Unbenannt Predigt

Ausarbeitung

V. 18 Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist.

Kinder: dasselbe Wort wie in V. 13; es beschreibt kleine Kinder. Es drückt ihre untergeordnete Beziehung zum himmlischen Vater aus. Aus Johannes' Sicht eine liebevolle Anrede an diese Gläubigen.

die letzte Stunde: od. letzte Zeit. Man könnte sich fragen, warum Johannes das so ausdrückt, sind doch seither wieder fast 2000 Jahre vergangen. Es ist vielleicht eher als letzte Zeitepoche in der Weltgeschichte zu verstehen. Die Endzeit hat mit dem Zeitalter der Gemeinde begonnen. Diese ist zum einen von der Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden geprägt, zum anderen aber auch vom Abfall von Gott.

Antichrist: der Antichrist ist eine konkrete Person, der Sohn des Verderbens und Mensch der Sünde (), der am Ende unserer Zeitalters die Gesetzlosigkeit auf die Spitze treiben und sich als Gott ausgeben wird. Die vielen Antichristen, von denen Johannes spricht, sind Menschen, in denen auch schon dieses Denken gegen (anti) Christus vorhanden ist und die seine Gottheit leugnen (vgl. V.22). Zur Zeit von Johannes waren dies insbesondere die Vertreter der Gnosis, welche behaupteten, ein göttliches Geistwesen habe zwar im menschlichen Jesus Wohnung genommen, ihn aber vor der Passion wieder verlassen. Diese Lehren sind antichristlich, da das Erlösungswerk Jesu dadurch geleugnet wird. Denn kein geringerer als Gott selbst in Christus musste für uns sterben, damit wir erlöst werden könnten ().

Anwendung: in der Gruppe darüber sprechen, wo und wie antichristliches Denken heute vorherrscht (Zeugen Jehovas leugnen Gottheit Jesu, Mormonen, Neuapostolen; aber auch moderne Evangelikale, die bestreiten, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist)

V. 19:Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.

Paulus sagte den Ältesten von Ephesus voraus, dass aus ihrer eigenen Mitte falsche Lehrer hervorgehen würden (). Jetzt war es in Ephesus genauso gekommen. Jedoch zeigt die Trennung vonseiten dieser Irrlehrer, dass sie niemals wirklich zur Gemeinschaft der Gläubigen dazugehörten. Sie waren niemals wiedergeboren worden.

Das Bleiben bei der wahren Lehre ist ein Kennzeichen wahren Glaubens! Paulus sagt in : denn es müssen ja auch Parteiungen unter euch sein, damit die Bewährten offenbar werden unter euch. Somit lässt Gott solche Trennungen bewusst zu, um seine eigenen Schafe vor den Wölfen zu schützen.

V. 20

was die wahren Gläubigen von den falschen Lehrern unterscheidet, ist die Salbung mit dem Heiligen Geist. : Gott hat uns ins Christus fest gegründet und gesalbt.

Salbung ist immer verbunden mit Heiligung und Befähigung durch den Heiligen Geist

In diesem Fall ist daher wahrscheinlich die Fähigkeit des Erkennens der falschen und richtigen Lehre gemeint. Der Heilige Geist ist als Beistand bei uns und leitet uns in alle Wahrheit (; ) -> hier geht es m.E. um das Erkennen der wesentlichen Wahrheiten des Evangeliums. Wenn wir wirklich Kinder Gottes geworden sind, wird der Geist uns diese Dinge klar machen.

zum Wort Salbung: und zeigen, dass dem Auftrag Jesu die Salbung vorausging -> sie verleiht ihm sowohl die Kraft als auch die Autorität

und wisst alles: könnte auch übersetzt werden und ihr wisst es alle. Kein Gläubiger kann von sich behaupten, alles in Bezug auf den Glauben zu wissen (vgl. ) . Aber diese Grundwahrheiten kannten die Gläubigen alle.

Anwendung: hier können wir mit der Gruppe besprechen, welche Grundwahrheiten des Evangeliums jedem Gläubigen klar sind (sein müssen).

V. 21: Ich habe euch nicht geschrieben, als ob ihr die Wahrheit nicht kennen würdet, sondern weil ihr sie kennt und weil keine Lüge aus der Wahrheit ist.

