Zeichen über Zeichen

Perikopenreihe I  •  Sermon  •  Submitted
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Wir Menschen lieben Zeichen. Aber wir verstehen Sie oft falsch. Wir glauben zu oft, dass das Zeichen die Wahrheit ist und schauen nicht hinter das Zeichen

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Zeichen über Zeichen

Anna braucht ein Zeichen

Da liegt Anna auf der Wiese. Dieser wunderbaren schönen Wiese. Die wo so viele Gänseblümchen wachsen und sie am lauen Sommerabend auf den Feldberg schauen kann. Ihr Fahrrad liegt zwei drei Meter von ihr entfernt entfernt. Und sie liegt auch im im Gras. Den Blick hat sie zum Himmel gewendet, wo die Wolken die verrücktesten Formen bildeten und das Blau sich in ein Rotgold wandelt, weil die Sonne den Erdrand küsst, bevor sie sich zur Nacht verabschiedet.
Und das arme Gänseblümchen muss dran glauben, weil wir von diesem Gänseblümchen uns das Zeichen erhofft haben, am Ende klar zu wissen ob der oder die Angebetete auch etwas für einen empfindet. Manchmal hat dieses Zeichenorakel uns dann ja auch dazu bewogen allen Mut zusammenzunehmen und um ein Date zu fragen.
Und Anna beobachtet diesen Kuss von Sonne und Erde. Sie träumt davon, dass Martin ihr auch so einen Kuss geben würde. Sie träumt von diesem Kuss hier auf der Wiese. Das Martin sie mag, dass weiß Anna. Aber ob er sie wirklich liebt? Woher soll sie das wissen. Sie weiß nur ihr Herz pocht wie wild. Es kribbelt, wenn Sie an ihn denkt. Sie brauch ein Zeichen. Ein Zeichen, dass sie sieht und glaubt, dass Martin sie liebt und sie sich küssen werden.
Wir Menschen, so scheint es mir, lieben Zeichen. Mir scheint es, als wenn wir sie geradezu als Rückversicherung brauchen. Da braucht der Jugendliche das Zeichen des Gänseblümchens, damit er den Mut hat sie um ein Date zu fragen.
So greift Anna auf dieser schönen Sommerwiese nach einem Gänseblümchen. Ganz behutsam greift sie es am Stiel und reißt es ab. Schön sind die Blätter und sanft golden das Gelb der Pollen. Und als sie anfängt, die Blätter einzeln abzureißen, denkt sie an Martin und den ersten Kuss, den sie hier abends austauschen. Und leise murmelt sie bei jedem Blatt, welches sie verträumt ausreißt: “Er liebt mich! Er liebt mich nicht! Er liebt micht! Er liebt mich nicht!...” Als Sie das letzt Blatt ausreißt macht Ihr Herz einen Salto. “Er liebt Sie!” Ganz aufgeregt greift sie nach Ihrem IPhone öffnet WhatsApp und nimmt all ihren Mut zusammen und schreibt: “Hey Martin, hast du Lust morgen Abend mit mir was zu unternehmen? Ich möchte dir einen meiner absoluten Lieblingsplätze zeigen!” Kurz zögert sie, dann schickt sie es ab. Ein paar Minuten später blinkt die Antwort von Martin auf: “Ich freue mich darauf. Würde gerne deinen Lieblingsplatz kennenlernen. Fühl dich umarmt. Bis Morgen!”
Da braucht jemand das Zeichen
Und Anna lächelt. Das Gänseblümchen hat ihr das Zeichen gegeben, dass sie daran glaubt, dass Martin sie liebt. So liegt Anna auf der schönen Wiese in dem Moment wo die Sonne die Erde küsst und träumt von dem Kuss ihres Liebsten und dankt Gott für sein Zeichen.

