Sei ein Partner

Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 3 views
Notes
Transcript

Sei ein Partner

Der Reiche und der Arme

Teile dein Brot. Öffne dein Haus für die Bedürftigen. Kleide die ohne Kleidung. Kurzum gib von dem was du hast und hilf dem der wenig oder nichts hat. Klingt ganz simpel. Klingt ganz gut. Und ist doch so schwer. Manchmal umso schwerer, wenn einer viel hat. Denn er hat ja nicht viel, weil er es immer wieder hergegeben hat. Er hat ja viel, weil er es beschützt hat. Er hat ja viel, weil er es umzäunt hat. Er hat ja viel, weil er mit viel Kraft alles dafür getan hat, dass es noch mehr wird und ihm nichts davon genommen werden kann.
Jesaja 58,7–12 LU
7 Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen. 9 Dann wirst du rufen und der Herr wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, 10 sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. 11 Und der Herr wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. 12 Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne«.

Der gerechte Landwirt

Gott ist wo anders.

Sei hilfsbereit. Sei freundlich.
“Wissen Sie, ich bin kein Kirchgänger.” Sagt sie mir.
Teile dein Brot. Öffne dein Haus für die Bedürftigen. Kleide die ohne Kleidung. Kurzum gib von dem was du hast und hilf dem der wenig oder nichts hat. Klingt ganz simpel. Klingt ganz gut. Und ist tatsächlich so leicht. Vor allem für den der selbst sehr wenig hat. Denn er weiß, wie es sich anfühlt, wenn man nicht genug zu essen hat. Er kennt das Gefühl des schmerzenden Magen und weiß wie wenig diesen Magen besänftigt. Er weiß wie es ist ohne Kleidung umherzugehen. Er weiß wie wenig Kleidung es bedarf um sich gewärmt zu fühlen. Er gibt, weil er nicht viel hat, aber weiß mit dem wenigen was er gibt, bewirkt er viel. Er macht es aus dem Glauben heraus, dass ihm auch geholfen wird.
Da sitzen Sie an ihren reich gedeckten Tischen. An Tischen die sich biegen von der Last des Essens. Dekadent schaufeln sie die exquisitesten Speisen in sich hinein.
Zeit hatte er nie wirklich gehabt. Sein Hof war sein ein und alles. Früh morgens stand er auf. Er wusch sich, er zog sich was an. Dann eine Stulle und einen Kaffee trinken. Danach ging es ab in die Ställe. Da wurde sich dann um das liebe Vieh gekümmert. Wenn das liebe Vieh endlich auf der Weide war,

Die Festung

Doch manch ein reicher will das nicht. Er umzäunt sein Heim mit Zäunen und Mauern. Er erstellt Regeln wer wann wie rein darf. Und die Stellen die nicht durch einen Zaun abgesperrt werden können, weil Wasser dazwischen ist, die lässt er dann mit aller Gewalt bewachen.
Bewachen, damit der saubergepflegte Vorgarten Rasen ja nicht betreten werden kann. Bewachen, damit von dem übermäßigen Reichtum ja nicht zu viel hergegeben werden muss. Bewachen, damit man manchmal nicht mit eigenen Augen sehen muss, wie gut es einem geht im Vergleich zu einem Großteil der Menschen auf der Welt.
Und so baut er dann eine Festung. Eine große Festung und manchmal wenn die Mauern der Festung nicht halten, wenn die Hungrigen und Nackten an den Zäunen rütteln oder an den Wachen vorbeikommen, dann ist er kurz erschüttert. Er sieht das Elend vor der Tür und handelt kopflos. Erst macht er die Türen auf. Doch dann packt ihn die Angst. Es könnten ja doch zu viele kommen. Und dann, dann schmeißt er die Türen mit voller Wucht wieder zu. Und damit es nicht noch schlimmer wird, baut er die Zäune und Mauern höher und verdoppelt die Wachen. Und auch wenn er den Wachen regeln gibt, so schaut er doch gerne milde weg, wenn diese gegen die Regeln verstoßen und manchmal über die stränge schlagen, wenn hungernde und nackte vor der Tür stehen.

