Hochzeit Inga & Mark (Predigt)

Einleitung:

Inga & Mark, heute ist Der Tag, euer Tag.

In meiner Predigt geht es heute nicht hauptsächlich, aber auch um Witwen und Schwiegermütter. Wie das zu einer Hochzeit passt, wird sich, hoffentlich noch herrausstellen. vor allem aber geht es heute um ein Versprechen: Ihr wollt euch heute ebenfalls ein Versprechen geben und deshalb sind wir gewissermasen hier.

Ich möchte das gesammte versprechen lesen. ich lese aus der Luther-Übersetzung:

Der Text:

Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. 17 Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der Herr tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden. (Luther 1084)

Ein folgenschweres Versprechen:

Dieses Versprechen kommt aus einem, auf den ersten Blick unscheinbaren Alttestamnetlichen Buch. Dem Buch Rut.

Dieses kurze Buch ist tatsächlich eine literarische Meisterleistung hebräischer Erzählkunst.

Dabei erzählt es von einfachen Menschen die ein "normales" Leben führen. Und denoch einen großen Unterschied machen. (Vielleicht nehmen sie mal wieder die Bibel in die Hand und lesen z.B diese Geschichte von Ruth.)

Bevor wir wieder auf das Versprechen zu sprechen kommen möchte ich euch die Vor-Geschichte dieses Versprechen erzählen.

Das soll uns helfen es richtig einordnen und verstehen zu können.

Die Vor-Geschichte

Das Buch Rut beginnt mit dem Hinweis zum Zeitlichen Rahmen dieser Begebenheiten: "zu der Zeit als die Richter richteten..."

Die Bibel beschreibt uns die Zeit der Richter als eine Zeit die von Unruhen und Unbeständigkeit gepägt war. Das Buch der Richter macht deutlich, das Volk Gottes lebt nicht nach den Maßstäben Gottes sondern geht eigene Wege. Das merkt man in allen Bereichen der Gesellschaft. Einzelpersonen, Familien, ganze Stäme ja das ganze Volk ist betroffen.

Das Buch Richter bewertet Refrain-Artig die herrschenden Umstände:

In jenen Tagen war kein König in Israel. "Jeder tat was recht war in seinen Augen..."

Das bedeutet:

Die Menschen lebten nach ihren eigenen Maßstäben.

Die Menschen richteten ihr Leben ohne Rücksicht auf andere ein.

Gottes Gesetze wurden ignoriert denn letztendelich handelte jeder wie es ihm grade passte.

In dieser Zeit wandert eine Familie nach Moab aus, denn eine Hungersnot bedrohte ihre Existens.

(Ironie:

Elimelech mein Gott ist König / Betlehem Haus des Brotes)

In der Fremde folgten weitere Schicksalschläge, der Mann der Noomi stirbt. Ihre Söhne Heiraten Einheimische Frauen, aber auch die Söhne sterben.

Zurück bleibt eine Verwitwete Schwiegermutter mit ihren zwei Schwiegertöchtern. Das in einer Zeit, in der Frauen ohne schutz ihrer Männer es besonders schwer hatten. In einer Zeit ohne Sozialhilfe und aussicht auf Rente.

Als aber Noomi hört das es in ihrer Heimat wieder Brot gibt, macht sie sich auf den Weg nach Bethlehem, dem Ort wo sie zuhause war.

Ihre Schwiegertöchter folgen ihr. Sie sind noch recht jung und haben ein Pflichtgefühl ihrer Schwiegermutter gegenüber.

Noomi, dagegen sieht für die beiden keine rechte Perspecktive in ihrem Heimatland. Zwei ausländische Frauen, dazu noch vom Volk der Moabiter, verwitwet, mit einer Mitellosen Schwiegermutter die auch noch versorgt werden muss...

Wohl keine gute Vorraussetzungen für ein gutes Leben in Juda.

Und so entbindet Noomi ihre Schwiegertöchter von der Verantwortung für sie zu sorgen.

Sie sagt: geht zurück zu euren Familien, dann habt ihr die Möglichkeit evt, wieder zu heiraten und eine Familie zu haben.

Es wird emotional, sie weinen aber

Ihre Schwiegertöchter sagen: Nein, wir wollen mit dir gehen.

