Krisenfest, weil Jesus lebt
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· 30 viewsDie Kirche wächst trotz Verfolgung bis aufs Blut, weil Christus für sie, in ihr und durch sie lebt.
Notes
Transcript
Die markierten Textteile werden auf Flipchart geschrieben; zu dieser Predigt habe ich keine Präsentation erstellt.
Was gibt mir Hoffnung in meiner Angst vor und in Krisen? Dass entscheidend ist, was Christus für mich, in mir und durch mich tut.
Was gibt mir Hoffnung in meiner Angst vor und in Krisen? Dass entscheidend ist, was Christus für mich, in mir und durch mich tut.
Was gibt mir Hoffnung in meiner Angst vor und in Krisen? Dass entscheidend ist, was Christus für mich, in mir und durch mich tut.
Die, die öfter hier sind, kennen das Schema aus den letzten Wochen. Die Apostelgeschichte erzählt davon, wie die junge Bewegung des Christentums sich unaufhaltsam ausbreitete. Die Krise (> Krise) der Einschüchterung durch Gebet, das auf Jesus schaut und am Auftrag festhält. Die Krise der Verzettelung, indem sie als Team mit unterschiedlichen Gaben gemeinsam für ein Ziel eintreten. Aber die Krise heute ist eine ganz andere Liga.
Es geht um Stephanus, den ersten „Märtyrer“. Märtyrer heißt eigentlich nur Zeuge, aber man verwendet das Wort für Menschen, die für ihren Glauben gestorben sind. Allerdings: Es geht nicht um Menschen, die für ihren Glauben den Tod anderer in Kauf nehmen, sondern um Menschen, die für ihren Glauben den eigenen Tod in Kauf nehmen.
Stephanus ist uns in Kapitel sechs schon mal begegnet. Er war einer von den sieben Männern, die ausgewählt wurden, um den diakonischen Einsatz der Gemeinde zu überwachen. Schon da stach er heraus. An alle sieben war die Anforderung, dass man ihnen ihr Vertrauen zu Gott wirklich abspüren sollte. Aber nur über ihn heißt es dann in der Auswahl noch mal, dass er einen „festen Glauben“ hatte und „erfüllt [war] vom Heiligen Geist“ (; NGÜ).
Vielleicht weil er so herausstach, knöpften die jüdischen Offiziellen sich gerade ihn vor. Man beschuldigte ihn, man verklagte ihn, er landete vor dem Hohen Rat, dem höchsten jüdischen Gericht. Er hält eine Verteidigungsrede, in der er herausstellt, dass er am jüdischen Glauben festhält. Aber er selber klagt seine Richter an: Sie haben Jesus, der eigentlich die Erfüllung des jüdischen Glaubens ist, umgebracht.
Und dann beginnt unser Text:
lesen.
Als Stephanus das sagte, packte seine Zuhörer ein unbändiger Zorn, und ihre Gesichter verzerrten sich vor Wut. Stephanus aber, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte jetzt unverwandt zum Himmel hinauf, denn er sah dort die Herrlichkeit Gottes, und er sah Jesus, der an Gottes rechter Seite stand. »Ich sehe den Himmel offen stehen!«, rief er. »Ich sehe den Menschensohn, wie er an der rechten Seite Gottes steht!« Vor Empörung schrien die Ratsmitglieder laut auf und hielten sich die Ohren zu. Alle miteinander stürzten sie sich auf ihn und schleppten ihn vor die Stadt, um ihn zu steinigen. Die Zeugen, die gegen ihn aufgetreten waren und daher mit der Steinigung zu beginnen hatten, zogen ihre Oberkleider aus und legten sie zur Aufbewahrung bei einem jungen Mann nieder, der Saulus hieß. Während man ihn steinigte, betete Stephanus. »Jesus, treuer Herr«, sagte er, »nimm meinen Geist bei dir auf!« Er sank auf die Knie und rief mit lauter Stimme: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!« Das waren seine letzten Worte; dann starb er. Saulus aber war mit dieser Hinrichtung voll und ganz einverstanden. Noch am selben Tag brach über die Gemeinde in Jerusalem eine schwere Verfolgung herein. Alle, die an Jesus glaubten, flohen und zerstreuten sich über das ganze Gebiet von Judäa und Samarien; nur die Apostel blieben in Jerusalem zurück. Einige fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine feierliche Totenklage. Saulus jedoch setzte alles daran, die Gemeinde auszurotten. Er durchsuchte Haus für Haus, und wo er Christen fand, ließ er sie abführen – Männer wie Frauen – und ließ sie ins Gefängnis bringen. Die Christen, die aus Jerusalem geflohen waren, machten überall, wo sie hinkamen, das Evangelium bekannt.
Was macht so ein Text mit dir? Was kommt da an Emotionen auf? Vielleicht die bange Frage: Hätte ich die Kraft, in so einer Situation an Jesus festzuhalten? Vielleicht Dankbarkeit, weil wir in einem Land leben, in dem man damit nicht rechnen muss? Vielleicht aber gerade deshalb auch ein inneres Achselzucken: Was hat der Text überhaupt mit mir zu tun?
