Versöhnung

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Notes
Transcript

Versöhnung als Lebensstil

Kurze Vorstellung meiner Person, letztes mal dagewesen am 20.06.2018
Wer von euch kann sich noch daran erinnern das ich mal da war?
Lange nicht mehr hier gepredigt.
War irgendwer von euch da auch da? Kann sich noch ans Thema erinnern?
Kann sich noch ans Thema erinnern?
Kurze Vorstellung meiner Person, letztes mal dagewesen am
Besuch aus Lübeck - Trauzeuge
Semesterthema: Upcycling nach Christus- Die Bergpredigt
Was ist Upcycling??
Am Mittwoch in der SMD gewesen, schöner Abend, Semesterthema: Bergpredigt.
Beim Upcycling werden Abfallprodukte oder nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung.
Eine Stelle, und ich dachte das passt auch für uns hier als FeG.
Wenn wir mal überlegen welche großen Reden in der Menscheitsgeschichte kennt ihr. Ja, also ab und zu kommt es ja vor, dass bekannte Persönlichkeiten eine Rede halten und so eine Rede die trifft manchmal den Zeitgeist. Die verändern etwas. Die sind relevant. Das bleibt hängen im Kopf.
Also ich mir so überlegt habe, was sind Reden die mir hängengeblieben sind, die wirklich wichtig waren.
dann kam ich eigentlich auf zwei große Reden:

Martin Luther King "Ich habe einen Traum"

Rede während des Marsches auf Washington für Arbeitsplätze und Freiheit - 28. August 1963 Washington, D.C.
Für Rechte der Schwarzen Befölkerung in den USA
ICH HABE EINEN TRAUM, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Hautfarbe, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.
Rede Martin Luther King 1961 "I have a dream - Ich habe einen Traum" 

