Verzichte auf Heimlichkeiten! (Eph.5,8-14)

Geisterfülltes Leben ist konkret und unkompliziert! (3/4)   •  Sermon  •  Submitted   •  36:07
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Verzichte auf Heimlichkeiten! (Epheser-Brief 5,8-14)
Einleitende Gedanken
Ein Gedicht von Hans Witteborg: Es sind häufig Heimlichkeiten, die eines Tags Verdruss bereiten. Heimlich sein, heisst auch verstecken, niemand soll es sehen, entdecken. Heimlichkeit schafft kein Vertrauen, dieses „Aufeinanderbauen“ ist auf Fliesssand aufgerichtet, eines Tags wird’s umgeschichtet und dann bricht´s auf dich herein. Du findest es sofort gemein, fühlst dich als Opfer von Intrigen, ach, wär es heimlich doch geblieben! Mit Heimlichkeiten erschaffen wir uns unsere eigene verborgene Welt. Wird diese Welt von denen entdeckt, vor denen wir sie verbergen wollten, bricht die schöne Fassade in sich zusammen, die wir mühevoll aufrechterhalten hatten. Scham und Schande kommen über uns. Solche Prozesse können wir im Moment viele beobachten, wie z.B. der erfolgreiche und angesehene Banker, der nun tief gefallen ist. Paulus sagt den Christen, sie sollen sich vor solchen Heimlichkeiten distanzieren und ein aufrichtiges Leben führen. Verzichte auf Heimlichkeiten! habe ich den Abschnitt überschrieben, den Paulus an die Christen geschrieben hat. Ich lese aus dem Epheser-Brief Kapitel 5, die Verse 8-14:
Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. Das alles aber wird aufgedeckt, wenn’s vom Licht offenbart wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heisst es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. Eph.5,8-14.

