fassen, welch ein großes Glück der Bauer hatte. Der Bauer aber sagte “Wer weiß schon ob das gut oder schlecht ist.”
Am nächsten Tag wollte der Sohn des Bauers das neue Pferd zum ersten mal reiten, doch er fiel hinunter und brach sich beide Beine. Die Bewohner waren außer sich, so viel Pech wie der Bauer konnte doch niemand haben. Er aber sagte nur “Wer weiß schon ob das gut oder schlecht ist.”
Eine Woche später klopfte es an der Türe des Bauers. Es war das Militär, das alle jungen Männer in den Krieg schicken wollte. Der Sohn des Bauers konnte aber nicht laufen und war somit völlig nutzlos – und so blieb ihm der Krieg erspart. Die Bewohner konnten nicht glauben, wie viel Glück der Bauer hatte. Dieser sagte aber wie immer “Wer weiß schon ob das gut oder schlecht ist.”
Als Kind Gottes kannst du sagen: “Ich weiß nicht wofür es gut ist. Ich weiß aber, dass das Ende gut sein wird.”
Auf Josefs Geschichte angewandt:
(V. 7) Was Gott tat ist, dass er eine große Errettung hervorgebracht hat
Das ist nicht was Josef damals im Brunnen gesehen hatte
Das ist nicht was Josef damals im Haus des Potifar gesehen hatte
Das ist nicht was Josef damals im Gefängnis gesehen hatte
Das ist aber was Josef jetzt sieht
Sein Leben war schon immer in Gottes Hand und deswegen kann er versöhnt auf seine Vergangenheit schauen

Anwenden

Dasselbe gilt für uns liebe Geschwister
In diesem Raum sind unzählige und unterschiedliche Geschichte und Biografien vertreten
Viele von uns sehen schmerzhaft auf etwas, das in der Vergangenheit passiert ist
Was Gott dir heute durch sein Wort sagt, ist dass dein Leben in Gottes Hand ist und dass du deswegen versöhnt auf deine Vergangenheit schauen kannst
Vielleicht ist dir Leid widerfahren, dass du bis heute nicht einordnen kannst
Vielleicht lebst du mit einem unerfüllten Wunsch nach Familie, nach einem Partner
Vielleicht ist deine Ehe zerbrochen
Vielleicht hast du von Personen, die dir nahe stehen sollten, erlebt, dass sie dich vernachlässigt haben. Vielleicht waren deine Eltern, vielleicht dein Vater abwesend in deinem Leben
Vielleicht hat dir aber auch jemand aktiv etwas böses angetan, wie es bei Josef war
Vielleicht hat jemand seine Macht und Überlegenheit gegen dich ausgenutzt
Vielleicht hat dir jemand Dinge gesagt, die du bis heute noch im Ohr hast
Vielleicht hat dir jemand etwas angetan, was du bis heute noch schmerzhaft mit dir trägst
Dass Gott der souveräne Herrscher über dein Leben ist, bedeutet, dass du diesen Dingen nicht schutzlos ausgeliefert bist, sondern dass du immer in Gottes Hand warst
Gottes Geschichte mit Josef zeigt,
dass die Sünde der Brüder nicht außerhalb von Gottes Herrschaftsbereich war
dass die Sünde der Brüder Gottes Plan nicht zunichte machen konnte
dass die böse Sünde der Brüder letztlich Gottes gute Absichten erfüllt haben
Wenn dir jemand an dir gesündigt hat, dann ist diese Person dafür verantwortlich und für diese Sünde wird bezahlt werden!
Aber die Sünde dieser Person, wird Gottes Plan nicht in Frage stellen oder kaputt machen.
Die Sünde dieser Person wird Gottes Plan erfüllen
Gott benutzt selbst das Böse dieser Welt dazu, zu seinem Ziel zu kommen
So wie Gott die Sünde der Brüder, Josef in die Sklaverei zu verkaufen, dafür gebrauchte, Errettung von der Hungersnot für die ganze Welt zu bringen
So wie Gott die große Sünde, dass Menschen vor 2000 Jahren den Sohn Gottes unschuldig getötet haben, dafür gebrauchte, Errettung von Sünden für die ganze Welt zu bringen…
So kann und wird Gott auch die Sünde, die dir angetan wurde dafür gebrauchen, etwas schönes zu machen.
