Unglaube - Glaube
Einleitung: Der längere Markus - Schluss
Der längere Mk-Schluss (Mk 16,9–20) wird von rund 99 % aller griechischen Handschriften bezeugt, beginnend mit den Majuskeln A 02, C 04, D 05 aus dem 5. Jh., dann auch in großer Breite von den Übersetzungen
Über die letzten Verse des Markusevangeliums (Mk 16,9–20) ist viel diskutiert worden. Der Schluss fehlt nämlich in einigen der alten griechischen Handschriften des NT (u. a. Cod. Sinaiticus und Cod. Vaticanus). Andere Handschriften wiederum enthalten einen kürzeren Schluss. Trotz aller Kritik haben auch die Herausgeber der wissenschaftlichen Ausgabe des griechischen NT, Nestle-Aland (27. Auflage 1993), die Verse 9–20 – wenn auch in doppelten Klammern (d. h. von ihnen zwar als sehr alt, aber nicht als ursprünglich betrachtet) – im Text stehen. Da dieser Abschnitt in den meisten griechischen Handschriften und alten Übersetzungen jedoch enthalten ist, besteht wohl kein Zweifel daran, dass er seinen jetzigen Platz bereits hatte, bevor die Handschriften, die ihn auslassen oder infrage stellen, entstanden sind
Nicht allein textkritische, sondern z. T. auch sprachliche Gründe sowie der nach 16,1–8 unerwartete und von Person und Zeit her spannungsvolle Anschluss von V. 9ff. sprechen für einen sekundären Abschluss des Mk in 16,9–20
Dies alles kann anzeigen, dass der längere Mk-Schluss zwar ein sekundärer, aber keineswegs ein unpassender Zusatz zum ersten Evangelium ist
Was beinhaltet der längere Schluss
1. Teil:
Erscheinung vor Maria Magdalena: vgl. Joh 20,11–18; daneben auch Mt 28,9f. (zwei Marien); Lk 24,9–11
2. Teil:
Erscheinung vor zwei Jüngern unterwegs: vgl. Lk 24,13–35 (Emmausjünger)
3. Teil:
Erscheinung vor den Elfen: vgl. sämtliche Erscheinungserzählungen in den übrigen Evangelien (außer Mk)
4. Teil:
Aufnahme in den Himmel: vgl. Lk 24,50f.; Apg 1,9–11
Den Glaubenden wird folgen
Der Abschnitt V. 9–20 fehlt in den ältesten Textzeugen. Er bietet eine Zusammenfassung der Erscheinungsberichte vor allem des Lukas- und des Johannes-Evangeliums (s. die Verweisstellen) und ist im 2. Jahrhundert hinzugefügt worden, vermutlich um dem Markus-Evangelium einen den anderen Evangelien entsprechenden Abschluss zu geben. - In V. 15b kann jüdischer Sprachgebrauch zugrunde liegen; dann wäre zu übersetzen: »predigt das Evangelium jedem Geschöpf«, d.h. »jedem (einzelnen) Menschen«. Dies würde gut zu V. 15a und erst recht zu V. 16 passen (vgl. auch Kol 1:23). Vielleicht ist aber auch von dem Bekenntnis auszugehen, dass Jesus mit seiner Auferweckung zum Herrn des Weltalls eingesetzt wurde (vgl. Phil 2:9–11; Kol 1:18b–20), sodass es den Jüngern bzw. der Kirche obliegt, diese Tatsache durch die Evangeliumsverkündigung der gesamten Schöpfung bekannt zu machen (vgl. Eph 3:8–10; 1Tim 3:16).
Aktivierung: die Zeichen vermehrt ins Rollen bringen
Sie aber gingen überallhin und verkündeten ´das Evangelium`. Der Herr wirkte mit und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die die Verkündigung begleiteten.
Glaube
Aktion (Handeln)
Besonders auffällig ist das über vierzigmal vorkommende Wort eutheōs/euthys („sogleich“).
Riskieren (Mutig sein)
Ausdauer / Beharrlichkeit
Wachstum
Üben: Übung macht den Meister
Sie aber gingen überallhin und verkündeten ´das Evangelium`. Der Herr wirkte mit und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die die Verkündigung begleiteten.