Was macht so ein Text mit dir? Was kommt da an Emotionen auf? Vielleicht die bange Frage: Hätte ich die Kraft, in so einer Situation an Jesus festzuhalten? Vielleicht Dankbarkeit, weil wir in einem Land leben, in dem man damit nicht rechnen muss? Vielleicht aber gerade deshalb auch ein inneres Achselzucken: Was hat der Text überhaupt mit mir zu tun?
Was hat es überhaupt mit mir zu tun?
Es gibt Christen in genau den Situationen. > „Denkt an die Gefangenen und nehmt an ihrem Schicksal Anteil, als wärt ihr selbst mit ihnen im Gefängnis. Habt Mitgefühl mit den Misshandelten, als wäre es euer Körper, dem die Schmerzen zugefügt werden“ (; NGÜ). > Beten und spenden. Zum anderen, auch wenn es eine ganz andere Liga ist: Auf unsere Situation übertragen. Auf die Krisen, in denen wir uns erschlagen FÜHLEN.
Zum einen: Heute ist Weltgebetstag für verfolgte Christen. Es gibt ja heute noch Christen in genau diesen Situationen. Im Hebräerbrief hießt es: „Denkt an die Gefangenen und nehmt an ihrem Schicksal Anteil, als wärt ihr selbst mit ihnen im Gefängnis. Habt Mitgefühl mit den Misshandelten, als wäre es euer Körper, dem die Schmerzen zugefügt werden“ (; NGÜ). > Deshalb gibt es den Weltgebetstag für verfolgte Christen als Erinnerung und Bitte, zu beten und auch zu spenden, um denen beizustehen, die heute erleben, was Stephanus erlebte.
Was nach Stephanus geschah: Christus durch uns
Was nach Stephanus geschah: Christus durch uns
Und auch, wenn es um eine ganz andere Liga an Krisen geht, lässt sich dieser Text doch auch lesen als Einladung und Ermutigung in den Situationen, in denen WIR uns erschlagen FÜHLEN. Er will uns krisenfest (>nFEST) machen, indem er uns einlädt oder ermutigt, deine Hoffnung darin zu finden, dass Jesus für dich, in dir und durch dich lebt.
Die letzten beiden Male habe ich gesagt: „Am Ende ist die Krise überwunden — lasst uns schauen, was dazu geführt hat.“ So vollmundig geht das bei diesem Text nicht. Am Ende… ist Stephanus tot.
Was für Stephanus geschah: Christus für uns
Was für Stephanus geschah: Christus für uns
Die Steinigung von Stephanus ist die bisher schwerste Krise, über die Lukas berichtet — Verfolgung bis auf den Tod. Und Stephanus war mit seiner Persönlichkeit sicher eine Säule der Gemeinde. Und trotzdem versucht er deutlich zu machen, dass Stephanus zwar am Ende tot war, aber tot nicht am Ende.
E1 Stimmung hochexplosiv. Durch Stephanus’ Worte „im Blick auf ihre Herzen zersägt“, knirschten vor Wut mit den Zähnen. Unbändige Wut.
Und Stephanus? Sie völlig eingenommen von Zorn, er vom Heiligen Geist, der Kraft gibt, von Jesus zu reden, der erinnert und verbindet, der Christus vor Augen malt. Und tatsächlich: Bekommt für Krise der Extraklasse ein Geschenk der Extraklasse.
Wie ein Vorhang weggezogen sieht er den Himmel offen. Was sieht er dort?
V1 Wie nach Kinofilm erst mal wieder in der Realität ankommen, so für Stephanus einen Blick in die wirkliche Welt. Noch realer als unsere, denn diese vergeht, aber jene bleibt. Und er wirft einen Blick hinein. Was sieht er dort?
Saulus war bei Stephanus’ Steinigung noch passiv. Aber vielleicht gerade durch sie wurde er radikalisiert, wurde er zum Anführer der Verfolgung gegen die Gemeinde. Er jagte sie und „Alle, ´die an Jesus glaubten,` flohen und zerstreuten sich über das ganze Gebiet von Judäa und Samarien“ (; NGÜ).
Der Menschensohn steht — das ist ungewöhnlich. Bei seiner Verurteilung sagt Jesus über sich: „Aber von jetzt an wird der Menschensohn an der rechten Seite des allmächtigen Gottes sitzen“ (; NGÜ). > Aber hier sitzt er nicht, sondern er steht. Er TUT etwas.
Wohin? Nach Judäa und Samarien. Das weckt Erinnerungen: Jesus hatte den Aposteln aufgetragen, seine Zeugen zu sein in Jerusalem (das waren sie bisher schon) und in ganz Judäa und Samarien. Und jetzt? „Die ´Christen`, die aus Jerusalem geflohen waren, machten überall, wo sie hinkamen [also eben in Judäa und Samarien], das Evangelium bekannt“ (; NGÜ). Wieder geht es weiter. Die Kirche wächst nicht nur zahlenmäßig, sondern sie dehnt sich auch flächenmäßig aus.
