Epheser 4,1-6 : Gib Alles- für die Einheit der Gemeinde
Gemeinsam Wachsen III • Sermon • Submitted
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Notes
Transcript
Handout
Einleitung
Zu Beginn der Predigt wollte ich euch einmal ein wenig aus der Sprache von meiner Heimat beibringen. Wir ihr ja wisst, bin ich in Baden-Württemberg aufgewachsen und immer noch sehr mit dem „Schwobaländle“ verbunden.
Zu Beginn der Predigt wollte ich euch einmal ein wenig aus der Sprache von meiner Heimat beibringen. Wir ihr ja wisst, bin ich in Baden-Württemberg aufgewachsen und immer noch sehr mit dem „Schwobaländle“ verbunden.
Ich weiß nicht, ob ihr es wusstet, aber laut den Sprachwissenschaftlern gehört mein Heimatdialekt bereits zu den bedrohten Sprachen ist also besonders schätzenswert ;).
Trotzdem, da meine Eltern beide nur „Nei-gschmeckte“ also nicht gebürtige, unechte Schwaben sind, kann ich immer wieder neue schwäbische Worte für mich entdecken. Unter anderem diese Wörter hier: Schwäbische Maßeinheiten. Vielleicht überraschen euch die kleinen Einheiten mit denen hier gearbeitet wird. Dort wo der Hochdeutsche schon überlegt welche metrische Einheit doch noch einmal gleich nach dem Millimeter kommt, da scheinen die Schwaben mit ihren Begriffen erst richtig Warmzulaufen. Ich hielt mich ja immer für einen recht unbegabten Handwerker daheim in Schwaben, aber vielleicht lag das auch einfach daran, dass ich konsequent immer das „Fitsele“ mit dem „Muggaseggele“ verwechselt habe. Naja. Wer weiß.
Die Zuordnung kommt übrigens von der unglaublich seriösen Quelle „schwoba.de" also der selben Quelle die auch T-shirts mit dem Hohenzollern EKG im Aufdruck vertreibt. Vielleicht war ich handwerklich doch nicht so zu gebrauchen… oder Reini ? ;)
Warum erzähle ich das alles? Weil uns heute in unserem Bibeltext auch eine Maßeinheit erwarten wird. Und die, das muss ich gleich zu Anfang sagen - dieses eine kleine Wort hat es in sich. Dieses eine Wort, sollte uns heute auffallen, wir sollte darüber nachdenken, und es sollte unsere Einstellung und unser Verhalten der Gemeinde Gottes gegenüber beeinflussen.
Unseren Predigttext finden wir im .
Wir befinden uns wieder im Epheserbrief. Ein Brief der mittlerweile zu meinen Lieblingsbüchern in Gottes Wort zählt. In weniger als 2500 Wörtern erörtert Paulus derart klar, was es bedeutet Christ zu sein, dass jeder von uns ausgiebig Zeit im Studium dieses Briefes verbringen sollte. Dabei scheute sich Paulus gerade in diesem Brief auch in keiner Weise „heiße Eisen“ anzupacken. In eine immer freundlichen und positiven Ton adressiert er trotzdem kompromisslos Fragen die seinen Lesern damals tief unter die Haut gegangen sein müssen.
Und ratet mal: genau so ist es heute auch noch. Wenn ihr so eine Bibel habt wie ich, dann werden die Übersetzer durch ihre eingefügte Überschrift schon gespoilert haben, welches Thema uns heute begegnen wird:
Es ist das Thema der Bewahrung der Einheit der Gemeinde Gottes. Aber lasst uns dennoch den Text aufmerksam lesen. Achtet auch gleich einmal auf dieses kleine Wort, dass uns heute erwartet. Und lasst es schon einmal auf euch wirken.
.
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut! und Sanftmut!, mit Langmut! einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.
Nach 2. Tim 3:16 sind dies Worte des lebendigen Gottes. Sie sind „Gott-gehaucht“. Und alle drei Personen der des drei-einen Gottes packt Paulus in diese paar Sätze. Die Autorität des drei-einen Gottes steht hinter dieser Ermahnung.
Und mit diesem Gedanken im Hinterkopf - welche Mengenangabe ist euch aufgefallen?
Also mir ist hier das Wort „alles“ in Vers 2 geradezu ins Auge gestochen. „Alles“ das ist mehr wie „a Fitsele“. Mehr als „grad so“ viel wie bequem. „Alles“ das ist nach oben offen.
Und noch ein zweites Wort fällt mir hier im Zusammenhang auf: diesmal ist es ein Verb, dass beschreibt wie wir dieses „Alles“ zur Verfügung stellen sollen: Vers 3 - wir sollen „eifrig bemüht sein“ schreibt Paulus hier.
Ich habe mir dieses Wort in der Vorbereitung einmal genauer angeschaut. Dieses Wort beschreibt im NT eine gewisse Dringlichkeit, eine Sorge, ein ernsthaftes Bemühen.
„Befleißige/Eile dich bald zu mir zu kommen“ schreibt Paulus dem Timotheus aus dem Gefängnis. Und damit meint er nicht : „mach dich halt schon mal auf den Weg“. Sondern vielmehr: komm so schnell du kannst!! Leg eine Schippe drauf! Schalt einen Gang höher! So würden wir das heute vllt ausdrücken!
Spüren wir diese Dringlichkeit in Paulus Ermahnung hier?
Die englische Übersetzung kommt dem wohl schon sehr nahe: „Making all the effort“ Was auch immer es kostet! Gib dein Bestes! Spare nicht an Kräften! Gib alles!
Und für was? Für den Erhalt der Einheit des Geistes in der Gemeinde!
Gib alles - für die Einheit der Gemeinde.
Gib alles - für die Einheit der Gemeinde.
Das ist das Predigtthema zu dem mich all diese Überlegungen geführt haben.
Das ist das Predigtthema zu dem mich all diese Überlegungen geführt haben.
Das ist das Predigtthema zu dem mich all diese Überlegungen geführt haben.
Die Aufforderung von der ich urteilen muss, dass es der zeitlose, ewige Wille Gottes ist, dem du und ich uns heute stellen müssen. Ich bin überzeugt dass das für jeden von uns ein „heißes Eisen“ ist. Aber als Christen dürfen wir nicht vor dem Spiegel der Wahrheit zurückschrecken. Als Christen ist das der Schmerz den wir begrüßen: die Belehrungen, Überführungen, Zurechtweisungen Gottes die uns erziehen wollen zur Gerechtigkeit.
Gib alles - für die Einheit der Gemeinde
Gib alles - für die Einheit der Gemeinde
Und wie Paulus dieses Thema erörtert damit wollen wir uns nun die verbleibende Zeit beschäftigen.
Und wie Paulus dieses Thema erörtert damit wollen wir uns nun die verbleibende Zeit beschäftigen.
Den ersten Punkt habe ich folgendermaßen überschrieben:
Gib Alles für die Einheit- denn das entspricht deiner Berufung ()
Gib Alles für die Einheit- denn das entspricht deiner Berufung ()
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut! und Sanftmut!, mit Langmut! einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.
Wandelt würdig der Berufung“ schreibt Paulus und leitet damit den Teil seines Briefes ein, in dem er uns ermahnen wird so zu leben wie es Christen entspricht. Und wisst ihr was mir echt zu denken gibt: Die Einheit der Gemeinde, ist das erste! Dem Gott durch Paulus widmet! Wie wichtig muss diese Sache dem Ewigen Gott sein! Die Einheit der Gemeinde.
Gemeinde ist schon ein bunter Haufen oder?