(lange Pause)
Vielleicht kannst du das jetzt nicht verstehen und nicht sehen
Das musst du jetzt auch nicht.
Nirgendwo in der Bibel sind wir dazu aufgefordert zu verstehen, wieso Gott etwas tut. Aber immer wieder sind wir dazu aufgefordert auf ihn zu vertrauen in dem was er tut.
Zu wissen dass Gott dein Leben in der Hand hält, ändert wie ich auf das schlimme, schwere und Böse in meiner Vergangenheit schaue.
Ich kann wissen, dass für mich, der ich an Jesus glaube, alles ein gutes Ende finden wird,
auch wenn ich es jetzt nicht sehe
auch wenn ich es am Ende meines Lebens nicht sehe
Josef sieht den Sinn seiner schweren Vergangenheit als die Erlösung kommt
das war ihm im Brunnen nicht klar
das war ihm im Gefängnis nicht klar
das ist ihm jetzt klar, als die Erlösung kommt
Liebe Geschwister, lasst uns - gerade wenn wir es nicht verstehen - darauf vertrauen, dass es einen gibt, der es versteht.
Lasst uns mit unserem Leid immer wieder zu Gott kommen, es ihm klagen und dann Zuversicht finden, dass während ich nicht alles verstehe, ich den kenne, der alles versteht.
Die auf den Herrn warten, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht müde werden.
(Pause)
Zu wissen, dass dein Leben in Gott Hand ist, führt dich dazu, versöhnt auf deine Vergangenheit zu blicken.
Es führt dich aber auch dazu, befreit in der Gegenwart zu leben.

2. Befreite Gegenwart (45,9-28)

In V. 9 lenkt Josef den Blick aus der Vergangenheit auf die Gegenwart:
Genesis 45,9 LU17
Eilt nun und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das lässt dir Josef, dein Sohn, sagen: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt; komm herab zu mir, säume nicht!
Das was gewesen ist, war schmerzhaft
Das was gewesen ist, war schwer
Aber das was gewesen ist, hat Josef an einen neuen Punkt geführt um Gott zu dienen
Mehrfach betont Josef hier, in welche Position er gegenwärtig gesetzt ist
Genesis 45,8 LU17
Gott hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland.
Genesis 45,9 LU17
Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt
Es gibt eine weltweite Hungersnot
Aber durch das Böse, das Josef widerfahren ist, ist er gegenwärtig an einem Punkt, durch den die ganze Welt gerettet werden kann, einschließlich seiner Familie
“Deswegen geht nach Hause, holt unsern Vater, wir werden die Hungersnot überleben.”
Die Vergangenheit von Josef war die Vorbereitung auf seinen Dienst in der Gegenwart
Der Spielfilm Slumdog Millionär handelt von dem 18 jährigen Jamal. Er nimmt an der indischen Version von “Wer wird Millionär?” teil und ist nur eine Frage vor dem Hauptgewinn entfernt. Alle Fragen sich: Wie kann dieser Jamal, der aus ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, so viele Fragen richtig beantworten?
Im Laufe des Films erscheinen dann Rückblenden im Leben Jamals. Es wird gezeigt, dass Jamal Armut und Gewalt erlebt hatte und einzelne Erinnerungen die Antwort auf die Quizfragen waren. “Wo liegt der Taj Mahal?” “Ich weiß wo der Taj Mahal liegt, weil wir so arm waren, dass ich schon als Kind als Touristenführer arbeiten musste.”
Die schmerzvollen Einschnitte in seiner Biografie liefern die Antworten auf die Fragen, die vor ihm liegen.
Dass dein Leben in Gottes Hand ist, heißt auch, dass du befreit in der Gegenwart leben kannst
Wenn dein Ehepartner nicht gläubig ist, dann erlebst du ganz deutlich, dass Gottes Gebote aus seiner Güte heraus ergehen. Du hast ganz deutlich die Antwort für unsere junge Menschen, die sich fragen, ob sie auch jemanden heiraten können, der Jesus nicht nachfolgt.
