Groß und Klein

25. Sonntag im Jahreskreis   •  Sermon  •  Submitted
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Wer von uns ist der Größte

Liebe Brüder und Schwestern, während Jesus klar wird, dass er sterben muss, reden seine Jünger darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. Das muss für Jesus niederschmetternd gewesen sein! Ein traurigeres Zeugnis über die Jünger Jesu gibt es wohl im ganzen Evangelium nicht.

Jesus ist Messias und König

Nur fromm und selbstlos scheinen sie ja nicht gewesen zu sein. Sie waren überzeugt, dass dieser Jesus der Messias ist, ein sehr diesseitiger König der sie vom römischen Joch befreien sollte. Das war Jesu Aufgabe - davon waren wohl die meisten der Jünger überzeugt und deshalb folgten sie ihm auch nach.

Wir sind die neuen Herren

Sie waren nun die engsten Vertrauten des zukünftigen Königs, des neuen politischen Führers. Und wenn sie Erfolg hätten, dann ruhte natürlich auch die politische Zukunft des Landes auf ihren Schultern. Sie wären dann sozusagen die neuen Herren Israels!

Die Frage nach dem Rang

Allein die Rangfolge unter ihnen galt es dann noch zu klären. Und darüber redeten sie, die Jünger Jesu - und sie tun es noch heute. Denn daran hat sich kaum etwas verändert. Selbst nach 2000 Jahren geht es schließlich auch unter den Christen um kaum etwas anderes: Um Ansehen, um Ämter, Positionen, Einfluss und Macht - kurz: darum, wer der Größte ist.

Wie reagiert Jesus darauf

Es spricht für Jesus und seine grenzenlose Geduld, dass er angesichts dieses Treibens nicht aus der Haut fährt. Es spricht für ihn, dass er nicht einmal jetzt seinen Jüngern über den Mund fährt und sie in ihre Schranken weist. Er tadelt sie nicht einmal. Letztlich bestärkt er sie sogar noch in ihrem Tun. Ihr wollt Karriere machen? - fragt er -, dann macht sie! Ihr seid ehrgeizig? Dann strengt euch an. Aber legt euch so ins Zeug, dass es auch etwas bringt. Denn alle Throne der Welt, alles Ansehen der Menschen und alle Ehrungen und Positionen zählen letztlich nichts in den Augen dessen, der am Ende den Maßstab festlegt.

Und wir

Kümmert euch lieber um die Kleinen, dann seid ihr wirklich groß. Vergesst Ämter, Rangstufen und Abzeichen. Reicht den Menschen eure helfende Hand, und dann könnt ihr in ihren Augen eure wahre Größe entdecken, denn darum geht es in Wirklichkeit. AMEN.
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