Der Glaubensmarathon - Schau auf Jesus

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Der Glaubensmarathon - Schau auf Jesus

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Einleitung

Wer ist schonmal von der Schule aus um den Obersee gelaufen?
Schnell angefangen und später reicht die Luft nicht mehr aus. Keine Ausdauer. So erging es mir zumindest. Ich bin sicher, ihr wart da erfolgreicher. Um einen noch viel längeren Ausdauerlauf soll es heute gehen.
Der Text, den ich lesen werde, steht am Schluss des Hebräer-Briefes. Dieser wurde wohl an gläubig gewordene Juden geschrieben, welche sich die Frage stellten, ob das mit Jesus wirklich der richtige Weg war. Im Judentum hatten sie den sichtbaren Tempel, Opferdienst, Chor, vielen Festen usw. Der Glaube war erfahrbar, verbunden mit Dingen, die man sehen und anfassen konnte. Als sie sich zu Jesus bekehrten, versammelten sie sich wohl in kleinen Gruppen in den Häusern ohne sichtbaren Gottesdienst und wurden sogar verfolgt. Der Alltag ist gekennzeichnet von Arbeit, Haushalt, Familie. Stellt euch eine Gruppe von Gläubig-Gewordenen vor, die sich abends noch trifft. Es klopft an die Tür und ein Bote hat einen Brief ohne Absender in der Hand. Einer fängt an zu lesen. Es geht um Jesus, wie viel besser er ist als die Engel, als Mose, als Aaron der Hohepriester. Die Gläubigen werden ermahnt, Jesus nicht abzuweisen und ins alte Leben zurückzugehen. Der Schreiber nennt viele Gläubige aus dem AT, die denselben Glauben an den Erlöser hatten, aber starben, bevor Jesus auf die Welt kam. Und hier setzt unser Text ein.

Hebräer 12,1-3

Deshalb nun, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf, hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet.

Gliederung

Das Leben des Gläubigen ist ein Marathon inmitten der Zeugenwolke
Der Lauf selbst
Betrachte Christus

1.) Marathon Lauf inmitten von Zeugen

Gläubige befinden sich in einem Wettkampf, man könnte ihn einen Marathon-Lauf nennen: Den Kampf des Glaubens. Sind wir uns dessen bewusst? Oder verdrängen wir diese Realität?
Die Gläubigen des Alten Testaments, von Abel über Abraham und Mose bis zu den vielen Märtyrern ohne Namen sind eine große Wolke von Zeugen um die Gläubigen.
Sind wir uns der Tatsache bewusst, dass dein Glaubenslauf gesehen wird? Motivieren uns die Zeugen und ihr Glaube nicht, den Lauf zu vollenden?

2.) Der Lauf

Das Hauptverb in dem Satz (V.1-2) ist “laufen”, lasst uns laufen, das Gewicht des Satzes liegt aber auf der Art und Weise, wie gelaufen werden soll. Der Schreiber nennt dazu 4 Punkte:

2.1 jede Last ablegend

So wie der Läufer in der Rennbahn vor dem Lauf alles ablegt, was ihn beschwert, durch Training und Ernährung sein Gewicht reduziert, um erfolgreich zu sein, so sollen wir ebenfalls Last ablegen.
Was beschwert unseren Glaubenslauf? Lasst uns ablegen!

2.2 die Sünde ablegend

Der Punkt ist uns völlig klar.
Welche Sünde haben wir zuletzt abgelegt?
Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, … 1.Petrus 2,1
Der Schreiber beschreibt die Sünde als “leicht umstrickend” oder “schnell umstrickend” Eine tückische Eigenschaft der Sünde. Das zu Grunde liegende Bild ist ein enges Gewand oder ein langes, das sich um die Füße der Laufenden schlingt und am Laufen hindert. Die Sünde lauert nicht in erster Linie draußen, sondern an uns und in uns.
Ein jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Jakobus 1,14
Außerdem geschieht dies schnell / leicht! Es genügt ein einziges Wort, um den Nächsten zu verletzen. Ein Wort hinzufügen oder weglassen, und ich stehe besser da. Es ist lediglich ein Klick auf der Maus, eine Enter-Taste auf der Tastatur, ein Blick ins Zeitschriftenregal, ein Zulassen von Gedanken, die in meinem Denken keinen Platz haben sollten. In Bruchteilen von Sekunden umstrickt die Sünde.
Wie oft haben wir bereits gesagt: “Die Sünde räume ich aus”, und sie beginnt von neu, uns zu umstricken?
Lasst uns ablegen!

2.3 mit Ausdauer

Wiederholung: Es ist ein Ausdauerlauf. Ein Sprint zu Beginn genügt nicht.