Wenn du erst später im Laufe deines Lebens zum Glauben gekommen bist, kannst du uns jungen Menschen ganz deutlich sagen, wie wertlos und leer ein Leben ohne Jesus ist.
Wenn du in deinem Leben schweres Leid erlebt hast, kannst du deinem ungläubigen Mitmenschen sagen, dass man bei Gott Trost im Leid findet, selbst wenn man nicht alle Antworten auf alle Fragen hat.
Dass Gott dein Leben souverän lenkt bedeutet,
dass der Ort an dem du gerade bist, kein Zufall ist!
dass du genau da bist, wo du sein sollst!
Deine Persönlichkeit, deine Schwächen, deine Stärken, deine Interessen sind nicht einfach nur so da.
Sie sind bewusst von Gott angeordnet
Sie sind bewusst in dich hineingelegt
Und wenn du das verstanden hast, wirst du anfangen befreit in der Gegenwart zu leben
nicht mehr vor dich hinleben
nicht mehr nur für dich leben
sondern für sein Königreich leben
den Menschen um dich herum sehen, der Gottes Barmherzigkeit und Jesus als Erlöser noch nicht kennt
Du wirst anfangen zu fragen:
Was ist meine Geschichte und wie kann ich mit dem was ich erlebt habe, für andere zum Segen sein?
Wo hat mich Gott hingestellt? Wer sind die Menschen, die ich zu Jesus bringen kann?
Was hat Gott in mich hineingelegt und wie kann ich einen Unterschied machen, in meiner Familie, in meiner Gemeinde, in meiner Stadt, in dieser Welt?
Josef schaut über seine vier Wände hinaus
Gott hat mich für euch hierher gebracht
Gott hat mich für eine große Rettung an diese Stelle erhoben
Gott hat mich für das Überleben der Segensfamilie erleben lassen, was ich erlebt habe.
Das ist unglaublich befreiend oder?
Das bedeutet, dass nichts in deinem Leben einfach nur zufällig ist, sondern dass alles bewusst angeordnet ist, und du jetzt für ihn leben sollst.
Gott bewahre uns davor, dass wir lesen und hören, dass er uns für diesen Moment geschaffen hat, an diesen Ort gestellt hat, die Prägung gegeben hat und wir gehen nach Hause und das einzige was wir tun ist, Computer spielen, Motorrad fahren und Instagram scrollen.
Josef sendet seine Brüder
Sie kommen zum Vater
Sie erzählen dem Vater, was Gott getan hat
Sie erzählen ihm von Josef
Sie erzählen ihm von der Erlösung
Wie reagiert er?
Nachdem er es erst nicht glauben kann…
Genesis 45,27 LU17
Da sagten sie ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen gesagt hatte. Und als er die Wagen sah, die ihm Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, wurde der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig.
Hier ist ein Mann,
der deprimiert war
der zynisch war
der lebensmüde war
Er hört von der Güte Gottes
Was passiert?
Sein Herz wird froh.
Sein Geist wird lebendig.
Ihr Lieben wir sind gesandt, die Güte Gottes zu verkünden
Nichts was wir erleben ist zufällig.
Nichts was wir für den Herrn tun ist bedeutungslos.
Unser Leben ist in Gottes Hand.
Das kann uns befreien in der Gegenwart zu leben.
Aber die Begegnung mit Jakob ist hier nicht zu Ende.
Wir sehen einen letzten Punkt: Zuversichtliche Zukunft

3. Zuversichtliche Zukunft (46,1-27)

Genesis 46,1–2 LU17
Israel zog hin mit allem, was er hatte. Und als er nach Beerscheba kam, brachte er Schlachtopfer dar dem Gott seines Vaters Isaak. Und Gott sprach zu Israel des Nachts in einer Erscheinung: Jakob, Jakob! Er sprach: Hier bin ich.
Jakob zieht los mit allem was hat.
Er macht sich auf dem Weg nach Ägypten
Kurz bevor er das verheißene Land verlässt, bringt er Gott in Beerscheba, ein Opfer dar, dort wo sein Vater schon geopfert hatte
Jetzt folgt, was wir schon sehr lange nicht mehr gelesen haben: Gott erscheint dem Jakob.
