Suche Frieden und jage ihm nach!

Jahreslosung 2019  •  Sermon  •  Submitted
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Einführung

Was ist Frieden?
DEN Frieden, nicht EINEN Frieden
Ein Bild vom Frieden
Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus: Er lud alle Künstlerinnen und Künstler dazu ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen.
Alle Malerinnen und Maler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder. Von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König zwei am besten. Zwischen denen musste er sich nun entscheiden.
Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. Im See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden.
Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Am düsteren grauen Himmel über den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und auch fast schon den Donner krachen hören. An einem der Berge stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe, der Bäume, Geröll und kleine Tiere mit sich riss. Keiner, der dieses Bild sah, verstand, wieso es hier um Frieden gehen sollte.
Doch der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden.
Welches Bild gewann den Preis?
Der König wählte das zweite Bild und begründete das so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklicher Frieden bringt Hoffnung, und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.“

Suche Frieden

Heute möchte ich nur über zwei Worte predigen, aber über zwei entscheidende Worte. SUCHE FRIEDEN, nächstes mal - in zwei

Frieden

Gerechtigkeit▲

Das hebräische Wort, das häufig mit Frieden wiedergegeben wird, ist schalom. Es ist eines der wenigen hebräischen Wörter, die allgemein bekannt sind; im modernen Hebräisch ist es der alltägliche Gruss. Schalom ist aber weit mehr als Frieden im politischen Sinn: Wie Gerechtigkeit nicht die Abwesenheit von Unrecht bedeutet, sondern das Gegenstück zur Rechtlosigkeit ist, so bedeutet Frieden nicht die Abwesenheit von Krieg, sondern ist das Gegenstück von Friedlosigkeit in jeglicher Hinsicht. Hier wie dort geht es um die Spannung zwischen göttlicher Schöpfung und widergöttlichem Tohuwabohu: hier der lichte, geordnete und verlässliche Kosmos des Lebens, dort das dunkle, unbestimmbare und gefahrvolle Chaos des Todes. In schalom klingt somit der Aspekt des Ganzseins an, des Ganzseins im physischen, psychischen und sozioökonomischen Sinn. Als sinnhafte, gerecht ausgewogene Weltordnung ist schalom allem Geschaffenen unterlegt. – Im Neuen Testament kommt dem Wort Frieden im Eingangsgruss der meisten Briefe und in weiteren Grussformeln zwar eine wichtige Stellung zu, es steht im Zentrum der weihnächtlichen Botschaft der Engel an die Hirten und hat seinen Ort in den Seligpreisungen, doch im Ganzen hat es eine wesentlich geringere Bedeutung als im Alten Testament. Das Zurücktreten des Wortes im Neuen Testament dürfte damit zusammenhängen, dass Jesu Verkündigung des Reichs Gottes und sein Handeln in einem unmittelbaren Sinn gerade nicht den Frieden gebracht, sondern zu Auseinandersetzung, Streit und Zwietracht bis in die einzelnen Familien hinein geführt haben. Dass Frieden in einem umfassenden Sinn aber ein hohes Gut ist, zeigt sich an einer schönen Formulierung des Paulus im Brief an die Philipper: Er gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass «der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt», die Herzen und Gedanken der Brüder und Schwestern in Philippi bewahren werde (Phil 4,7).

Ri 6; 1Sam 25; Lk 2; Röm 5; Eph 2; Phil 4

8103 רָדַף (rā·ḏǎp̄): v.; ≡ Str 7291; TWOT 2124—1. LN 15.158–15.159 (qal) pursue, chase, i.e., make linear motion with considerable effort and focus (Ge 14:14, 15); (piel) pursue, chase (Pr 19:7; Hos 2:9[EB 7]; Na 1:8+); (pual) driven, be chased (Isa 17:13+); (hif) chase (Jdg 20:43+); 2. LN 39.45–39.46 (qal) persecute, i.e., to harass or systematically oppress another (Dt 30:7); (piel) persecute (Pr 13:21+); (nif) be hounded (La 5:5+); 3. LN 68.63–68.78 (qal) follow, strive after, devise, i.e., try to do something with considerable effort, intensity, and focus (Dt 16:20); (piel) strive, pursue (Pr 11:19; 12:11; 15:9; 28:19+); 4. LN 67.78–67.117 (nif) pass. away, i.e., pertaining to marking the passage of time (Ecc 3:15+)

Seine Aufforderung an die Gemeinde trägt der Beter so vor, wie ein Weisheitslehrer zu seinen Schülern sprach (Kinder in V. 12 vgl. »Sohn« in Spr 2–7). Furcht des HERRN →Gottesfurcht; Frieden suchen vgl. Röm 14:19.