I.                  Lebt im Licht!

Im Abschnitt, den wir in dieser Serie aus dem Epheserbrief anschauen, fordert Paulus die Christen auf, Gott nachzuahmen, ihn zu immitieren. Mit grosser Dringlichkeit erklärt er, dass ein Christ kein sündiges Verhalten in seinem Leben dulden darf. Vielleicht würden wir Paulus jetzt gerne sagen, dass wir verstanden hätten, was er meint und dass er sich nun einem anderen, für uns erbaulicheren Thema zuwenden könnte. Doch Paulus lässt nicht locker. Nochmals will er betonen, warum wir unser Leben anders gestalten sollen als Menschen, die Jesus nicht nachfolgen. „Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn.“ Eph.5,8. Ihr lebt in einer ganz anderen Dimension als früher. Es hat in eurem Leben eine fundamentale Veränderung stattgefunden. Euer Leben wurde auf eine neue Grundlage gestellt. Früher wart ihr Finsternis und heute seid ihr Licht! Zwischen Finsternis und Licht gibt es keine Verbindung und keine Gemeinschaft. Entweder ist man Finsternis oder man ist Licht. Es gibt nur ein entweder oder! Paulus stellt also zwei Welten einander gegenüber: die finstere und die lichte Welt. In die finstere Welt gehört alles gottlose und sündige Verhalten. Menschen, die wohl religiös sind, aber den lebendigen Gott ablehnen. Das können durchaus sehr nette, freundliche und hilfsbereite Menschen sein, aber sie wollen sich mit Gott nicht versöhnen. Deshalb leben sie nicht nur in der Finsternis, sondern sie sind finster – verblendet und blind für das wahre Leben. In die lichte Welt gehört alles, was Gott wohlgefällig ist. Menschen, die sich mit Gott versöhnt haben. Diese Menschen leuchten nicht aus sich heraus. Licht sind sie deshalb, weil sie von Gott erleuchtet sind. „Ihr seid Licht in dem Herrn.“ Eph.5,8. Zwischen diesen beiden Welten gibt es keine Verbindung. Es gibt jedoch eine Art Brücke, über die man von der einen in die andere Welt wechseln kann. Diese Brücke ist Jesus Christus. Er starb für unsere Schuld am Kreuz. Wer zu Jesus kommt, dem wird seine Schuld vergeben. Plötzlich sieht dieser Mensch durch Christus, was ihm bis dahin verborgen war. Eine neue Welt öffnet sich in der Begegnung mit Jesus. So sagt Jesus einmal über sich: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Joh.8,12. Er wird nicht nur im Licht leben, sondern wird Licht sein. Er wird das Licht haben. Deshalb kann Paulus den Christen in Kolossä schreiben: „Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.“ Kol.1,12. Und dann erklärt er, wie sie in dieses Licht gekommen sind: „Gott hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.“ Kol.1,13–14. Ohne Jesus bleibt jeder Mensch in der Finsternis. Den Korinthern schreibt Paulus: „Ist unser Evangelium verdeckt, so ist’s denen verdeckt, die verloren werden.“ 2.Kor.4,3. Und wo liegt das Problem? Das Problem ist, dass sich Menschen täuschen lassen. Sie glauben lieber den Lügen und verachten die Wahrheit. Wer sind nun die, die verloren gehen? „Es sind die Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt (der Teufel) den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“ 2.Kor.4,4. Wie der Teufel Eva belogen hatte, indem er sie davon überzeugte, dass Gott ihr das Beste vorenthalten wolle, so überzeugt er Menschen davon, dass Jesus lediglich eine religiöse Gestalt sei, wie es viele in der Menschheitsgeschichte gibt. Aber das ist eine Lüge. Jesus ist einzigartig! Er ist der Sohn Gottes und wer ihm nachfolgt, der wird für Zeit und Ewigkeit gerettet und lebt fortan in der Dimension des Lichts. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang auch von der Neuschöpfung des Menschen und genau das sagt Paulus, wenn er schreibt: Derselbe Gott, der (bei der Erschaffung der Welt) gesagt hat: »Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!«, der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen, sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen. 2.Kor.4,6. Gott selbst erleuchtet uns. Er erneuert unser Leben fundamental. In unseren Herzen wird es hell, weil Gott selber durch seinen Heiligen Geist in uns einzieht. So erklärte es Jesus einmal: „Wenn jemand mich liebt, wird er sich nach meinem Wort richten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“ Joh.14,23. Dieses Licht, in dem wir als Christen leben, ist vom Heiligen Geist durchdrungen. Dieser Lichtraum ist letztlich die Kirche, die Gemeinde Jesu. Wenn das so ist – und davon bin ich zutiefst überzeugt – ist es wichtig, dass ich weiss, auf welcher Seite mein Leben stattfindet: in der Finsternis oder im Licht. Das entscheidet nämlich über meine Zukunft. Auf die Finsternis folgt die Hölle und auf das Licht folgt der Himmel. Wäre ich noch auf der finsteren Seite, dann lädt dich Jesus ein die Seite zu wechseln. Ob du das wirklich tun willst, ist und bleibt deine Entscheidung. Die Einladung steht! Du kannst in einem schlichten und aufrichtigen Gebet dein Leben bei Jesus in Ordnung bringen und du gehörst von einem Augenblick auf den anderen in diese neue Welt. „Nun seid ihr Licht in dem Herrn.“ Eph.5,8. Wir können nur mit Jesus leuchten, ohne ihn bleibt es finster. Und wenn Jesus dieses Wunder in unserem Leben getan hat, dann sollte es selbstverständlich sein, dass wir auch so leben: „Lebt als Kinder des Lichts.“ Eph.5,8. Wir fänden es doch sonderbar, wenn ein Mann, der ein grosses und schönes Haus besitzt, dieses Haus nicht betreten würde, sondern draussen bei Wind und Wetter übernachtet. Wir würden ihm empfehlen, er soll sein schönes Haus benützen und so leben, wie es seinen Verhältnissen entsprechen würde. Paulus sagt eigentlich nichts anderes, als dass wir so leben sollen, wie es zu unserer Stellung als Kinder Gottes passt. Und wie wir in diesem Licht leben können, zeigt er uns anhand dreier Eigenschaften, die Gott selbst auszeichnen. Er nimmt damit den Gedanken auf, dass wir Gott nachahmen sollen: „Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ Eph.5,9. Die Auswirkungen des Lichts zeigen sich darin, dass die Eigenschaften Gottes in unserem Leben Ausdruck finden, denn Gott ist gütig, gerecht und wahrhaftig. Wenn wir in der Gegenwart Gottes leben, dann werden wir uns Gedanken machen, was wir wie tun wollen. Ob wir uns durch Betrug und Hinterhältigkeit Vorteile verschaffen wollen oder nicht. Es wird uns wichtig sein, ob das, was wir tun, Gott gefällt oder nicht. Paulus fordert uns deshalb auf: „Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist.“ Eph.5,10. Wir könnten diese Aufforderung noch anders formulieren: Lebe so, dass Gott dir zusehen kann. Sobald der Wunsch in dir wächst, dass Gott wegschauen sollte, weisst du, dass du jetzt etwas tun willst, das ihm nicht gefällt. Und zu diesem Zeitpunkt musst du entscheiden, was dir wichtiger ist: Gott zu gefallen oder dein heimliches Vorhaben durchzuziehen.

