Predigt (unbenannt) (15)
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Transcript
– Die vergebliche Verehrung Gottes
Möchte euch alle einladen das Markusevangelium in Kapitel 7 zu öffnen. Wir lasst uns gemeinsam die ersten 13 Verse anschauen. Ich werde diese nicht auf einmal lesen, sondern wir werden sie uns Abschnittsweise anschauen. Wir wollen in diesem Abschnitt sehen, was die vergebliche Verehrung Gottes ist. Oder anders ausgedrückt, was ist Religion und wie funktioniert sie? Und ich habe diesen Abschnitt in drei Punkte unterteilt
I. Die Anklage der Religion – V. 1-5
II. Die Enthüllung der Religion – V. 6-8
III. Der Kern der Religion – V. 9-13
Kontext
Was wir bisher gesehen haben, waren die Beschreibungen vieler Wundertaten Jesu. Viele Taten die er in Galiläa getan hatte um zu offenbaren, dass er der Messias, der Sohn Gottes ist. Und eins das größte Wunder und somit der Offenbarung der Gottheit Jesu, war die Speisung der 5000 Männer, ohne Frauen und Kinder. Jesus hat aus dem nichts, soviel Brot und Fisch geschaffen, das etwa 25.000 Menschen auf einmal satt geworden sind. Und die Reaktion der Menschen war die, dass sie Jesus sofort zum König gemacht machen wollten.
Und wir können davon ausgehen, dass dieses Wunder sich sehr schnell herumgesprochen hatte, von Galiläa sogar bis nach Jerusalem. Sogar in Jerusalem wurde davon gesprochen, dass man Jesus zum König machen sollte. Und deshalb werden aus Jerusalem, aus der Stadt, wo damals die größten Lehrer und Theologen sich befanden. Von dort werden einige von der Elite los geschickt um Jesus in Verruf zu bringen, damit die Menschen nicht mehr so sehr an ihm hängen. Damit er keine so große Sympathie im Volk mehr hat. Und diese Taktik haben wir schon im Kapitel 3 vom Markusevangelium gesehen. Dort in Kapitel 3,8, wird uns beschrieben, dass eine riesige Menschenmenge zu Jesus aus allen vier Himmelsrichtungen kamen und er sie belehrt und viele von ihnen geheilt hatte.
Und in Kapitel 3,22 sind auch Schriftgelehrte gekommen und haben Jesus vorgeworfen ein Diener des Teufels zu sein.
Und hier in Kapitel 7, sehen wir wieder dasselbe Muster, Jesus speist 25.000 Menschen. Die Menschen sind begeistert von Jesus und sofort werden die besten Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem losgeschickt um Jesus in Unehre beim Volk zu bringen.
Und wie tun sie diesmal, lasst uns dazu die Verse 1-5 lesen:
I. Die Anklage der Religion – V. 1-5
Elbefelder Übersetzung
„1 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und einige der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren; 2 und als sie einige seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen, Händen Brot essen sahen – 3 denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht sorgfältig die Hände gewaschen haben, indem sie die Überlieferung der Ältesten festhalten; 4 und vom Markt kommend, essen sie nicht, wenn sie sich nicht gewaschen haben; und vieles andere gibt es, was sie zu halten übernommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und Kupfergefäße –, 5 fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum leben deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?“
Die Pharisäer und Schriftgelehrte kommen nach Galiläa aus Jerusalem und finden sofort einen Punkt, worin sie meinen Jesus anklagen zu können. Was ist die Anklage die sie Jesus nun gegenüber bringen?
Vers 5 „Warum leben deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?“
Was meinen sie damit, Brot mit unreinen Händen zu essen?
Nun das bedeutet nicht, das die Jünger mit total verdreckten Händen das Brot gegessen haben, es ging den Pharisäer und Schriftgelehrte nicht um die Hygiene, sondern um ein zeremonielles Ritual.
Das erklärt Markus in den Versen 3-4, denn er hat sein Evangelium an Nichtjuden geschrieben und gibt somit einige wichtige Hintergrundinformation worum es sich hierbei handelt „denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht sorgfältig die Hände gewaschen haben, indem sie die Überlieferung der Ältesten festhalten; 4 und vom Markt kommend, essen sie nicht, wenn sie sich nicht gewaschen haben; und vieles andere gibt es, was sie zu halten übernommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und Kupfergefäße“
Markus erklärt es uns hier, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten ein ganzes System aufgestellt hatten, was alle möglichen Waschungen beschrieben hatte. Bevor nicht die ganze Küche zeremoniell nicht gewaschen wurde, haben die Juden damals nicht angefangen zu essen.
Und dieses System hatte den Namen „die Überlieferung oder Traditionen der Ältesten“. Was ist die Überlieferung oder Tradition der Ältesten?