Dabei ist die (Ehr-)Furcht Gottes Ausgangspunkt für Rechtverhalten und Glück (9–11); diese will der Psalmist als Weisheitslehrer auch vermitteln (12f.). Es folgt je eine Aufforderung das Reden und Tun betreffend (14f.). Im letzten Abschnitt (16–23) wird die Omnipräsenz JHWHs

12–18 Der Sänger gibt nun praktische Fingerzeige zur Selbstzucht im Alltag. Diese Mahnungen haben sich der gläubigen Gemeinde tief eingeprägt, auch Petrus übernimmt sie und gibt sie weiter (1. Petr. 3, 10f.). In V. 17 hören wir sogar Klänge heiligen Zorns (so werden die Gläubigen des Neuen Testaments nicht mehr beten können). Wahr ist und bleibt, daß gerade die Zungensünden so viel Unheil anrichten, daß wir Menschen uns dagegen viel Not ersparen, wenn wir auf Gottes Gebote achten und ihm betend begegnen. Daß auch das nicht ohne innere Nöte geht, ist dem Sänger völlig klar. Darum fährt er fort:

D. Vermeidung der Zungensünden obenanstellt, zeigt Jac. 3, 2 ff., wo v. 13 auch in der Form an unsern Ps. erinnert. Aus dem Guten wird v. 15 der Friede herausgehoben, den wir nicht allein nicht stören, sondern den wir suchen, ja dem wir gleich wie ein Jäger dem edelsten Wild nachjagen sollen. Laßt uns erjagen, sagt auch der Ap. Röm. 14, 19 (vgl. Hebr. 12, 14), was zum Frieden dient. שָׁלוֹם ist dem „Gotte der Liebe und des Friedens“ (2 Cor. 13, 11) wohlgefälliges Wohlverhältnis. Mit dem entsprechenden εἰρήνη verbindet sich dem Wurzelbegriff nach die Vorstellung des Gemeinschaftsbandes.

11 er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche den Frieden und jage ihm nach! 12

19 So laßt uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauunga dient.

22 So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!

14 Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!

9 Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!