Noomi, setzt zum zweiten mal an:

Sie erklährt, das ihre Aussichten, wenn sie mit ihr gehen denkbar schlecht sind. Ja hoffnungslos. Sie sagt, das sie nicht möchte, das ihre Schwiegertöchter ihr hartes Schicksal, das Gott ihr auferlegt hat teilen sollen.

Orpa, einer der Schwiegertöchter gibt nach, sie küsst Noomi zum abschied und kehrt um zu ihrer Volk, ihrer Familie...

Rut aber, die zweite Schwiegertochter bleibt.

Noomi setzt zum dritten mal an:

Sie sagt: Rut, deine Schwägerin ist zurückgegangen zu ihrem Volk und zu ihrem Gott folge ihr, kehr du auch um!

Rut Antwort klingt energisch: Rede mir nicht ein, dass ich dich verlassen und von dir umkehren soll.

Ihr Entschluss ist fest, sie hat ihre Entscheidung getroffen: und fasst es in diese aussagekräftige Worte:

Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. 17 Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der Herr tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.

Wir kommen gleich noch auf das Versprechen zu sprechen...

Aber davor möchte ich noch einen wichtigen Sachverhalt hervorheben:

Hesed. חֶ֫סֶד

Wenn man das Buch Ruth in einem Wort zusammenfassen möchte kann man das wohl am besten mit dem Hebräischen Begriff "HESED" tun.

Der Begriff hat eine größere Bedeutungsspanne. In den Deutschen Übersetzungen wird es mit Güte/Liebe/Treue,Gnade,Barmherzigkeit wiedergegeben.

Einer unser Dozenten am Seminar umschrieb es mit:

"Liebende Treue!"

Worum geht es?

- Über die Grenze des zu erwartenden zu gehen.

Opra, die andere Schwiegertochter ist treu bis sie die Grenze erreicht an der sie von ihrer Fürsorge entbunden wird und geht zurück. (Ihr wird kein Vorwurf gemacht, es ist nur verständlich.)

Ruth, bleibt bei dieser grenze nicht stehen... sie geht darüber hinaus.

Der Gedanke von HESED, der Liebenden Treue beginnt da, wo die Grenze des Standarts übertretten wird.

Im Buch Rut kommt der Begriff nur 3mal vor, aber das ganze Buch ist durchtränkt von der liebender Treue, die über das gefordertet geht.

Es wahr gewissermaßen selbstverständlich für die Eltern und Schwiegereltern zu sorgen. Das wurde gefordert.

Nun aber entbindet Noomi sie von dieser Pflicht.

Ruth ist nicht verpflichtet aber sie tut es trotzdem!

Selbstlos, Aufopfernd, ist sie bereit für ihre Schwiegermutter zu sorgen und dafür alles hinter sich zu lassen. In einer Zeit in der jeder tat was er für richtig hällt macht sie den Unterschied.

Etwas später im Buch wird uns Boas vorgestellt. Der ihr Mann werden soll.

Rut und auch Boas, passen so gut zueinander, weil sie beide ein leben führen das mit dem Wort Hesed überschrieben werden kann. Um sie herum tut jeder was er für richtig hällt, und im Kontrast zu dieser Gesellschaft leben Menschen nach maßstäben die Gott ehre machen.

Der Anspruch ein Leben zu führen das mit HESED bzw. "Liebende Treue" überschrieben werden kann ist denkbar schwierig. wie das möglich ist darauf werde ich am ende noch zu sprechen kommen.

1. Anwendung

Inga & Mark, Ich bin überzeugt, dieses Buch hat eine Entscheidende Botschaft die Eure EHE / eure Beziehung von anderen abheben kann.

Das Leben und Handeln in einer Gesinnung und haltung der Liebenden Treue zu einander.

Vielleicht habt ihr aussagen gehört:

- da ist bei mir die grenze,

- da ist für mich schluss,

- das kann man nicht von mir erwarten...

vielleicht?!?!

Liebende Treue, HESED beginnt dort, wo andere aufhören.

- Da wo andere Grund genug sehen aufzugeben.

- Da wo der Weg schwierig wird.

- Da wo niemand dir mehr einen Vorwurf machen kann wenn du dich abwendest...

Da ist die Chance einen Unterschied zu machen. Das ist nicht immer so dramatisch wie in diesem Fall bei der Ruth, aber auch die Kleinigkeiten des Lebens zeigen deine Haltung, deine Ausrichtung, deine Linie.