Das Zeichen in der Wüste

Ortswechsel. Die Wüste Sinai. Zeitwechsel. Nicht heute, sondern vor einer nicht genau sagbaren Zeit vor Christi Geburt.
Menschen sind auf dem Weg. Flüchtlinge. Geflohen aus ihrer ägyptischen Sklaverei. Befreit von einem mutigen Anführer. Mose nennen sie ihn. Begleitet von Gott. Aber wo sind sie gelandet. In einer Lebensfeindlichen Gegend. Kaum Nahrung und noch weniger zu trinken.
In Ihrer Gefangenschaft, ging es Ihnen nicht gut, aber sie bekamen zu essen und zu trinken. Hier in der Wüste, war weder das Eine noch das Andere leicht und ausreichend zu finden. Und so fingen sie an zu zweifeln. An ihrem Anführer Mose und an Gott. Hatte er Sie etwa rausgeschickt, damit sie sterben, weil sie nicht genug zu essen haben?
Doch dann eines Morgens, als die Erde die Sonne küsst, da kamen Sie aus den Zelten. Sie schauten auf die Landschaft und sahen da etwas auf dem Boden. Als sie näher kamen, da wunderten sie sich. Sie fragten: “Was ist das?” Oder in ihrer Sprache gesprochen: “Manna?”
Ja was war das. Es war ein Zeichen Gottes. Ein Zeichen, das Gott sie nicht vergessen hat. Das Gott sie nie alleine lässt oder gar verhungern lässt. Alles was sie zu tun hatten, war zuzugreifen. Daran glauben, dass Gott ihnen genug für einen Tag gibt. Daran glauben, dass sie am nächsten Morgen, wenn sie aus den Zelten voller Freude und Glauben sagen konnen: Manna? Was ist das?
Alles was sie mussten, war Glauben und jeden Morgen half das Zeichen ihnen ihren Glauben zu bestärken.

Das Zeichen des Propheten

Und da war er. Tausende Jahre später nachdem sein Volk gesagt hat: Manna? Er der Wanderprediger. Er wo viele sagten: Wer ist er? Er, der sich unbeliebt machte bei den Oberen. Er der wild, frech und wunderbar war. Er der Gott seinen Vater nannte. Er hatte keine 24 Stunden vorher 5000 satt gemacht mit zu wenig Fisch und zu wenig Brot. Er hatte ein mächtiges Zeichen des Glaubens gegeben. Ein Zeichen, das dem Zeichen Gottes in der Wüste in nichts nachstand und dennoch reichte es den Leuten nicht und
Johannes 6,30–35 LU
30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? 31 Unsre Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht : »Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.« 32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. 33 Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. 34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. 35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
Und so machte der Prophet klar, dass wenn die Mensche ein Zeichen suchen, sie auf ihn schauen sollen. Denn er ist das lebendige Zeichen Gottes. Er ist mehr als das Manna in der Wüste und mehr als das Gänseblümchen auf der Wiese, welches einem sagt, ob man geliebt wird oder nicht.
Er ist Gottes Kuss an die Menschen. Er ist derjenige, zudem wir uns hinwenden können, dürfen und sollen. Er ist es zudem wir hingehen können, wenn wir das Gefühl haben, dass wir ganz verlassen sind. Und weil er weiß, dass wir Menschen Zeichen brauchen die uns helfen aktiv zu glauben, hat er uns auch Zeichen mitgegeben. Zeichen für die Zeit, wenn er nicht mehr als lebendiges Zeichen unter uns wandelt. Zeichen die uns helfen die Brücke zwischen Himmel und Erde zu überbrücken. Zeichen, die quasi für eine Sekunde Himmel und Erde sich küssen lassen. Ein solches Zeichen werden wir gleich sehen, riechen schmecken. Denn wie Jesus sagt, er ist das Brot des Lebens, so werden wir gleich von diesem Brot des Lebens essen.

Das Zeichen des Brotes

Denn das Brot ist nichts anderes als ein Zeichen. Eine Erinnerung. Eine Erinnerung wie viele tausende Jesus gesättigt hat. Ein Zeichen was er für uns getan hat.
Das Brot ist das Zeichen für seinen Körper. Es soll uns wie das Manna daran erinnern, dass Gott uns trotz allem was uns und der Welt passiert nicht vergessen hat. Das er da ist und wir nur eins müssen. Uns zu ihm hinwenden. Aktiv an ihn glauben. Glauben, dass er in dem Brot gegenwärtig ist und uns von all dem, was uns belastet frei machen will. Was dann passiert, dass ist das Geheimnis des Glaubens, an dem die größten Theologinnen und Theologen zum schweigen gekommen sind, weil dies der Punkt der mystischen Erfahrung eines jeden von uns sind. Der Moment, wo, wenn wir das Brot im Glauben essen aus unserem Glauben heraus wahrnehmen, dass das Wort Jesu stimmt, wenn er sagt:
Johannes 6,35 LU
35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
Es ist der Moment, wo wir aus unserem Glauben heraus erfahren können, und spüren können, dass Himmel und Erde sich küssen können und Gottes Liebe in uns wirksam werden kann.
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