Es ist das letzte Mal, dass Gott mit einem der Erzväter spricht
Die Gotteserscheinungen waren in der Genesisgeschichte immer sehr bedeutend
Gott erschien Abraham, damit dieser von Ur aufbricht
Gott erschien Jakob auf seiner Flucht vor seinem Bruder
Gott erschien Jakob bei seiner Rückkehr nach Kanaan
Jetzt erscheint Gott ihm wieder
Das ist ein sehr besonderer Moment
Jakob ist ziemlich alt
Die letzten Jahre war die Segensfamilie durch die Hungersnot bedroht
Jetzt ist er auf dem Weg heraus aus dem verheißenen Land
anders als sein Großvater Abraham tut er es aber nicht aus Unglauben und Ungehorsam
sondern aus Glauben und Gehorsam
Ich weiß nicht was du sagen würdest, aber hier tun sich ziemlich viele Fragen auf, oder?
Wieso aus dem verheißenen Land heraus?
Wieso jetzt zu den Ägyptern?
Werden die Ägypter uns wirklich aufnehmen?
Was wird die Zeit Ägypten mit meiner Familie machen?
Hör mal was Gott sagt:
Genesis 46,3–4 LU17
Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn daselbst will ich dich zum großen Volk machen. Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder heraufführen, und Josef soll dir mit seinen Händen die Augen zudrücken.
Gott stellt sich erneut vor
“Ich bin Gott, der Gott deines Vaters”
Jakob, weißt du noch, wer diesen Altar gebaut hat? Dein Vater.
Ich bin der Gott, der deinen Großvater gerufen hat.
Ich bin der Gott, der deinen Vater geführt hat.
Ich bin der Gott, der dich in verschiedensten Situationen bewahrt hat
Ich bin der Gott, der deinen Sohn Josef bewahrt hat.
“Fürchte dich nicht.”
Weil ich schon immer gewesen bin
Weil ich kein Anfang und kein Ende habe
Weil ich alle deine Vorfahren überdauert habe
Weil ich dir in Güte zugewandt bin, musst du dich nicht fürchten
Und dann sichert Gott zu, dass er mitgehen wird, dass er seine Verheißung in Ägypten wahr machen wird und dass Ägypten nicht die Endstation ist.
Was für eine große Verheißung
Der Ort und der Umstand wird Gottes Verheißung nicht in Frage stellen
In dem fernen Land, wird die Verheißung wahr
Aber das ferne und fremde Land, wird nicht das letzte sein
Kennst du diese Situationen, in denen jemand dir den Weg erklärt? Du bist beispielsweise in einem Restaurant und fragst den Kellner, wo das WC ist. Und er erklärt dir den Weg. “Du geht hier den Gang entlang. Dann die Treppen runter und die erste Tür rechts. Dann durch den Raum und die zweite Tür links. Dort gehst du die Treppe hoch, aber nicht ganz hoch und dann direkt nach links.”
Und du stehst nur so da und denkst dir: “Ich muss gar nicht so dringend auf die Toilette.”
Eine Wegbeschreibung von jemandem zu hören, der sich perfekt auskennt, mag manchmal hilfreich sein, aber du wirst immer mit einer Unsicherheit den Weg gehen, weil du diesen Weg noch nie gegangen bist.
Gott schickt dich nicht wie so ein Kellner durchs Leben, in der Erwartung, dass du es ja irgendwie selbst herausfindest.
Er gibt dir nicht am Anfang eine Wegbeschreibung, um am Ende zu sehen, ob du alles geblickt hast.
Nein.
Was er Jakob sagt ist:
Ich bin Gott
Ich bin der Gott deines Vaters
Fürchte dich nicht nach Ägypten hinanbzuziehen
Ich will mit dir hinab ziehen.
Es wird nicht einen Kilometer geben, den du alleine gehst
Es wird nicht eine Woche geben, in der du in Ägypten selbst zu Recht kommen musst
Ich werde mit dir sein.
Geschwister, das ist was durch Jesus auch uns gilt.