John F. Kennedy's Berliner Rede 1963

Vor der Mauer die Deutschland zu dieser Zeit trennte, sagte er den berühmten Satz: Ich bin ein Berliner!
Wollte damit sagen, was für krasse Zeiten diese Stadt durchmachen musste und wie sie trotzdem auch diese Zeit überlebt hat.
Konkurrenzlos ist aber eine Rede von diesem Menschen hier: Das ist die Bergpredigt von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.
Hab leider kein gutes Bild von ihm gefunden, daher der Schriftzug.
Wir steigen heute ein in eine der größten Reden der Menschheitsgeschichte.
Warum ist diese Rede so berühmt: Weil Jesus hier auch direkt den Zeitgeist trifft. Er spricht direkt in die Zeit hinein in der er lebt und er nimmt Bezug auf das vorherrschende Denken der Leute die damals gelebt haben.
Jesus Christus, dem Sohn Gottes höchstpersönlich.
Den Textausschnitt den wir heute behandeln da nimmt Jesus Bezug auf das 5. Gebot. Das 5. Gebot heißt “Du sollst nicht töten!“ Eins von den 10 Geboten aus dem alten Testament.
Wenn man wahllos Leute bitten würde, eines der Zehn Gebote zu nennen, dann würden die meisten spontan antworten: „Du sollst nicht töten!“ Das 5. Gebot ist ohne Zweifel das bekannteste und für nicht wenige wohl auch das einzige, das sie kennen.
Zu diesem Gebot: „Du sollst nicht töten!“ könnte man viele wichtige Themen diskutieren.
Wir könnten uns etwa unterhalten über die Frage:
Hat ein moderner Staat das Recht, die Todesstrafe zu verhängen?
Kann man durch Töten im Krieg Schlimmeres verhindern?
Tragen die Produzenten und Lieferanten von Kriegswaffen eine Mitschuld am Morden und am Terror in der Welt?
Gibt es Gründe, die das Töten ungeborener Kinder im Mutterleib recht­fertigen?
Ist Leichtsinn im Straßen­verkehr auch eine Art von Töten, wenn denn etwas passiert?
Ist ungesunde Ernährung, Alkohol und Zigaretten, also alles was unserem Körper nachweislich schadet nicht auch eine Art von töten?
Alles spannende Fragen, um die es heute nicht gehen soll. Natürlich könnt ihr nach dem Gottesdienst gerne darüber unterhalten, aber in unserem Predigttext für heute, da legt uns Jesus das 5. Gebot aus und er sagt uns zu diesen Fragen leider nichts.
Jesus hat das 5. Gebot in dem Abschnitt der Bergpredigt besprochen, den wir eben als Predigttext gehört haben. Interes­santer­weise sagte er darin zu all diesen Fragen nichts. Stattdessen hat er das Gebot „Du sollst nicht töten“ in einer Weise gedeutet, die uns verblüfft.
Stattdessen hat er das Gebot „Du sollst nicht töten“ in einer Weise gedeutet, die für die damalige Zeit revolutionär war.
Predigttext:
Matthäus 5,21–26 NGÜ NT+PS
»Ihr wisst, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst keinen Mord begehen! Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden.‹ Ich aber sage euch: Jeder, der auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder sagt: ›Du Dummkopf‹, der gehört vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: ›Du Idiot‹, der gehört ins Feuer der Hölle. Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Danach komm und bring Gott deine Gabe dar. Wenn du jemand eine Schuld zu bezahlen hast, dann einige dich mit ihm, solange du noch mit ihm auf dem Weg zum Gericht bist. Tu es schnell, sonst übergibt er dich dem Richter, und dieser übergibt dich dem Gerichtsdiener, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bevor du alles bis auf den letzten Heller bezahlt hast.«
Matthäus 5,
In der Zeit wo Jesus gelebt hat, lebten die Menschen im sogenannten “Alten Bund”. Der Bund den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hatte, und der in den 10 Geboten den Weg über Mose zum Volk Israel gefunden hatte. Die Menschen zu dieser Zeit lebten also streng nach den 10 Geboten.
Besonders die Pharisäer haben sich da hervorgetan, den sie hatten noch viele neue Gebote um die 10 Gebote herum erstellt, damit sie gar nicht erst in den Bereich der 10 Gebote kamen.
Ein Gebot heißt zum Beispiel: “Du sollst den Sabbat heiligen.” Ja, ne super coole Sache, weil Gott uns sagt. Hey, richte mal einen Ruhetag ein, in dem du nicht arbeitest. Das ist wichtig, weil ich es gut mit dir meine und ich hab es dir in der Schöpfung ja auch vorgemacht, auch wenn ich das als Gott nicht brauche, aber da ich ein gutes Vorbild bin, hab ich die erste in 6 Tagen geschaffen und dann mal ein Tag geruht. Mach das doch auch mal so.
Die Pharisäre haben um dieses Gebot noch weitere Gebote erfunden, um ja diesen einen Tag auch nichts zu tun. Sie haben zum Beispiel gesagt: Du darfst nicht mehr als 1.000 Schritte tun am Sabbat
Jesus wurde selber von den Pharisäern mal angegriffen, weil er einen Menschen am Sabatt geheilt hat. Das ging gar nicht! (Markus.3)
Und er nimmt Bezug auf das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten!
Und er nimmt Bezug auf das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten!