Was tut Jesus im Himmel? Er tritt für die ein, die zu ihm gehören. Auf Erden wird Stephanus verklagt und hingerichtet als Gotteslästerer. Aber im Himmel tritt Jesus für ihn ein: Er wird gerecht gesprochen und aufgenommen als als erster der „bis aufs Blut widerstanden hat“ (; ). Darauf richtet der Heilige Geist den Blick von Stephanus. Wie Christus bei Taufe und Verklärung wird Stephanus eine Vision geschenkt, die ihn stärken soll für das, was vor ihm liegt. (Stephanus sieht .)Am Ende wird Stephanus tot sein, aber to wird er nicht am Ende sein: Christus wird ihn im Himmel willkommen heißen.
Jesus hatte gesagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es ein einzelnes Korn. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (; NGÜ). Mit Stephanus geschah, was auch Christus gefordert hatte: Das Weizenkorn platzt auf, wird leergesaugt, aber gerade dadurch bringt es Frucht. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um von Christus zu schwärmen. Und genau das geschah nach seinem Tod umso mehr. Die Verfolgung die das verhindert will, befördert es nur noch. Sein Leben geht entzwei, aber die Christen „zerstreuen“ sich wie Samenkörner auf einem Feld und überall wächst etwas.
Wieso? Wir bekommen keine Erklärung, aber einige Dinge liegen nahe: Er sitzt nicht unbeteiligt rum, sondern wie ein Fußballtrainer, der am liebsten aufs Spielfeld möchte, fiebert er mit. Er erhebt sich, um Stephanus in Empfang zu nehmen. Und vielleicht weist er Satan in die Schranken, der Stephanus ebenfalls verklagen will. Auf Erden wurde Stephanus verklagt und hingerichtet als Gotteslästerer. Aber im Himmel tritt Jesus für ihn (> für ihn) ein wurde er gerecht gesprochen und aufgenommen als als erster der „bis aufs Blut widerstanden hat“ (; ). Darauf richtet der Heilige Geist den Blick von Stephanus. Wie Christus bei Taufe und Verklärung wird Stephanus eine Vision geschenkt, die ihn stärken soll für das, was vor ihm liegt.
Stephanus ist am Ende tot — aber sein Tod trug nur zu dem bei, was er schon mit seinem Leben bewirken wollte.
Jesu Kirche war nicht aufzuhalten (> nFEST) — weil es eben seine Kirche war. So hatte Lukas es ganz zu Anfang festgehalten: Im ersten Teil seines Berichts (also im Lukasevangelium) erzählte er, was Jesus bis zu seiner Himmelfahrt getan hatte — im zweiten Teil (in der Apostelgeschichte) erzählt er, was Jesus nach seiner Himmelfahrt tat, durch die Kirche. Er ist der eigentlich Handelnde in seiner Kirche — deshalb hält ihr nichts und niemand Stand. Sie ist krisenfest, weil eigentlich Jesus selbst durch sie handelt (> WEIL JESUS … durch sie LEBT) und durch sie weiterlebt.
(Stephanus sieht .)
Was in Stephanus geschah: Christus in uns
Was in Stephanus geschah: Christus in uns
Am Ende wird Stephanus tot sein, aber to wird er nicht am Ende sein: Christus wird ihn im Himmel willkommen heißen.
Das zeigt sich auch an der Hinrichtung von Stephanus. Es ist total auffällig, wie ähnlich es Stephanus und Jesus erging: Beiden warf man vor, sich gegen Gott, seine Ordnungen und seinen Tempel zu stellen (). Gegen beide stiftete man Menschen zu falschen Zeugenaussagen an (). Beide brachte man vor den Hohen Rat, das höchste jüdische Gericht (). Stephanus sah den Himmel offen () wie Jesus bei seiner Taufe (). Während ihrer Hinrichtung beten beide für ihre Peiniger ( / ) und bei ihrem Tod vertrauen sich beide bewusst Gott an ( / ).
Weißt du , was Christus über dich zu sagen hat? Ob er dich im Himmel willkommen heißen wird?
Was machen wir damit? Der Hohe Rat will dieser Bewegung endlich den Garaus machen, will sie zerquetschen— aber gerade dabei kommt heraus, was in ihr steckt. Wie bei einem Ei, das man zerquetscht, bei einer Orange, die man auspresst, wird das Innere sichtbar. Stephanus zerbricht — und in ihm wird Jesus sichtbar. Das ist das, was ihn ausmachte — das ist das, was hier sichtbar wird: Jesus lebt in ihm (> in ihm) weiter und prägt sein Handeln.
In seiner Rede vorher hat Stephanus davon gesprochen, wie man in den Himmel kommt: Er stand vor den Religiösen seiner Zeit. Sie fühlten sich ganz auf Gottes Seite. Sie traten ein für die Religion, für die Institution. Ihnen war der Tempel heilig und sie achteten peinlich genau auf die Gebote, die Gott gegeben hatte.
Das ist ein krasses Vorbild. Irgendwie kommt ja doch gleich die Frage: Was kommt eigentlich heraus, wenn ich unter Druck gerate? Was wird dann sichtbar?