Frieden - Jahreslosung 2019

Suche Frieden und jage ihm nach! -

Liebe Gemeinde,am Ende des Jahres ist es ja üblich Rückblick zu halten über das vergangene Jahr. Im Fernsehen sehen wir die verschiedensten Bilder des Jahres. Da gibt es die unterschiedlichsten Jahresrückblicke. Auch in den Zeitungen und Zeitschriften finden wir welche. Firmen und Vereine ziehen Bilanz ihrer Arbeit. Und auch viele andere machen einen Rückblick über das vergangene Jahr.Auch wir sind in dieser Jahresschlussandacht wieder versammelt, um Rückblick zu halten auf das vergangene Jahr. Wie war es gewesen? Was hat das vergangene Jahr uns gebracht?Was haben wir erlebt? – Da waren Gutes und Schönes, aber auch Schlechtes und Schweres?Was möchten wir nicht vermissen? Worauf hätten wir gern verzichten können?An manches denken wir heute zurück. Vielleicht hat auch mancher von euch Menschen verloren, liebe Angehörige, Freunde, Menschen, die uns wichtig waren – nicht immer nur durch den Tod, manchmal auch durch Entfremdung, Streit oder einfach durch die Entfernung. Da ist jemand weit weggezogen. Und selbst moderne Medien können manchmal nicht die Trennung überbrücken.Krankheiten wurden überwunden, bei anderen wurden sie festgestellt. Jetzt stehen sie wie ein Damoklesschwert über unserem Leben. Eine Operation mit ungewissen Ausgang steht vielleicht ins Haus.So sieht es bei manchen von uns aus. Dennoch ist es gerade heute Anlass Bilanz zu ziehen und alles was uns bewegt in Gottes Hände zu legen. Dankbar zu sein für alle Bewahrung und allen Segen bis zum heutigen Tag. Dann heißt es für uns nicht nur Rückblick halten, sondern auch nach vorn schauen, hinein in das kommende Jahr, und auch das Morgen aus Gottes Hand zu nehmen. Das Morgen des kommenden Jahres in dem uns Gott begleiten möge in den Höhen und Tiefen unseres Lebens.Seit vielen Jahrzehnten ist es üblich, dass ein Bibelwort als Jahreslosung über dem Jahr steht. Für das kommende Jahr 2019 wurde ein Wort aus dem ausgewählt:Suche Frieden und jage ihm nach!Dieses kurze Wort stammt aus einem Gebet des Königs David, als er auf der Flucht war. Er war al erstes auf der Flucht vor seinem Schwiegervater Saul, der ihm nach dem Leben trachtete.Aber er war auch auf der Flucht vor dem Philisterkönig Abimelech, bei dem er sich ursprünglich Unterschlupf und Schutz erhoffte. Er konnte also nicht die Erfahrung machen, dass der Feind meines Feindes mein Freund ist, wenn auch nur auf Zeit. Nein auch von dem musste er sich wieder trennen. Darum kommt er zum Schluss, dass die einzige wahre Hilfe Gott der Herr. Darum fordert er auf und ermutigt:Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!Wie ist das aber nun mit dem Frieden in unserem Leben und überhaupt in unserer Gesellschaft? Natürlich denken wir da immer zuerst an die großen Kriege, die in unserer Welt herrschen, in Syrien und Afghanistan, in Jemen und in der Ukraine und wo auch immer und bei denen kein Ende in Sicht. Auch wenn der amerikanische Präsident tönt, seine Truppen abziehen zu wollen, andere Truppen stellen sich dann ganz neu auf.Dahinein hören wir: Suche Frieden und jage ihm nach!Aber auch in unserer Region und in unserem Land herrscht ja genügend politischer Unfriede. Denken wir an die französischen Gelbwesten, die sogar von den Linken versucht werden nach Deutschland zu importieren. Dann der Umgang mit den Flüchtlingen, der Streit um die AFD und der Populismus überhaupt stehen auf der Tagesordnung. Denken wir nur an die Vorkommnisse in Chemnitz im vergangenen Jahr, keine 30km von uns weg. Hier macht sich die Zerrissenheit unserer Gesellschaft richtig deutlich.Politischer Friede sieht anders aus – und eine gute Streitkultur ist auch nicht mehr da. Das machte ja auch der Bundespräsident ins seiner Weihnachtsansprache deutlich, wenn er auffordert wieder mehr miteinander zu reden.Dahinein hören wir: Suche Frieden und jage ihm nach!Aber auch bei uns selbst herrscht oft Unfriede. Da ist Streit und Auseinandersetzungen in unseren Familien, manchmal sogar häusliche Gewalt. Wir erleben Mobbing in der Schule und im Beruf oder anderswo im Leben? Wer hat das nicht schon erfahren?Aber auch gibt es die persönliche innere Zerrissenheit: Wie geht der Weg meines Lebens weiter?Dahinein hören wir: Suche Frieden und jage ihm nach!Doch