Er sagt zu den Menschen die dabei waren auf dem Berg und vor allen Dingen seinen Jüngern die um ihn rum saßen:
Der Predigttext ist die erste Stelle von 5 weiteren die darauffolgen, wo Jesus eine These nimmt und eine Antithese aufstellt. Er sagt zu den Menschen die dabei waren auf dem Berg und vor allen Dingen seinen Jüngern die um ihn rum saßen:
Du sollst nicht töten, ja das ist richtig, das ist die These die diese Zeit geprägt hat. Das war in den Köpfen der Menschen verankert und danach haben sie gelebt.
Er nimmt diese These und sagt: Das ist gut das ihr keinen anderen Menschen tötet, aber ich sage euch:
- Jeder, der auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht.
- Wer zu seinem Bruder sagt: ›Du Dummkopf‹, der gehört vor den Hohen Rat.
- Und wer zu ihm sagt: ›Du Idiot‹, der gehört ins Feuer der Hölle.
Jesus ist hier voll auf Konfrontationskurs mit der vorherrschenden Meinung. Das war wirklich revolutionär. Und ganz ehrlich: Irgendwie ist es heute immer noch herausfordernd.
Er stellt sich gegen die Meinung von vielen, wenn nicht gar allen anwesenden auf dem Berg.
Aber wisst ihr was: Jesus hat die Vollmacht dieses Gebot auszulegen und neu zu definieren. Er ist der einzige Mensch der auf Erden gelebt hat, der diese Vollmacht hatte und immer noch hat.
Aber wisst ihr was: Jesus hat die Vollmacht dieses Gebot auszulegen und neu zu definieren. Er ist der einzige Mensch der auf Erden gelebt hat, der diese Vollmacht hatte und immer noch hat.
Er sagt: Ja, das Gesetz ist gut, aber ich erweitere es an dieser Stelle.
Wäre ich dabei gewesen damals, hätte ich in diesem Moment wahrscheinlich gesagt: Ja gut, Jesus, jetzt übertreib mal nicht so. Nur weil ich irgendwen mal beleidige, weil er schon wieder mit 40kmh durch die Stadt fährt, gelte ich doch nicht als Mörder…ja, komm mal wieder runter.
Aber Jesus hat diese Vollmacht, dieses Gesetz zu erweitern!
Und ich möchte euch die Frage mal stellen. Für dich ganz persönlich:
In wie weit darf Jesus das in deinem Leben?
Darf Jesus in dein Leben sprechen und deine Ansichten, deine Einstellung verändern?
In vielen Themen haben wir doch Meinungen und eine Einstellung.
Und vielleicht bist du mit Jesus noch ganz am Anfang und sagst: Ja, ich find ja ein paar Punkte gut die ich schon vom Evangelium gehört habe, aber bei anderen: Puuhhh, da fällt mir das schwer.
Ich hab am Anfang eine Reihe von Fragen gestellt:
Ist ungesunde Ernährung, Alkohol und Zigarreten, also alles was unserem Körper nachweislich schadet nicht auch eine Art von töten?
Darf Jesus in dein Leben hineinsprechen, also gibst du Jesus die Vollmacht dazu in dein Leben zu sprechen? Zu welchem Thema auch immer?`!
Und mal unter uns:
Und Oft mögen wir es nicht wenn jemand in unser Leben hinein spricht oder? Wenn jemand sagt: Hey, hier hast du etwas noch nicht ganz verstanden. Hier müsstest du dich vielleicht mal ändern.
Das schmerzt vielleicht an der ein oder anderen Stelle.
Vielleicht zeigen wir auch eine Trotz-Reaktion: So in der Art..ich muss hier erstmal gar nichts!
vielleicht sagst du: WAS NIMMT DIESER JESUS SICH HERAUS MICH ZU KORRIGIEREN
Und weißt du was: Das ist in Ordnung. Das ist in Ordnung und gleichzeitig möchte ich uns ermutigen mehr von Jesus in dein Leben hineinzulassen.
Und weißt du was: Das ist in Ordnung.
ich glaube die Menschen zu der damaligen Zeit fühlten sich erstmal nicht so wohl bei so einer Aussage wie:
Wenn du “Du Idiot” sagst, dann gehörst du ins Feuer der Hölle.
Krass oder? Was für eine krasse Aussage von Jesus.
Was möchte Jesus uns hier eigentlich mitteilen?
Nicht erst wenn du einen anderen tötest, hast du das Gesetz gebrochen, sondern es fängt schon viel früher an. Allein der Gedanke daran macht dich schuldig.
Er sagt: Töten beginnt nicht erst mit der Tat. Es beginnt schon damit, dass du zornig bist auf deinen Bruder. Es beginnt schon damit, dass du deinen Bruder beleidigst.
Hast du dich schon mal so richtig über wen geärgert? Ist dir schon mal ein böses Wort entglitten?
Oder auch etwas, hast du schon mal ein Gerücht gestreut, oder etwas negatives weitererzählt, damit du am Ende vielleicht besser da stehst?
All diese Sachen richten sich gegen das Leben eines anderen
Deshalb verurteilt Jesus dies hier auch so scharf und setzt das böse Wort, ja auch Zorn einem Mord gleich.
Weil hinter einer ernst gemeinten Beleidigung steckt oft, dass wir auf uns selber schauen. Wir wollen selber über dem anderen stehen und uns selber uns gut da stehen lassen.
Also Jesus sagt hier: Gedanken, Wünsche und Motive sind wichtig. Und wenn du dort schon Zorn in dir hast, dann hast du das Gebot übertreten.
Wir machen uns also nicht erst Schuldig, wenn wir einen Mord verübt haben. Sondern wenn wir zerstörende Gedanken, Wünsche und Motive verfolgen.
Interessant: wir kennen in unserem Sprachgebrauch das Wort “Rufmord”
Das Matthäusevangelium a) Die Achtung der Ehre der Anderen (5,21–26)