Das war schon zu Paulus Zeiten so: Laut einigen Gelehrten lebten damals in Ephesus 10.000-20.000 Juden in Ephesus und sie stellen im römischen Reich laut Josephus eine verhasste Minderheit dar . Durch die Verfolgung der Juden unter Caligula (AD 38) und ihre Verteilung aus Rom unter Claudius (AD 49) muss ihr Ansehen unter den römischen Bürgern zusätzlich gelitten haben. Nicht einmal die Kaiser wollten diese Menschen in ihrer Stadt dulden. Und nun stellt euch einmal vor wie dieses Gedankengut in einer Gemeinde wüten könnte, in einer Stadt in der man sich der römischen Kultur rühmt.
Diese Spannungen beobachten wir auch im Epheserbrief. Aber soweit müssen wir gar nicht zurückgehen um mögliche Spannungen in der Gemeinde auszumachen, oder? Da reicht auch schon der flüchtige Blick in unsere Zeit.
Diese Welt trennt nicht nur unterschiedliche Berufe, Hobbies und Geschmäcker. Sondern auch Gräben die viel tiefer reichen:
Wir denken da vielleicht schnell an Merkmale wie Abstammung, Herkunft, sozialen Status, Gesundheitliche Verfassung, oder das Alter, oder Geschlecht.
Ich meine unsere Gesellschaft rühmt sich ihrer Toleranz, Inklusion und Integration und doch grenzen sich alle Menschen von einander ab.
Generationenkonflikt, Geschlechterkampf, Klassenkampf, Rassismus, Ausgrenzung wegen politischer Überzeugungen, das charakterisiert doch unserer Welt, oder?
Als Tine und ich eine Woche nach dem Referendum bezüglich des Brexit in England waren, haben wir klar gesehen wie tief auch dort die Gräben gehen. Nicht einmal die Nicht konnte noch mit ihrer Oma eine Basis für echten Frieden finden!
Wie kann die Gemeinde Trennungen überwinden, die sich doch hartnäckig den besten Friedensbemühungen der Welt widersetzen?
Was eint die Gemeinde Gottes?
Für Paulus war es die gemeinsame Berufung.
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid
Das war es, was Paulus die letzten 3 Kapitel des Epheserbriefes erörtert hatte. Jeder einzelne Abschnitt dieser letzten 66 Verse führt ihn hierher zu Kapitel 4:1.
Aber was ist diese Berufung?
Ich denke am besten kann man die Berufung Gottes die an uns ergangen ist in 2 Gedanken einteilen: Wir sind berufen zu einer herrlichen Hoffnung und In das Volk Gottes hinein.
A) Berufen zu einer gemeinsamen Hoffnung (; ; 3:6)
A) Berufen zu einer gemeinsamen Hoffnung (; ; 3:6)
Während der Vorbereitung der Predigt, muss ich manchmal irgendwie einen Ortswechsel einlegen um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dieses mal hat mich mein kleiner Spaziergang auf den Friedhof in Großgründlach geführt. Ich weiß nicht wir es euch geht, aber nur selten kann ich über mein Leben in einer besseren Perspektive nachdenken als wenn ich all jene sehe, die diesen letzten Schritt schon vor mir gegangen sind.
Ich gehe dann von Stein zu Stein und schaue mir die letzten Statements darauf an. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich bewegt all das Leid für das ein jeder dieser Steine steht. Man merkt erst wieder auf was für einer gefallenen Welt wir uns befinden! Aber wisst ihr was mich am meisten schockt? Es ist diese absolute Hoffnungslosigkeit auf so vielen Steinen!
An den Grabsteinen zerbersten all die cleveren Sprüche die mir meine Kollegen über immer wieder vorhalten. Selbst in die atheistischten Steine sind Sprüche wie „Unsichtbar da“ eingemeißelt. An der sonst so stolz proklamierten absoluten Endlichkeit der Menschen muss diesen Menschen doch das Herz zerbrechen.
Und selbst das trägt noch nicht der Tatsache Rechnung, dass es einen ewigen und heiligen Gott gibt der sündigen Menschen wie wir alle es sind, ihre Rebellion mit Zorn vergelten wird ().
Und was unterscheidet uns denn von diesen Menschen? Sie waren doch genauso wie wir! Und doch hat Gott „der reich ist an Barmherzigkeit“ durch den Glauben an das Opfer Jesu uns aus all dem errettet und uns derart beschenkt!
Ich weiß nicht wie vertraut ihr bereits mit dem Epheserbrief seid. Aber lest einmal im Blick darauf was der Apostel denen zusichert die eine Beziehung zu Christus haben! Es sollte uns wirklich den Atem rauben!
In der himmlischen Welt Gottes wurden Namen ausgetauscht. Christus löschte durch seinen blutigen Tod am Kreuz die Namen der Gläubigen von der Liste der Feinde Gottes und trug ihn ein in die Liste derer denen alle Sünde vergeben ist durch das Blut Jesu, der Söhne Gottes, der Miterben des Reiches () des durch den Geist versiegeltes persönliches Eigentums Gottes dessen vollständige Erlösung Gott selbst garantiert.
Wir alle zusammen teilen dieselbe „Hoffnung der Berufung“ wie Paulus es nennt. Und Das eint uns.
Und weil du nichts dazu getan hast um diese Gnade zu erhalten, als deinen Bankrott zu erklären und dich im Glauben an den Erlöser zu klammern lebst du nur dann würdig dieser Berufung, wenn du alles für die Einheit der Gemeinde gibst.Und weil du nicht mehr und nicht weniger Anteil hast an all den Segnungen Gottes als alle deine Geschwister, lebst du nur dann würdig dieser Berufung wenn du diese Einheit mit all deinem Handeln unterstreichst.
Christus allein ist die Tür zur Gemeinde. Wir müssen nicht Franken sein. Wir müssen nicht in einer Eigentumswohnung wohnen oder ein bestimmtes Auto fahren. Wir müssen nicht einen bestimmten Beruf oder Bildungsniveau haben. Wir müssen nicht eine gutbürgerliche Vergangenheit haben. Unser auferstandener Herr ist für jeden gestorben der an sich im Glauben an ihn wendet.
B) Berufung in ein geeintes Volk (Eph 2:11-22)
B) Berufung in ein geeintes Volk (Eph 2:11-22)
Aber es steckt noch mehr hinter diesem Worten von Paulus. Und etwas, dass uns in unserer heutigen Zeit leicht abhanden kommen kann.
Denn unser Leben als Christ sehen wir zu schnell als eine private Sache zwischen uns und Gott. Und das ist ja zum Teil auch richtig so. Der Beginn deiner Beziehung mit dem Vater liegt in deiner persönlichen Hinwendung zu Jesus als deinem Herrn.
ABER - Gott rief dich nicht nur zu Christus. Er rief dich auch in sein geeintes Volk hinein.
Laut dem Wort Gottes sind wir berufen als Gläubige das geeinte Volk Gottes zu repräsentieren: Wir sind zusammen ein „neuer Mensch“ () ein Leib () ein heiliger Tempel (2:22) in den Gott mit seiner Gegenwart füllt.
Gottes Plan war nie eine Gruppe unabhängiger Einzelkämpfer. Gottes Plan mit dir war immer du als Teil des Leibes Christi, als Mitglied des neuen Volkes, dass Gott über alle Maßen liebt. Der Ruf zu Jesus als deinem Herrn war immer zugleich der Ruf hinein in die Gemeinschaft der Gläubigen.
Und dieser Ruf in die Gemeinde ist Gott unglaublich kostbar: Der Epheserbrief macht es immer wieder: Für diese Einheit starb der ewige und heilige Sohn Gottes am Kreuz:
Und wie Paulus dieses Thema erörtert damit wollen wir uns nun die verbleibende Zeit beschäftigen.
Den ersten Punkt habe ich folgendermaßen überschrieben:
Gib Alles für die Einheit- denn das entspricht deiner Berufung (Epheser 4:1)
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut! und Sanftmut!, mit Langmut! einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.