2.4 hinschauend auf Jesus

ein unabgelenktes Aufschauen zu Jesus soll unseren Glaubenslauf kennzeichnen. Worauf ist dein Blick gerichtet?
Der Schreiber zeigt 3 Bereiche auf:

2.4.1. Jesu Wesen als den Anfänger und Vollender des Glaubens

Jesus ist der Anfänger unseres Glaubens “archegos”, der Urheber, Fürst, Initiator unseres Glaubens. Er ist die Wurzel unseres Glaubens, die Quelle. Aus ihm entspringt der Glaube.
Der, der in euch ein gutes Werk angefangen hat ... Philipper 1,6
Ist das nicht herrlich? Wir sind müde, unser Glaube ist klein und dann sehen wir, dass unser Glaube seinen Ursprung allein in Christus hat. Was für eine Zuversicht für das Ausharren im Glauben.
Jesus ist aber vor allem auch der Vollender des Glaubens - ein Bollwerk für unsere Heilsgewissheit. Nicht nur der Ursprung, sondern auch die Vollendung ist in Christus! Als Gott kommt er zum Ziel!
…es auch vollenden wird auf den Tag Christi. Philipper 1,6
Wir laufen den Marathon, hinschauend auf den Charakter Jesu als Anfänger und Vollender unseres Glaubens und werden gestärkt und ausgerichtet.

2.4.2. Jesu Tat am Kreuz

Der Glaubenslauf im Schauen auf Christi Tat. Vor Christus lag eine gewaltige Freude. Worin bestand diese denn? Einmal vor allem darin, endlich bei seinem Vater zu sein! Trotz der innigen Beziehung von Gott Vater und Jesus als Gott-Menschen hatte er die Herrlichkeit beim Vater verlassen.
Zum anderen war sein Freude, Söhne zur Herrlichkeit zu führen, denn er war dazu gekommen zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Auf diese Freude schauend, erduldete das Kreuz -aktiv- , Er fühlte den Schmerz bewusst, den ganzen Zorn Gottes, der auf ihm lag.
Der Autor sagt auch, mit welcher Haltung er dies tat: die Schande für nichts achtend. Welche Schande? Gott selbst hängt an einem Kreuz, gefoltert und verachtet von seiner eigenen Schöpfung, abgelehnt von seinem eigenen Volk, verraten von einem seiner engsten Freunde; die unsichtbare Welt schaut zu, der Satan scheint zu triumphieren. Und dann auf ihm der ganze Ekel der Sünde. Welche Schande für den Sohn Gottes. Was für einen Gott haben wir doch.

2.4.3. Jesu Stellung zu Rechten des Thrones Gottes

Laufe im Schauen auf den, der nun zur Rechten des Thrones Gottes sitzt. Er ist unser Anwalt / Fürsprecher
Christus … der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Römer 8,34
wir haben einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten. 1.Johannes 2,1
Aber nicht nur das: Nach dem “Es ist vollbracht” folgt die Erhöhung Jesu. Er wird erhoben über alle Namen (Philipper2), er sitzt und wartet darauf, dass ihm alles unterworfen wird. (Hebräer 2).
Der Thron steht für Macht, für einen König.
Schau auf ihn im Glaubenslauf.
Wer ist der, der alles lenkt? Der alles in seiner Hand hält? Wer hat für jede Prüfung auch bereits den Ausgang geschaffen?
Er ist es, der König, sitzend zu Rechten Gottes.
Wir singen: Macht und Reichtum, Weisheit und Stärke, Ehre und Ruhm und Lobpreis.
Sie gebühren unserem Jesus! Schau auf ihn!

3. Betrachte Christus

Eine dringende Ermahnung, die in dieselbe Kerbe schlägt, wie der vorige Schlag. “Analogizomai” bedeutet: Bedenken; Überlegt sorgfältig, vergleicht.
Denken wir über Christus nach? Über seine Person?
“der so großen Widerstand von den Sündern gegen sich erduldet hat
“Erdulden” - das griechische Wort ist “hypomeno” - kommt hier zum dritten Mal vor. Sowie Christus das Kreuz und den Widerstand erduldete, (im Hinblick auf die Freude), so sollen wir im Blick auf Christus durch “erdulden” laufen, damit wir nicht müde werden, den Mut verlierend.
Die Folge eines Glaubenslaufes im Schauen auf Jesus ist ein Nicht-Müde-Werden. Es wird das Wort: “psyche” gebraucht. Wir kennen es aus unserem Sprachgebrauch. Es bezeichnet den inneren Menschen, das Leben.
Die Hebräer standen davor, in der Seele zu ermatten, müde zu werden. Diese Müdigkeit des inneren Menschen ist auch bei uns möglich.
Achtet doch auf ihn!!! Kämpfe diesen Ausdauer-Kampf im Schauen auf Jesus. Dieses Prinzip hat bereits die Zeugen und Märtyrer des AT gestärkt.

Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. 30 Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln und fallen; 31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.

So möchte ich uns ermutigen: Schau auf ihn!
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