Die Drohung mit dem Hohen Rat und der Feuerhölle will nämlich nur deutlich machen, dass solche Schimpfwörter einem Mord gleichzusetzen sind: „Wenn jemand seinen Nächsten öffentlich beschämt, ist es ebenso, als würde er Blut vergießen.“ Dazu passt dieses Wort: „Wer seinen Nächsten hasst, siehe der gehört zu den Blutvergießern“ (DER 11,15)

Rufmord bezeichnet und ich zitiere hier mal aus Wikipedia:
Das Matthäusevangelium a) Die Achtung der Ehre der Anderen (5,21–26)

Mt stimmt also mit diesen Zeugnissen darin überein, dass gegen das Mordverbot des Zehnworts vom Sinai bereits dort verstoßen wird, wo innerlich festgehaltener Zorn und entsprechende verbale Angriffe das Zusammenleben vergiften. Auf diese Weise erhält das Gotteswort für die Allermeisten eine Brisanz, die es für die Allerwenigsten bei wörtlichem Verständnis besitzt. Eine solche „Aktualisierung“ liegt auf der Linie einer Tradition, die vor allem von der Weisheit gespeist wird: „Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt“ (Spr 14,21a)

- das Aufstellen ehrverletzender Behauptungen über eine Person, obwohl bekannt ist, dass sie unwahr sind, siehe Verleumdung
- eine ehrverletzende Tatsachenbehauptung, im Strafgesetzbuch aufgeführt, siehe Üble Nachrede
- das gezielte Untergraben des in eine Person oder Sache gesetzten Vertrauens, siehe Diskreditierung
Auch wie
Jesus stellt all das auf die gleiche Stufe wie Mord. Wie als würdest du jemanden umbringen.
1. Johannes 3,15 NGÜ NT+PS
Jeder, der seinen Bruder oder seine Schwester hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben hat; das Leben, das Gott uns schenkt, ist nicht in ihm.
1.johannes
Und jetzt denkst du vielleicht: Mensch, das hört sich ja alles heftig an. Was Jesus da raushaut, ist ja so krass, da bin ich ja plötzlich ein mehrfacher Mörder.
Das was Jesus hier gesagt hat, bezieht das mit ein.
Auch wieder die Frage an dich persönlich:
Gibst du Jesus die Autorität in deinem Leben hinein zu sprechen in deine Gedanken, Wünschen und Motiven?
Lässt du dich in deinen Gedanken, Wünschen und Motiven von Jesus leiten?
Wir haben nachher nochmal ein wenig Zeit darüber nachzudenken, wo du vielleicht Rufmord begangen hast, oder wo deine Motive und Gedanken nicht richtig waren.
Oder wo du noch immer im Streit mit jemandem bist.
Vielleicht zeigt Gott dir da etwas auf in deinem Leben.
Und du kannst es einfach mal ausprobieren und sagen: Gott, zeig mir das auf wo ich vielleicht unversöhnt lebe.
Und mir stellt sich an der Stelle die große Frage:
Und mir stellen sich an der Stelle die große Frage:
Wie gehe ich damit um. Wir merken: Mensch, wir haben keine Chance hier irgendwie den Ansprüchen von Jesus zu genügen. Wie sollen wir das Gebot: Du sollst nicht töten denn halten, wenn das bedeutet ich soll nicht zornig oder beleidigend sein. Das geht doch manchmal so schnell.
Wisst ihr: Genau da kommt Jesu sein Tod am Kreuz ins Spiel. Wir können das alles nicht halten, aber Jesus der uns hier bei der Bergpredigt dieses Gebot neu definiert, der hat es gehalten.
Wie soll ich das denn hinkriegen?
Er hat ein sündloses Leben geführt und er ist für dich ans Kreuz gegangen um für deine Sünden zu sterben.
Dieser Jesus lädt dich ein, ihn anzunehmen und zu sagen: Ich schaff es niemals, aber du hast es geschafft. Und du kannst zu Jesus kommen und sagen: Vergib mir, wenn ich wieder zum Mörder geworden bin.
Und Jesus vergibt! Immer und immer wieder!
Das ist Gottes Gnade.
Das ist schon mal eine wichtige Konsequenz: Wenn wir sündigen, wenn wir es nicht hinbekommen dieses Gesetz zu halten, dann sollen wir
Zu Gott kommen und ihm um Vergebung bitten.
Wir sollen der anderen Person vergeben und das möglichst schnell.
Der Text gibt uns noch etwas mit, wie wir reagieren sollten wenn so etwas in unserem Leben vorfällt.
Was ist zu tun, wenn da etwas in meinem Leben vorgefallen ist.
Was muss ich tun, wenn ich Zornig bin auf eine andere Person. Was muss ich denn tun, wenn ich Leute beleidigt habe. Wenn ich vielleicht Rufmord begangen habe.
Und dann ist die große Frage: Ja, was ist zu tun, wenn da etwas in meinem Leben ist oder war.
Das zeigen uns die weiteren Verse:
Ab Vers 23 (zweiter Absatz)
Matthäus 5,23–26 NGÜ NT+PS
Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Danach komm und bring Gott deine Gabe dar. Wenn du jemand eine Schuld zu bezahlen hast, dann einige dich mit ihm, solange du noch mit ihm auf dem Weg zum Gericht bist. Tu es schnell, sonst übergibt er dich dem Richter, und dieser übergibt dich dem Gerichtsdiener, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bevor du alles bis auf den letzten Heller bezahlt hast.«
, 23-
Jesus sagt uns hier: Bevor du weitermachst mit deinem christlichen Leben, bring erstmal diese eine Sache mit deinem Mitmenschen in Ordnung.
Commentar über das Evangelium des Matthäus V. 21–26. Das Verbot des Tödtens

V. 23f. Die heiligste Handlung soll unterbrochen werden, um sich mit dem Bruder, dem man Anlaß zum Zorn gegeben hat, auszusöhnen. Der Fall, durch den dieser Gedanke veranschaulicht wird, ist aus dem Leben gegriffen. Die Darbringung des Opfers war der Act, in welchem der Israelit Gott nahte, um seiner Gnade sich zu erfreuen

Jesus sagt uns hier: Bevor du weitermachst mit deinem christlichen Leben, bring erstmal diese eine Sache mit deinem Mitmenschen in Ordnung.
Das Matthäusevangelium a) Die Achtung der Ehre der Anderen (5,21–26)

Die Drohung mit dem Hohen Rat und der Feuerhölle will nämlich nur deutlich machen, dass solche Schimpfwörter einem Mord gleichzusetzen sind: „Wenn jemand seinen Nächsten öffentlich beschämt, ist es ebenso, als würde er Blut vergießen.“ Dazu passt dieses Wort: „Wer seinen Nächsten hasst, siehe der gehört zu den Blutvergießern“ (DER 11,15)

Jesus sagt uns hier: Bevor du weitermachst mit deinem christlichen Leben, bring erstmal diese eine Sache mit deinem Mitmenschen in Ordnung.
Gottesdienste, Abendmahlsfeiern, Bibellesen und Beten, all das kann vergeblich sein, wenn du nicht immer wieder dazu bereit bist, dich zu versöhnen! Du kannst das alles direkt und sofort unterbrechen!
Jesus sagt: Versöhnung hat absoluten Vorrang.
Das ist wichtiger als alles was du für Gott tust.
Und Christen ist es ein Anliegen, Glaube praktisch zu leben. Wir wollen Nächstenliebe leben, für einander da sein, ermutigen, das was Gott uns schenkt an Gütern und Versorgung, das wollen wir teilen.
und Jesus sagt hier: Komm, hör auf damit, geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, Danach komm wieder her und bring Gott deine Gabe dar.

