Gottes Liebeserklärung

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Gott liebt Israel bedingungslos, bewiesen in der Geschichte und zum Lob seiner Herrlichkeit

Notes
Transcript

Einleitung

Das Buch Maleachi ist das letzte im Alten Testament. Gott redet ein letztes Mal, bevor er für etwa 400 Jahre nicht mehr durch Propheten zum Volk Israel spricht. Der Prophet Maleachi gibt einen tiefen Einblick in das Herz Gottes und das Herz des Volkes Israel.
Es ist die Zeit um etwa 400 v.Chr. Nach der babylonischen Gefangenschaft durfte das Volk Israel wieder in das verheißene Land zurückkehren, den Tempel bauen und die Mauern Jerusalems wiederherstellen. Aber der Alltag ist mit allen Sorgen, Nöten und Sünden wieder da und die neue messianische Welt ausgeblieben. Der Gottesdienst wurde vernachlässigt, Gott betrogen. Die Priester kamen ihrem Auftrag der Unterweisung nicht nach und brachten viele zu Fall, Ehen zerbrachen, man nahm sich andere Frauen und Götter und stellte sich die Frage, ob es sich überhaupt lohnte, Gott zu folgen. “Es ist umsonst, Jahwe zu dienen” - “Wo ist der Gott, der straft”, war im Volk Gottes zu hören. Frust und Resignation, Zweifel an Gott erfassten das Volk. Das Volk war wieder an einem Punkt, der nicht besser war als die Gottlosigkeit vor der babylonischen Gefangenschaft. Ein neuer Bund war notwendig, ein neues Herz.
Gott hat eine mahnende Botschaft an sein Volk, sein Herz blutet. Da ist keine Ehrfurcht vor ihm als dem Herrn der Heerschaaren. Und Gott deckt schonungslos das Denken und das Herz seines Volkes auf. Er prangert die Missstände an und kündigt Gericht an, beginnt allerdings mit der Botschaft seiner bedingungslosen Liebe zu seinem Volk.
Ausspruch des Wortes des HERRN an Israel durch Maleachi. Ich habe euch geliebt, spricht der HERR; aber ihr sprecht: “Worin hast du uns geliebt?” - War nicht Esau der Bruder Jakobs?, spricht der HERR. Und ich habe Jakob geliebt, Esau aber habe ich gehasst, und ich habe seine Berge zur Wüste gemacht und seine Erbteil für die Schakale der Steppe. Wenn Edom spricht: Wir sind zerschmettert, werden aber die Trümmer wieder aufbauen, so spricht der HERR der Heerscharen: Sie werden bauen, ich aber werde niederreißen; und man wird sie nennen: “Gebiet der Gottlosigkeit” und “das Volk, dem der HERR in Ewigkeit zürnt”. Und eure Augen werden es sehen, und ihr werdet sprechen: Groß ist der HERR über das Gebiet Israels hinaus! Maleachi 1,1-5

Die Liebe Gottes zu Israel

“Ich habe euch geliebt” - Mit dieser Aussage beginnt Gott sein abschließendes Reden an das Volk Israel. Die Aussage in der Vergangenheitsform “habe geliebt” legt den Fokus auf die Vergangenheit. Gott fasst sein Handeln an Israel zusammen in dieser Aussage: “Ich habe euch geliebt”.
euch geliebt” - die Liebe des ewigen Schöpfer-Gottes war persönlich auf das Volk Israel gerichtet. Maleachi sprach die Zuhörer als Teil des Gottesvolkes an
geliebt” - was bedeutet das? Das hebräische Wort wird idR mit “lieben” übersetzt, z.B. im Sinn von “sich sorgen” oder auch von “mögen”. Wenn Gott sagt, dass er sie liebt, bedeutet das eine Hinwendung seiner ganzen Person zu dem Volk, sein Auge ist auf Israel gerichtet, seine Gefühle sind auf Israel gerichtet, seine Zuneigung und Herz gehört diesem Volk.
Ist das nicht herrlich? Von dem ewigen Gott geliebt zu sein?

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat; 10 die ihr einst »nicht ein Volk« wart, jetzt aber ein Volk Gottes seid; die ihr »nicht Barmherzigkeit empfangen hattet«, jetzt aber Barmherzigkeit empfangen habt.

Zweifeln wir an der Liebe Gottes zu dir? Wir wollen es uns wieder und wieder zurufen: “Ich habe dich geliebt!” Ich habe dich geliebt! Ein großer Trost für das zweifelnde Herz.
Ein Anreiz für jeden verlorenen Sohn, zum Vater zurückzukehren und Buße zu tun. Gottes Liebe ist ewig!

Die Blindheit & Unglaube Israels

Das “Aber” betont die Widerspenstigkeit des Volkes. Es stellt die Liebe Gottes wortwörtlich in Frage.
Worin hast du uns geliebt?
Nicht, dass man Gott keine Fragen stellen dürfte, aber die Reaktion des Volkes stellt doch ihre Blindheit und ihren Unglauben in Bezug auf die Liebe Gottes klar. Dieses Hinterfragen ist kein aufrichtiges Wissen-Wollen, sondern der Beginn von trotzigen Gegenfragen, wie die eines gegen die Eltern aufbegehrenden Teenagers.
Dieses Hinterfragen ist Ausdruck eines rebellischen ungläubigen Herzens.
Wenn es keine logische Erklärung gibt oder ich ein besseres Gegenargument finde, dann gehe ich nicht Einkaufen oder meine Hausaufgaben machen.
Kennen wir dieses Hinterfragen der Liebe Gottes? Ein In-Frage-Stellen von Gottes Zuneigung aufgrund unserer Situation?
Auch wenn wir die Frage nicht bewusst an Gott aussprechen, so ist doch unser Leben, Gebetsleben, und Flucht Konsum ein Hinweis, wie wenig die Wahrheit von Gottes Liebe unser Leben dominiert und bestimmt.