Der Prophet

Doch manchmal wird die Selbstsicherheit des reichen erschüttert. Manchmal muss sie erschüttert werden. Und manchmal braucht es dazu mutige junge Stimmen. Mutige junge Stimmen, die auf ihre junge moderne Art Worte aufnehmen, die einmal ein Prophet zu einem zu selbsticheren Land gesagt hatte. Worte die er Ihnen zur Mahnung ließ um zu überlegen, ob der wahre Dienst hinter hohen Mauern oder doch eher woanders stattfindet. Und der Prophet sprach damals:
Jesaja 58,7–12 LXX.D
7 brich dem Hungernden dein Brot und führe obdachlose Arme in dein Haus; wenn du jemanden nackt siehst, bekleide (ihn) und lasse die Angehörigen deines Samens nicht außer Acht! 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen (wie) der Morgen, und deine Heilungen werden schnell hervorsprießen, und deine Gerechtigkeit wird vor dir einherziehen, und die Herrlichkeit Gottes wird dich umhüllen. 9 Dann wirst du rufen, und Gott wird dich erhören; noch während du sprichst, wird er sagen: Siehe, da bin ich! Wenn du von dir Fessel und Handausstrecken und Rede des Unwillens abtust 10 und dem Hungernden das Brot aus deiner Seele reichst und die gedemütigte Seele sättigst, dann wird in der Finsternis dein Licht aufgehen, und deine Finsternis (wird sein) wie heller Mittag. 11 Und dein Gott wird stets bei dir sein; und du wirst dich sättigen, wie deine Seele es wünscht, und deine Knochen werden erstarken, und sie (deine Seele) wird sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Quelle, deren Wasser nicht versiegt. 12 Und mit Häusern sollen bebaut werden deine seit Ewigkeit bestehenden Einöden, und deine ewigen Fundamente werden bestehen Geschlecht für Geschlecht; und man wird dich »Zaunbauer« nennen, und die Trampelpfade dazwischen wirst du beseitigen.
Und der Prophet schrie. Er schrie damals gegen die Verschlossenheit seines Volkes. Er schrie dagegen an, dass sie meinten, dass der wahre Gottesdienst im Tempeldienst bestand. Er schrie dagegen an und wendete ihren Blick auf den Gottesdienst in ihrem Alltag.
Öffne dein Haus für die Bedürfti

Der Gottesdienst im Alltag

denn der Gottesdienst im Alltag beginnt dort, wo ich meinem gegenüber begegne und helfe, wo er Hilfe braucht. Dort wo ich ihm Helfe, da entsteht Begegnung. Wenn ich ihm den Hunger stille, kommt er zu Kräften und wird mir dort helfen, wo mir die Kräfte fehlen. Wenn ich den frierenden in unserer Gesellschaft mit meiner Zeit Wärme und ihn Kleide durch die Aufmerksamkeit die ich ihm schenke, wird er dies auch weitergeben und so die kalte Gesellschaft zu einem wärmeren Ort machen, weil er andere wärmen wird.
Wenn ich die Fesseln des “Was kann ich schon alleine bewirken” ablege und im kleinen anfange, dann mag das nur ein Funken sein. Aber ein Funken kann ausreichen um ein Feuer zu entzünden. Ein Feuer, das Gott durch dir hat entstehen lassen kann. Ein Feuer dass deinen Dienst als dienst an Gott aufleuchten lässt. Ein Feuer das Gottes Dienst an dich ist, weil du hilfst, dass die Welt Partnerschaftlicher wird.
Ein Gottes Dienst wird es dann werden, weil du erkennen wirst, dass der Hungernde dir was zu geben hat, was du brauchst. Weil du erkennen wirst, dass der Nackte deine Seele mit etwas wärmen kann, was dir gefehlt hat.
Und gemeinsam kann es dann dazu führen, dass man erkennt, dass der Zaun, die Mauer und die Wachen ganz unnötig sein können. Gemeinsam kann man erkennen, dass es viel schöner ist zusammen Häuser und Straßen zu bauen, die verbinden. Gemeinsam kann man erkennen, wie schön es sein kann auf noch fremder Erde ein Haus für wen noch nicht Bekanntes zu bauen um dann nach Jahren auf nun bekannter Erde ein Haus zu betreten, indem nun ein Freund wohnt, der dir dankt, weil du ihm mit wenig geholfen hast viel zu werden.

Was riskieren

Und ja, dafür heißt es was riskieren. Dafür heißt es den Mut zu haben und darauf zu vertrauen, dass Gott den Fremden nicht als Feind, sondern als noch nicht bekannten Freund zu uns sendet. Dafür heißt es den Mut aufzubringen ihn nicht als Flüchtling oder als schlimmeres zu betrachten, sondern als aufbrechender, der den Mut hat wo anders neu anzufangen. Als jemand der den Mut hat, den wir doch eher selten aufbringen. Der den Mut hat im Elend von was besserem zu Träumen und dafür auch alles zu riskieren.
Und vielleicht kann er uns so ermutigen, dass auch wir anfangen von was besserem zu Träumen. Das wir den Mut haben von unseren Wohlstands und Kleinbürgerträumen loszulassen und den Traum träumen, dass die Erde Gottes Schöpfung ist und wir sie zu einem Gottesparadiesähnlichem Rund zu schaffen, indem wir unsere Ressentiments gegenüber den Fremden nach und nach aufgeben.
“Wissen Sie, ich glaube, dass ich Gott in meinem Garten näher bin.” Sagt sie mir.
Ich hör ihr zu und finde das nicht schlimm. Denn Gott ist weder an dem einen noch an dem anderen Ort. Gott ist dazwischen.
"Um ehrlich zu sein, kann ich mit Gottesdiensten nichts anfangen” erzählt mir ein Anderer. “Wenn ich aber in meinem Ehrenamt Menschen helfe, dann ist das für mich ein Dienst an Gott.” erzählt mir der Andere weiter. Und ich höre ihm zu und finde das nicht schlimm. Denn Gott ist dazwischen.
“Als ich in Moshi war,
Related Media
See more
Related Sermons
See more