was bedeutet das nun überhaupt Frieden suchen? Was bedeutet überhaupt Frieden? Ist es nur ein einfaches miteinander auskommen? – Friede - Freude - EierkuchenNein, wenn die Bibel vom Frieden spricht, dann meint sie viel, viel mehr. Frieden heißt im hebräischen Shalom. Es bedeutet die Abwesenheit von Streit, die Abwesenheit von Krieg, das Wohlergehen. Es bedeutet das Heil und die Harmonische Beziehung. Es umfasst also das ganze Menschsein. Und letztlich umfasst es auch die Beziehung zwischen uns Menschen und Gott. Es umfasst die Beziehung zwischen mir und Gott. Frieden hat etwas mit dem Vertrauen und der Verbindung zu Gott zu tun. Genauer gesagt sogar mit der Kommunikation von mir und ihm. Gott möchte, dass wir ihm alles, was uns aufwühlt und beschäftigt, sagen. Suche Frieden und jage ihm nach!Doch was hat Gott mit dem Frieden dieser Welt zu tun? Was hat Gott mit unserem Frieden zu tun? Vielleicht ergeht es uns manchmal so wie es der Kirchenvater Augustin beschreibt: „Zu dir hin, o Gott, hast du uns erschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“Wenn unsere Vernunft sagt, dass Probleme unlösbar sind und unsere Fragen keine Antwort finden, sagt Gott: „Mein Frieden, der dein menschliches Denken weit übersteigt, wird dein Innerstes und deine Gedanken beschützen, denn du bist ja mit mir verbunden.“Und genau deswegen haben wir auch Weihnachten gefeiert. „Gott liebt seine Menschen. Er hört ihr Schreien und er mischt sich ein. Er selbst wird Mensch, um uns ganz nah zu sein.“ Wer den Weg mitgeht, den Gott in Jesus vorausgeht, der erlebt, wie Jesus Feindschaft beendet und Zäune abbricht (vgl. ).Suche Frieden und jage ihm nach!Der bekannte englische Prediger Charles Haddon Spurgeon schreibt zu den Worten „Suche Frieden und jage ihm nach!“ folgendes:„Suche Frieden. Ziehe ihn nicht bloß dem Unfrieden vor, sondern liebe ihn und suche ihn mit allen Mitteln zu fördern. Trachte nach dem Frieden mit Gott, mit deinem eigenen Herzen und mit deinen Mitmenschen, wie der Kaufmann nach einer köstlichen Perle trachtet. Nichts fördert unsere Glückseligkeit wirksamer als der Friede. Streit weckt Leidenschaften, die sich mit bohrender Gewalt ins Herz hineinfressen. Der Zornige mordet sich selbst so gut wie seinen Feind.Und jage ihm nach. Erstrebe ihn mit heißem Begehren. Ach, er ist so schnell verloren, dass in der Tat nichts schwerer zu bewahren ist wie der Friede; aber tu wenigstens dein Möglichstes und wenn Feindschaft sich erheben sollte, lass es nicht deine Schuld sein. Folge dem Frieden nach, auch wenn er dich flieht; nimm dir vor, nie streitsüchtig zu sein. Der Friede, den du so hegst und pflegst, wird in deine eigne Brust zurückkehren und dir eine unversiegbare Quelle des Trostes sein.“Suche Frieden und jage ihm nach!Aber für diesen Frieden, für diesen Shalom muss man etwas tun. Darum steht auch das Wort „Suchen“ davor und meint damit, dass man sich dafür einsetzen soll, dass man sich 100%ig engagieren soll, dass es gelingt. Dabei muss man bei sich selbst beginnen. Thomas von Kempen schreibt dazu: „Lebe zuerst mit dir selbst im Frieden, und dann wirst du ihn auch bei anderen stiften können.“Suche Frieden und jage ihm nach!Der zweite Teil der Jahreslosung nimmt das Bild der Jagd auf. Oberflächlich gesehen, sieht man meistens immer zu erst die Schnelligkeit bei der Jagd, wo der Jäger vielleicht bei einer Hetzjagd das Wild vor sich hertreibt und zum Abschuss bringt.Ich habe in den letzten 15 Jahren sehr oft Hubertusmesse gefeiert und war da mit vielen Jägern in Kontakt beziehungsweise habe mich mit dem Thema Jagd beschäftigt.D her weiß ich, dass die Schnelligkeit bei der Jagd manchmal wichtig ist, aber dass zu einer Jagd auch Geduld und Ausdauer gehören. Dass gerade diese beiden zu einer Jagd dazugehören. Und wenn ein Tier angeschossen wurde, hat der Jäger dem Tier nachzugehen, bis er es gefunden hat. Er hat die Spur des Tieres zu verfolgen. - Schritt für Schritt.Also bedeutet Jagen einerseits Schnelligkeit und anderseits Geduld und Ausdauer mit Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit.Genau dazu werden wir als Christen durch unseren Glauben an den auferstandenen Herrn Jesus Christus ermutigt, wenn es in dem kommenden Jahr für uns heißt:Suche Frieden und jage ihm nach!Amen.

