Grenzen überwinden

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Einführung

Liebe Gemeinde,

Grenzen

wir Menschen sind, wenn man es recht bedenkt, jeden Tag mit Grenzen konfrontiert. Auf vielfältige Art und Weise, da auch die Grenzen in unserem Leben so vielfältig sind.

Menschen fliegen nicht

Jeden Tag zwingt uns die Gravitationskraft auf die Erdoberfläche. Uns ist es nicht wie den Vögeln vergönnt, uns einfach von der Erde zu lösen und durch die Luft zu fliegen wie Superman. Und doch hatten die Menschen von je her den Traum vom fliegen. Der Mensch wäre nicht der Mensch, wenn er nicht für eine Lösung des Problems gesucht hätte. Und so sind die Flugzeuge entstanden.

Langsam laufen

Wie schnell wir laufen können, ist bestimmten Grenzen unterworfen. Mit etwas Training kann man diese Grenzen weiterschieben. Aber letztlich werden wir den Wettlauf mit einem Geparden immer verlieren. Um diese Grenze dennoch zu überwinden, muss der Mensch auch hier kreativ werden und zu aufwendigen technischen Hilfsmitteln greifen. Erst ein Formel 1 Bolide kann einem Geparden die Stirn bieten.

Grenzen des Wissens

Dass der Mensch in seinem Wissen um die Dinge der Natur begrenzt ist, hat er mittlerweile eingesehen. Das war nicht immer so. Anfang des 20.Jh schien die Physik mit ihren Gesetzen ausgereizt zu sein. Die Wissenschaftler standen auf dem Standpunkt, dass es gerade im Bereich der theoretischen Physik nichts neues mehr zu entdecken gab. Das änderte sich schlagartig, als ein junger Mann namens Max Planck sich mit der Strahlung schwarzer Körper beschäftigte und darüber den Grundstein für die Quantentheorie legte. Darauf bauen die Relativitätstheorie von Einstein, die Quantenmechanik von Heisenberg und die Wellenmechanik von Schrödinger auf, die alle in der ersten Hälfte des 20.Jh entwickelt wurden.
Dennoch gibt es nach wie vor Dinge, die der menschliche Verstand nicht zu fassen vermag - die deutlich komplexer als die Quantenmechanik sind. Nein, ich meine hier nicht die Psyche der Frau, sondern unseren Predigtplan für dieses Quartal.

Personal Space

Grenzen setzt uns aber nicht nur die Natur. Auch wir Menschen setzen uns selbst Grenzen: psychologische Grenzen. Eine dieser Grenzen ist auch als “personal space” oder zu deutsch: der persönliche Raum bekannt. Der persönliche Raum ist unsere unmittelbare Umgebung, in die kein fremder Mensch einfach eindringen darf. Die Fluggesellschaft KLM hat vor einiger Zeit für seine Business Class mit einem erweiterten Personal Space geworben. Hier ein Video dazu.
Wir empfinden es als unangenehm, wenn sich fremde Menschen ganz dicht zu uns setzen. An der Stelle möchten die Menschen keine Grenzen überwinden, sondern eher eine Grenze aufrecht erhalten. Diese Grenze wird geschützt.

Staatsgrenzen

Eine andere Grenze, welche den Menschen sehr wichtig ist, dass sie eingehalten wird, sind die Staats- oder Landesgrenzen. Die alten Chinesen haben die Grenze ihres Reichs mit einer über 6.000 km langen Steinmauer gesichert. Es ist ein gigantisches Bauwerk, welches allerdings nicht aus dem Weltraum zu sehen ist, wie manch einer annimmt.
Mehr oder weniger hat der Mensch also seine Grenzen niedergerissen oder pflegt die Grenzen, weil es zu seinem besten zu sein scheint. Es gibt nur eine einzige Grenze, die der Mensch seit Jahrtausenden versucht zu überwinden, aber wieder und wieder scheitert:

Der Tod

Der Tod. Diese Grenze ist universell und trifft früher oder später jeden Menschen. Auch wenn der Mensch sich noch so sehr bemüht: Den Tod überlistet niemand. Die alten Ägypter malten sich aus, dass es ein unmittelbares Leben nach dem Tod geben sollte - wodurch der Tod nicht mehr das Ende darstellt, sondern eher ein Tor zu einer anderen Welt.
Es gab jedoch eine Situation in der Geschichte Ägyptens, wo das ganze Volk vom Tod bedroht war. Das Volk realisierte, dass ihr Glaube an ein Leben nach dem Tod im Angesicht des sicheren Untergangs keinen Trost bot. Die einzige Hoffnung des stolzen Volks lag auf einem Mann, der nicht mal zu ihren Volk gehörte. Nur er konnte Rettung bringen.
Lesen
Der Pharao hat zwei Träume und kann sich am Morgen immer noch daran erinnern, was schon ziemlich ungeöhnlich ist. Ihm war mulmig zumute. In der Schrift heißt es: „sein Geist war bekümmert.“ Und als logische Reaktion hierauf lässt er alle Weisen von Ägypten sich versammeln. Es war die Elite des Landes, brillante Köpfe, große Denker. Es waren wahrscheinlich Wissenschaftler darunter, Philosophen, Lehrer, Ärzte, Professoren aller Richtungen von den besten Universitäten des Landes. Und das Ergebnis des Meetings? „Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte.“ All das Wissen, all das Können, all die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Ägypten zur Blüte verholfen hatten, waren hier völlig nutzlos. Ägypten ist an seine Grenzen gestoßen.
Gott stellt den Pharao vor eine neue Realität: „[…] und das Land nicht vor Hunger verderbe.“ Der Pharao hat sehr wohl gewusst, dass es bei seinem Traum um die Frage nach Leben und Tot ging. Doch all die Zauberkünste und Weisheit Ägyptens waren auf einmal völlig nutzlos.
Für den Pharao muss das sehr ernüchternd gewesen sein. Und so tritt Josef als gottesfürchtiger Mann vor den Pharao. Josef ist kein Ägypter. Heute würde man sagen: „Er ist ein externer.“, jemand, der von außen kommt. Josef ist nicht durch die Schule Ägyptens gelaufen – nur durch dessen Gefängnisse. Er hat mit eigenen Augen das ganze System Ägyptens gesehen, ohne jedoch Teil davon zu werden.
Dieser externe Josef erklärt nun dem Pharao, dass es sein Gott ist, der da was geplant hat. Und dieser Plan Gottes führt unweigerlich ins Verderben von ganz Ägypten, wenn man tatenlos rumsitzt. Aber Josef verkündet nicht nur die Deutung des Traumes, sondern zeigt auch zusätzlich einen Weg auf, wie Ägypten die sich nahende Krise überstehen kann. Dass die zweimal sieben Jahre kommen werden, ist unverrückbar. Josef macht dem Pharao hier auch keine Illusionen. Aber der von außen kommende zeigt einen Weg auf, der Ägypten auch über den sicheren Tot hinaus bestehen lässt.
à V33-36
Dass die zweimal sieben Jahre kommen werden, ist unverrückbar. Josef macht dem Pharao hier auch keine Illusionen. Aber der von außen kommende zeigt einen Weg auf, der Ägypten auch über den sicheren Tot hinaus bestehen lässt.
Jedem Menschen ist es gesetzt, einmal zu sterben. Die Frage ist, ob der eigene Tod das Leben zu einer Sackgasse macht.
Jedem Menschen ist es gesetzt, einmal zu sterben. Das ist das individuelle Ende. Das ist die Sackgasse für jeden einzelnen Menschen. Und die Grenze für die gesamte Menschheit ist das Gericht Gottes. Nach dem Gericht wird es die Menschheit so nicht mehr geben.
Was Josef damals im kleinen Maßstab für das ägyptische Volk getan hat, hat der externe Jesus für die Menschheit insgesamt getan. Er hat uns einen Weg aufgezeigt, wie wir die Grenze des Todes überwinden können, um danach ohne Grenzen zu leben. Jesus ist für uns gestorben und auferstanden. Hiermit hat Er uns den Weg bereitet, dass der Tod unser Leben nicht in einer Sackgasse enden lässt. Aber Jesus hat den Weg halt nur bereitet. Beschreiten müssen wir den Weg schon selbst.
Dieser externe Jesus hat uns auch einen Weg aufgezeigt, wie wir die Grenze des Gerichts überwinden können, um danach ohne Grenzen zu leben. Jesus ist für uns gestorben und auferstanden. Hiermit hat Er uns den Weg bereitet. Aber er hat ihn halt nur bereitet. Beschreiten müssen wir den Weg schon selbst.
Lesen
è
Was nehmen wir nun aus der Geschichte mit Josef und der Auferstehung Jesu mit?
Was nehmen wir nun aus der Geschichte mit Josef und der Auferstehung Jesu mit?
1) Dem Menschen ist eine Grenze gesetzt, die er allein nicht überwinden kann, so sehr er sich auch bemüht.
2) Gott hilft „von außen“, dass diese Grenze nicht unüberwindbar bleibt, sondern wir Gewißheit unserer Hoffnung haben.
Ich hoffe und wünsche euch, dass euch diese Hoffnung auch in der kommenden Woche tragen wird.
AMEN.
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