Und Stephanus weiß um die Wichtigkeit des Tempels als Erinnerung an Gott und um die Wichtigkeit der Gebote als Wegweiser zu Gott. Aber im Kern, sagt er, geht es um etwas Anderes: Der Weg in den Himmel sind nicht religiöse Gebäude, die ich besuchen muss — dort wohnt Gott nicht. Der Weg in den Himmel sind nicht Vorschriften für ein gutes Leben, die man halten muss — denn daran scheitern wir alle.
Ich mag die englische Formulierung: „larger than life“, überlebensgroß, übermenschlich. So ist Stephanus’ Vorbild: übermenschlich. Und mit Vorbildern geht es uns sehr unterschiedlich.
Der Weg in den Himmel ist eine Person, der ich mich anvertrauen muss mit meiner Schuld und der ich mich ausliefern muss mit meinem Leben. Ihn brauche ich, damit er vor dem Vater für mich eintritt und sagt: „Lass auch Johannes herein. Er hat den Himmel nicht verdient — aber er hängt sich an mich.“ Und Jesus verspricht: Wer sich so an mich hängt, den werde ich nicht abweisen.
Die einen: „Das wünsche ich mir auch — was kann ich tun, um ein wenig in diese Richtung zu kommen?“
Das ist die Ermutigung, die Stephanus bekam. Der Heilige Geist malte ihm vor Augen: Egal, was Gerichte hier auf Erden entscheiden — im Himmel wirst du erwartet, wirst du ehrenvoll aufgenommen, weil Christus selbst für dich eintritt. Hast du dich ihm schon anvertraut, ihm ausgeliefert?
Wenn ja: Weißt du, was Jesus über dich zu sagen hat? Wenn du dich bombardiert fühlst mit falschen Vorwürfen — es gibt jemanden, der die Wahrheit kennt und auf deiner Seite steht. Wenn du dich erdrückst fühlst von der Last der Aufgaben — es gibt jemanden, der sieht, was du leistest — und der dich unabhängig davon liebt. Wenn die Angst vor der Zukunft auf dir liegt wie ein schwerer Stein — es gibt jemanden, der dich dort mit offenen Armen erwartet. Das mag blumig klingen und albern, aber das ist eine ganz reale Hoffnung, die Christen auf der ganzen Welt Halt gibt in ihren Ängsten. In dieser Welt mag entschieden werden, was will — vor dem höchsten Gericht steht Christus und tritt für dich ein.
Die anderen: „Das schaffe ich nie und der Druck macht mich kaputt.“ Gerade letzte Woche: „Muss mein Gesicht auch so leuchten wie das von Stephanus?“ Am Anfang der Rede heißt es, dass „sein Gesicht leuchtete wie das eines Engels“ (; NGÜ). Und wenn mein Gesicht nicht so leuchtet wie das von Stephanus?
Dass die Frage unangenehm ist, macht sie noch nicht falsch. Die Frage ist, ob sie mich zu Christus drängt. Sie kann mich dahin bringen, dass ich mehr bete, mehr in der Bibel lese, mehr spende und dabei zornig bin auf Gott, weil er so viel von mir fordert, oder verzweifle und stolz werde. Ich kann die Bibel sehr gut kennen und doch sehr wenig verstanden haben.
Dich kann die Hoffnung stark machen, dass Jesus für dich lebt (> für dich … lebt): Unabhängig davon, was andere sagen, er steht zu dir.
Die Frage kann mich aber auch dahin bringen, mein Leben anzuschauen, zu sehen, was gut ist, zu sehen, wo mein Leben dir noch nicht entspricht. Für mich immer wieder .
Was in Stephanus geschah: Christus in uns
Was in Stephanus geschah: Christus in uns
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
Auffällig ist bei Stephanus’ Tod, wie ähnlich es ihm und Jesus erging: Beiden warf man vor, sich gegen Gott, seine Ordnungen und seinen Tempel zu stellen (). Gegen beide stiftete man Menschen zu falschen Zeugenaussagen an (). Beide brachte man vor den Hohen Rat, das höchste jüdische Gericht (). Stephanus sah den Himmel offen () wie Jesus bei seiner Taufe (). Während ihrer Hinrichtung beten beide für ihre Peiniger ( / ) und bei ihrem Tod vertrauen sich beide bewusst Gott an ( / ).
>> Von Gott prüfen lassen.
Auffällig ist bei Stephanus’ Tod, wie ähnlich es ihm und Jesus erging: Beiden warf man vor, sich gegen Gott, seine Ordnungen und seinen Tempel zu stellen (). Gegen beide stiftete man Menschen zu falschen Zeugenaussagen an (). Beide brachte man vor den Hohen Rat, das höchste jüdische Gericht (). Stephanus sah den Himmel offen () wie Jesus bei seiner Taufe (). Während ihrer Hinrichtung beten beide für ihre Peiniger ( / ) und bei ihrem Tod vertrauen sich beide bewusst Gott an ( / ).
Über Mose wird auch mal berichtet, dass sein Gesicht leuchtet. > „Als Mose mit den beiden Tafeln den Berg Sinai hinabstieg, wusste er nicht, dass sein Gesicht einen strahlenden Glanz bekommen hatte, während der Herr mit ihm sprach“ (; GN).