Wandelt würdig der Berufung“ schreibt Paulus und leitet damit den Teil seines Briefes ein, in dem er uns ermahnen wird so zu leben wie es Christen entspricht. Und wisst ihr was mir echt zu denken gibt: Die Einheit der Gemeinde, ist das erste! Dem Gott durch Paulus widmet! Wie wichtig muss diese Sache dem Ewigen Gott sein! Die Einheit der Gemeinde.
Gemeinde ist schon ein bunter Haufen oder?
Das war schon zu Paulus Zeiten so: Laut einigen Gelehrten lebten damals in Ephesus 10.000-20.000 Juden in Ephesus und sie stellen im römischen Reich laut Josephus eine verhasste Minderheit dar . Durch die Verfolgung der Juden unter Caligula (AD 38) und ihre Verteilung aus Rom unter Claudius (AD 49) muss ihr Ansehen unter den römischen Bürgern zusätzlich gelitten haben. Nicht einmal die Kaiser wollten diese Menschen in ihrer Stadt dulden. Und nun stellt euch einmal vor wie dieses Gedankengut in einer Gemeinde wüten könnte, in einer Stadt in der man sich der römischen Kultur rühmt.
Diese Spannungen beobachten wir auch im Epheserbrief. Aber soweit müssen wir gar nicht zurückgehen um mögliche Spannungen in der Gemeinde auszumachen, oder? Da reicht auch schon der flüchtige Blick in unsere Zeit.
Diese Welt trennt nicht nur unterschiedliche Berufe, Hobbies und Geschmäcker. Sondern auch Gräben die viel tiefer reichen:
Wir denken da vielleicht schnell an Merkmale wie Abstammung, Herkunft, sozialen Status, Gesundheitliche Verfassung, oder das Alter, oder Geschlecht.
Ich meine unsere Gesellschaft rühmt sich ihrer Toleranz, Inklusion und Integration und doch grenzen sich alle Menschen von einander ab.
Generationenkonflikt, Geschlechterkampf, Klassenkampf, Rassismus, Ausgrenzung wegen politischer Überzeugungen, das charakterisiert doch unserer Welt, oder?
Als Tine und ich eine Woche nach dem Referendum bezüglich des Brexit in England waren, haben wir klar gesehen wie tief auch dort die Gräben gehen. Nicht einmal die Nicht konnte noch mit ihrer Oma eine Basis für echten Frieden finden!
Wie kann die Gemeinde Trennungen überwinden, die sich doch hartnäckig den besten Friedensbemühungen der Welt widersetzen?
Was eint die Gemeinde Gottes?
Für Paulus war es die gemeinsame Berufung.
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid
Das war es, was Paulus die letzten 3 Kapitel des Epheserbriefes erörtert hatte. Jeder einzelne Abschnitt dieser letzten 66 Verse führt ihn hierher zu Kapitel 4:1.
Aber was ist diese Berufung?
Ich denke am besten kann man die Berufung Gottes die an uns ergangen ist in 2 Gedanken einteilen: Wir sind berufen zu einer herrlichen Hoffnung und In das Volk Gottes hinein.
a) Berufen zu einer herrlichen Hoffnung:
Während der Vorbereitung der Predigt, muss ich manchmal irgendwie einen Ortswechsel einlegen um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dieses mal hat mich mein kleiner Spaziergang auf den Friedhof in Großgründlach geführt. Ich weiß nicht wir es euch geht, aber nur selten kann ich über mein Leben in einer besseren Perspektive nachdenken als wenn ich all jene sehe, die diesen letzten Schritt schon vor mir gegangen sind.
Ich gehe dann von Stein zu Stein und schaue mir die letzten Statements darauf an. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich bewegt all das Leid für das ein jeder dieser Steine steht. Man merkt erst wieder auf was für einer gefallenen Welt wir uns befinden! Aber wisst ihr was mich am meisten schockt? Es ist diese absolute Hoffnungslosigkeit auf so vielen Steinen!
An den Grabsteinen zerbersten all die cleveren Sprüche die mir meine Kollegen über immer wieder vorhalten. Selbst in die atheistischten Steine sind Sprüche wie „Unsichtbar da“ eingemeißelt. An der sonst so stolz proklamierten absoluten Endlichkeit der Menschen muss diesen Menschen doch das Herz zerbrechen.
Und selbst das trägt noch nicht der Tatsache Rechnung, dass es einen ewigen und heiligen Gott gibt der sündigen Menschen wie wir alle es sind, ihre Rebellion mit Zorn vergelten wird (Epheser 2:3).
Und was unterscheidet uns denn von diesen Menschen? Sie waren doch genauso wie wir! Und doch hat Gott „der reich ist an Barmherzigkeit“ durch den Glauben an das Opfer Jesu uns aus all dem errettet und uns derart beschenkt!
Ich weiß nicht wie vertraut ihr bereits mit dem Epheserbrief seid. Aber lest einmal im Blick darauf was der Apostel denen zusichert die eine Beziehung zu Christus haben! Es sollte uns wirklich den Atem rauben!
In der himmlischen Welt Gottes wurden Namen ausgetauscht. Christus löschte durch seinen blutigen Tod am Kreuz die Namen der Gläubigen von der Liste der Feinde Gottes und trug ihn ein in die Liste derer denen alle Sünde vergeben ist durch das Blut Jesu, der Söhne Gottes, der Miterben des Reiches (Epheser 3:6) des durch den Geist versiegelten persönlichen Eigentums Gottes dessen vollständige Erlösung Gott selbst garantiert.
Wir alle zusammen teilen dieselbe „Hoffnung der Berufung“ wie Paulus es nennt. Und Das eint uns.
Und weil du nichts dazu getan hast um diese Gnade zu erhalten, als deinen Bankrott zu erklären und dich im Glauben an den Erlöser zu klammern lebst du nur dann würdig dieser Berufung, wenn du alles für die Einheit der Gemeinde gibst.Und weil du nicht mehr und nicht weniger Anteil hast an all den Segnungen Gottes als alle deine Geschwister, lebst du nur dann würdig dieser Berufung wenn du diese Einheit mit all deinem Handeln unterstreichst.
Christus allein ist die Tür zur Gemeinde. Wir müssen nicht Franken sein. Wir müssen nicht in einer Eigentumswohnung wohnen oder ein bestimmtes Auto fahren. Wir müssen nicht einen bestimmten Beruf oder Bildungsniveau haben. Wir müssen nicht eine gutbürgerliche Vergangenheit haben. Unser auferstandener Herr ist für jeden gestorben der an sich im Glauben an ihn wendet.
B) Berufung in ein geeintes Volk
Aber es steckt noch mehr hinter diesem Worten von Paulus. Und etwas, dass uns in unserer heutigen Zeit leicht abhanden kommen kann.
Denn unser Leben als Christ sehen wir zu schnell als eine private Sache zwischen uns und Gott. Und das ist ja zum Teil auch richtig so. Der Beginn deiner Beziehung mit dem Vater liegt in deiner persönlichen Hinwendung zu Jesus als deinem Herrn.
ABER - Gott rief dich nicht nur zu Christus. Er rief dich auch in sein geeintes Volk hinein.
Laut dem Wort Gottes sind wir berufen als Gläubige das geeinte Volk Gottes zu repräsentieren: Wir sind zusammen ein „neuer Mensch“ (Eph 2:16) ein Leib (Eph 2:16) ein heiliger Tempel (2:22) in den Gott mit seiner Gegenwart füllt.
Gottes Plan war nie eine Gruppe unabhängiger Einzelkämpfer. Gottes Plan mit dir war immer du als Teil des Leibes Christi, als Mitglied des neuen Volkes, dass Gott über alle Maßen liebt. Der Ruf zu Jesus als deinem Herrn war immer zugleich der Ruf hinein in die Gemeinschaft der Gläubigen.
Und dieser Ruf in die Gemeinde ist Gott unglaublich kostbar: Gott wollte Frieden stiften und jede Trennung überwinden und alle seine Kinder in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und beide in einem Leib mit Gott versöhnen durch das Kreuz. Epheser 2:16.