Wir müssen einen größeren Sprung in die Vergangenheit vom Volk Israel machen. Wir wissen, dass das Volk Gottes in die Gefangenschaft gehen musste, weil sie sich nicht an das Gesetz Gottes gehalten hatten. Und als sie zurückkamen, war es ihnen ein großes Anliegen nicht noch einmal so etwas durchmachen zu müssen und sie begangen das Gesetz gründlich zu studieren und zu lehren. Und es war Esra der damit begonnen hatte, das Gesetz dem Volk zu erklären. Doch nach Esra fingen die Juden an, um das Gesetz Gottes einen Zaun zu ziehen. Sie stellten eigene Gebote und Vorschriften auf, die sie daran hindern sollten das Gebot Gottes bewusst oder unbewusst zu brechen. Und über Jahrhunderte entstanden ein gewaltiges Werk, von den Überlieferung vieler Rabbiner, was heute unter dem Talmud bekannt ist. Und das nannte sie die Überlieferung der Ältesten. Und darin wurden 30 Kapitel über die verschiedensten Waschungen beschrieben und dabei ging es nicht um Hygiene, sondern um zeremonielle Rituale.
Denn im Gesetz hat Gott befohlen gehabt, durch aus sich zu waschen. Wenn man ein z.B. ein totes Tier, eine Leiche, einen kranken Menschen angefasst hatte war man unrein und sollte sich waschen. Nach 2. Mose 30,18-21 war es nur den Priestern geboten, vor ihrem Dienst am Heiligtum ihre Hände zu waschen. Dieses Gebot wurde mit der Zeit durch die Pharisäer für alle vor jeder Mahlzeit vorgeschrieben. Aber die Pharisäer haben es noch viel weiter getrieben mit allen möglichen Waschungen, die Gott aber nirgendwo verordnet hatte.
Und so kommen die Pharisäer und Schriftgelehrten aus Jerusalem – 150km Fußweg - und beobachten Jesus und seine Jünger und als sie sahen, dass einige Jünger nicht diese zeremonielles Ritual vordem essen vollzogen hatten, klagen sie Jesus direkt an, dass er sich nicht an die Überlieferungen/Traditionen der Ältesten hält. Und diese Waschungen, waren in den Augen Pharisäer und Schriftgelehrte, ein Bestandteil der Verehrung Gottes. Doch was sagt Jesus dazu?
II. Die Enthüllung der Religion – V. 6-9
„6 Er aber sprach zu ihnen: Treffend hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. 7 Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.« 8 Ihr gebt das Gebot Gottes preis und haltet die Überlieferung der Menschen fest.“
Jesus gibt den Pharisäern und Schriftgelehrte keine Antwort auf ihre Frage, warum seine Jünger sich nicht an die Überlieferung der Ältesten halten. Sondern zitiert den Propheten Jesaja und enthüllt vor ihren Augen wer sie in Wahrheit wirklich sind.
Hier in diesen Versen denkt Christus die ganze Fassade der Pharisäer und Schriftgelehrten auf. Jesus zeigt ganz klar, wer sie wirklich wahren. Und Christus nennt sie Heuchler, sie waren Schauspieler, die sie etwas vorgaben zu sein was sie aber gar nicht waren.
Jesus hält ihnen drei Dinge vor, indem er hier den Propheten Jesaja zitiert
1. Das was sie tun, ist nur oberflächlich, dass was sie taten waren reine Lippenbekenntnisse es kam nicht aus dem Herzen.
2. Es ist ein vergeblicher Gottesdienst den sie da tun. Den Gottesdienst den sie meinten zu tun, war sinnlos. Warum war er sinnlos? Weil sie sich nicht an das Wort Gottes halten, sondern an Lehren die von Menschen ausgedacht worden sind
3. Das Wort Gottes wurde mit den Menschengeboten vertauscht
Christus verurteilt sie hier ganz scharf, weil sie nur anhand ihrer Traditionen der Ältesten jemanden für Gläubig erklärten oder nicht. Und nicht ob jemand sich an das Wort Gottes hält. Die Traditionen standen über dem Wort Gottes.
III. Der Kern der Religion – V. 9-13
In den Versen 9-13 gibt Jesus eine Illustration wie sie das Wort Gottes mit Menschengebot vertauscht haben
„9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet. 10 Denn Mose hat gesagt: »Ehre deinen Vater und deine Mutter!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.« 11 Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – sei das, was dir von mir zugutegekommen wäre, 12 lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun, 13 indem ihr das Wort Gottes ungültig macht durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und Ähnliches dergleichen tut ihr viel.“
Jesus greift hier das 4. Gebot von den 10 Gebote auf und zeigt ihnen auf, wie sie dieses Gebot Gottes brechen machen.