Wenn man das so hört hat man vielleicht die Sorge, das eine solche beziehung asymetrisch verlaufen könnte...

Im Sinne von, dann werde ich ja benachteiligt..

Und wahrscheinlich ist es in vielen Bereichen unseres Lebens so.

Manchmal ist ein solches Handeln eine Einbahnstrasse...

Das Buch Ruth zeigt uns aber wie es anders aussehene kann. Denn Ruth und Boas, entsprechen sich deshalb so gut, weil sie beide nach dem gleichen Prinzip handeln und leben. Es fehl leider heute die Zeit das Handeln von Boas näher zu beleuchten

und zu zeigen wo er viel weiter geht als man es von ihm erwarten könnte...

Eine Beziehung, heute sind wir auf eine Hochzeit, also konkret die Beziehung in eine EHE zwischen einem Mann und einer Frau.

Konkreter zwischen dir Mark und dir Inga Gewinnt dort an besonderer Qualität, Tiefe, Liebe Romantik, wie der eine Bereit ist dort weiter zu gehen, wo andere stehenbleiben.

Eheglück ist auch davon abhänig, was ich bereit bin zu investieren.

Veranschaulichung: Es gibt eine Geschichte von einem Dorffest.

Für das Essen war gesorgt, die frage war, was wollte amn trinken.

Man einigte sich darauf das jeder einen Krug Wein mitbrachte. Das wollte man in einen Grosses Faß kippen und das wollte man dann trinken. Als das Fest begann und die ersten sich etwas zu trinken holen wollten, entstand eine große aufregung. Im Fass war nur Wasser drin...

Was war passiert? Jeder hatte gedacht, wenn alle Wein Bringen dann wird nicht auffallen das ich nur Wasser gebracht habe.

Wenn jeder nur darauf bedacht ist so wenig wie möglich zu infestieren, dann wird nie genug da sein.

Wenn aber beide sich nicht zu schade sind, nicht nur nach dem Prinzip "wie du mir so ich dir" leben, begint man einen unterschied zu machen.

Wir haben alle eine bestimmte vorstellung von Romanik, und tatsächlicher Liebe. Viele Große Dinge fallen uns dann ein...

Was aber den großen unterschied ausmacht sind die kleinigkeiten des lebens.

Ich hörte von einem Mann der von den anderen Männern angefeindet wurde, weil er fleisig war. Die Frauen dieser Männer hatten das mitbekommen und zuhause von ihren Männer eingefordert... Dabei ging es um die Kleinigkeiten die oft liegenblieben oder vergessen wurden. Kleine Reparaturen, Zeit mit der Frau und den Kindern...

Ein Folgenschweres versprechen...

Kommen wir zum verlesenen Versprechen.

Es wirkt so Feierlich, es ist voller Überzeugung gesprochen. Und wenn wir etwas darüber nachdenken, merken wir wie umfangreich dieses Versprechen ist und wie weitreichend die folgen dieses Versprechen sind.

Die Antwort war in etwa: Welche Bedeutung? Was es eben aussagt.

Was sagt es also AUS?

1. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen;

wo du bleibst, da bleibe ich auch.

2. Dein Volk ist mein Volk,

und dein Gott ist mein Gott.

3. Wo du stirbst, da sterbe ich auch,

da will ich auch begraben werden.

4. Der Herr tue mir dies und das,

nur der Tod wird mich und dich scheiden.

Zunächst wird deutlich, Ruth bindet sich an Noomi, unabhänig vom ORT ihres Aufenthalts.

E: 1. Das bedeutete für sie entgültihgen Abschied von dem Ort an dem sie aufgewachsen war. Dem Ort an dem ihre Familie lebte. Der Ort der ihr Zuhause war.

Gleichzeitig, verpflichtet sie sich der Fürsorge für Noomi. Es ist klar das Ruth die einzige ist die für Noomi sorgen wird. Es gibt niemand anderen.

2. Ruth lässt ihr Volk hinter sich. Sie ist Moabiterin sie möchte aber zum Volk der Noomi gehören. Gleichzeitig wendet sie sich dem Gott Jahwe zu. den Gott Israels. Und lässt die Götzen der Moabiter hinter sich. Diese Aussage ist der Höhepunkt ihres Versprechens.