Das ist die neue Identität deiner Berufung: Du bist Teil des Volkes Gottes. Deine individuelle Erlösung war immer eine Erlösung in eine Gemeinschaft der Berufenen hinein.
Ist dir das eigentlich bewusst? Du lebst NUR dann entsprechend deiner Berufung, wenn du ALLES für die Einheit gibst!
Und ihr Lieben, diese Gedanken haben natürlich Konsequenzen! Und da müssen wir uns heute auch ehrlich prüfen:
Wie lebe ich eigentlich „Würdig der Berufung“ wenn ich nicht aktives Mitglied in einer Ortsgemeinde bin? Wie lebe ich Gottes Gedanken der Gemeinde als „Leib“ wenn ich ein amputiertes Christenleben führe?Aber auch folgende Frage: Darf diese Ermahnung „Alles für die Einheit der Gemeinde zu geben“ meine privaten Entscheidungen beeinflussen?Meinen Wohnort, so dass ich nahe genug bei meiner Gemeinde wohne?Die Priorität meiner sozialen Kontakte ?Meine berufliche Karriere? So dass ich Zeit habe meinen Geschwistern zu dienen?Die Priorität meiner finanziellen Entscheidungen, damit ich Geld übrig habe um Geschwistern in Not zu helfen?Meine emotionale Bindung - so dass mich die Freude und das Leid der Geschwister wirklich auch persönlich betrifft?
Ihr Lieben, vllt fällt euch selbst noch mehr dazu ein. Mir reicht schon diese Liste um mich selbst zu hinterfragen. Aber nicht weniger denke ich hat Gott in seinem Wort hier vor Augen. Um unsere Berufung würdig zu wandeln und die Gottgewirkte und durch Gott ersehnte Einheit zu bewahren müssen wir bereit sein wirklich zu investieren.
Das sehen wir hier auch an Paulus: er beschreibt sich als „Gebundener im Herrn“. Und wir wissen, warum er im Gefängnis saß: weil er sich eingesetzt hatte für die Einheit unter Juden und Heiden. Das kleine Wörtchen „Alles“ ist nach oben offen.
Du lebst NUR dann entsprechend deiner Berufung, wenn du ALLES für die Einheit gibst! Denn deine Berufung verbindet dich mit allen Christen. Und deine Berufung war der Ruf in Gottes Volk hinein.
Gib alles für die Einheit: indem du dich um den Frieden fördernde Tugenden mühst (Epheser 4:2-3)
Darf ich dir an dieser Stelle eine Frage stellen? Wenn du aus einer intakten Familie kommst, was bist du bereit für deine eigen Fleisch und Blut zu tun und zu erdulden?
Und nun die viel gewichtigere Frage: Wieviel mehr sollte uns doch eigentlich unsere geistliche Familie bedeuten? Unsere gemeinsame Blutsbande binden uns auf Lebenszeit zusammen. Aber unsere gemeinsame Teilhaberschaft am Leib Christi auf Ewigkeit.
Lasst uns an dieser Stelle noch einmal den Predigttext von heute lesen. Denn das Wort Gottes gibt uns hier auch noch einiges mehr an Kontext „wie“ wir um Einheit ringen sollen.
Was ist es was Paulus mit diesen Worten sagen will?
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut! und Sanftmut!, mit Langmut! einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens:
Was das Wort Gottes uns hier sagt ist, dass Gott die Einheit, die er geschaffen hat, auch aktiv praktisch in unserem Alltag verwirklicht sehen will.
Und ich hoffe, dass wir es alle hier in diesen Versen sehen: das ist nicht nur ein Vorschlag. Sondern eine ernste Ermahnung. Es ist das die Christi Blut erkaufte Einheit um die es geht. Und es ist die Einheit des Geistes die zu bewahren wir aufgefordert werden. Alles Sehnen Gottes und alle seine Autorität stehen hinter diesen Versen.
Und sein Apostel nimmt sich hier selbst zum Vorbild: genau wie er - „der Gebundene“ durch seine Fesseln an seine Wächter geschmiedet ist. So soll auch das Volk Gottes durch Frieden und Liebe untereinander verbunden sein.
Und doch ist Einheit ein zarter Stoff der leicht zerreißt. Es macht Mühe ihn zu erhalten. Deswegen zeigt uns Paulus hier „Nadel und Faden“ um die Einheit zu flicken.
Ich habe den zweiten Punkt folgendermaßen überschrieben:
Gib alles für die Einheit: indem du dich um den Frieden fördernde Tugenden mühst
Und als solche nennt Paulus : Demut, Sanftmut, Langmut, und Liebe.
Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen weggetan hatte, damit er die zwei (Juden und Heiden) , Frieden stiftend in sich selbst zu einem! neuen Menschen schüfe und die beiden in einem Leib mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nach dem er durch dieses die Feindschaft getötet hatte. (Epheser 2:16)
a) Demut
Zwischenfrage: Wer von euch Eltern würde auf Kosten seiner Kinder prahlen? Wer von euch würde sein eigen Fleisch und Blut verachten, degradieren, benutzen? Wer von euch könnte es Achselzuckend akzeptieren wenn seine Kinder obdachlos auf der Straße leben würden?
Warum meldet sich keiner? Ich denke der Grund ist, weil eure Kinder euch teuerer sind als eurer eigenes Wohlergehen, oder?
Und wisst ihr, genau die selbe Tugend sollten wir auch den Geschwistern gegenüber haben. Paulus nennt diese Eigenschaft Demut. Und das ist die erste Tugend um den zarten Stoff der Einheit zu flicken. Es erfordert von dir Demut.
In der Bibel beschreibt diese Tugend das Gegenteil des Hochmütigen. Also das Gegenteil des Menschen, der seinen eigen Vorteil immer im Blick hat (Phil 2:3). Der kalkuliert so handelt, dass ihm dadurch ein Nutzen entsteht (Phil 2:4). Das Gegenteil der Egoistischen Selfi-Selbstdarsteller, denen es vor allem um „Selbstverwirklichung geht.
Der Demütige ist nicht arrogant. Wenn er die Geschwister in der Gemeinde anschaut, dann achtet er jeden Einzelnen für „höher als sich selbst“ (Phil 2:3). Der Demütige ist bereit für seine Geschwister alle persönlichen Vorteile aufzugeben.
So wie Christus -der - obwohl er selbst Gott war- sich selbst zu NICHTS machte und sein Leben hingab für das Wohl der Gemeinde.
Wenig bedroht die Einheit der Gemeinde so sehr wie überheblicher Stolz, Eigennutz und Arroganz. Und wenig hält die Gemeinde zusammen wie Demütige Hingabe zum Wohl der Geschwister.
Wenn du Paulus gefragt hättest: Paulus wie kann ich nach Gottes Willen meiner Berufung gerecht werden - Paulus erste Antwort wäre gewesen - indem du dich erniedrigst und dem Wohl aller Geschwister dienst. Denn das erhält die Einheit.
Das gilt für Gemeinden untereinander. Aber auch für jedes Einzelne Mitglied einer Ortsgemeinde wie die FBG Erlangen.
B) Sanftmut
Aber Paulus erwähnt auch noch eine zweite Tugend. Auch von ihr hören wir in unserer Gesellschaft nicht mehr viel. In unserer Ellenbogengesellschaft zählt Durchsetzungsstärke. Sanftmut - den Begriff müssen die meisten Menschen erst einmal googeln um mit ihm etwas anfangen zu können.
Sanftmut ist keine Tugend für Schwächlinge. Sanftmut beschreibt in der Bibel eben nicht den Menschen der sich einfach leicht einschüchtern lässt. Sanftmut ist auch nicht Gleichgültigkeit.
