Ein bisschen Frieden

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Ein bisschen Frieden

Völkerwallfahrt zu Zion

Jesaja 2,1–5 LU
1 Dies ist das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem. 2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, 3 und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des Herrn, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. 4 Und er wird richten unter den Nationen und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn!

Völkerwallfahrt zu Washington

Und es war zu den letzten Tagen Kennedys 1963. Die 13 Tage der Kubakrise waren noch kein ganzes Jahr alt, als ein Mann auf einer Bühne stand. Fest stand er dort mit seiner Überzeugung. Wie ein Berg über alle Hügel erhaben. Zu ihm kamen sie alle Schwarze und Weiße. Insgesamt über 250.000. Alle die die Sehnsucht nach etwas mehr Frieden und Gerechtigkeit im Land hatten. ihm wollten sie zuhören, wie er die großen und ewiggestrigen Zurechtweist. Und sie kamen nicht mit Schwertern, sondern sie kamen Friedlich.
Und dann stand er dort auf der Bühne der berühmte Reverend und Bürgerrechtler und erzählte von seiner aus dem Glauben an Gottesfrieden erwachsenen Hoffnung. Und sprach seine Vision des Friedens für die Menschen:
“Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt werden. Die unebenen Plätze werden flach und die gewundenen Plätze gerade, und die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Dies ist unsere Hoffnung. Dies ist der Glaube, mit dem ich in den Süden zurückgehen werde. Mit diesem Glauben werden wir den Berg der Verzweiflung behauen, einen Stein der Hoffnung. Mit diesem Glauben werden wir gemeinsam arbeiten können, gemeinsam beten können, gemeinsam kämpfen können, gemeinsam in das Gefängnis gehen können, um gemeinsam einen Stand für Freiheit mit dem Wissen zu machen, dass wir eines Tages frei sein werden. Und dies wird der Tag sein. Dies wird der Tag sein, wenn alle Kinder Gottes mit neuer Bedeutung singen können[…]” (https://usa.usembassy.de/etexts/soc/traum.htm)

Das singende Mädchen

Und dann war da dieses Mädchen. Etwas schüchtern sitzt sie auf dem Stuhl. Schwarzes Kleid mit Glassteinen und eine weiße Gitarre hat sie in der Hand. Und mit ihrer zarten 17 Jahren Jungen Stimme singt sie 1982 in die Kamera:
“Ein bißchen Frieden, ein bißchen Sonne Für diese Erde, auf der wir wohnen Ein bißchen Frieden, ein bißchen Freude Ein bißchen Wärme, das wünsch' ich mir Ein bißchen Frieden, ein bißchen Träumen Und daß die Menschen nicht so oft weinen Ein bißchen Frieden, ein bißchen Liebe Daß ich die Hoffnung nie mehr verlier”
Und selbstkritisch singt sie weiter:
“Ich weiß, meine Lieder, die ändern nicht viel Ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt Allein bin ich hilflos, ein Vogel im Wind Der spürt, dass der Sturm beginnt.”
Und mit ihren Worten berührt Sie die Nationen und die Nationen wählen Sie auf den Berg des Schlagerolymps. Denn mit ihren kitchig süßen Worten die sie singt, berührt Sie das Herz von vielen tausend Menschen. Menschen die es satt sind, dass Reagan Atomwaffen in ihrem Land aufstellen will. Menschen die diesen kalten Krieg müde sind. Leute die in Ost und West mit Jesaja fordern: “Schwerter zu Pflugscharen”. Und dafür sind sie auf der Straße gegangen. Alleine in Deutschland bis zu 500.000 bei der Friedensdemonstration auf den Rheinwiesen. Und dann war da dieses Mädchen, dass ihre tiefste Sehnsucht besang und auch Jesajas Sehnsucht nach Frieden besang. 2500 Jahre nachdem er sich nach dem göttlichen Frieden besang.

Da wohnt ein Sehnen tief in uns

Denn in Jesaja, in Martin Luther King, in Nicole und in tausenden und Millionen anderen Menschen wohnt ein Sehnen tief in ihrer Seele. Ein Sehnen nach dem göttlichen Frieden. Ein Sehnen danach, dass das Säbelrasseln der Nationen aufhören mag. Das Sehnen danach, dass kleine Untersetzte Männer aufhören ihr Volk hungern zu lassen um mit dem roten Knopf einen Mann zu drohen, der die selbsternannte größte Nation führt. Ein Sehnen danach, dass die Grenzen in den Köpfen aufhören und Menschen als das angesehen werden, was sie sind. Von Gott geliebte Wesen. Egal welcher Couleur oder Herkunft. Egal ob im Land geboren oder hinzugezogen. Da ist ein Sehnen tief in den Menschen, dass aus Gottesquelle gespeist wird.
Aus der göttlichen Quelle die uns aus Frieden heraus und sehnen nach uns geschaffen hat. Aus der göttlichen Quelle, welche uns zu ruft: “Schmiedet eure Schwerter zu Pflugscharen und eure Speere zu Sicheln.
Schmiedet die Schwerter eurer scharfen Zungen zu Pflugscharen, die den Boden bereiten für Lieder und Worte der Liebe und nicht der Trennung.
Schmiedet Sicheln eurer Spitzen Bemerkungen, welche wie ein Speer das Herz verletzen können. Nutzt diese Sicheln um Harmonie und Nächstenliebe zu ernten.
Sehnt euch nach den Zeiten wo es keine Nationen mehr gibt. Sehnt euch nach den Zeiten, wo Zion nicht mehr ein Zankapfel der Religionen ist, sondern wo ihr erkennt, dass ich Gott, ein Gott aller Nationen bin und ich mit euch versöhnen will.”
Und ja liebe Geschwister,
das ist schwer. Und auch wenn das Sehnen tief in uns ist, wissen wir auch wie schwer es ist Frieden zu schaffen. Wie schwer ist es manchmal schon in der Familie den Frieden zu wahren und immer wieder herzustellen.
Aber Frieden ist möglich. Vielleicht nicht der göttliche Frieden, wie ihn uns Gott verspricht. Dieser wird kommen. Denn sein Sohn hat es uns versprochen. Aber sein Sohn hat uns auch ermutigt selbst Frieden zu schaffen. Und Frieden beginnt im Herzen. Frieden wächst im Gebet und Frieden gedeiht in der Begegnung, wo wir vom Frieden wie wir ihn von Gott uns erhoffen ins Gespräch kommen.
Und wenn wir ins Gespräch kommen von unseren Friedensvisionen können wir uns gegenseitig von Gott beseelt begeistern. Jesaja ben Amoz hat den Mut gehabt seine Friedensvision zu verkündigen und inspiriert bis heute. Martin Luther King hat seine Vision aufgenommen und aktualisiert. Nicole hat dieser Vision ihr Gefühl mitgegeben. Und wir, wir können auch unsere Note beibringen, wenn wir anfangen unsere ganz persönlichen Schwerter und Speere in Pflugscharen und Sicheln umzuschmieden.
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