Suche Frieden und jage ihm nach!
Einführung
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Frieden
Gerechtigkeit▲
Das hebräische Wort, das häufig mit Frieden wiedergegeben wird, ist schalom. Es ist eines der wenigen hebräischen Wörter, die allgemein bekannt sind; im modernen Hebräisch ist es der alltägliche Gruss. Schalom ist aber weit mehr als Frieden im politischen Sinn: Wie Gerechtigkeit nicht die Abwesenheit von Unrecht bedeutet, sondern das Gegenstück zur Rechtlosigkeit ist, so bedeutet Frieden nicht die Abwesenheit von Krieg, sondern ist das Gegenstück von Friedlosigkeit in jeglicher Hinsicht. Hier wie dort geht es um die Spannung zwischen göttlicher Schöpfung und widergöttlichem Tohuwabohu: hier der lichte, geordnete und verlässliche Kosmos des Lebens, dort das dunkle, unbestimmbare und gefahrvolle Chaos des Todes. In schalom klingt somit der Aspekt des Ganzseins an, des Ganzseins im physischen, psychischen und sozioökonomischen Sinn. Als sinnhafte, gerecht ausgewogene Weltordnung ist schalom allem Geschaffenen unterlegt. – Im Neuen Testament kommt dem Wort Frieden im Eingangsgruss der meisten Briefe und in weiteren Grussformeln zwar eine wichtige Stellung zu, es steht im Zentrum der weihnächtlichen Botschaft der Engel an die Hirten und hat seinen Ort in den Seligpreisungen, doch im Ganzen hat es eine wesentlich geringere Bedeutung als im Alten Testament. Das Zurücktreten des Wortes im Neuen Testament dürfte damit zusammenhängen, dass Jesu Verkündigung des Reichs Gottes und sein Handeln in einem unmittelbaren Sinn gerade nicht den Frieden gebracht, sondern zu Auseinandersetzung, Streit und Zwietracht bis in die einzelnen Familien hinein geführt haben. Dass Frieden in einem umfassenden Sinn aber ein hohes Gut ist, zeigt sich an einer schönen Formulierung des Paulus im Brief an die Philipper: Er gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass «der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt», die Herzen und Gedanken der Brüder und Schwestern in Philippi bewahren werde (Phil 4,7).
Ri 6; 1Sam 25; Lk 2; Röm 5; Eph 2; Phil 4
8103 רָדַף (rā·ḏǎp̄): v.; ≡ Str 7291; TWOT 2124—1. LN 15.158–15.159 (qal) pursue, chase, i.e., make linear motion with considerable effort and focus (Ge 14:14, 15); (piel) pursue, chase (Pr 19:7; Hos 2:9[EB 7]; Na 1:8+); (pual) driven, be chased (Isa 17:13+); (hif) chase (Jdg 20:43+); 2. LN 39.45–39.46 (qal) persecute, i.e., to harass or systematically oppress another (Dt 30:7); (piel) persecute (Pr 13:21+); (nif) be hounded (La 5:5+); 3. LN 68.63–68.78 (qal) follow, strive after, devise, i.e., try to do something with considerable effort, intensity, and focus (Dt 16:20); (piel) strive, pursue (Pr 11:19; 12:11; 15:9; 28:19+); 4. LN 67.78–67.117 (nif) pass. away, i.e., pertaining to marking the passage of time (Ecc 3:15+)
Seine Aufforderung an die Gemeinde trägt der Beter so vor, wie ein Weisheitslehrer zu seinen Schülern sprach (Kinder in V. 12 vgl. »Sohn« in Spr 2–7). Furcht des HERRN →Gottesfurcht; Frieden suchen vgl. Röm 14:19.
Dabei ist die (Ehr-)Furcht Gottes Ausgangspunkt für Rechtverhalten und Glück (9–11); diese will der Psalmist als Weisheitslehrer auch vermitteln (12f.). Es folgt je eine Aufforderung das Reden und Tun betreffend (14f.). Im letzten Abschnitt (16–23) wird die Omnipräsenz JHWHs
12–18 Der Sänger gibt nun praktische Fingerzeige zur Selbstzucht im Alltag. Diese Mahnungen haben sich der gläubigen Gemeinde tief eingeprägt, auch Petrus übernimmt sie und gibt sie weiter (1. Petr. 3, 10f.). In V. 17 hören wir sogar Klänge heiligen Zorns (so werden die Gläubigen des Neuen Testaments nicht mehr beten können). Wahr ist und bleibt, daß gerade die Zungensünden so viel Unheil anrichten, daß wir Menschen uns dagegen viel Not ersparen, wenn wir auf Gottes Gebote achten und ihm betend begegnen. Daß auch das nicht ohne innere Nöte geht, ist dem Sänger völlig klar. Darum fährt er fort:
D. Vermeidung der Zungensünden obenanstellt, zeigt Jac. 3, 2 ff., wo v. 13 auch in der Form an unsern Ps. erinnert. Aus dem Guten wird v. 15 der Friede herausgehoben, den wir nicht allein nicht stören, sondern den wir suchen, ja dem wir gleich wie ein Jäger dem edelsten Wild nachjagen sollen. Laßt uns erjagen, sagt auch der Ap. Röm. 14, 19 (vgl. Hebr. 12, 14), was zum Frieden dient. שָׁלוֹם ist dem „Gotte der Liebe und des Friedens“ (2 Cor. 13, 11) wohlgefälliges Wohlverhältnis. Mit dem entsprechenden εἰρήνη verbindet sich dem Wurzelbegriff nach die Vorstellung des Gemeinschaftsbandes.
11 er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche den Frieden und jage ihm nach! 12
19 So laßt uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauunga dient.
22 So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!
14 Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!
9 Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!
Frieden - Jahreslosung 2019
Suche Frieden und jage ihm nach! -
1335 בָּקַשׁ (bā·qǎš): v.; ≡ Str 1245; TWOT 276—1. LN 27.34–27.47 (piel) seek, search, look for, i.e., try to learn information about an object, implying a diligence in the procurement of the information (1Sa 9:3); (pual) be sought, be investigated, be searched (Est 2:23; Jer 50:20; Eze 26:21+); 2. LN 56 (piel) hold responsible, call to account, i.e., be held accountable to a certain standard, often with sanctions for not meeting the standard (Ge 43:9); 3. LN 33.161–33.177 (piel) inquire about, ask for, i.e., make a verbal request (Ezr 8:21); 4. LN 68.58–68.62 (piel) try to do, attempt, i.e., try with a certain amount of intensity, often implying lack of success (Ex 2:15); 5. LN 39.34–39.41 (piel) conspire, i.e., to make plans of rebellion against an authority (Est 2:21); 6. LN 34.1–34.21 unit: (piel) בָּקַשׁ פָּנֶה (bā·qǎš pā·ně(h)) associate, be in association, formally, seek the face, i.e., be in relation to another as a figurative extension of seeking to be in the presence of that person (1Ch 16:11); note: further study may yield more domains