Interessanterweise wird dieses Wort im griechischen auf für die Zähmung von Tieren verwendet. Das heißt die Fähigkeit zur Selbstkontrolle schwingt in diesem Wort mit. Weiterhin wird Sanftmut immer wieder mit den Worten : Milde, Freundlichkeit verwendet.
„Sanftmütig ist der Mensch" , so fasst es ein Autor zusammen, „der sich nicht zum Zorn hinreißen lässt. Er ist ohne vermeidbare Härte im Affekt, er ist weich und behutsam… Diese Behutsamkeit ist eine Art Vorsicht, die keinen Schaden an einem anderen Menschen herankommen lassen will.“
Ich finde diese Definition sehr treffend im Blick darauf wie die Bibel dieses Wort verwendet.
„Eine milde Behutsamkeit im Umgang die keinen Schaden an die andere Person herankommen lassen will.“
Und hier gibt es schon genug um uns selbst zu prüfen. Wie gesagt, es ist der Schmerz den wir Christen suchen, denn wir dürfen uns nicht dem Spiegel der Wahrheit verschließen:
Gemeinde ist ein Ort wo begnadigte Sünder eine gemeinsame Berufung teilen - wie reagierst du wenn deine Geschwister an dir sündigen?
bist du ein Mensch der schnell ungehalten reagiert?
Gemeinde ist der Leib in dem unterschiedlichste soziale Stände und geistliche Autorität durch Gott verliehen worden sind
Nutzt du deine Position im Reich Gottes oder in der Gesellschaft aus um andere zu dominieren?
In der Gemeinde gibt es viele Themen wo wir einfach unterschiedliche Meinungen und Geschmäcker haben: Wie gehst du damit um?
Machst du den Unterschiedlichen Musikgeschmack zu einem Streitthema?
Wenig bedroht die Harmonie der Gemeinde so sehr wie Streitsucht, Grobheiten und die Misstöne der Zornausbrüche. Und wenig hält die Gemeinde zusammen wie die milde Behutsamkeit im Umgang miteinander, die keinen Schaden an die Geschwister herankommenlassen will.
c) Langmut
Die Dritte Tugend die Paulus erwähnt ist die Langmut.
Ich weiß nicht wer von euch schon einmal vom Florentiner Fussball gehört hat? Es ist ein ziemlich verrücktes Spiel. Im Grunde geht es mit 27x27 Spielern um eine Sportart die Boxen, Rugby und Fussball irgendwie miteinander vereint. Das erste mal wurde dieses historische Spiel am 17. Februar 1530 gespielt. Zu dieser Zeit wurden Florenz von den kaiserlichen Truppen von Karl V. belagert. Um zu demonstrieren, dass der Widerstand de Stadt Florenz noch lange nicht gebrochen war, entwickelten die Florentiner Adeligen dieses raue Spiel. Sie wollten zeigen, weder ihr Kampfgeist, noch ihre Hoffnung war durch die Belagerung gebrochen worden.
Ganz ähnlich wird das Wort Langmut in antiker Literatur verwendet: eine Ausdauer, Beharrlichkeit während einer Belagerung die sich aus der ungebrochenen Hoffnung auf den Sieg speist. Für einen Landwirt bezeichnete es sein beharrliches Arbeiten auf dem Feld auch ohne sofortige sichtbare Resultate.
Und diese Tugend lehrt uns hier Gottes Wort ist ebenfalls eine notwendige Eigenschaft für ein gesundes Gemeindemitglied, eine gesunde Ortsgemeinde und für die Einheit der verschiedenen bibeltreuen Gemeinden.
Bist du ein solch geduldiges Gemeindemitglied? Erträgst du in dieser Ausdauer deine die Makel Geschwister oder verlangst du nach sofortigen Resultaten? Hast ihn noch in dir, den Kampfgeist für die Einheit, die Hoffnung auf Gottes Wirken in den Leben deiner Brüder und Schwestern, oder bist du bitter geworden?
Wir müssen das hier einfach klar sehen:
Wenig bedroht die Einheit der Gemeinde so sehr wie deine Ungeduld mit deinen Geschwistern. Paulus hätte hier nicht genannt wenn sie nicht wichtig wäre!
Die Bitterkeit in dir, auch wenn sie niemand sehen kann - ist Gift für die Einheit der Gemeinde.
Wenn du Paulus gefragt hättest: Paulus wie kann ich nach Gottes Willen meiner Berufung gerecht werden - Paulus Antwort wäre gewesen - indem du akzeptierst dass deine Geschwister noch wachsen und in der Hoffnung auf Gott Ausdauer in deinem Dienst und deiner Vergebungsbereitschaft ihnen gegenüber zeigst.
So wie Gott Geduld mit dir hat (und wie groß ist doch seine Geduld) sollst du Geduld mit deinen Geschwistern haben.
D) Liebe
Und mit all diesen Eigenschaften erreicht Paulus seinen Höhepunkt der Tugenden die den Frieden und die Einheit in der Gemeinde bewahren: Deinem Vollen Einsatz für die selbstlose Liebe.
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut! und Sanftmut!, mit Langmut! einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens:
Ist uns klar was hier von uns gefordert ist? Das Wort Gottes fordert hier eine Liebe von uns, die Gottes Liebe zu uns nachahmt. Alle Demut, Alle Sanftmut, Alle Langmut in Liebe.
Die Liebe rechnet nicht Verdienst gegen Verdienst. Sie gibt alles - und sucht dafür keinen Lohn. So wie Gott - der verdammenswerte Sünder mit allen segnete was der Himmel zu bieten hat. Und die Rechnung dafür beglich mit dem Leben seines Sohnes. Diese Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie erträgt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles und hört niemals auf (1.Kor 13:7)
Wisst ihr, ich glaube das ist radikal. Das ist nichts, dass wir einfach einmal nebenbei abhaken. Das ist mehr als eine sich Einach nur an eine gewisse Netiquette zu halten. Das erfordert nichts weniger als den Tod unseres alten Ichs.
Ich muss sagen, dass hat mich in der Vorbereitung echt hart getroffen. Aber ich verstehe nun das innige Gebet von Paulus für die Epheser damals, dass sie doch Verstehen würden wie sehr Jesus sie Liebt und beginnen würden auf Gottes Kraft in ihrem Leben zu vertrauen.
Diese Art Liebe kann kein Mensch produzieren. Diese Liebe können wir nur spiegeln wenn wir sie selber erlebt haben.
Johannes macht das in seinem ersten Brief so deutlich wie kaum ein anderer:
Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind wir auch schuldig einander zu lieben…Wenn wir einander lieben bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollendet…Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe die Gott zu uns hat…Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. … und dieses Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll. (1.Joh 4:13-21 in Auszügen)
Das was unsere Berufung erfordert ist unser voller Einsatz für die Gemeinde. Die Frage ist: willst du deiner Berufung würdig leben? Willst du Gott gehorchen? Dann ringe im Gebet um diese Liebe zu all deinen Geschwistern. Lass keine Ausnahmen zu. Und hilf mir, hilf deinen Geschwistern dort es ihnen schwer fällt. Ermahne uns in Demut, Sanftmut und Geduld. Das ist es wozu dieses Bibelwort dich auffordert.
Gib dein Bestes für die Einheit - durch deine Hingabe an die biblische Lehre (Epheser 4:4-6)
Kommen wir zum dritten Punkt für heute morgen. Ja - wie immer habe ich drei meine Predigt in drei Punkte gegliedert. Und wie immer rennt mir die Zeit davon. Trotzdem möchte ich diesen letzten Punkt zumindest noch anreißen:
Für Paulus war die Motivation alles für die Einheit der Gemeinde zu geben die Größe der Berufung der Gläubigen in Gottes weltweites heiliges Volk.
Und in den letzten Versen unseres Textes sehen wir das Fundament der Einheit der Christen: unser gemeinsames Bekenntnis.
Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.