Mose WUSSTE NICHT, wie deutlich man in seinem Leben die Herrlichkeit Gottes wahrnahm! >> Vielleicht hinterlässt dein Leben einen tiefen Eindruck bei Menschen, die dir das nie verraten würden.
An Stephnaus’ Tod kann jeder erkennen, dass Jesus in ihm weiterlebt und sein Handeln prägt. Stephanus zerbricht — und in ihm wird Jesus sichtbar. Der Hohe Rat will dieser Bewegung endlich den Garaus machen, will sie zerquetschen— aber gerade dabei kommt heraus, was in ihr steckt. Wie bei einem Ei, das man zerquetscht, bei einer Orange, die man auspresst, kommt das Innenleben zum Vorschein.
Einfluss auf Paulus: Der berichtet nachher davon (), das ging ihm nach. Erst später! Zunächst radikalisiert. Aber dann Erinnerung daran, wie nötig er Gottes Gnade hatte und Ansporn, davon zu reden! Tim Keller: Rede unfassbar lang. Wer hat sie wohl berichtet? Paulus, Eindruck auf ihn hinterlassen, seine Theologie geprägt.
Was machen wir damit? Der Hohe Rat will dieser Bewegung endlich den Garaus machen, will sie zerquetschen— aber gerade dabei kommt heraus, was in ihr steckt. Wie bei einem Ei, das man zerquetscht, bei einer Orange, die man auspresst, kommt das Innenleben zum Vorschein.
> Leuchtet mein Gesicht wie das von Stephanus? Was wird bei mir sichtbar, wenn ich unter Druck gerate? >> Zwei Dinge: Zum einen: Wege suchen, ihn vor Augen zu haben. Aber zum anderen: Mich ganz Gott und SEINEM Urteil überlassen. Prüfe du mich! Je nach Lebenssituation ganz unterschiedlich und ich weiß nicht, wie sehr ich leuchte. Am Ende sind nicht wir die, die unser Leben beurteilen, sondern Christus. So wie es in unserem Leben überhaupt weniger um uns und mehr um ihn gehen sollte.
Da kommt die Frage auf: Was kommt eigentlich heraus, wenn ich unter Druck gerate? Was wird dann sichtbar?
Und dann denken sich die einen: „Das wünsche ich mir auch — was kann ich tun, um ein wenig in diese Richtung zu kommen?“ Aber die anderen denken sich: „Das schaffe ich nie und der Druck macht mich kaputt.“
Was für Stephanus geschah: Christus für uns
Was für Stephanus geschah: Christus für uns
E1 Stimmung hochexplosiv. Durch Stephanus’ Worte „im Blick auf ihre Herzen zersägt“, knirschten vor Wut mit den Zähnen. Unbändige Wut.
Und Stephanus? Sie völlig eingenommen von Zorn, er vom Heiligen Geist, der Kraft gibt, von Jesus zu reden, der erinnert und verbindet, der Christus vor Augen malt. Und tatsächlich: Bekommt für Krise der Extraklasse ein Geschenk der Extraklasse.
Wie ein Vorhang weggezogen sieht er den Himmel offen.
Gerade letzte Woche sprach ich mit jemandem darüber. Am Anfang der Rede heißt es, dass „sein Gesicht leuchtete wie das eines Engels“ (; NGÜ). Und dann fragte mich jemand: Was, wenn mein Gesicht nicht so leuchtet wie das von Stephanus?
Vorbilder wollen uns herausfodern, Schritte zu gehen. Uns mehr nach Jesus auszustrecken, damit er mich ausfüllt. Dass die Frage unangenehm ist, macht sie noch nicht falsch. Entscheidend ist, ob sie mich zu Christus drängt. Sie kann mich dahin bringen, dass ich mehr bete, mehr in der Bibel lese, mehr spende und dabei zornig bin auf Gott, weil er so viel von mir fordert, oder verzweifle und stolz werde auf meine Bibelkenntnis, meinen Einsatz oder meine Demut.
V1 Wie nach Kinofilm erst mal wieder in der Realität ankommen, so für Stephanus einen Blick in die wirkliche Welt. Noch realer als unsere, denn diese vergeht, aber jene bleibt. Und er wirft einen Blick hinein. Was sieht er dort?
Die Frage kann mich aber auch dahin bringen, mein Leben Gott hinzulegen und ihn zu bitten: „Erforsche mich Gott und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh ob ich auf bösem Wege bin und leite mich auf ewigem Wege“ (; LU84). Sie kann mich dahin bringen, mich Gott und SEINEM Urteil zu überlassen.
Über Mose heißt es auch mal, dass sein Gesicht leuchtete: „Als Mose mit den beiden Tafeln den Berg Sinai hinabstieg, wusste er nicht, dass sein Gesicht einen strahlenden Glanz bekommen hatte, während der Herr mit ihm sprach“ (; GN).
Mose WUSSTE NICHT, wie deutlich man in seinem Leben die Herrlichkeit Gottes wahrnahm! >> Vielleicht hinterlässt dein Leben einen tiefen Eindruck bei Menschen, die dir das nie verraten würden.
