Running with Giants - Jakob
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▸ Running with Giants III - Jakob
▾ Jakob, ein Mann, der immer zum Ziel kam
• Immer hatte ihn seine Gerissenheit ans Ziel gebracht. Also warum jetzt nicht? Wieso brach das listig geplante Kartenhaus jetzt zusammen? Musste er nun womöglich ohnmächtig zusehen, wie sein Leben und das seiner Familie enden würde?
• Die Nachricht, dass sein betrogener Bruder Esau mit einer großen Streitmacht anrückte, um sich an Ihm zu rächen, machte ihn mutlos. Jetzt war alles verloren, was Jakob sich über all die Jahre erworben hatte.
• Er konnte nicht mehr, war am Ende. Erschöpft ließ sich Jakob am Bach Jabbok nieder. Es gab für ihn kein Morgen mehr, er sah seinem Untergang ins Auge.
• SLIDE: DER GOTTESKAMPF
• In dieser Nacht erschien eine mächtige Gestalt, die ihn zum Kampf herausforderte. Jakob nahm seine letzte Kraft zusammen, um gegen diese unheimliche Gestalt anzukommen. Er kämpfte mit dem Mut des Verzweifelten. Stunde um Stunde rangen die beiden
miteinander. Bei jedem Fausthieb rührte sich etwas in Jakobs Herzen: Was wollte er von ihm? Warum musste er gerade jetzt gegen ihn kämpfen, da er kaum noch Kraft hatte?
• Plötzlich brach Jakob zusammen, ein furchtbarer stechender Schmerz: Ein Schlag seines Gegners hatte ihn an der Hüfte getroffen. Nun hörte der andere auf zu kämpfen. Unter Schmerzen wurde Jakob schlagartig bewusst, dass Gott diesen Boten gesandt hatte, um
zu ihm zu reden.
▾ Jakob, ein Mann, der wusste, dass alles von Gottes Segen abhing
• Jakob wusste, dass von Gottes Segen alles abhing, darum hatte er ja auch immer wieder nachgeholfen. Doch nun begriff Jakob diese bittere Lektion: Gott schwächte ihn, damit er lernte, ganz von ihm abhängig zu sein.
• Gott allein wollte wirken, und zwar durch ihn, Jakob. Er wollte Jakobs eigenwilliges, stolzes Herz durch ein weiches ersetzen, das bereit war, ganz auf Gott zu vertrauen.
• Jakob begriff, dass nur diese mächtige Gestalt ihn vor dem Untergang bewahren konnte. Er hielt den Fremden fest und sagte:
• „lch lasse dich nicht eher gehen, bevor du mich nicht gesegnet hast."
• Die Antwort des Engels klang zunächst sonderbar:
• „Du sollst nicht länger Jakob heißen ... Von jetzt an heißt du Israel. Denn du hast sowohl mit Gott, als auch mit Menschen gekämpft und gesiegt" (1. Mose 32,29).
• Aber stimmte das denn? Die Niederlage im Kampf mit Gott war doch offensichtlich, die verletzte Hüfte würde ihn sein Leben lang daran erinnern und führte ihn innerlich in den totalen Zerbruch. Sieht so ein Sieg aus?
• Jakob musste erkennen und akzeptieren, dass er Gott nicht überwinden konnte und das sah Gott als Sieg an. Als Zeichen dieser Veränderung gab Gott Jakob,den Namen Israel, was soviel heißt wie „der Gotteskämpfer". Sein neuer Name und die körperlichen Folgen
des Kampfes sollten ihn daran erinnern, dass er im Kampf gegen Gott der Unterlegene war. Nur so konnte er ein wahrer Mann Gottes werden.
▾ Die Versuchung der Stärke
• SLIDE: DIE VERSUCHUNG DER EIGENEN STÄRKE
• Oft sind unsere eigenen Stärken und Strategien der größte Feind, wenn es darum geht, unter Gottes Segen zuleben. Es gibt viele solcher Beispiele in der Bibel, wo Menschen Gott nachhelfen wollten.