Wir glauben dass es nur eine Gemeinde gibt zu der Gläubige aller Völker zu allen Zeiten gehören. Wir glauben dass ein einziger Heiliger Geist in uns Christen wirkt, unabhängig von den Verschiedenheiten unserer Begabung. Wir glauben an die Eine Hoffnung die wir mit allen Gläubigen teilen, egal ob arm, reich, angesehen oder verachtet in der Welt. Wir bekennen uns zu einem Herrn dessen Autorität wir uns unterstellen: Jesus Christus. Wir bekennen uns zu einem Glauben - dem an die irrtumslose Autorität des Wortes Gottes. Wir bekennen dass es nur einen einzigen Gott gibt und keine Vielzahl und bekennen dass diese souverän ist über all seinen Geschöpfen und er der ist der wirkt und in allen Gläubigen Wohnt.
Das ist das Fundament unserer Einheit als Christen. Und damit wird diese Einheit nicht beliebig. Sie ist gekoppelt an das Bekenntnis zu Gottes Wort.
Und damit ich nun nicht sofort ein neues Fass öffne - würde ich euch gerne einen schlichten Satz mitgeben den wir aus dieser Beobachtung anwenden können:
Gib alles für die Einheit - durch deine Hingabe an die biblische, christuszentrierte Lehre
Ohne ein gemeinsames Fundament - keine echte Einheit. Für Paulus scheint dies nie in Frage gestanden zu haben. Und das eine Fundament das wir Christen heute besitzen ist laut dem Epheserbrief „die Grundlage der Apostel und Propheten, indem Jesus Christus selbst der Eckstein ist“ (Eph. 2:20).
Und damit möchte ich auch schon zur Anwendung kommen: Gibst du alles für die Einheit der Gemeinde indem du eifrig bist das Wort Gottes zu studieren? Und wenn du die Bibel liest: suchst du die Wahrheit? Oder nur die Bestätigung deiner eigenen Standpunkte?
Gott wollte Frieden stiften und jede Trennung überwinden und alle seine Kinder in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und beide in einem Leib mit Gott versöhnen durch das Kreuz. .
Das ist die neue Identität deiner Berufung: Du bist Teil des Volkes Gottes. Deine individuelle Erlösung war immer eine Erlösung in eine Gemeinschaft der Berufenen hinein.
Ist dir das eigentlich bewusst? Du lebst NUR dann entsprechend deiner Berufung, wenn du ALLES für die Einheit gibst!
Und ihr Lieben, diese Gedanken haben natürlich Konsequenzen! Und da müssen wir uns heute auch ehrlich prüfen:
Wie lebe ich eigentlich „Würdig der Berufung“ wenn ich nicht aktives Mitglied in einer Ortsgemeinde bin? Wie lebe ich Gottes Gedanken der Gemeinde als „Leib“ wenn ich ein amputiertes Christenleben führe?Aber auch folgende Frage: Darf diese Ermahnung „Alles für die Einheit der Gemeinde zu geben“ meine privaten Entscheidungen beeinflussen?Meinen Wohnort, so dass ich nahe genug bei meiner Gemeinde wohne?Die Priorität meiner sozialen Kontakte ?Meine berufliche Karriere? So dass ich Zeit habe meinen Geschwistern zu dienen?Die Priorität meiner finanziellen Entscheidungen, damit ich Geld übrig habe um Geschwistern in Not zu helfen?Meine emotionale Bindung - so dass mich die Freude und das Leid der Geschwister wirklich auch persönlich betrifft?
Ihr Lieben, vllt fällt euch selbst noch mehr dazu ein. Mir reicht schon diese Liste um mich selbst zu hinterfragen. Aber nicht weniger denke ich hat Gott in seinem Wort hier vor Augen. Um unsere Berufung würdig zu wandeln und die Gottgewirkte und durch Gott ersehnte Einheit zu bewahren müssen wir bereit sein wirklich zu investieren.
Das sehen wir hier auch an Paulus: er beschreibt sich als „Gebundener im Herrn“. Und wir wissen, warum er im Gefängnis saß: weil er sich eingesetzt hatte für die Einheit unter Juden und Heiden. Das kleine Wörtchen „Alles“ ist nach oben offen.
Du lebst NUR dann entsprechend deiner Berufung, wenn du ALLES für die Einheit gibst! Denn deine Berufung verbindet dich mit allen Christen. Und deine Berufung war der Ruf in Gottes Volk hinein.
Gib alles für die Einheit: indem du dich um den Frieden fördernde Tugenden mühst ()
Gib alles für die Einheit: indem du dich um den Frieden fördernde Tugenden mühst ()
Das war der erste Punkt für heute morgen. Aber Gottes Wort bleibt nicht in seinen Ausführungen bei vagen Aufforderungen stehen. Er gibt uns hier sehr deutliche und klare Anweisungen.
Darf ich dir an dieser Stelle eine Frage stellen? Wenn du aus einer intakten Familie kommst, was bist du bereit für deine eigen Fleisch und Blut zu tun und zu erdulden?
Und nun die viel gewichtigere Frage: Wieviel mehr sollte uns doch eigentlich unsere geistliche Familie bedeuten? Unsere gemeinsame Blutsbande binden uns auf Lebenszeit zusammen. Aber unsere gemeinsame Teilhaberschaft am Leib Christi auf Ewigkeit.
Lasst uns an dieser Stelle noch einmal den Predigttext von heute lesen. Denn das Wort Gottes gibt uns hier auch noch einiges mehr an Kontext „wie“ wir um Einheit ringen sollen.
Was ist es was Paulus mit diesen Worten sagen will?
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut! und Sanftmut!, mit Langmut! einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens:
Was das Wort Gottes uns hier sagt ist, dass Gott die Einheit, die er geschaffen hat, auch aktiv praktisch in unserem Alltag verwirklicht sehen will.
Und ich hoffe, dass wir es alle hier in diesen Versen sehen: das ist nicht nur ein Vorschlag. Sondern eine ernste Ermahnung. Es ist das die Christi Blut erkaufte Einheit um die es geht. Und es ist die Einheit des Geistes die zu bewahren wir aufgefordert werden. Alles Sehnen Gottes und alle seine Autorität stehen hinter diesen Versen.
Und sein Apostel nimmt sich hier selbst zum Vorbild: genau wie er - „der Gebundene“ durch seine Fesseln an seine Wächter geschmiedet ist. So soll auch das Volk Gottes durch Frieden und Liebe untereinander verbunden sein.
Und doch ist Einheit ein zarter Stoff der leicht zerreißt. Es macht Mühe ihn zu erhalten. Deswegen zeigt uns Paulus hier „Nadel und Faden“ um die Einheit zu flicken.
Ich habe den zweiten Punkt folgendermaßen überschrieben:
Gib alles für die Einheit: indem du dich um den Frieden fördernde Tugenden mühst
Und als solche nennt Paulus : Demut, Sanftmut, Langmut, und Liebe.
A) Demut - den anderen achte ich höher als mich selbst
A) Demut - den anderen achte ich höher als mich selbst
Zwischenfrage: Wer von euch Eltern würde auf Kosten seiner Kinder prahlen? Wer von euch würde sein eigen Fleisch und Blut verachten, degradieren, benutzen? Wer von euch könnte es Achselzuckend akzeptieren wenn seine Kinder obdachlos auf der Straße leben würden?
Warum meldet sich keiner? Ich denke der Grund ist, weil eure Kinder euch teuerer sind als eurer eigenes Wohlergehen, oder?
Und wisst ihr, genau die selbe Tugend sollten wir auch den Geschwistern gegenüber haben. Paulus nennt diese Eigenschaft Demut. Und das ist die erste Tugend um den zarten Stoff der Einheit zu flicken. Es erfordert von dir Demut.
In der Bibel beschreibt diese Tugend das Gegenteil des Hochmütigen. Also das Gegenteil des Menschen, der seinen eigen Vorteil immer im Blick hat (). Der kalkuliert so handelt, dass ihm dadurch ein Nutzen entsteht (). Das Gegenteil der Egoistischen Selfi-Selbstdarsteller, denen es vor allem um „Selbstverwirklichung geht.