E2 Der Menschensohn steht — das ist ungewöhnlich. Bei seiner Verurteilung sagt Jesus über sich: „Aber von jetzt an wird der Menschensohn an der rechten Seite des allmächtigen Gottes sitzen“ (; NGÜ). > Er sitzt nicht unbeteiligt rum, sondern ist involviert, leidet mit.
V2 Wie Fußballtrainer am Spielfeldrand hält es ihn nicht länger im Sitz. Viel zu sehr ist er emotional involviert ins Geschehen.
Einfluss auf Paulus: Der berichtet nachher davon (), das ging ihm nach. Erst später! Zunächst radikalisiert. Aber dann Erinnerung daran, wie nötig er Gottes Gnade hatte und Ansporn, davon zu reden! Tim Keller: Rede unfassbar lang. Wer hat sie wohl berichtet? Paulus, Eindruck auf ihn hinterlassen, seine Theologie geprägt.
E3 Wieso steht der Menschensohn? Erhebt sich Christus zu seinen Ehren? Weist er Satan in die Schranken, der Stephanus ebenfalls verklagt? Auf Erden wurde Stephanus verklagt und hingerichtet als Gotteslästerer. Aber im Himmel tritt Jesus für ihn (> für ihn) ein wurde er gerecht gesprochen und aufgenommen als als erster der „bis aufs Blut widerstanden hat“ (; ). Darauf richtet der Heilige Geist den Blick von Stephanus. Wie Christus bei Taufe und Verklärung wird Stephanus eine Vision geschenkt, die ihn stärken soll für das, was vor ihm liegt.
Die Frage kann mich aber auch dahin bringen, mein Leben Gott hinzulegen und ihn zu bitten: „Erforsche mich Gott und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh ob ich auf bösem Wege bin und leite mich auf ewigem Wege“ (; LU84). Sie kann mich dahin bringen, mich Gott und SEINEM Urteil zu überlassen.
Er richtet seinen Blick auf das, was noch viel realer ist, was bleibt, was ihm keiner nehmen kann. Stephanus sieht : „Wer wird es noch wagen, Anklage gegen die zu erheben, die Gott erwählt hat? Gott selbst erklärt sie ja für gerechte. Ist da noch jemand, der sie verurteilen könnte? Jesus Christus ist doch ´für sie` gestorben, mehr noch: Er ist auferweckt worden, und… tritt für uns ein. Was kann uns da noch von Christus und seiner Liebe trennen? Not? Angst? Verfolgung? Hunger? Entbehrungen? Lebensgefahr? Das Schwert ´des Henkers`? ´Mit all dem müssen wir rechnen … Und doch: … ich bin überzeugt, dass [nichts] uns je von der Liebe Gottes trennen kann, die uns geschenkt ist in Jesus Christus, unserem Herrn“ (; NGÜ).
Wenn man mir in einem dunklen Raum mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtet, dann fühle ich mich einfach nur geblendet. Ich mache die Augen zu. Aber für die anderen im Raum ist mein Gesicht strahlend hell. Vielleicht ist mir die Majestät und Heiligkeit Gottes so bewusst, dass ich geblendet bin. Aber gerade dadurch hat sie Auswirkungen auf mein Leben — mein Gesicht leuchtet, ohne dass ich es wahrnehme.
Am Ende ist Stephanus tot, aber tot ist er nicht am Ende. Weil er weiß, dass Christus ihn im Himmel willkommen heißen wird.
Stephanus’ Vorbild will uns herausfordern. Aber am Ende sind nicht wir es, die unser Leben beurteilen, sondern Christus. Und wenn ich mich an ihn gehängt habe, dann finde ich hier in den Krisen, die mich völlig lähmen, die Hoffnung, dass Jesus unabhängig davon, wie ich mich gerade fühle, durch mich sichtbar wird — weil er in mir lebt (> in dir).
Weißt du schon, was Christus über dich zu sagen hat, ob er dich im Himmel willkommen heißen wird? Was muss dafür passieren?
Was nach Stephanus geschah: Christus durch uns
Was nach Stephanus geschah: Christus durch uns
Was nach Stephanus geschah: Christus durch uns
Was nach Stephanus geschah: Christus durch uns
In seiner Rede vorher hat Stephanus davon gesprochen: Er stand vor den Religiösen seiner Zeit. Sie fühlten sich ganz auf Gottes Seite. Sie traten ein für die Religion, für die Institution. Ihnen war der Tempel heilig und sie achteten peinlich genau auf die Gebote, die Gott gegeben hatte.
Die letzten beiden Male habe ich gesagt: „Am Ende ist die Krise überwunden — lasst uns schauen, was dazu geführt hat.“ So vollmundig geht das bei diesem Text nicht. Am Ende… ist Stephanus tot.
Und Stephanus weiß um die Wichtigkeit des Tempels als Erinnerung an Gott und um die Wichtigkeit der Gebote als Wegweiser zu Gott. Aber im Kern, sagt er, geht es um etwas Anderes: Der Weg in den Himmel sind nicht religiöse Gebäude, die ich besuchen muss — dort wohnt Gott nicht. Der Weg in den Himmel sind nicht Vorschriften für ein gutes Leben, die man halten muss — denn daran scheitern wir alle.