Sogar Gottesdienste und Abendmahlsfeiern, auch Bibellesen und Beten können vergeblich sein, ja unsere Gefahr erhöhen, wenn wir nicht zu immer neuer Versöhnung bereit sind. Die Art der Jünger Jesu ist: vergeben und um Vergebung bitten, solange es noch Zeit ist.

Das Matthäusevangelium a) Die Achtung der Ehre der Anderen (5,21–26)

Mt stimmt also mit diesen Zeugnissen darin überein, dass gegen das Mordverbot des Zehnworts vom Sinai bereits dort verstoßen wird, wo innerlich festgehaltener Zorn und entsprechende verbale Angriffe das Zusammenleben vergiften. Auf diese Weise erhält das Gotteswort für die Allermeisten eine Brisanz, die es für die Allerwenigsten bei wörtlichem Verständnis besitzt. Eine solche „Aktualisierung“ liegt auf der Linie einer Tradition, die vor allem von der Weisheit gespeist wird: „Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt“ (Spr 14,21a)

In unserer Stelle geht es allerdings nicht darum, ob ich etwas gegen meinen Bruder habe. Hier geht es darum, wenn mir bewusst wird, dass mein Bruder etwas gegen mich hat. Wenn ich in seiner Schuld stehe.
Jetzt kommt es: Es steht auch nicht da: wenn er berechtigterweise etwas gegen mich hat. Hier steht nur: wenn er etwas gegen mich hat.
Es heißt nicht: Wenn ich ihn verletzt habe. Sondern: Wenn er sich verletzt fühlt. Nicht meine Sicht der Realität ist maßgeblich, sondern seine Sicht der Realität. Und es geht auch nicht darum, dass er meine Sicht der Realität akzeptiert, sondern es geht darum, die Verletzung, die an ihm durch mich entstanden ist, möglichst aus der Welt zu räumen, so dass er seinen Frieden findet mit der Sache.
Ich kenne das selber, manchmal sage ich etwas, was andere verletzt.
Oder bei uns auch ein Klassiker: Ich vergesse oft Dinge, die ich mir nicht aufschreibe oder die nicht im Kalender stehen. Und dann kommt es vor, dass ich mich mit Freunden verabrede und dann merke: Oh Mist, eigentlich war da was mit meiner Frau geplant. Sowas ist natürlich verletzend und ich muss mich da entschuldigen.
Ich bin auch ein Typ der gerne mal Sprüche loslässt. und manchmal denk ich mir: Ahhh, das ging jetzt zu weit. Und ich hab es mir angewöhnt, den betroffenen Leuten danach zu schreiben und zu fragen: Hey, ich hab da ja diesen einen Spruch auf deine Kosten losgelassen, wollt mal fragen ob das für dich in Ordnung war und wenn nicht mich dafür entschuldigen.
Kann ich sehr empfehlen, weil ihr mögliche Differenzen oder Zorn auf der anderen Seite direkt mit eurer offenen und entschuldigenden Art eliminiert und ein gutes Zusammenleben garantiert.
Die Aufforderung, auf Zorn und Beschimpfungen zu verzichten, fragt überhaupt nicht danach, ob der Zorn oder ein Schimpfwort durch das Reden oder Handeln des oder der Anderen provoziert sind.
Jesus seine Aufforderung, auf Zorn und Beschimpfungen zu verzichten, fragt auch überhaupt nicht danach, ob der Zorn oder ein Schimpfwort durch das Reden oder Handeln des oder der Anderen provoziert sind.
Warum ist es Jesus so wichtig, dass wir Versöhnt leben?
Vielleicht wurdest du ja provoziert und dadurch entwickelt sich ein Zorn bei dir. Oder du wirst beleidigt und denkst du müsstest jetzt zurück pöbeln.
Hey kennt ihr das. Ihr denkt ihr seid im Recht bei etwas und hättet das Recht jetzt zornig zu sein auf den anderen?
Jesu Weisung gilt uneingeschränkt, also gerade auch für die, die sich provoziert fühlen. Auch für die, die beleidigt werden.
Jesu Weisung gilt uneingeschränkt, also gerade auch für die, die sich provoziert fühlen. Auch für die, die beleidigt werden.
Bestes Beispiel hier ist, wie ich finde immer noch Jesus. Er wird beleidigt, er wird provoziert auf seinem Weg am Kreuz und was tut er? Beleidigt er zurück? Provoziert er ebenfalls?
NEIN, er sagt: Vergib ihnen denn sie wissen nicht was sie tun.
WOW, was für ein Vorbild.
Jesus fordert uns auf, seinem Vorbild zu folgen.
Und Versöhnung zu leben.
Warum ist es Jesus so wichtig, dass wir Versöhnt leben?
Paar Gedanken einfach zu Schluss: Warum ist es Jesus so wichtig, dass wir versöhnt leben?
Warum ist es so wichtig?
Gedanke
Wir glauben das Gott die Liebe ist.
Ist Streit ein Akt der Liebe?
Ist Zorn ein Akt der Liebe?
In unserer Stelle geht es allerdings – im Gegensatz zu anderen Stellen im Neuen Testament – nicht darum, ob ich etwas gegen meinen Bruder habe. Hier geht es im Gegenteil darum, wenn mir bewusst wird, dass mein Bruder etwas gegen mich hat. Wenn ich in seiner Schuld stehe. Es steht auch nicht da: wenn er berechtigterweise etwas gegen mich hat. Hier steht nur: wenn er etwas gegen mich hat. Es heißt nicht: Wenn ich ihn verletzt habe. Sondern: Wenn er sich verletzt fühlt. Nicht meine Sicht der Realität ist maßgeblich, sondern seine Sicht der Realität. Und es geht auch nicht darum, dass er meine Sicht der Realität akzeptiert, sondern es geht darum, die Verletzung, die an ihm durch mich entstanden ist, möglichst aus der Welt zu räumen, so dass er seinen Frieden findet mit der Sache. Eigentlich ist er dann zur Vergebung verpflichtet. Aber nur wenn er nicht vergibt, weil er nicht will, aus Trotz, liegt der Ball dann bei ihm.
Sind Beleidigungen ein Akt der Liebe?
NEIN
Wir bewegen uns nicht im Willen Gottes wenn wir unversöhnt leben. Das müssen wir uns mal auf der Zunge zergehen lassen. Es ist nicht von Gott gewollt, wenn wir zornig sind auf andere Menschen.
Warum ist es Jesus so wichtig, dass wir Versöhnt leben?
Ich finde, das kriegt plötzlich so eine ganz neue Dimension. Das Thema ist nicht grade mal so ein Randthema, sondern es ist für uns Christen grundlegend, in Frieden und in Liebe mit unseren Mitmenschen zu leben.
Johannes 13,35 NGÜ NT+PS
An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.«
Das Matthäusevangelium a) Die Achtung der Ehre der Anderen (5,21–26)

