Ohne Titel - Predigt (2)
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Transcript
Jesus und die Ehebrecherin
Jesus und die Ehebrecherin
Jesus aber ging zum Ölberg. Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie.
Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.
Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.
Wiedereinmal befindet sich Jesus im Konflikt mie den Führeren des jüdischen Volkes. Die Führer achteten akribisch darauf das die Regeln, Gesetze, Satzungen und Traditionen eingehalten wurden. Jeder Regelverstoß wurde konsequent verfolgt und bestraft.
Das ist einer der Konflikte in dieser Geschichte.
Gnade und Gesetz:
Das jüdische Laubhüttenfest ging dem Ende zu und Jesus nutze die Gelegenheit am Tempel zu lehren. Es war ein guter Zeitpunkt, denn es waren noch viele Pilger unterwegs.
So lehrte er am Tag im Tempel und abends ging er zum Ölberg um zu ruhen.
Die Pharisäer kannten seinen Rythmus, deswegen konnten sie die Ehebrecherin zu ihm bringen. Ob sie wirkliche auf frischer Tat ertappt wurde bleibt fraglich, denn eigentlich musste beide Beteiligten am Ehebruch gerichtet werden.
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Die Pharisäer behandelten die Frau sehr rüde, aber auch gegenüber Jesus waren sie sehr unhöflich. Sie unterbrachen seine Lehrstunde und rückten sich und die Frau in den Mittelpunkt des Geschehens.
Die Absicht der Pharisäer war es Jesus in einen Lehrkonflikt zu ziehen.
Stimmte Jesus zu und sagte, dass die Frau schuldig ist und sie gesteinigt werden muss, dann hätte sein Lehre von der Gnade und Vergebung nicht viel Gehör gefunden
Sagte Jesus, dass die Frau nicht gesteinigt werden soll, brach er öffentlich das Recht und konnte damit verhaftet werden.
Die Pharisäaer handelten aus einer falschen Gesinnung heraus. Sie kannten den Wortlaut des Gesetzes, aber nicht den Sinn und Wert dahinter
Jesus sieht sich nun einer ganzen Reihe von Konflikten gegenüber:
Der Konflikt zwischen der Frau und ihrem Mann
Der Konflikt, den die Frau dadurch mit dem Gesetz und der Gesellschaft hatte
Der Konflikt, den die Frau aufgrund ihrer Sünde mit Gott hat
Der Kofnlikt zwischen Jesus und den Pharisäern
Der theologische Konflikt, wie dieser Fall nun zu behandeln ist
Der Konflikt zwischen den Pharisäern und Gott aufgrund ihrer Sünde
All diese Konflikten treten nun ans Tageslicht, weil eine Frau im Mittelpunkt steht, die gesündigt hat.
Entstehen diese Konflikte erst jetzt?
Nein, sie sind da, werden aber jetzt sichtbar.
Paulus wurde vorgeworfen, dass er das Gesetz vernachlässigt und dazu aufruft Gott zu dienen.
Wo das Gesetz nicht ist, gibt es keine Übertretung --> das Gesetz deckt die Konflikte auf
Kommt die Sünde erst durch das Gesetz?
Die Pharisäer hatten nur den Blick auf die Konflikte der anderen - für ihren eigenen Konflikt waren sie blind.
Vielleicht symbolisiert das Schreiben auf den Boden, dass sie nur den Buchstaben, die Regeln, das Gesetz sahen, aber nicht den Erlöser, der die Buchstaben schreibt.
Sie kannten zwar die Schrift, aber nicht den Sinn dahinter. Der Sinn hinter dem Gesetz ist Liebe.
Es haben religiöse Gemeinschaften so an sich, dass sie zusätzlich zu dem was geschrieben steht noch eigene Regel machen. Besonders deutlich wird das bei den Pahrisäern und Saduzäern. Aber auch heute noch definieren sich die Unterschiede zwischen christlichen Gemeinschaft über besondere Regeln, die in in der Schrift nicht klar geregelt sind.
Darf eine Frau beten oder nicht?
Darf sie Evangelium verkündigen oder nicht?
Muss man das Herrnmahl am Sonntag feiern oder kann man es an einem anderen Tag auch feiern?
Gibt es heute noch Geistesgaben, wie Zungenreden, Prohetie oder Heilungen?
So haben wir auch unsere Regeln und Normen. Vielleicht legen wir die Schrift an der ein oder anderen Stelle auch zu eng oder gar falsch aus. Und vielleicht sind wir an der anderen Stelle zu locker.
