Ehefrauen: orientiert euch an Jesus (Eph.5,22-24.33)
Göttliche Anweisungen für gelingende Beziehungen (2/7) • Sermon • Submitted • 34:06
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Notes
Transcript
Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.
Ehefrauen: orientiert euch an Jesus (Epheser-Brief 5,22-24.33)
Einleitende Gedanken
1864 liess die Universität Zürich als erste schweizerische Universität Frauen zum Studium zu. 1913 studierte die erste Schweizerin Theologie. 1971 wurde in der Schweiz das eidgenössische Frauenstimmrecht eingeführt. Auf kantonaler Ebene bekamen die Frauen in Appenzell Innerrhoden ihr Stimmrecht erst 1990. Damals war ich 34 Jahre alt! Es ist noch nicht lange her, da war man sich einig, dass die Frau an den Herd gehört und dafür zuständig ist, dass Mann und Kindern gut versorgt werden. Das will ich euch anhand einer Dr. Oetker Werbung aus den 50er Jahren zeigen, weil die jüngeren Leute sich gar nicht vorstellen können, dass das tatsächlich so war. Würde heute eine solche Werbung gezeigt, gäbe das zurecht einen riesen Skandal und die Frauen würden diese Produkte boykottieren. Das Rollenverständnis zwischen Frau und Mann waren komplett anders als heute. Damals wäre es nicht schwierig gewesen über den heutigen Predigttext zu sprechen. „Ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter wie dem Herrn.“ Eph.5,22. Bereits während der Textlesung hätten nicht alle, aber die meisten Gemeindeglieder, diesem Vers inhaltlich zugestimmt – Frauen und Männer. Und nicht nur in der Kirche hätte man dieser Aussage zugestimmt, sondern auch in der Gesellschaft allgemein. Es gab nicht einmal eine Rechtsgleichheit für die Frau gegenüber dem Mann. Ein Mann konnte ohne Wissen seiner Frau die Wohnung kündigen und eine andere Wohnung mieten. Im Prinzip hätte er ihr eine Woche vor dem Umzug sagen können, dass sie nun umziehen werden. Heute ist das nicht mehr möglich. Ein verheirateter Mann kann einen Mietvertrag nur noch zusammen mit seiner Frau unterzeichnen. Gut, haben sich die Zeiten geändert und das geschah, weil Frauen für ihre Rechte kämpften. So wurde vieles, was heute den jungen Frauen selbstverständlich ist, erkämpft. Doch das gilt nicht für alle Frauen. Es gibt viele und grosse Völker, in denen Frauen noch keine Rechtsgleichheit zugestanden wird und in denen sie als minderwertige Wesen angesehen werden. Interessanterweise hat sich die Stellung der Frauen besonders in den christlich geprägten Ländern wesentlich verbessert. Heute können Frauen praktisch jeden Beruf lernen, jedes Studium absolvieren, promovieren und auch in der Politik verantwortungsvolle Ämter besetzen. Nun habe ich das Problem, dass ich heute über einen Bibelabschnitt spreche, der so gar nicht in unsere Zeit zu passen scheint. Paulus schreibt:
Ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist – er, der sie errettet und zu seinem Leib gemacht hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. Eph.5,22-24.
Es ist mir bewusst, dass die wenigsten, dem was Paulus hier sagt, freudig zustimmt. Vielleicht denken jetzt einige: „Wie wird er erklären, dass das, was Paulus hier schrieb, gar nicht so gemeint sein kann, wie es dasteht.“ Ich hätte es mir etwas einfacher machen können und gleich noch die Verse über den Mann dazunehmen können. Damit hätte ich mir Raum schaffen können. Kurz ein paar beschwichtigende Worte zur Unterordnung der Frau und betonen, dass sie – was natürlich auch so ist – von Gott völlig gleichwertig betrachtet wird. Danach hätte ich mich schnell zu den Aufgaben des Mannes flüchten können und betonen, wie opferbereit er seiner Frau gegenüber sein müsse. Aber ich habe mich – warum auch immer – dazu entschieden, diese drei Verse genauer zu betrachten. Ich werde den Text aus zwei Blickwickeln heraus betrachten. Zuerst beschäftigen wir uns damit, dass Paulus eine Konzession an eine gefalle Schöpfung machte und danach werden wir sehen, dass sich Paulus von der vollkommenen Schöpfung inspirieren liess. Überschrieben habe ich diesen Abschnitt mit: Ehefrauen: orientiert euch an Jesus.