• Da war zum Beispiel Abraham, der Gottes Versprechen, einen Sohn zu bekommen, nachhelfen wollte, oder Mose, der aus eigener Kraft versuchte, die Israeliten zu befreien. Sie mussten erleben, wie sie mit ihren Versuchen scheiterten, da dies nicht der Segensspur
Gottes entsprach.
• Heißt das nun, dass Gott uns handlungsunfähig machen möchte? Sind wir zur Passivität verdammt? Sollen wir unsere Schwäche als unsere Stärke verkaufen?
• Zunächst einmal gilt, dass Gott uns mit vielen Möglichkeiten, Gaben und Stärken ausgerüstet hat. Ohne sie wären wir gar nicht lebensfähig.
• Stärke ist etwas Positives, denn sie kommt von Gott und er sagt zu seiner Schöpfung: sehr gut.
• Allerdings liegt seit dem Sündenfall ein Schatten auf allem, was gut ist, denn alles Schöne kann uns nun ins Unheil stürzen, wenn wir es aus der Beziehung zu Gott lösen.
• Adam und Eva bekamen durch die Frucht der Erkenntnis die Fähigkeit, Gutes und Böses zu unterscheiden. Was zunächst einmal positiv klingt, birgt in sich die Gefahr, sich mit Gott zu messen und sich selbst zu überheben. Gott sagte damals zwar:
• „Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden und alles Wissen steht ihm offen"(1. Mose 3,22),
• Das Problem ist nicht die Stärke an sich, sondern die Versuchung, sich zu überheben. Die Gefahr liegt darin, die eigene Stärke aus der Beziehung zu Gott herauszulösen, was wiederum nichts anderes als Sünde ist. So ist Stärke durch den Sündenfall zu einer
Versuchung geworden, die uns von Gott entfernt und uns scheitern lässt.
• Mose zum Beispiel durfte am Ende seines Lebens das verheißene Land nicht betreten, weil er es nicht lassen konnte, Gott die Ehre zu nehmen, indem er sich im entscheidenden Moment nicht auf Gott, sondern auf sein eigenes Können verliess. In Gottes Vollmacht
sollte er einem Fels befehlen, Wasser hervorzubringen. Stattdessen vertraute er seiner eigenen Fähigkeit, mithilfe seines Stockes Wasser aus dem Felsen fließen zu lassen (4. Mose 20,1).
▾ Auch als Christen
• Auch als Christen stehen wir in der Gefahr, unsere Stärke und Sicherheit in uns oder in anderen Menschen finden zu wollen. Ein Ausdruck davon ist zum Beispiel unser Stolz. Aber Stolz verhärtet ein Herz und macht es immun gegen Gottes Veränderung, Heilung und
Stärke und pocht auf Unabhängigkeit.
• Während unsere Gesellschaft immer wieder die Schönen, Starken, Erfolgreichen und Auffallenden bejubelt, ist Gottes Fokus auf ganz andere Menschen gerichtet.
• Er hat ein ganz besonderes Herz für die Schwachen. Schon in der Wüste Sinai gibt er seinem Volk Israel Gesetze zum Schutz der Waisen, Witwen und Fremden und stellt die Unterdrückung der Schwachen unter Strafe (2. Mose 22,20- 26). Es liegt ihm etwas daran,
den Schwachen Lebensraum zu garantieren.
• Jesus sagte einmal: „Selig sind die Armen" (). Damit stellte er das Denken der damaligen Zeit komplett auf den Kopf, denn als gesegnet wurden die Erfolgreichen angesehen, die Gott angeblich für ihre Frömmigkeit mit Erfolg belohnte.
Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach:
Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer.
• Doch Jesus stellt die Bedürftigkeit und das Wissen um die eigene Schwäche als Schlüssel zum Segen in den Vordergrund. Er stellt den Jüngern ein Kind vor Augen und macht ihnen deutlich, dass die Bedürftigkeit eines Kindes und das Grundvertrauen, das es seinen
Eltern entgegen bringt, Vorbild für wahres, geistliches Leben ist.
• Glaube ist keine Frage der intellektuellen oder körperlichen Fähigkeiten, sondern des schwachen, bedürftigen und demütigen Herzens ().
Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart. Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
▾ Was ich lange gedacht habe
• Paulus wäre ein allseits anerkannter Apostel gewesen. Seine Briefe klingen so kraftvoll und leidenschaftlich! Inzwischen sehe ich aber auch die Konflikte und Niederlagen, die er erlitt. Zwar hat Gott unglaublich viel durch ihn gewirkt - Menschen kamen zum Glauben,
Gemeinden wurden gegründet -, aber es lief eben nicht alles glatt.
• Besonders auffällig scheint mir, wie sehr Paulus um seine Autorität kämpfen musste.
• SLIDE: DAS BEISPIEL DES PAULUS 1
• Offenbar war sein Auftreten eher durch Krankheit und Schwachheit gekennzeichnet als durch Stärke. Den Galatern sagte er einmal, dass sie bei seinem ersten Auftreten „ihre Augen für ihn ausgerissen und ihm gegeben hätten" (), nicht gerade ein Zeichen
Wo sind nun eure Seligpreisungen geblieben? Denn ich bezeuge euch, ihr hättet, wenn es möglich gewesen wäre, eure Augen ausgerissen und mir gegeben.
von Unabhängigkeit und Größe.
• In den Korintherbriefen liest man von „Super-Aposteln", die Paulus als kleinlauten Schwächling abstempeln, der durch seine Briefe aus der Ferne den Starken spiele (2. Korinther 10).
• Paulus Reaktion darauf wirkt auch nicht gerade moderat und zum Schein brüstet er sich mit seinen Taten, seiner Vergangenheit und seinen geistlichen Erfahrungen, auf die er sich berufen könnte, nur um diesen selbsternannten „Super-Männern" klarzumachen, dass
er ihnen in ihren scheinbaren Erfolgen in nichts nachsteht.
• Was Paulus lernen musste, dass all das kein Grund zum Stolz ist. Um ihn -ähnlich wie Jakob - daran zu hindern, auf Erfolge stolz zu sein, erlöste Gott Paulus nicht von dem „Pfahl in seinem Fleisch", von dem wir im zweiten Korintherbrief lesen.
• Wir wissen zwar nicht genau, was damit gemeint ist, aber es muss schmerzhaft und hinderlich gewesen sein. Die Bibel berichtet, dass Paulus dreimal gebetet hat, Gott möge ihm diese Begrenzung nehmen, doch er hat es nicht getan.
• SLIDE: DAS BEISPIEL DES PAULUS 2
• Stattdessen sagte Gott zu ihm: „Lass dir an meiner Gnade genug sein, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig" ( ).
Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
▾ Was Gott möchte
• SLIDE: WAS GOTT MÖCHTE
• Gott möchte uns nicht schwach halten, um der Schwachheit willen, sondern um uns klar zu machen, dass es nicht um unsere Taten geht. Es geht darum, alles von ihm zu erwarten, ohne selbst noch nachzuhelfen.
• Darum sagt Paulus auch, dass alles, worauf er früher stolz war, jetzt nur noch wie Dreck für ihn ist. Wichtig ist ihm nur noch, Jesus immer tiefer zu erkennen, sein Leid zu teilen und die Kraft seiner Auferstehung zu erleben.
• Jesus ist unsere Stärke und unsere Kraft. Die eigene kann hinderlich sein, um uns ganz auf ihn zu stützen. Entgegen dem Denken dieser Welt ist Schwachheit die Stärke, durch die Jesus wirken kann.
• Gerade weil Gottes Maßstäbe nicht den menschlichen entsprechen, erfahren wir oft Segen durch Ereignisse, die eigentlich wie Niederlagen aussehen.
• Das kann bedeuten, zu akzeptieren, dass die eigenen Kräfte verbraucht sind, weil man sich zu lange auf die eigene Stärke verlassen hat. Gott lässt uns an unsere Grenzen kommen, um uns deutlich zu machen, dass es alleine um seine Gnade und seine Kraft geht.
• Gott ist denen nahe, die ein zerschlagenes Herz haben und sich selbst vor Gott demütigen. Das verspricht er in . Wir können jederzeit unsere ausgetrockneten Herzen und leeren Hände ausbreiten und uns ganz neu von seiner Kraft füllen lassen.
Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.
• Amen