Gottes Liebe

Gott lässt sich auf das Volk ein und antwortet ihm. Allein diese Tatsache zeigt uns den werbenden Gott um das Herz seines Volkes. Dass Gott seine Antwort mit einer Gegenfrage beginnt, bedeutet, dass er das Volk zum Nachdenken anregen möchte.
Lasst auch uns auf Gottes Argumentation achtgeben

Sichtbar im Unterschied zwischen Jakob und Esau

Gott nimmt 2 Personen, die sogar jedes Kind im Volk Israel kennt. Jakob, Patriarch, nach welchem das Volk Israel benannt ist; und auf der anderen Seite seinen Zwillingsbruder Esau, den Erstgeborenen, dem von Natur und nach dem Gesetz damals das Erstgeburtsrecht und der Segen zustand.
Gottes Frage, ob Esau nicht Jakobs Bruder sei, zielt darauf ab, zu zeigen, dass die beiden absolut gleiche Voraussetzungen hatten. Sie waren sogar Zwillingsbrüder.
Das “dennoch” leitet aber den entscheidenden Gegensatz ein. Obwohl beide gleich sind, Brüder sind, von einem Vater und einer Mutter, habe ich den Jakob, euren Stammvater geliebt und den Esau, seinen Zwillingsbruder gehasst.
Es ist nicht unbedingt schön, über Gottes Hass zu sprechen. Man versucht oft, ihn zu relativieren und ihn nicht als so ernst gemeint darzustellen. Aber in diesen Versen, die Gott Israel als Beweis für seine Liebe gibt, führt Gott aus, was es für Esau und seine Nachkommen bedeutete, dass nicht er, sondern Jakob das Objekt von Gottes Liebe war.
Sein Land machte Gott zur Wildnis (Fluch)
Sein Erbteil machte Gott zur Wüste, gab es den Schakalen (Fluch)
Aktives “Niederreißen” vonseiten Gottes, wenn Edom sich aufraffen wollte (V.4)
Gottes Hass gilt auch für die Zukunft
Der Hass Gottes ist so klar, dass man es beobachten kann und nicht einem normalen Zufall zuschreiben kann, dass Edom nicht auf die Beine kommt.
“Land der Gesetzlosigkeit”
wird Edom genannt werden. Über die Geschichte der Nachkommen Esaus, wird man zu dem Schluss kommen: Es ist
“das Volk, über das der Herr ewiglich zürnt”.
Das ist für alle offenbar!
Gott hat in der Geschichte Israels und Edoms einen gewaltigen Unterschied zwischen beiden gemacht. Auch Israel kannte Zeiten des Niedergangs, denken wir an Ägypten, an die Unterdrückung in der Richterzeit, die Gefangenschaft in Babel; aber Gott half seinem Volk immer wieder auf. Die Empfänger dieser Botschaft durften wieder in ihrem Heimatland leben, völlig unverdient: Der Perserkönig Kyrus hatte sie wieder in ihre Heimat entlassen, ihre Unversehrtheit garantiert, sie bauten wieder am Tempel, die Mauern der Stadt Jerusalem wurden wieder aufgebaut.
Gottes Liebe wird sichtbar im Unterschied zwischen Jakob und Esau, zwischen Israel und den Edomitern. Er gibt seine volle Zuneigung an Jakob während er sie Esau vorenthält. Womit hat Jakob die Liebe Gottes verdient? Hat er nicht. Sie ist unverdient. Gottes Liebe zu Jakob ist die freie Entscheidung Gottes.
Das soll das Volk Israel erkennen!
Erkennst du, Kind Gottes, dass Gott dich geliebt hat? Dass er einen Unterschied gemacht hat? Schauen wir uns doch einmal um in der Verwandtschaft, Nachbarschaft, Kollegen, beim Einkaufen. Hat Gott nicht auch bei uns einen Unterschied gemacht?
Vor einiger Zeit hatte ich eine Unterhaltung mit jmd, der in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen war, Gott und sein Wort aber vehement ablehnt. Er hatte sehr gute und stichhaltige Argumente. Während der Unterhaltung und später habe ich mich gefragt, warum das Wort vom Kreuz für ihn so eine Torheit ist und für mich Gottes Kraft und Weisheit. Gott hat einen Unterschied gemacht.

führt den Geliebten zur Anbetung

und eure Augen werden es sehen, und ihr werdet sprechen: “Groß ist der HERR über das Gebiet Israels hinaus”
Das Erkennen der Liebe Gottes, das Erkennen des Unterschieds zwischen Geliebt-Sein und Gehasst-Sein wird Israel zur Anbetung Gottes führen. Ein wunderbarer Ausblick.
Schauen wir doch auf Gottes Liebe zu uns, lasst uns sie erkennen und unser Denken und Handeln, unseren Alltag davon prägen lassen. Das Schauen von Gottes Liebe darf unser Herz zur Ruhe bringen. Wir suchen keine andere Erfüllung mehr, weil wir sie in Gottes Zuneigung zu uns längst haben.
Diese Liebe ist kein gutes Gefühl. Dieses “ich habe euch geliebt” gilt jeder Zeit. Das Geliebt-Sein betraf den Schächer am Kreuz, obwohl er nichts vorzuweisen hatte, es betraf den Petrus, der Jesus verleugnete und es betraf auch den Paulus, der Jesus einst verfolgte. Das Geliebt-Sein betrifft uns in unserer Situation.
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