I. Konzession (Zugeständnis) an eine gefallene Schöpfung
I. Konzession (Zugeständnis) an eine gefallene Schöpfung
Heute sind die Frauen den Männern weitgehend gleichgestellt, jedenfalls gleichgestellter als in den 50er Jahren. Es scheint, als müsste man das Rad der Zeit zurückdrehen, wenn sich die Frau ihrem Mann unterordnen sollte. Übrigens wird im Vers 22 das Verb «unterordnen» gar nicht verwendet. Der Vers 22 hat gar kein Verb. Wörtlich steht: „Ihr Frauen euren eigenen Männer wie dem Herrn.“ Eph.5,22 Das ist natürlich kein Satz, weil hier das Verb fehlt. Alle mir bekannten Übersetzungen übernehmen das Verb vom vorhergehenden Vers 21, den wir letzten Sonntag betrachtet hatten. Wir könnten das folgendermassen übersetzen: „Ordnet euch einander unter, wie es die Ehrfurcht vor Christus verlangt, die Frauen speziell den eigenen Männern wie sie das gegenüber dem Herrn tun.“ Eph.5,21–22. Aber bleiben wir bei den gängigen uns bekannten Übersetzungen: „Ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter wie dem Herrn.“ Eph.5,22. Eines müssen wir gleich festhalten: Eine Frau soll sich ihrem eigenen Mann in dieser speziellen Weise unterordnen und nicht grundsätzlich den Männern. Gerne bringt man die Unterordnung der Frau mit der Aussage Gottes nach dem Sündenfall in Verbindung. Gott sagte zu Eva, bevor sie das Paradies verlassen mussten: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ Gen.3,16. Es wird angenommen, das bedeute, dass die Frau sich schutzsuchend an die starken Schultern des Mannes anlehnen wolle. Doch der Mann wird über der Frau herrschen. Er sei ihr sozusagen vorgesetzt. So meint man für die Bevormundung und Unterdrückung der Frau in der Ehe eine biblische Legitimation zu haben. Leider sind wir als Bibelauslegung immer auch Kinder unserer Zeit. Weil die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in der Gesellschaft klar war und scheinbar den biblischen Vorstellungen entsprach, sah man keinen Grund diese Texte genauer zu untersuchen. Obwohl der Gegensatz in diesem Vers aufhorchen lassen müsste. Wenn die Frau als zartes Wesen sich an ihrem Mann anlehnt, warum muss er dann über sie herrschen. Warum dieser Gegensatz: aber der Mann wird über sie herrschen? Fakt ist, dass das Verlangen der Frau nach ihrem Mann nichts mit Anlehnungsbedürftigkeit und Schutzsuche zu tun hat. Vielmehr will die Frau ihren Mann beeinflussen, steuern und hörig machen. Sie will ihren Mann für ihre eigenen Ziele instrumentalisieren. Aber der Mann wird sich auf Grund seiner überlegenen körperlichen Kraft wehren und die Frau beherrschen und unterdrücken. Beides ist natürlich nicht gut und keine von Gott gewollte Ordnung für die Ehe, aber es ist der Schaden, der durch die Sünde entstanden war. Dass man das so verstehen muss, erkennen wir, wenn wir einige Zeilen weiterlesen. Als sich Kain mit dem Gedanken beschäftigte, seinen Bruder Abel zu töten, sagte Gott zu ihm: „Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“ Gen.4,7. Für «Verlangen» und «herrschen» stehen im hebräischen Grundtext dieselben Worte wie für das Verlangen der Frau und das Herrschen des Mannes. Hier ist es aber die Sünde, die nach Kain das Verlangen hat. Die Sünde ist nicht anlehnungsbedürftig, sondern sie will das Handeln von Kain bestimmen. Kain aber soll über die Sünde herrschen, sie bekämpfen, nicht zulassen, dass sie ihr Ziel erreicht. Zurück zu dem was Gott Eva sagte: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ Gen.3,16. Damit sagte Gott Eva nicht, wie er möchte, dass sie mit ihrem Mann zusammenlebt. Er sagte ihr nur, wie sich die Sünde