1335 בָּקַשׁ (bā·qǎš): v.; ≡ Str 1245; TWOT 276—1. LN 27.34–27.47 (piel) seek, search, look for, i.e., try to learn information about an object, implying a diligence in the procurement of the information (1Sa 9:3); (pual) be sought, be investigated, be searched (Est 2:23; Jer 50:20; Eze 26:21+); 2. LN 56 (piel) hold responsible, call to account, i.e., be held accountable to a certain standard, often with sanctions for not meeting the standard (Ge 43:9); 3. LN 33.161–33.177 (piel) inquire about, ask for, i.e., make a verbal request (Ezr 8:21); 4. LN 68.58–68.62 (piel) try to do, attempt, i.e., try with a certain amount of intensity, often implying lack of success (Ex 2:15); 5. LN 39.34–39.41 (piel) conspire, i.e., to make plans of rebellion against an authority (Est 2:21); 6. LN 34.1–34.21 unit: (piel) בָּקַשׁ פָּנֶה (bā·qǎš pā·ně(h)) associate, be in association, formally, seek the face, i.e., be in relation to another as a figurative extension of seeking to be in the presence of that person (1Ch 16:11); note: further study may yield more domains

suche Frieden und jage ihm nach!“ Unter diesen Worten aus soll das Jahr 2019 stehen. Er wurde als Jahreslosung von einem Gremium der Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen1 auserkoren, anders als die zufällig ausgeloste, bekannte Tageslosung. Der Vers fordert uns dazu auf, Frieden aktiv zu suchen.

Weshalb wurden gerade diese Verse als Jahreslosung für 2019 gewählt?

Noch immer herrscht in Deutschland ein relativer Friede, deshalb mag diese Losung dem einen oder anderen etwas komisch erscheinen. Auch ich gehöre zu einer Generation die, Gott sei Dank, noch keinen Krieg erleben musste. Ich erinnere mich aber noch sehr gut an die Geschichten meiner Großeltern und die Folgen, von denen auch meine Eltern zu berichten wissen.
Die Berichte der „Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung“ oder des “Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung” für das Jahr 2018 stehen noch aus.2 Dennoch wird bei einem Blick auf das Weltgeschehen 2018 schnell klar: Es war kein friedliches Jahr. Auf der Website der Bundeszentrale für Politische Bildung wird dies ebenfalls schnell deutlich.3
Viele der Konflikte und Kriege finden in Afrika und Asien statt, nicht wenige sind Ressourcenkriege oder Konflikte zwischen ethnischen Gruppierungen. Und obwohl der IS 2018 größtenteils als besiegt gilt, ist sein Konfliktpotential noch lange nicht Geschichte.
Die Aussichten, dass 2019 friedlicher werden könnte als das vorherige Jahr, stehen schlecht. Aus Fernsehen und Nachrichten hört man vom Nah-Ost-Konflikt, von Nordkorea oder einem Handelskrieg mit China.
In der Welt gibt es große Bestrebungen für den Frieden. Denn Krieg nimmt allen Menschen die Lebensgrundlage. Die Initiative „Frieden Fragen“4beispielsweise listet für viele Konflikte Erklärungen, Hintergründe und mehr, und setzt sich aktiv, auch von der Regierung unterstützt, für Frieden ein. Sie wollen aktiv daran arbeiten, aus Kindern Friedensstifter in dieser Welt zu machen.
Und so fordert die Jahreslosung auch uns Christen heraus, in dieser Welt Friedensstifter zu werden. In jedem Fall ein hehres Ziel.

Was steckt hinter diesem Vers?