Wir nehmen es sehr genau mit der Instrumental Musik
Aber das die Männer an jedem Ort heilige Hände aufheben sollen zum Gebet - sehen wir recht locker
Oder, dass wir bei Krankheit die Ältesten holen sollen, damit sie uns Handauflegen und salben
Und wenn dann jemand eine andere Erkenntnis hat als wir für uns festgelegt haben - wie gehen wir dann mit ihm um?
Sind wir wie die Pharisäer und benutzten die Bibel wie ein Richtschwert, um dem anderen die Rübe mit geübtem Schwung vom Körper abzuschlagen?
Oder erkennen wir den versöhnenden und vergebenden Geist der hinter den Bibelstellen steht?
Ist denn unsere Aufgabe den anderen zur richten und zu verurteilen? Luk 6:37
Selbst Jesus richtet nicht
War es Aufgabe der Pharisäer?
Ist es unsere Aufgabe?
Wie löst Jesus nun den Konflikt?
Nach war es notwendig, dass der Ankläger den ersten Stein wirft.
Jesus lenkt den Blick der Ankläger auf ihre eigene Sünde. In diesem Fall war es der tatsächlich begangene Sünder der Frau. Sie hat die Ehe gebrochen.
28 Das Gesetz ist einddeutigt. Doch der Sinn hinter dem Gesetz geht noch viel weiter.
Auch wenn die Pharisäer de facto sich des Ehebruchs nicht schuldig gemacht hatten, gegen den Sinn des Gesetzes (die Liebe) hatten sie dennoch verstoßen und verdienten genauso den Tod wie diese Frau.
Wenn wir uns gegenseitig anklagen und meine aufgrund der von uns zitierten Bibelstellen, dass wir im Recht seien, dann lasst uns genau daran denken. Nicht wer am besten mit Bibelstellen umgehen kann erfüllt das Gesetzt, sondern wer Gott und seinen Nächsten liebt. und nicht richtet oder verurteilt.
Jesus löst also eigentlich den Konflikt gar nicht - er macht nur einen anderen Konflikt sichtbar.
Nämlich ihren eigenen Konflikt mit Gott und dem Gesetz.
Betroffen verlassen dann die Ankläger den Platz und Jesus war alleine mit der Sünderin.
Interessant ist, dass die Sünderin geblieben ist. Sie lief vor Jesus nicht weg.
Auch sie spürte, dass Jesus anderes war
Fand sie hier die ANtwort auf die Sehnsucht ihres Herzens, die sie versuchte in den Armen eines anderen Mannes zu stillen?
Was machte Jesus nun?
Jesus klagt nicht an, sondern läßt sie frei. Er legt es in ihre Hand, ob sie weiter sündigt oder nicht.
Ich möchte bemerken, dass diese zwischen der Frau und Jesus statt findet.
Jeder steht und fällt seinem eigenen Herrn.
Verurteilung, Richten, Vergebung, Versöhnung ist etwas was zuerst zwischen Jesus uns seinen Schafen statt findet.
Es ist nicht unsere Job andere anzuklagen und zu richten, sondern Das Evanglium von der Gnade und der Versöhnung zu predigen
Das Gesetz klagt uns an und dann ist ein bitterer, immer wieder kehrender Prozess. Das muss so sein.
Denn nur dann können wir auch die versöhnende Liebe Gottes empfangen.
Jesus tut die Sünde der Frau nicht leichtfertig ab, sondern er nimmt sie an ihrer statt auf sich.
Daraus entsteht eine andere Haltung. Wenn wir die Vergebung kapieren, dann richten wir unser Handeln so aus, dass wir andere nicht richten, aber auch anderen keinen Anstoß geben --> Sündige nicht mehr.
Egal von welcher Richtung aus man sich auf Jesus zubewegt, ob aus der
intelektuellen oder der gefühlsmäßigen
ob charismatischer oder nüchtener
ob als Hand, Fuß oder Mund
ob als jemand der Gnadengaben wirken kann, oder jemand der es nicht kann
Das entscheidende ist, ob Jesus Christus unser Herr ist und wir uns auf ihn berufen und uns zu ihm bekennen
Niemand kann Jesus Herrn nennen außer durch den Geist
1. Kor 12,3
1. Johannes 4,2–3
1. Kor 15,3-11 Aus Saulus wurde Paulus
die Gnade unterweist uns, nicht das Gesetz
Herunterbrechen auf den Urkonflikt