in ihrer Ehe auswirken wird, welcher Schaden dadurch entstanden war. Im Grunde war das der Beginn des Geschlechterkampfs, der sich durch alle Kulturen und durch die ganze Menschheitsgeschichte hindurchzieht und dieser Kampf wird erst mit dem Ende dieser Welt beendet sein. Jedenfalls hatte es sich bewahrheitet, was Gott Eva ankündigte. Die Frauen wurden und werden oft von den Männern beherrscht. Das war auch damals so, als Paulus seinen Brief an die Christen in Ephesus schrieb. Das Rollenverständnis war damals klar: Der Mann war der Herr und die Frau war ihm untergeordnet. Paulus wird sich am damaligen Rollenverständnis orientiert haben. Den Christen in Kolossä schrieb er: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter; so ist es für Frauen angemessen, die sich zum Herrn bekennen.“ Kol.3,18. Das erweckt den Eindruck, dass er von einer gesellschaftskonformen Verhaltensweise ausging, an die sich die Christen aufgrund ihres Glaubens halten sollten. Würden die Christen von dieser Norm abweichen, indem sich die Frauen ihren Männern nicht unterordnen, würden sie negatives Aufsehen erregten. Die Männer würden auf diese Frauen zeigen und sagen: «Seht, wie unordentlich, zuchtlos und schamlos sich die Frauen der Christen verhalten.» Und dadurch wäre der christliche Glaube in Verruf gekommen. Das wollte Paulus unbedingt vermeiden. Bei allem, was er den Gemeinden schrieb, war sein höchstes und wichtigstes Prinzip, dass Christen durch ihr Verhalten das Evangelium nicht in Verruf bringen dürfen. Timotheus schrieb er in Bezug auf die Christen, die Sklaven waren: „Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.“ 1.Tim.6,1. Dort, wo man sich an die gesellschaftlichen Normen hielt und ein vorbildliches Leben führte, sah Paulus sogar das Potenzial, dass dadurch jemand zu Christus finden könnte. Deshalb sagte er zu den Frauen, deren Männer noch keine Christen waren: „Ihr Frauen sollt euch euren Männern unterordnen, damit auch die, die nicht an das Wort glauben, durch den Wandel ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, wenn sie ansehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt.“ 1.Petr.3,1. Das wäre die eine Blickrichtung. Und ich kann auch noch zeigen, warum ich meine, dass dieser Aspekt für Paulus wichtig war und er nicht der Meinung war, dass der Mann über die Frau herrscht und sie ihm hörig sein müsse. Er schrieb nämlich über das Miteinander in der Ehe und zwar über den intimsten und verletzlichsten Bereich einer Ehe folgendes: „Die Frau verfügt nicht über ihren Körper, sondern der Mann.“ 1.Kor.7,4. Wäre Paulus der Meinung gewesen, dass der Mann in allem das Sagen hat, hätte er es bei dieser Aussage belassen, aber er fuhr fort: „Die Frau verfügt nicht über ihren Körper, sondern der Mann; ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Körper, sondern die Frau.“ 1 Kor.7,4. Das ist vollkommene Gleichberechtigung. Es ist die Vorstellung einer Ehe, in der sich der eine dem anderen verschenkt. Keiner gehört sich selbst. Paulus fügte noch einen Gedanken hinzu: „Entzieht euch einander nicht – höchstens wenn ihr euch einig werdet, eine Zeit lang auf den ehelichen Verkehr zu verzichten, um euch dem Gebet zu widmen.“ 1.Kor.7,5. Völlige Gleichberechtigung! Sie müssen sich einigen! Hier hat die Frau offensichtlich genauso viel zu sagen wie der Mann. Halten wir fest: Die Unterordnung der Frau kann als ein Zugeständnis an die gefallene Schöpfung verstanden werden. Die Christen sollen sich den gesellschaftlichen Normen fügen, damit das Evangelium nicht in Verruf kommt. Das ist der eine Blickwinkel.