II.               Bleibt im Licht!

Wir wissen, dass die Versuchung zur Sünde stark sein kann. Wir neigen dann dazu, wider besseres Wissen, das zu tun, was Gott nicht gefallen kann und uns schlussendlich auch schaden wird. Aber wir denken in solchen Fällen leider meist nicht über die Folgen nach. Paulus kennt dieses Verhalten natürlich auch und deshalb wird er nicht müde uns davor zu warnen: „Habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis.“ Eph.5,11. Diese unfruchtbaren Werke erwähnte er bereits. Letztes Mal hatten wir sie angeschaut, aber hier nochmals zur Erinnerung: „Auf sexuelle Unmoral und Schamlosigkeit jeder Art, aber auch auf Habgier sollt ihr euch nicht einmal mit Worten einlassen, denn es gehört sich nicht für Gottes heiliges Volk, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Genauso wenig haben Obszönitäten, gottloses Geschwätz und anzügliche Witze etwas bei euch zu suchen.“ Eph.5,3-4. Paulus kennt sich selber und er ist sich bewusst, wie schnell wir uns von Jesus abwenden können. Im Hebräer heisst es sogar: „Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist.“ Hebr.12,1. Wenn Sünde sich uns bemächtigen möchte, dann ist der Beste Weg, dass wir sie möglichst schnell ans Licht bringen. Paulus meint: „Deckt sie vielmehr auf.“ Eph.5,11. Das gilt für unsere persönlichen Sünden und das gilt auch für Sünden, die in der Gemeinde vorkommen. Je schneller diese unfruchtbaren Werke der Finsternis ans Licht gebracht und überführt werden, verlieren sie ihre Macht. Und wir sollten über solche Dinge gar nicht reden. „Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich.“ Eph.5,12. Für uns ist dieser Gedanke vielleicht etwas befremdlich, weil wir in unserer Gesellschaft über fast alles sprechen. Und manchmal ist es auch wichtig über Dinge zu sprechen, damit man davor warnen kann – sozusagen als Abschreckung. Ich denke, dass Paulus damit sagen will, dass niemand mit schändlichen Verhaltensweisen belastet werden soll, der solches Verhalten nicht kannte und nie an so etwas dachte. Würde man darüber sprechen, bestünde die Gefahr, dass die Gedanken zu kreisen beginnen und die Versuchung wächst. Es gibt ein Sprichwort, das man hier vielleicht anwenden könnte: Man soll schlafende Hunde nicht wecken. Nun, falls du in deinem Leben etwas duldest, von dem du weisst, dass es Gott nicht gefällt, dann will dich Paulus hier auffordern diese Sache ans Licht zu bringen. Es kann gut sein, dass dir das, was du tust irgendwie gefällt, sonst würdest du es vermutlich gar nicht tun. Jesus sagte einmal: „Jeder, der Böses tut, hasst das Licht; er tritt nicht ins Licht, damit sein Tun nicht aufgedeckt wird.“ Joh.3,20. Es gibt verschiedene Gründe, warum ich mit einer Sünde nicht brechen will und sie nicht in Ordnung bringen möchte. Wie gesagt, die Sünde kann mir einfach gefallen. Es könnte auch sein, dass es mir zu peinlich ist, wenn ich diese Sache in Ordnung bringen sollte. Ich habe Angst mein Gesicht zu verlieren, den guten Ruf, den ich mir aufgebaut habe. Es könnte auch sein, dass ich die finanziellen Folgen fürchte, die es haben könnte, wenn ich die Sache ans Licht bringe. Doch wem die Wahrheit wichtig ist, der wird die Sache ans Licht bringen wollen, wie Jesus fortfährt: „Wer sich jedoch bei dem, was er tut, nach der Wahrheit richtet, der tritt ins Licht, und es wird offenbar, dass sein Tun in Gott gegründet ist.“ Joh.3,21. Und wenn ich diese Sachen ans Licht bringe, und das heisst nichts anders, als dass ich sie zu Jesus bringe, dann wird er mir vergeben. Paulus sagt das so: „Das alles aber wird aufgedeckt, wenn’s vom Licht offenbart wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht.“ Eph.5,13-14. Wie wir das praktisch aufdecken können, beschreibt Johannes so: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.“ 1.Joh.1,9. Paulus rüttelt die Christen – dich und mich – dazu auf, unser Leben in Ordnung zu bringen, falls wir vergessen haben, wie Kinder des Lichts zu leben. Er ruft uns zu: „Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.“ Eph.5,14. Setze dich dem heilenden Licht von Jesus aus und du wirst wieder gesund werden.
Schlussgedanke
Wir sehen, geisterfülltes Leben ist konkret und unkompliziert! Es geht nicht um mystische Erfahrung, sondern um ganz konkretes Leben. Jeder kann verstehen, was Gott gefällt, was wir tun und lassen sollten. Es gibt keine komplizierten Erklärungen. Wir müssen es nur tun und das kann unter Umständen schon schwierig sein. Sich treiben lassen und den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen ist zu Beginn immer der einfachere Weg. Doch früher oder später wird uns dieser Weg ins Chaos führen und unser Leben und unsere Ideale zerstören. Als Christen können und sollen wir uns auf das konzentrieren, was Gott gefällt. Paulus schreibt nach Korinth: „Was hat Gerechtigkeit zu schaffen mit Gesetzlosigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?“ 2.Kor.6,14. Es gibt keine Gemeinsamkeiten. Also – leben wir als Kinder des Lichts, kämpfen wir dafür, denn wir sind immer wieder Versuchungen ausgesetzt, weil die Welt der Finsternis, aus der wir gekommen sind, nicht weit von uns weg ist. Sie ist zum Greifen nah! Deshalb ist die Ermahung von Paulus so eindringlich. Den Christen in Philippi schreibt er: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt.“ Phil.2,14–15.
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