3. Die Dritte aussage macht deutlich, wie ernst sie es meint.

Sie bindet sich nicht nur an Noomi, nach dem Motto, wenn du stirbst gehe ich vielleicht zurück. NEIN sie möchte für immer bei dem Volk und dem Gott der Noomi bleiben.

4. Abschliesend ruft sie Gott selbst als Zeuge für ihre Aussage auf. Gott soll Richten, wenn sie sich nicht daran hällt. Noomi soll nur durch den Tod von Ruth getrennt werden.

Wenn wir uns das Versprechen ansehen, wird deutlich, das dieses Versprechen den typischen Fragen die auf einer Hochzeit dem Brautpaar gestellt werden sehr nahe stehen.

Und man erwartet von euch, das ihr diese Positiv sprich mit einem Ja beantwortet. :)

A: Mark und Inga, ihr wollt zusammen sein und zusammen bleiben. Gemeinsam durchs leben gehen und das bedeutet für dich Inga auch den Ort zu verlassen an dem du Aufgewachsen bist...

Das ist ein durchaus folgenschweres Versprechen.

Das ist ein durchaus folgenschweres Versprechen.

Gleichzeitig gibt es den anderen den Zuspruch nicht alleine zu sein. Das ist so befreiend, denn da ist einer der bei mir Bleib. Und ich denke das ist ein sehr wichtiger Punkt, Gott selbst sagt:

Es ist nicht gut das der Mensch alleine sei. und ruft die EHE genau dafür ins Leben. Es beinnhaltet gegenseitige Fürsorge, Annahme und und geborgenheit die man beieinander findet und nach der wir uns Sehnen.

A: Das bedeutet auch, das man sich total mit dem anderen Indetifiziert. Es heist nicht mehr deine und meine Familie. Es ist unser. Damals war sicherlich mehr als heute die zugehörigkeit zu einem Volk von großer bedeutung.

Was ist immer noch entscheident für einen Bund von so großer bedeutung ist, ist die Gottesbeziehung. Immer mehr Menschen klammern sie gewissermaßen aus ihrer Beziehung aus. Man möchte zusammen sein aber zieht nicht die Notwendigkeit dieses Aspekt der Gottesbeziehung zu teilen. Die Erfahrung sagt, das grade dieser Punkt, oft ein wunder Punkt in einer Beziehung bleibt. Wenn ich meinen Glauben nicht mit meinen Partner teilen kann...

A: Vers 17, schlägt in die Gleiche Kerbe den Ruth will nicht wieder zurück. Es unterstützt nur ihren entschluss. Ich gehe nicht zurück.

Ich denke nicht das es Menschen verpflichtet am selben Ort begraben zu werden, was sicherlich nicht ohne Aussage ist.

A: Wichtig ist für uns heute, dieser Entschluss zusammen durchs leben zu gehen, bestätigt ihr heute vor Gott. Das bedeutet ihr seit vor Gott verantwortlich, eure Entscheidung für einander tatsächlich zu leben. Denn die kraft und der Wert der Ehe gründet auf ihrer Verbindlichkeit. Positiv gesagt auf ihrer Beständigkeit. Zwar erscheint das in unseren kurzlebigen Zeit eingrenzend, bietet aber den Rahmen für ein Leben im gegenseitigen Vertrauen, Sicherheit, Geborgenheit.

Dieses Versprechen ist heute wie zur Zeit Ruth, ungewöhnlich. Gleichzeitig dürfen wir uns der Zusage Gottes grade der EHE betreffen sicher sein. Das sein Segen darauf liegt. Das Buch Ruth zeigt ganz deutlich, Gott belohnt die Menschen die treu sind!

Und das ist es was wir heute möchten, für euch beten, das Gott eure Ehe segnet, denn von ihm ist letztendlich alles abhängig.

Ein Leben aus unseren Gottesbeziehung heraus.

Am Ende möchte ich eine klammer aufmachen. die ich Angedeutet habe.

Denn eine Frage ist wichtig zu beantworten: Wie kann ich ein Leben führen das mit Hesed überschrieben werden kann?

Ein solches Leben entspringt einem Leben in der Beziehung zu dem Gott von dem gesagt wird, das er selbst Liebe ist und dessen Treue und Barmherzigkeit über das hinausgeht als man erwarten würde...

Hierin Wurzelt die Christliche Botschaft des Evangeliums, Gott tritt uns in Jesus Christus entgegen als wir