Die Zukunft kann uns manchmal Angst und Sorge bereiten
Da sind Lebensveränderungen, die Ungewissheit bringen
Die Kinder ziehen aus, wie wird das sein?
Eine Beziehung ist zerbrochen, wie geht es weiter?
Der Job ist unsicher, was werde ich machen?
Die Arbeitskollegen oder Klassenkameraden schikanieren mich, wie halte ich das aus?
Die Diagnose vom Arzt ist schwer, was wird die Zukunft bringen?
Wie ängstlich und besorgt müsstest du in die Zukunft schauen, wenn du alleine gehen müsstest?!
Aber was Gott hier sagt ist: “Du bist nicht alleine!”
Ich werde mit dir gehen.
Ihr Lieben, durch Jesus dürfen und sollen wir wissen, dass es keine Lebenssituation gibt, in der Gott nicht bei uns wäre.
Du siehst die Zukunft nicht, aber er schon.
Du hast Angst vor der Zukunft, er ist schon dort.
Das ist was dir Zuversicht geben kann und wird.
Und so wie die Zeit im fremden Land für Jakobs Familie begrenzt war…
… so ist auch die Zeit im fremden Land für uns begrenzt
das hier ist nicht unser zuhause
wir warten auf das verheißene Land, in das Gott uns bringen wird
den neuen Himmel und die neue Erde
Und so lange wir warten, können wir wissen, dass er hier mit uns ist.

Schluss

Wie schön ist das zu wissen, dass dein Leben in Gottes Hand ist
Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber am Anfang unseres Textes, waren die Brüder ziemlich ängstlich, weil sie in der Hand des Josef waren.
Als Josef sich ihnen zu erkennen gibt, erschrecken sie vor seinem Angesicht und können ihm nicht antworten.
Sie sehen ihre Sünde
Sie sehen den, gegen den sie gesündigt haben
Sie sehen, dass sie in seiner Hand in seiner Gewalt sind
Ihre intuitive Erwartung ist, dass er sich für all das rächen wird und seinen Zorn auf sie abladen wird
Aber es kommt ganz anders
Josef, der geliebte Sohn von Jakob, hat für die Brüder nicht Gericht, sondern Erlösung. Er holt sie zu sich und sie können Vergebung für ihre Schuld und Gemeinschaft mit ihm haben.
Was hier in dieser Familie passiert, steht dir und mir auch offen im Hinblick auf Gott
Wir sind auch schuldig geworden an unserem Gott.
Vielleicht verdrängst du deine Schuld
Vielleicht versuchst du deine Schuld klein zu reden
Aber egal was du versuchst: Deine Schuld ist groß und du kannst nichts tun, um sie ungeschehen zu machen
Als Sünder in der Hand Gottes zu sein ist nichts was wir uns wünschen.
Deine intuitive Erwartung ist, dass Gott seinen Zorn auf dir abladen wird, dass er dich verdammen wird
Aber genau dort sagt das Evangelium von Jesus Christus, dass es eine noch viel größere Erlösung als in der Josef Geschichte gibt.
Denn Jesus, der geliebte Sohn Gottes, hat für uns nicht Gericht, sondern Erlösung. Durch sein Sterben am Kreuz nimmt er den Zorn Gottes, der uns galt auf sich. Jesus holt uns nah zu sich und wir können Vergebung für unsere Schuld und Gemeinschaft mit ihm haben.
Das steht jetzt, in diesem Augenblick jedem offen, der sein Vertrauen darauf setzt.
Vielleicht musst du erst - wie diese Brüder - an den Rand deiner Verzweiflung kommen, damit du zerbrochen mit leeren Händen vor Gott stehst.
Dieser Gott kann mit dir machen, was er will. Und was er für dich will ist Erlösung.
Das hat Jesus für uns erkauft.
Lasst uns darauf vertrauen.
Lasst uns daran erfreuen.
Lasst uns darüber jubeln.
Dein Leben ist in Gottes Hand.
In der guten Hand Gottes, die dich geformt hat.
In der guten Hand Gottes, die für dich durchbohrt wurde.
In der guten Hand Gottes, die dich nach Hause bringen wird.
Amen?
Amen.
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