Der Demütige ist nicht arrogant. Wenn er die Geschwister in der Gemeinde anschaut, dann achtet er jeden Einzelnen für „höher als sich selbst“ (). Der Demütige ist bereit für seine Geschwister alle persönlichen Vorteile aufzugeben.
So wie Christus -der - obwohl er selbst Gott war- sich selbst zu NICHTS machte und sein Leben hingab für das Wohl der Gemeinde.
Wenig bedroht die Einheit der Gemeinde so sehr wie überheblicher Stolz, Eigennutz und Arroganz. Und wenig hält die Gemeinde zusammen wie Demütige Hingabe zum Wohl der Geschwister.
Wenn du Paulus gefragt hättest: Paulus wie kann ich nach Gottes Willen meiner Berufung gerecht werden - Paulus erste Antwort wäre gewesen - indem du dich erniedrigst und dem Wohl aller Geschwister dienst. Denn das erhält die Einheit.
Das gilt für Gemeinden untereinander. Aber auch für jedes Einzelne Mitglied einer Ortsgemeinde wie die FBG Erlangen. Wenn du also deiner Berufung gerecht werden willst - dann wirst du dich in Demut üben.
B) Sanftmut - ich bin behutsam, denn ich will meine Geschwister nicht verletzen
B) Sanftmut - ich bin behutsam, denn ich will meine Geschwister nicht verletzen
Aber Paulus erwähnt auch noch eine zweite Tugend. Auch von ihr hören wir in unserer Gesellschaft nicht mehr viel. In unserer Ellenbogengesellschaft zählt Durchsetzungsstärke. Sanftmut - den Begriff müssen die meisten Menschen erst einmal googeln um mit ihm etwas anfangen zu können.
Sanftmut ist keine Tugend für Schwächlinge. Sanftmut beschreibt in der Bibel eben nicht den Menschen der sich einfach leicht einschüchtern lässt. Sanftmut ist auch nicht Gleichgültigkeit.
Interessanterweise wird dieses Wort im griechischen auf für die Zähmung von Tieren verwendet. Das heißt die Fähigkeit zur Selbstkontrolle schwingt in diesem Wort mit. Weiterhin wird Sanftmut immer wieder mit den Worten : Milde, Freundlichkeit verwendet.
„Sanftmütig ist der Mensch" , so fasst es ein Autor zusammen, „der sich nicht zum Zorn hinreißen lässt. Er ist ohne vermeidbare Härte im Affekt, er ist weich und behutsam… Diese Behutsamkeit ist eine Art Vorsicht, die keinen Schaden an einem anderen Menschen herankommen lassen will.“
Ich finde diese Definition sehr treffend im Blick darauf wie die Bibel dieses Wort verwendet.
„Eine milde Behutsamkeit im Umgang die keinen Schaden an die andere Person herankommen lassen will.“
Und hier gibt es schon genug um uns selbst zu prüfen. Wie gesagt, es ist der Schmerz den wir Christen suchen, denn wir dürfen uns nicht dem Spiegel der Wahrheit verschließen:
Gemeinde ist ein Ort wo begnadigte Sünder eine gemeinsame Berufung teilen - wie reagierst du wenn deine Geschwister an dir sündigen?
bist du ein Mensch der schnell ungehalten reagiert?
Gemeinde ist der Leib in dem unterschiedlichste soziale Stände und geistliche Autorität durch Gott verliehen worden sind
Nutzt du deine Position im Reich Gottes oder in der Gesellschaft aus um andere zu dominieren?
In der Gemeinde gibt es viele Themen wo wir einfach unterschiedliche Meinungen und Geschmäcker haben: Wie gehst du damit um?
Machst du sie zu einem Streitthema?
Wenig bedroht die Harmonie der Gemeinde so sehr wie Streitsucht, Grobheiten und die Misstöne der Zornausbrüche. Und wenig hält die Gemeinde zusammen wie die milde Behutsamkeit im Umgang miteinander, die keinen Schaden an die Geschwister herankommenlassen will. Wenn du also entsprehend deiner Berufung leben willst - dann wirst du daran arbeiten Sanftmut zu entwickeln.
c) Langmut - ich werde nicht bitter
c) Langmut - ich werde nicht bitter
Die Dritte Tugend die Paulus erwähnt ist die Langmut.
Ich weiß nicht wer von euch schon einmal vom Florentiner Fussball gehört hat? Es ist ein ziemlich verrücktes Spiel. Im Grunde geht es mit 27x27 Spielern um eine Sportart die Boxen, Rugby und Fussball irgendwie miteinander vereint. Das erste mal wurde dieses historische Spiel am 17. Februar 1530 gespielt. Zu dieser Zeit wurden Florenz von den kaiserlichen Truppen von Karl V. belagert. Um zu demonstrieren, dass der Widerstand de Stadt Florenz noch lange nicht gebrochen war, entwickelten die Florentiner Adeligen dieses raue Spiel. Sie wollten zeigen, weder ihr Kampfgeist, noch ihre Hoffnung war durch die Belagerung gebrochen worden.
Ganz ähnlich wird das Wort Langmut in antiker Literatur verwendet: eine Ausdauer, Beharrlichkeit während einer Belagerung die sich aus der ungebrochenen Hoffnung auf den Sieg speist. Für einen Landwirt bezeichnete es sein beharrliches Arbeiten auf dem Feld auch ohne sofortige sichtbare Resultate.
Und diese Tugend lehrt uns hier Gottes Wort ist ebenfalls eine notwendige Eigenschaft für ein gesundes Gemeindemitglied, eine gesunde Ortsgemeinde und für die Einheit der verschiedenen bibeltreuen Gemeinden.
Bist du ein solch geduldiges Gemeindemitglied? Erträgst du in dieser Ausdauer deine die Makel Geschwister oder verlangst du nach sofortigen Resultaten? Hast ihn noch in dir, den Kampfgeist für die Einheit, die Hoffnung auf Gottes Wirken in den Leben deiner Brüder und Schwestern, oder bist du bitter geworden?
Wir müssen das hier einfach klar sehen:
Wenig bedroht die Einheit der Gemeinde so sehr wie deine Ungeduld mit deinen Geschwistern. Paulus hätte hier nicht genannt wenn sie nicht wichtig wäre!
Die Bitterkeit in dir, auch wenn sie niemand sehen kann - ist Gift für die Einheit der Gemeinde.
Wenn du Paulus gefragt hättest: Paulus wie kann ich nach Gottes Willen meiner Berufung gerecht werden - Paulus Antwort wäre gewesen - indem du akzeptierst dass deine Geschwister noch wachsen und in der Hoffnung auf Gott Ausdauer in deinem Dienst und deiner Vergebungsbereitschaft ihnen gegenüber zeigst.
So wie Gott Geduld mit dir hat (und wie groß ist doch seine Geduld) sollst du Geduld mit deinen Geschwistern haben.
D) Liebe - ich gebe mich für das Wohl der Geschwister hin
D) Liebe - ich gebe mich für das Wohl der Geschwister hin
Und mit all diesen Eigenschaften erreicht Paulus seinen Höhepunkt der Tugenden die den Frieden und die Einheit in der Gemeinde bewahren: Deinem Vollen Einsatz für die selbstlose Liebe.
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut! und Sanftmut!, mit Langmut! einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens:
Ist uns klar was hier von uns gefordert ist? Das Wort Gottes fordert hier eine Liebe von uns, die Gottes Liebe zu uns nachahmt. Alle Demut, Alle Sanftmut, Alle Langmut in Liebe.