Die mit einer Gerichtsdrohung untermauerte Aufforderung, auf Zorn und Beschimpfungen zu verzichten, fragt überhaupt nicht danach, ob der Zorn oder ein Schimpfwort durch das Reden oder Handeln des oder der Anderen provoziert sind. Jesu Weisung gilt uneingeschränkt, also gerade auch für die, die sich – menschlich beurteilt – zu Recht provoziert fühlen können, nicht nur die, die einen Vorwand suchen. Dennoch müssen nun auch die Störenfriede in der Gemeinde angesprochen werden. Mt tut das mit Blick auf die gestörte Beziehung: Der Bruder oder die Schwester ‚hat etwas gegen dich‘ (vgl. Mk 11,25; Offb 2,4.14.20). Da ist es notwendig, die Versöhnung zu suchen.

Lasst uns zu Menschen werden, die das Leben und umsetzen.
Lasst uns zu Menschen werden die in Liebe untereinander leben, damit jeder sieht das wir Christen sind.
Bei uns in die Gemeinde kam letzte Woche ein Mann, der war zum ersten mal überhaupt in einem Gottesdienst. Und ich hatte mit ihm nach dem Gottesdienst gesprochen und er war total begeistert von der Gemeinschaft. Er sagt: Alle sind hier so nett und herzlich. Ich wurde so nett begrüßt von allen. Ich hab mich direkt wohlgefühlt.
Mensch, das ist es doch. Die Liebe untereinander soll sichtbar werden.
2. Gedanke
Du musst jetzt nicht jede Situation ausweichen, in der Meinungsverschiedenheiten auftreten und wo du in der Gefahr stehst zornig zu werden.
Das heißt nicht, das du ab sofort zu allem nur noch Ja und Amen sagen musst.
Bitte denkt nicht, das ihr keine eigene Meinung mehr haben dürft nur um allem Streit aus dem Weg zu gehen.
Das bedeutet das sicherlich nicht. Aber es bedeutet das du zur Versöhnung bereit bist, wenn da mal Streit auftaucht.
Es bedeutet das du nach schlechten Gedanken die du hast über andere Personen, für Versöhnung mit Gott und dieser Person bereit bist.
3. und letzter Gedanke
Die das verstanden haben und sagen:
Ich bin eine Person die versucht nicht weiter zu morden, sei es mit Gedanken, Worten oder sogar Taten.
Ich bin eine Person die versucht versöhnt mit Menschen zu leben und nicht im Zorn oder Streit.
sich versöhnen ist was unglaublich schönes.
Das heißt nicht, das du ab sofort zu allem nur noch Ja und Amen sagen musst. Ja, das heißt nicht das du jeder Meinungsverschiedenheit oder jeder Diskussion aus dem Weg gehen musst.
Bitte denkt nicht, das ihr keine eigene Meinung mehr haben dürft nur um allem Streit aus dem Weg zu gehen.
Das bedeutet das sicherlich nicht. Aber es bedeutet das du zur Versöhnung bereit bist, wenn da mal Streit auftaucht.
Es bedeutet das du nach schlechten Gedanken die du hast über andere Personen, für Versöhnung mit Gott und dieser Person bereit bist.
Versöhnung ist wirklich ein göttlicher Moment.
Wenn du eine zerstrittene Famillie hast und vielleicht mit deinem Vater oder deinen Geschwistern nicht mehr redest und dann geschieht da Versöhnung, vielleicht sogar nach vielen vielen Jahren.
Das ist doch ein Moment der Freude. Da ist plötzlich Friede in deiner Familie. Oder auch in deiner Beziehung die du mal hattest.
Wenn du dich mit einer Person versöhnst, und du merkst wie Gottes Friede und Gottes Liebe ganz neu dich und deine Beziehung zu der anderen Person erfüllt. Das ist wunderbar.
Da kommt ganz neue Freude in dich und du kannst aufatmen.
Du merkst wie die Last des unversöhnten von dir abfällt und du frei sein kannst.
Auch wenn die ersten Schritte zur Versöhnung schwer sind und du dich vielleicht überwinden musst.
Es lohnt sich total!
Das Matthäusevangelium a) Die Achtung der Ehre der Anderen (5,21–26)