II. Inspiration (Einsicht) aus der vollkommenen Schöpfung
II. Inspiration (Einsicht) aus der vollkommenen Schöpfung
Paulus machte für die Christen einen sehr aussagekräftigen Vergleich, wie sich Ehepartner zueinander verhalten sollten, denn damit distanzierte er sich von den damaligen Vorstellungen, wie die Beziehung der Ehepartner zueinander sein sollte. Er verglich die Beziehung in einer Ehe mit der Beziehung, die die Kirche zu Christus hat. „Der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist.“ Eph.5,23. Damit beschrieb Paulus eine innige Beziehung, in der zwei Menschen zu einem Körper zusammenwachsen. Zunächst ist egal, wie die beiden Körperteile zueinanderstehen, wichtig ist, dass sie voneinander abhängig und aufeinander angewiesen sind. Paulus orientierte sich also nicht daran wie Ehen aufgrund der Folgen des Sündenfalls sich entwickelten. Paulus liess sich von der vollkommenen Schöpfung vor dem Sündenfall inspirieren. „Ein Mann verlässt Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.“ Gen.2,24. In der Lutherbibel heisst es, dass die beiden ein Fleisch werden. In der Ehe verschmelzen zwei Menschen ineinander. Es entsteht dadurch ein neuer Körper und Paulus verglich diesen Körper eben mit der Kirche, die den Leib bildet und Christus, der das Haupt ist. Damit bezog er sich, wie er an anderen Orten schrieb, auf die Schöpfungsordnung, im speziellen auf dieses Wort aus dem 1.Mose 2,18: Gott, der Herr, dachte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.“ Gen.2,18. In diesem Vers sah Paulus die Zuordnung von Mann und Frau begründet. Von dieser Zuordnung der Frau zum Mann ist Paulus nie abgerückt. Und deshalb schloss er mit dem Wort: „Wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.“ Eph.5,24. Aber der Mann, so werden wir das nächste Mal sehen, ist kein herrschsüchtiger, unterdrückender Mann, denn er wird mit Christus verglichen: „Christus, der die Gemeinde errettet und zu seinem Leib gemacht hat.“ Eph.5,23. Aber damit beschäftigen wir uns im nächsten Teil dieser Serie. Die Unterordnung der Frau zu ihrem Mann ist ein Prinzip, das Paulus in der Schöpfungsordnung begründet sieht und deshalb nicht einfach ignoriert werden kann. Christen orientieren sich also nicht an den Folgen der gefallenen Schöpfung, sondern an der vollkommenen Schöpfung. Durch die Erlösung durch den Tod von Jesus Christus, sind Christen auch in der Lage, entsprechend der ursprünglichen Idee von der Ehe zu leben, denn wir sind von dieser zerstörenden Sünde befreit. Paulus schreibt diesbezüglich: „Denn wenn du mit Jesus Christus verbunden bist, bist du nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes; das Gesetz des Geistes, der lebendig macht, hat dich davon befreit.“ Rö.8,2. Wir sind vom Zwang zur Sünde befreit und trotzdem müssen wir entscheiden, nach welchen Werten wir Regeln wir leben wollen. Paulus meint: „Wenn ihr in der Kraft von Gottes Geist die alten Verhaltensweisen tötet, werdet ihr leben.“ Rö.8,13. So liegt es bei uns, ob wir alte Verhaltensweisen aufgeben und uns von Gottes Geist leiten lassen. Das wird auch der Grund sein, dass Paulus nicht die Männer dazu beauftragte, dafür zu sorgen, dass die Frauen sich ihnen unterordnen. Sein Appell geht an die Frauen. Sie sollen aus freien Stücken und mit Überzeugung sich ihren Männern gegenüber so verhalten. Das ist also der zweite Blickwinkel.