Und diese Liebe ist nicht das Gefühl der Sympathie mit der sie unsere Gesellschaft verwechselt. Wenn Gottes Wort von Liebe spricht meint sie etwas völlig anders als das. Gott definiert Liebe als die fortwährende Handlung des aufopferungsvollen Dienens um die Bedürnissse des Gegenübers zu erfüllen.
Wen sollst du dienen? Jeden der etwas braucht, was du ihm geben kannst. Wen sollst du dienen? Jeden Menschen - auch wenn du keine emotionale Anziehung oder Symphathie für ihn empfindest.
Und diese Liebe rechnet nicht Verdienst gegen Verdienst. Sie gibt alles - und sucht dafür keinen Lohn. Sie behandelt die Geschwister wie Könige - ohne irgendetwas dafür zu erwarten. Diese Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie erträgt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles und hört niemals auf (1.Kor 13:7)
Das beste Besipiel das mir dazu einfällt ist das worüber Olliver letzte Woche gepredigt hat. Jesus verbringt seine letzen Stunden mit seinen Jüngern. Und während sie streiten wer der Größte unter ihnen ist, geht der Schöpfer dieses Universums auf die Knie und wäscht diesen arroganten, hochmütigen, lautstark streitenden Jüngern die Füße. Und mitten unter ihnen: Judas Iskariot. Selbst diesen hinterhältigen Verräter liebte Jesus “bis ans Ende” (Joh 13:1)
Und mit genau derselben Liebe, sind wir aufgefordert einander zu ertragen und die Einheit zu bewahren.
Das sollte uns wirklich zu denken geben was Gottes Wort in diesen Versen fordert. Die aufopferung für die deine Geschwister ist eine notwendige Zutat für den Erhalt der Einheit des Geistes.
Ich muss sagen, dass hat mich in der Vorbereitung echt hart getroffen. Denn wie schnell bin ich darin Menschen abzuschreiben. Und doch ist diese Lieblosigkeit eines der zerstörerischten Gift wenn es um die Einheit der Gemeinde - einen der sehnlichtsten Wünsche unseres Herrn geht.
Wisst ihr, das ist radikal. Das ist nichts, dass wir einfach einmal nebenbei abhaken. Das ist mehr als eine sich Einach nur an eine gewisse Netiquette zu halten. Das erfordert nichts weniger als den Tod unseres alten Egos.
So wie Gott - der verdammenswerte Sünder mit allen segnete was der Himmel zu bieten hat. Und die Rechnung dafür beglich mit dem Leben seines Sohnes.
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So wie Gott - der verdammenswerte Sünder mit allen segnete was der Himmel zu bieten hat. Und die Rechnung dafür beglich mit dem Leben seines Sohnes. Diese Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie erträgt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles und hört niemals auf (1.Kor 13:7)
Wisst ihr, ich glaube das ist radikal. Das ist nichts, dass wir einfach einmal nebenbei abhaken. Das ist mehr als eine sich Einach nur an eine gewisse Netiquette zu halten. Das erfordert nichts weniger als den Tod unseres alten Ichs.
Aber ich verstehe nun das innige Gebet von Paulus für die Epheser damals, dass sie doch Verstehen würden wie sehr Jesus sie Liebt und beginnen würden auf Gottes Kraft in ihrem Leben zu vertrauen.
Denn diese Art Liebe kann kein Mensch produzieren. Diese Liebe können wir nur spiegeln wenn wir sie selber erlebt haben.
Johannes macht das in seinem ersten Brief so deutlich wie kaum ein anderer:
Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind wir auch schuldig einander zu lieben…Wenn wir einander lieben bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollendet…Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe die Gott zu uns hat…Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. … und dieses Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll. (1. in Auszügen)
Wie sieht das aus bei dir? Bist du bereit deine Geschwister auf diese Weise zu lieben?
Wenig besudelt die Berufung der Christen wie die Lieblosikgeit mit denen die Christenheit in den letzten Jahrhunderten gegen Gottes Wort gesündigt het. Innerhalb von Gemeinden und ebenso auch zwischen den verschiedenen Ortsgemeinden. Das ist mir in der Vorbereitung wirklich klar geworden.
Daher bin ich überzeugt dass diese Verse von Paulus heute so relevant für uns sind wie eh und je.
Das was unsere Berufung erfordert ist unser voller Einsatz für die Gemeinde. Die Frage ist: willst du deiner Berufung würdig leben? Willst du Gott gehorchen? Dann ringe im Gebet um diese Liebe zu all deinen Geschwistern. Lass keine Ausnahmen zu. Und hilf mir, hilf deinen Geschwistern dort es ihnen schwer fällt. Ermahne uns in Demut, Sanftmut und Geduld. Das ist es wozu dieses Bibelwort dich auffordert.
Das was unsere Berufung erfordert ist unser voller Einsatz für die Gemeinde. Die Frage ist: willst du deiner Berufung würdig leben? Willst du Gott gehorchen? Dann ringe im Gebet um diese Liebe zu all deinen Geschwistern. Lass keine Ausnahmen zu. Und hilf mir, hilf deinen Geschwistern dort es ihnen schwer fällt. Ermahne uns in Demut, Sanftmut und Geduld. Das ist es wozu dieses Bibelwort dich auffordert.
Gib Alles für die Einheit - durch deine Hingabe an die biblische, christuszentrierte Lehre ()
Gib Alles für die Einheit - durch deine Hingabe an die biblische, christuszentrierte Lehre ()
Kommen wir zum dritten Punkt für heute morgen. Ja - wie immer habe ich drei meine Predigt in drei Punkte gegliedert. Und wie immer rennt mir die Zeit davon. Trotzdem möchte ich diesen letzten Punkt zumindest noch anreißen:
Für Paulus war die Motivation alles für die Einheit der Gemeinde zu geben die Größe der Berufung der Gläubigen in Gottes weltweites heiliges Volk.
Und in den letzten Versen unseres Textes sehen wir das Fundament der Einheit der Christen: unser gemeinsames Bekenntnis.
Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.
Wir glauben dass es nur eine Gemeinde gibt zu der Gläubige aller Völker zu allen Zeiten gehören.
Wir glauben dass ein einziger Heiliger Geist in uns Christen wirkt, unabhängig von den Verschiedenheiten unserer Begabung.
Wir glauben an die Eine Hoffnung die wir mit allen Gläubigen teilen, egal ob arm, reich, angesehen oder verachtet in der Welt.
Wir bekennen uns zu einem Herrn dessen Autorität wir uns unterstellen: Jesus Christus.
Wir bekennen uns zu einem Glauben - dem an die irrtumslose Autorität des Wortes Gottes.
Wir sind alle auf den drei-einen Gott getauft und ihm nicht einzelnen Menschen untertan
Wir bekennen dass es nur einen einzigen Gott gibt und keine Vielzahl und bekennen dass dieser Gott souverän ist über all seinen Geschöpfen und er der ist der wirkt und in allen Gläubigen Wohnt.
Das ist das Fundament unserer Einheit als Christen. Und damit wird diese Einheit nicht beliebig. Sie ist gekoppelt an das Bekenntnis zu Gottes Wort.
Und damit ich nun nicht sofort ein neues Fass öffne - würde ich euch gerne einen schlichten Satz mitgeben den wir aus dieser Beobachtung anwenden können:
Gib alles für die Einheit - durch deine Hingabe an die biblische, christuszentrierte Lehre
Ohne ein gemeinsames Fundament - keine echte Einheit. Für Paulus scheint dies nie in Frage gestanden zu haben. Und das eine Fundament das wir Christen heute besitzen ist laut dem Epheserbrief „die Grundlage der Apostel und Propheten, indem Jesus Christus selbst der Eckstein ist“ (Eph. 2:20).
Und damit möchte ich auch schon zur Anwendung kommen: Gibst du alles für die Einheit der Gemeinde indem du eifrig bist das Wort Gottes zu studieren? Und wenn du die Bibel liest: suchst du die Wahrheit? Oder nur die Bestätigung deiner eigenen Standpunkte?