Der Weg in den Himmel ist eine Person, der ich mich anvertrauen muss mit meiner Schuld und der ich mich ausliefern muss mit meinem Leben. Ihn brauche ich, damit er vor dem Vater für mich eintritt und sagt: „Lass auch Johannes herein. Er hat den Himmel nicht verdient — aber er hängt sich an mich.“ Und Jesus verspricht: Wer sich so an mich hängt, den werde ich nicht abweisen.
Die Steinigung von Stephanus ist die bisher schwerste Krise, über die Lukas berichtet — Verfolgung bis auf den Tod. Und so geht es weiter. Die Maßnahmen gegen die Christen wurden ausgeweitet und „Alle, ´die an Jesus glaubten,` flohen und zerstreuten sich über das ganze Gebiet von Judäa und Samarien“ (; NGÜ).
Das ist die Ermutigung, die Stephanus bekam. Der Heilige Geist malte ihm vor Augen: Egal, was Gerichte hier auf Erden entscheiden — im Himmel wirst du erwartet, wirst du ehrenvoll aufgenommen, weil Christus selbst für dich eintritt. Das kann ihm ihm keiner nehmen.
Die Maßnahmen gegen die Christen wurden ausgeweitet und „Alle, ´die an Jesus glaubten,` flohen und zerstreuten sich über das ganze Gebiet von Judäa und Samarien“ (; NGÜ).
Kennt ihr das Lied „Eins kann mir keiner nehmen“? Von Geier Sturzflug, das hab ich so auf den Teeniepartis als Schlager mitgenommen. „Eins kann mir keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben“ — immer schon Banane gefunden, weil ich glaube, dass die doch schnell über Bord gehen kann. Als Pietcong immer schon: „Eins kann mir keiner nehmen und das ist die Hoffnung auf ein ewiges Leben.“ Dass Christus mich eines Tages im Himmel willkommen heißen wird, das kann mir keiner nehmen. Dafür hat er mit seinem Blut bezahlt, dafür hat er sich mit seinem Leben verbürgt. DAS gibt Kraft in Krisen, weil es niemand nehmen kann. Alles andere, wofür ich leben kann, kann mir genommen werden und mein Leben damit leer und sinnlos machen.
Wohin gingen sie? Nach Judäa und Samarien. Das weckt Erinnerungen: Jesus hatte den Aposteln aufgetragen, seine Zeugen zu sein in Jerusalem (das waren sie bisher schon) und in ganz Judäa und Samarien. Und jetzt? „Die ´Christen`, die aus Jerusalem geflohen waren, machten überall, wo sie hinkamen [also eben in Judäa und Samarien], das Evangelium bekannt“ (Act 8,4; NGÜ). Wieder geht es weiter. Die Kirche wächst nicht nur zahlenmäßig, sondern sie dehnt sich auch flächenmäßig aus.
Jesus hatte gesagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es ein einzelnes Korn. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (; NGÜ). Das Weizenkorn platzt auf, wird leergesaugt, aber gerade dadurch bringt es Frucht. Das passiert mit Stephanus: Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um von Christus zu schwärmen. Und genau das geschah nach seinem Tod umso mehr. Stephanus war am Ende tot, aber er war tot nicht am Ende. Die Verfolgung, die den christlichen Glauben aufhalten will, bringt ihn nur noch weiter voran. Stephanus’ Leben geht entzwei, aber die Christen „zerstreuen“ sich wie Samenkörner auf einem Feld und überall wächst etwas.
If living for Career — berufsunfähig und leer.
If living for family — kann platzen und alles leer.
Jesu Kirche war nicht aufzuhalten — weil es eben seine Kirche war. So hatte Lukas es ganz zu Anfang festgehalten: Im ersten Teil seines Berichts (also im Lukasevangelium) erzählte er, was Jesus bis zu seiner Himmelfahrt getan hatte — im zweiten Teil (in der Apostelgeschichte) erzählt er, was Jesus nach seiner Himmelfahrt tat, durch die Kirche. Jesus ist der, der seine Kriche baute. Er tat es durch Stephanus und er tut es weiter.
Kennt ihr das Lied „Eins kann mir keiner nehmen“? Ist aus den 80er Jahren von einer Band namens „Geier Sturzflug“. Da heißt es: „Eins kann mir keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben.“ Mich hat das nie überzeugt. Und fromm wie ich war, habe ich das schon als Teenie umgedichtet: „Eins kann mir keiner nehmen und das ist die Hoffnung auf ein ewiges Leben.“
Was kann mir keiner nehmen? Wo ist es weise zu investieren?
Wenn du vor allem lebst, um frei zu sein, zu leben wie du es möchtest, dein Leben in die Hand zu nehmen… wenn das höchste in deinem Leben deine eigene Freiheit und dein Glück sind, wenn dich dann Leid trifft, dann zerstört es den Sinn deines Lebens.
Du musst dein Herz an etwas hängen, das keine Krise zerstören kann — dann kannst du mit der Krise umgehen.