Die Aussicht, die Vergebung zu erlangen, ist vorbei, wenn Gott das Leben beendet. Da niemand den Zeitpunkt kennt, muss die Chance ‚schnell‘ genutzt werden. Wer sie versäumt, riskiert Gottes Strafe.

Das Matthäusevangelium a) Die Achtung der Ehre der Anderen (5,21–26)

Mt stimmt also mit diesen Zeugnissen darin überein, dass gegen das Mordverbot des Zehnworts vom Sinai bereits dort verstoßen wird, wo innerlich festgehaltener Zorn und entsprechende verbale Angriffe das Zusammenleben vergiften. Auf diese Weise erhält das Gotteswort für die Allermeisten eine Brisanz, die es für die Allerwenigsten bei wörtlichem Verständnis besitzt. Eine solche „Aktualisierung“ liegt auf der Linie einer Tradition, die vor allem von der Weisheit gespeist wird: „Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt“ (Spr 14,21a)

Wir haben noch eine Zeit der Stille in der ich dich ermutigen möchte über folgende Fragen nachzudenken.
-Wo sind Personen in meinem Leben, mit denen ich unversöhnt lebe.
Wie könnte mein nächster Schritt zur Versöhnung aussehen?
Die das verstanden haben und sagen:
Ich bin eine Person die versucht nicht weiter zu morden, sei es mit Gedanken, Worten oder sogar Taten.
Es gibt drei Arten von Gerichten im jüdischen Rechtswesen zur Zeit Jesu:
Ich bin eine Person die versucht versöhnt mit Menschen zu leben und nicht im Zorn oder Streit.
ANSAGEN:
Die erste war eine Einrichtung, die sich aus den sieben Gemeindeältesten der jüdischen Gemeinde bildete. Drei Richter saßen an den Markttagen im Tor, jeder Jude konnte mit seinem Prozessgegner dorthin kommen und über den Streitpunkt von den drei Richtern entscheiden lassen. Dabei ging es überwiegend um Vermögensstreitigkeiten.
Langeoog, 325 Pastoren, Krasse Zeiten, Starker Glaube, Es ging um Trends , Gesellschaftliche Trends, viele Gespräche mit anderen Pastoren und Gemeindegründern
mittendrin Potsdam, wir als Gemeindeleitung waren Samstag & Sonntag da, Samstag zum Teambuilding genutzt, also waren zusammen was trinken. Gemeindegründung, 150 Leute, Konzept welches sie von Gründung an durchziehen und zwar sagen sie unter andreem, wir wollen einen Gegenpol darstellen zur Woche dastellen, wo wir von bunten Bildern und eindrücken zugeballert werden. Kein Beamer, normales Heft
Vision, DAS große Thema, wir sind eine GEmeindegründung, die parallel dazu schon jeden Sonntag Gottesdienst feiert! Und wir überlegen uns, wie kann das Evangelium zu den Leuten kommen.Wie können wir diese gute Nachricht die wir haben, an die Rostocker weitergeben. Das evanglium ist nicht verstaubt oder veraltet, sondern es passt so gut in diese Zeit in der wir leben. Also überlegen wir uns, wie wir das Evangelium auch so weitergeben können, dass es in die Zeit passt. Und da sind wir dran und haben auch einige Ideen, aber wir müssen uns als Gemeinde überlegen:
Für welche Menschen wollen wir da sein in Rostock?
Wie gestalten wir unsere Angebote um diese Menschen zu erreichen.
Und ich sage bewusst Angebote und nicht Gottesdienste, weil ich glaube das wir hier kreativ werden müssen.
Ich glaube auch das wir etwas anders machen können und da freue ich mich drauf.
Ich freu mich das Gott uns hier nach Rostock gestellt hat und er hat einen Plan mit uns. Und diesen Plan Stück für Stück zu endtecken, das heißt es eigentlich wenn wir sagen: Wir denken über Vision nach.
Bei Schwerverbrechen wie z.B. Mord gab es ein Gericht, das nur in Städten stattfinden konnte, in dem es mindestens 120 männliche Juden gab, das Gericht der 23. Dieses Gericht, das „kleine Synhedrium“, konnte auch die Todesstrafe verhängen.