Der Schreiber des Psalms, der bekannte israelitische König David, bringt mit dem Psalm Lob Gottes zum Ausdruck, nachdem er in einer brenzligen Situation Rettung erlebt hat. Nach einem Teil des Lobes Gottes (V.1–11) folgt ein Teil der Lehre (14–23), der eingeleitet wird wie klassische biblische Weisheitsliteratur (V.12,13).
Es ist ein Psalm, der in der Kirchengeschichte große Resonanz findet. Der bekannte Kanon “Ich will loben den Herrn allezeit” etwa stammt direkt aus Vers 1 dieses Psalms. Der Apostel Petrus benutzt in seinem Brief ein direktes Zitat aus Vers 9: “Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.” Verse, die auch gern für die Einleitung des Abendmahls in vielen Kirchen verwenden werden.
Im hinteren Teil des Psalms findet sich unsere Jahreslosung als Teil einer Anleitung für andere, wie man Gottes Segen und seine Bewahrung erleben kann. Wie man leben soll, damit es Gott gefällt.
Auch poetisch hat der Psalm viel zu bieten. Er ist ein sogenanntes Akrostichon, d.h. jeder neue Vers fängt mit dem nächsten Buchstaben des hebräischen Alphabets an. Ein klassisches Zeichen für hebräische Poesie und Literatur.
Interessanter Weise werden Davids Worte der Jahreslosung auch im Neuen Testament wiederholt, direkte Zitate findet man bei Paulus (; ) und Petrus () sowie im Hebräerbrief (Hebr 12,14). Anspielungen oder ähnliche Formulierungen gibt es an mindestens 54 weiteren Stellen des Neuen Testamentes. Die Botschaft dort ist eindeutig: Christen sollen Friedensstifter sein.
Frieden, ein großes Konzept im hebräischen Denken. Mehr noch als unser deutsches Wort „Frieden“ suggeriert das hebräische „Schalom“ etwas Allumfassendes. Shalom bedeutet mehr als Abwesenheit von Krieg, es beinhaltet Wohlergehen im familiären Umfeld, Raum sich zu entfalten, Frieden und Liebe in den Beziehungen. Schalom als Konzept beinhaltet “Gottes Ruhe”, die jenen vorbehalten ist, die Gottes Kinder sind. Es ist der Friede, nach dem sich das Volk Israel im Alten Testament sehnt, der von Gott verheißene Friede. Immer wieder wird er thematisiert, und immer wieder stellt Gott ihn in Aussicht.
David wollte diesem seinem Gott einen Tempel bauen, um ihn dort anbeten zu können. Doch in 1. Chronik 22 lesen wir, dass Gott ihm klar gemacht hat: Jemand, der so viel Blut vergossen hat, kann kein Haus des Friedens bauen. Aus diesem Grund geht der Auftrag des Tempelbaus auf seinen Sohn über, Salomo. Salomo, der Name bedeutet etwa „der Friedfertige“, und beinhaltet Anklänge an den hebräischen Schalom. Salomo, ein König des Friedens. Unter seiner Herrschaft dehnt sich das Reich aus, er sorgt für Frieden und Wohlstand, doch wahren Schalom hat auch er nicht gebracht.

Was hat die Jahreslosung mit uns zu tun?

Der Prophet Jesaja bekam ca. 700 v. Chr. von Gott den Auftrag, einen wirklichen Friedensstifter anzukündigen. Ein Kind soll geboren werden, dessen Name unter anderem „Friedefürst“ sein soll (). Der uns aus der Weihnachtszeit so wohlbekannte Text spricht von Jesus Christus, dem wahren Friedefürsten.
Die Engel kündigen ihn an, und in wird die Tragweite deutlich: Er ist es, der die Feindschaft der Menschen mit Gott beendet, ja, Frieden mit Gott bringt.
Diese Realität kann unsere Herzen von Grund auf verändern. Das Neue Testament ist voll davon, wie Jesus Christus unser Leben durch diesen Frieden mit Gott verändert. Diese Botschaft hat im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder dazu geführt, dass Menschen Lieder geschrieben haben, um dies auszudrücken.
Eberhard Rink vertonte diese Erkenntnis mit den einfachen Worten „Jesus Christus, unser Frieden“. Ein weiteres, sehr bekanntes Lied ist beispielsweise „Mir ist wohl“ von Horatio Spafford. Spafford schreibt von Frieden und Ruhe im Angesicht von Tod und Verlust: „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt, ob Stürme auch drohen von fern…“
Paulus beschreibt diesen Frieden im Philipperbrief mit den Worten „Der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt“.
Aus diesem Grund möchte ich die Jahreslosung etwas umformulieren und Ihnen durch die stressige Weihnachtszeit und “zwischen den Jahren”, in persönlichen Tragödien und Krieg und Unruhe in der Welt zurufen: „Suche Christus und jage ihm nach!“
Lassen Sie uns 2019 zu einem Jahr machen, in welchem wir Christus von ganzem Herzen und ganzer Kraft nachjagen, in dem wie IHM die Ehre geben und zu Friedensboten in dieser Welt werden.
Jesus selbst hat uns gesagt: “Was ich euch zurücklasse, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden – einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann” ( nach der NGÜ).
Weihnachten liegt hinter uns, und wir haben gefeiert, dass Jesus in die Welt gekommen ist. Doch wir steuern relativ bald auf Ostern zu, ein Tag, an dem Jesus nach seinem Tod am Kreuz auferstanden ist und den Tod selbst besiegt hat. Er hat die Grundlage für Frieden mit Gott geschaffen und somit erst die Möglichkeit für Frieden untereinander. Er verheißt Frieden und sorgt dafür, dass dieses Versprechen auch eingelöst wird.
Suche Christus und jage ihm nach!
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