Schlussgedanke
Nun werden sich wohl einige fragen, wie diese Unterordnung genau aussehen soll. Muss die Frau jeder Idee des Mannes zustimmen? Soll sie die Entscheidung bezüglich Wohnung und Wohnort dem Mann überlassen, selbst wenn sie ganz anderer Meinung ist? Wenn sich der Mann verschuldet, soll sie das wortlos ertragen? usw. Ich denke nicht, dass Paulus das so gemeint hat. Vielmehr geht es um eine Grundhaltung dem Mann gegenüber. Wie diese Haltung in unserer Zeit bei einem Ehepaar Ausdruck finden kann, müssen wir selbst herausfinden. Paulus fasste diese Haltung folgendermassen zusammen: „Darum auch ihr: ein Mann liebe seine Frau wie sich selbst; die Frau aber habe Ehrfurcht vor dem Mann.“ Eph.5,33. Ehrfurcht ist dasselbe Wort wie im Vers 21, wo gesagt wird, dass wir uns vor Christus fürchten sollen. Wir könnten – wie ich letzten Sonntag bereits sagte – von Respekt sprechen. Für Männer ist es sehr wichtig, dass ihnen Respekt entgegengebracht wird. Will eine Frau ihren Mann in seiner Männlichkeit stärken, ist sie am erfolgreichsten, wenn sie ihm Respekt erweist. Oft höre ich von Frauen, dass sie ihren Männern erst dann Respekt erweisen könnten, wenn sie endlich mal das oder jenes begriffen hätten und ihr Verhalten entsprechend verändern würden. An einem Singlewochenende, als die Frauen den Männern sagten, was ihnen wichtig ist, wurde gesagt: «Wir wünschen, dass die Männer männlicher sind.» Perplex sassen die Männer auf ihren Stühlen. Ich fragte zurück, was die Männer denn tun sollten, um männlicher zu sein. Leider bekam ich keine Antwort, die den Männern geholfen hätte. Es ist vielmehr so. Je mehr eine Frau ihrem Mann Respekt erweist und dieser Respekt auch in der Öffentlichkeit erkennbar wird, desto männlicher wird der Mann werden. Im Buch mit dem Titel «Männer sind Frauensache»[1] hat das zweite Kapitel die Überschrift: Liebe allein reicht nicht. Es wird in diesem Kapitel erklärt, dass Männer die Wahl zwischen zwei unerfreulichen Szenarien hatten: Erstens: einsam und ungeliebt zu sein, aber Respekt und Anerkennung zu bekommen. Oder zweitens: geliebt zu werden, aber keinen Respekt und keine Anerkennung zu bekommen. 74% der Männer war es wichtiger Respekt und Anerkennung zu bekommen, als geliebt zu werden. Paulus ermutigt die Frauen: „Ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter wie dem Herrn.“ Eph.5,22. So könnte die Leitfrage für eine Frau lauten: Mit welcher Haltung würde ich Jesus begegnen. Damit hat die Frau den Schlüssel zum Herzen ihres Mannes!
[1] Shaunti Feldhahn: Männer sind Frauensache – Was Frauen über Männer wissen sollten (GerthMedien, 2007), S.20.