Das dritte Gericht war das „große Synhedrium“ in Jerusalem, bestehend aus 71 Personen. Dieses Gericht war für Fragen von nationalem Interesse zuständig: Wenn ein Stamm zum Götzendienst abgefallen war, bei falschen Propheten und bei einem freiwillig übernommenen Krieg.
Das kleine Synhedrium ist also für den Mord zuständig. Von diesem Gericht redet also Vers 21.
Hier geht es aber um den Zorn gegen den Bruder, den Mitchristen also, „für den doch Christus gestorben ist“. Es handelt sich nicht um den deutlich geäußerten Zorn, sondern lediglich um den im Herzen gehegten Zorn. Auch einen Zorn gegen den Bruder verurteilt die Bibel nicht in Bausch und Bogen, aber „lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen“. Wenn ich zornig auf einen Bruder bin, dann muss ich die Sache klären bis Sonnenuntergang, sonst werde ich dieser Tat schuldig, die Jesus hier anführt. Es geht also nicht um den Zorn, sondern um den anhaltenden Zorn, die Verbitterung, die ich im Herzen konserviere weil ich nicht bereit bin, diesen Zorn fahren zu lassen, ihn aufzugeben. Wer zornig ist auf seinen Bruder, ist nicht automatisch auch schuldig. Wer diesen Zorn aber hegt und pflegt und im Herzen konserviert, der begeht ein Kapitalverbrechen, also ein schweres Verbrechen gegen seinen Bruder und gehört vor das höchste Landgericht. Genauso wie jemand, der tötet. Wer am nächsten Tag noch zornig auf seinen Bruder ist und nichts dagegen unternimmt, ist nicht besser als ein Mörder.
In unserer Stelle geht es allerdings – im Gegensatz zu anderen Stellen im Neuen Testament – nicht darum, ob ich etwas gegen meinen Bruder habe. Hier geht es im Gegenteil darum, wenn mir bewusst wird, dass mein Bruder etwas gegen mich hat. Wenn ich in seiner Schuld stehe. Es steht auch nicht da: wenn er berechtigterweise etwas gegen mich hat. Hier steht nur: wenn er etwas gegen mich hat. Es heißt nicht: Wenn ich ihn verletzt habe. Sondern: Wenn er sich verletzt fühlt. Nicht meine Sicht der Realität ist maßgeblich, sondern seine Sicht der Realität. Und es geht auch nicht darum, dass er meine Sicht der Realität akzeptiert, sondern es geht darum, die Verletzung, die an ihm durch mich entstanden ist, möglichst aus der Welt zu räumen, so dass er seinen Frieden findet mit der Sache. Eigentlich ist er dann zur Vergebung verpflichtet. Aber nur wenn er nicht vergibt, weil er nicht will, aus Trotz, liegt der Ball dann bei ihm.
Jesus sagt mir für einen solchen Fall: Wenn dein Bruder an dir sündigt, so vergib ihm. Wenn du den Eindruck hast, dass er etwas gegen dich hat, dass er den Eindruck hat, da steht Schuld zwischen euch, dann lasse alles stehen und liegen, gehe hin und versöhne dich mit deinem Bruder.
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Es gibt drei Arten von Gerichten im jüdischen Rechtswesen zur Zeit Jesu:
Die erste war eine Einrichtung, die sich aus den sieben Gemeindeältesten der jüdischen Gemeinde bildete. Drei Richter saßen an den Markttagen im Tor, jeder Jude konnte mit seinem Prozessgegner dorthin kommen und über den Streitpunkt von den drei Richtern entscheiden lassen. Dabei ging es überwiegend um Vermögensstreitigkeiten.
Bei Schwerverbrechen wie z.B. Mord gab es ein Gericht, das nur in Städten stattfinden konnte, in dem es mindestens 120 männliche Juden gab, das Gericht der 23. Dieses Gericht, das „kleine Synhedrium“, konnte auch die Todesstrafe verhängen.
Das dritte Gericht war das „große Synhedrium“ in Jerusalem, bestehend aus 71 Personen. Dieses Gericht war für Fragen von nationalem Interesse zuständig: Wenn ein Stamm zum Götzendienst abgefallen war, bei falschen Propheten und bei einem freiwillig übernommenen Krieg.
Das kleine Synhedrium ist also für den Mord zuständig. Von diesem Gericht redet also Vers 21.
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