Gott hat geboten dass man Vater und Mutter ehren soll und wer das Gebot nicht hielt, sollte getötet werden.
Und die Eltern zu ehren bedeutete damals auch, für die Bedürfnisse der Eltern zu sorgen. Damals gab es keine Rente, und somit sollten die Kinder für die Bedürfnisse der Eltern sorgen, wenn sie alt geworden sind.
Aber was haben die Pharisäer und Schriftgelehrten gelehrt?
„11 Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – sei das, was dir von mir zugutegekommen wäre, 12 lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun,“
Hebräisch „korban“ bedeutet: Opfer, Opfergabe. Man verwendete dieses Wort, wenn jemand gelobte, etwas für einen heiligen, gottesdienstlichen Zweck für Gott oder den Tempel zu weihen.
Wenn also ein alter Vater oder eine alte Mutter zu ihrem Sohn kam und ihm um Hilfe bat, konnte der Sohn „Korban“ sagen. Das bedeutet, dass was du von mir an Hilfe haben möchtest habe ich als Opfergabe nun Gott geweiht, ich kann dir nicht helfen. Und im Talmud haben sie auch Regel niedergeschrieben, wie man sich von diesem Gelübde auch wieder frei machen kann um das Geld doch zu behalten. Also sie waren so hartherzig gewesen, dass es für sie okay war, dass ihre Eltern verhungern. Und sie dachten dabei, Gott damit zu ehren, aber eigentlich sollten sie nach dem Gesetz dafür getötet werden.
„13 indem ihr das Wort Gottes ungültig macht durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und Ähnliches dergleichen tut ihr viel.“
Der Kern der Religion hat nichts mit dem Wort Gottes zu tun, und deshalb sagt Jesus ihnen hier 3 Mal „Ihr gebt das Gebot Gottes preis“ „Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf“, „ indem ihr das Wort Gottes ungültig“ um nur die Traditionen der Ältesten zu halten.
Das Wort Gottes hatte für die Pharisäer und Schriftgelehrte überhaupt keine Bedeutung, sie haben preisgegeben, verlassen, sie haben es mit ihren Traditionen aufgehoben und für ungültig erklärt. Das was sie taten hatte nichts mit dem Wort Gottes zu tun, es hatte nur den Anschein der Frömmigkeit aber Christus nennt es Heuchelei.
Das was die Pharisäer und Schriftgelehrten taten, dachten sie, dass es wahre Verehrung Gottes ist aber Christus sagt es ist vergeblich. Weil ihre Herzen fern von Gott waren. Sie haben große Aufwand betrieben, viel sicherlich aufgeopfert um die Menschengebote zu erfüllen aber es war alles vor Gott nichts wert. Warum taten sie aber dies alles?
Jesus erklärt es in „Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen“ – sie wollten nur gut vor den Menschen dastehen, Gott war ihnen dabei völlig gleichgültig. Hauptsache die Anerkennung von Menschen war da. Und für diese Anerkennung haben sie alles getan.
Anwendung
Lass mich dich direkt fragen: Warum bist du heute hier? Warum bist du so angezogen, wie du angezogen bist? Warum betest du hier? Warum singst du bei den Liedern oder im Chor mit? Warum predigst du? Warum dienst du in der Gemeinde mit?
Wofür tust du das alles? Damit dich von Menschen gesehen wirst? Wenn ja, dann bist du ein Heuchler und du verehrst Gott vergeblich! Gott braucht so etwas nicht!
Was möchte Gott von dir sehen?
„29 Jesus antwortete ihm: Das erste ist: »Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; 30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!« 31 Das zweite ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Größer als diese ist kein anderes Gebot. 32 Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm; 33 und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. 34 Und als Jesus sah, dass er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes.“
Gibt es Hoffnung für Heuchler?
Oh ja, die gibt es! Und das sehen wir im Leben von Paulus.
„und im Judentum mehr Fortschritte machte als viele Altersgenossen in meinem Volk; ich war ja für meine überkommenen väterlichen Überlieferungen in viel höherem Maße ein Eiferer“
In dem Halten der Traditionen hatte Paulus alle übertroffen. Aber dann änderte es sich etwas in seinem Leben und er hat Christus kennengelernt und schaut mal was er dann sagt – Philipperbrief 3,7-8
„7 Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten; 8 ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne“
Gott will nicht veränderte Äußerlichkeiten, Gott will ein verändertes Herz. Er will ein Herz dass ihn wirklich liebt, ein Herz dass alles dafür tut, die übertreffliche Größe seine Sohnes zu erkennen und Christus zu gewinnen.
Wie steht es um dein Herz? Ist es voll mit Liebe zu Gott oder ist voll mit Liebe zu dir selbst? Woran arbeitest du an deinem Herzen oder an deinem äußerem?