Wenn du dein Leben investierst, um gut Geld zu verdienen oder einen guten Posten zu ergattern, wenn das dein höchstes Glück ist — dann kann das ganz schnell vorüber sein. Am Ende bist du tot und ein anderer sitzt auf deinem Sessel.
Wenn du es investierst, um eine glückliche Familie aufzubauen, wenn das dein höchstes Glück ist — dann ist das sehr zerbrechlich.
Nicht Zaubertrank als Kind und alles gut. Aber ein fester Grund, auf den wir unseren Anker werfen können.
Wenn dein höchstes Glück deine Unabhängigkeit, deine Freiheit, der Genuss ist, dann kannst du ganz schnell am Ende sein.
Wenn du dich bombardiert fühlst mit falschen Vorwürfen — es gibt jemanden, der die Wahrheit kennt und auf deiner Seite steht. Wenn du dich erdrückst fühlst von der Last der Aufgaben — es gibt jemanden, der sieht, was du leistest — und der dich unabhängig davon liebt. Wenn die Angst vor der Zukunft auf dir liegt wie ein schwerer Stein — es gibt jemanden, der dich dort mit offenen Armen erwartet. Das mag blumig klingen und albern, aber das ist eine ganz reale Hoffnung, die Christen auf der ganzen Welt Halt gibt in ihren Ängsten — und dir Halt geben kann in deinen Krisen. In dieser Welt mag entschieden werden, was will — vor dem höchsten Gericht steht Christus und tritt für dich ein.
Aber wenn du dein Leben investierst, um Gottes Sache voranzubringen, dann bist du tot nicht am Ende. Wenn dein Ziel war, dass Jesus durch dich (> durch dich) lebt, dann hast du einen Beitrag geleistet zu einem Vorhaben, das dich überdauert. Unabhängig von dem, was du an Erfolgen siehst, wird Jesus weiter handeln und die Welt zu seinem (und dann eben auch deinem) Ziel bewegen.
Bist du schon bei Jesus vor Anker gegangen? Grundsätzlich? Oder vielleicht ganz konkret in deiner aktuellen Krise?
Stephanus ist am Ende tot — aber tot ist er nicht am Ende. Die Verfolgung, die den christlichen Glauben aufhalten will, bringt ihn nur noch weiter voran. Stephanus’ Leben geht entzwei, aber die Christen „zerstreuen“ sich wie Samenkörner auf einem Feld und überall wächst etwas.
So erinnert uns der Text an unsere „Geschwister“ — Männer und Frauen in aller Welt, die sich an Jesus hängen und tatsächlich mit solchen Situationen rechnen müssen. Aber er spricht auch über eine Hoffnung, in den Krisen, die uns erschlagen wollen. Wenn wir uns an Jesus hängen, dann gilt: Unabhängig von dem, was andere über uns sagen — Jesus lebt für uns und steht zu uns. Unabhängig von dem, wie ich mich gerade fühle — Jesus lebt in mir und wird durch mich sichtbar. Unabhängig von dem, was ich erreiche, Jesus lebt durch mich und bewegt die Welt zu seinem Ziel.
1) Bei dir, Jesu, will ich bleiben,
stets in deinem Dienste stehn;
nichts soll mich von dir vertreiben,
will auf deinen Wegen gehn.
Du bist meines Lebens Leben,
meiner Seele Trieb und Kraft,
wie der Weinstock seinen Reben
zuströmt Kraft und Lebenssaft.
2) Könnt ich's irgend besser haben
als bei dir, der allezeit
soviel tausend Gnadengaben
für mich Armen hat bereit?
Könnt ich je getroster werden
als bei dir, Herr Jesu Christ,
dem im Himmel und auf Erden
alle Macht gegeben ist?
3) Wo ist solch ein Herr zu finden,
der, was Jesus tat, mir tut:
mich erkauft von Tod und Sünden
mit dem eignen teuren Blut?
Sollt ich dem nicht angehören,
der sein Leben für mich gab,
sollt ich ihm nicht Treue schwören,
Treue bis in Tod und Grab?
4) Ja, Herr Jesu, bei dir bleib ich
so in Freude wie in Leid;
bei dir bleib ich, dir verschreib ich
mich für Zeit und Ewigkeit.
Deines Winks bin ich gewärtig,
auch des Rufs aus dieser Welt;
denn der ist zum Sterben fertig,
der sich lebend zu dir hält.
5) Bleib mir nah auf dieser Erden,
bleib auch, wenn mein Tag sich neigt,
wenn es nun will Abend werden
und die Nacht herniedersteigt.
Lege segnend dann die Hände
mir aufs müde, schwache Haupt,
sprich: "Mein Kind, hier geht's zu Ende;
aber dort lebt, wer hier glaubt."
6) Bleib mir dann zur Seite stehen,
graut mir vor dem kalten Tod
als dem kühlen, scharfen Wehen
vor dem Himmelsmorgenrot.
Wird mein Auge dunkler, trüber,
dann erleuchte meinen Geist,
daß ich fröhlich zieh hinüber,
wie man nach der Heimat reist.
Karl Johann Philipp Spitta