Johannes bestätigt die Fähigkeit der Gläubigen, an die er schreibt, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden. Zudem betont er, dass die Wahrheit absolut ist. Aus ihr kann keine Lüge entstehen. Das ist sehr wichtig. Die gefährlichsten Irrlehren sind die, welche der Wahrheit ein paar Lügen hinzufügen. Die Irrlehrer zu Johannes' Zeit sprachen ja auch von Jesus, aber leugneten, dass er im Fleisch gekommen und als solcher am Kreuz gestorben sei.

V. 22: Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.

die Gnostiker leugneten, dass der historische Jesus der tatsächliche Erlöser war (s.o.). Dies ist der Gipfel aller Lügen, weil sie die schlimmsten Folgen hat (ewige Verdammnis). Gleichzeitig ist dies eine Leugnung des Vaters, der seinen Sohn ja gerade zu Erlösung der Welt sandte ().

V. 23: Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.

Anwendung: in welcher Form finden wir das Denken heute, dass Gott der Vater vom Sohn getrennt wird?

Gott hat sich entschieden, die ganze Erlösung vom Glauben an den Sohn abhängig zu machen. : wie geschrieben steht: "Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden." Letztlich scheiden sich nicht an Gott, sondern an Jesus die Geister.

V. 24: Was ihr nun von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben.

von Anfang: bezeichnet die apostolische Evangeliumsverkündigung. Dadurch waren die Gläubigen zum Glauben gekommen. Für uns heute ist das, was wir zuerst von Jesus gehört haben, nur dann mit dem gleichzusetzen, was Johannes meint, wenn es der Lehre entspricht, die die Apostel damals verkündigt hatten. (Die Altkolonier haben von Anfang an ja nur Murks gehört und sagen dann: Bleibe bei dem, was du gelernt hast.)

Eph. 2,20: auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der Eckstein ist

=> alles was wir glauben, muss auf dem Fundament Christus aufgebaut sein und auf dem, was die Apostel und die Propheten vor ihnen über Christus lehrten. Das ist die Lehre vom Anfang an.

Wer in dieser anfänglichen Lehre bleibt, bleibt in Gemeinschaft mit Gott.

V. 25: und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben.

Johannes ermutigt damit die Leser. Er zeigt ihnen, dass das Bleiben in der wahren Lehre sich lohnt. Zweimal wird das Versprechen Gottes betont.

V. 26: Dies habe ich euch geschrieben von denen, die euch verführen.

od. verführen wollen bzw. versuchen euch zu verführen

V. 27: Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt es nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge; und so wie sie euch belehrt hat, werdet ihr in ihm bleiben.

Zwei Hauptaussagen: 1) die Salbung bleibt in euch; 2) sie lehrt euch die Wahrheit

die Salbung lehrt die Gläubigen so, wie sie sie auch schon belehrt hat; nämlich mit dem, was sie von Anfang an gehört haben (V. 24). Die Gläubigen brauchen keine noch tiefere Erkenntnis (gnosis), die ihren Heilsstand noch sicherer macht. Die Erkenntnis des schlichten Evangeliums reicht aus, und im Glauben daran werden sie durch den Heiligen Geist in der Gemeinschaft mit Gott erhalten - nicht so wie die Irrlehrer, die hinausgingen und dadurch nur bewiesen, dass sie nie zu Jesus gehörten

Wichtig! Dieser Vers wird oft missbraucht. Leute lassen sich nicht zurechtweisen oder belehren, wenn sie auf dem falschen Weg sind, und argumentieren: ihr habt es nicht nötig, dass euch jemand lehrt. Wir halten fest: Gott hat der Gemeinde Lehrer gegeben (; ; ). Die persönliche Belehrung durch den Geist kann niemals der biblischen Lehre widersprechen. Die Bibel ist abgeschlossen und erübrigt daher jegliche Zusatzlehren.

Vorschlag zum Aufbau der BA

1. Erinnerung an letzte BA: Warnung vor Weltliebe (zu der die Irrlehrer möglicherweise verführen wollten)

2. Betrachtung der Antichristen: Was ist ihre Lehre? Wodurch wurde ihre Falschheit offenbar?

3. Anwendung: Anschauen einiger aktueller Irrlehren (Zeugen Jehovas, Mormonen). -> am besten Material mitbringen (z. B. von jw.org). Was lehren sie über Jesus Christus und die Erlösung? Was kommt uns verdächtig vor?

4. Worauf muss ein Christ achten, um nicht verführt zu werden? Welche Hilfe hat Gott ihm zur Seite gestellt?

5. Was sind die "Hauptsätze" des Evangeliums? Zusammentragen.